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Man stelle sich einmal vor, zur Zeit des Fürsten Bismarck märe eine Kundgebung der Krone erfolgt, aus welcher heraus- gklescn werden könnte, daß der politische Widerspruch gegen Negierungs-Maßnahmen als „Ungehorsam" bezeichnet und worin Nachfolge durch „Dick und Dünn" verlangt worden wäre! Der Ausbruchs deS deutschfreisinnigen Männerstolzes vor Königs- thronen wäre überwältigend gewesen. Als die Wendung „durch Tick und Dünn" in unserem ersten kurzen Bericht über die kaiserliche Rede verzeichnet worden war, deutele ein deutsch sreisinniges Blatt Zweifel daran, daß sie gebraucht worden, an, and schien geneigt, die Worte aus eine tendenziöse Bericht erstattung unsererseits zurück zu führen. Nachdem der authen tische Text aber die Bestätigung gebracht, ist cs ganz still ge worden. Da müssen, nachdem die Rede doch nun einmal gegen unseren Wunsch zum Gegenstände der Preßerörlerung geworden, wohl wir die Pflicht erfüllen, an welcher die Catone undVer- nnaS von der Linken sich vorüber drücken: hervorzuheben, daß die zitirten Worte des Kaisers selbstverständlich nicht den Sinn und die Absicht haben können, das verfassungsmäßige Recht der Kritik und des Widerspruchs gegenüber der jeweiligen Re- gierungspolitik in Abrede zu stellen. Wir wollen diese Pflicht erfüllen, obgleich wir im Allgemeinen die Politik der gegen wärtigen Regierung zu unterstützen vermögen und bisher nur in einzelnen Punkten Grund zum Einspruch hatten, z. B. wegen der Sperrgeldcr-Vorlage und des jüngsten Erlasses des Handclsministcrs. Unseres Erachtens wirkt cs den Wünschen, welche der Kaiser in seiner Rede ausgesprochen hat, geradezu entgegen, wenn eine skrupellose Agitation immer von Neuem Vorwände erhält, den Glauben an einen bevorstehenden voll ständigen Bruch mit der unter dem Fürsten Bismarck verfolgten Politik zu verbreiten. Durch diese „Preßtrcibereien" werden BolkSkreise, welche sür den wirklichen jetzigen „Kurs" wohl zu gewinnen wären, immer wieder beunruhigt und abgestoßen Die Möglichkeit scheint uns durchaus vorhanden, für eine Politik, wie sie in den Handlungen und in den bis jetzt bekannten Ab sichten der gegenwärtigen Regierung vorliegt, nach den in der kaiserlichen Rede kundgegebencn Wünschen eine große Mehrheit zu sammeln und somit nach emer schweren politischen Er schütterung wieder einen stetigen Gang der öffentlichen Ange legenheiten, unter der Befriedigung früher allzu sehr zurück- gedrängter Bedürfnisse unseres Staatslehens zu sichern Für eine solche Mehrheit können bei verständiger Behandlung alle wesentlichen Elemente derjenigen Parteien gewonnen werden, welche die Träger der Bismarck'schen Politik waren; und wenn außerdem auch Bestandtheile der früheren Opposition gegen diese, dann um so besser. Aber die eine Vorbedingung solchen Zusammenschlusses ist eine nüchterne, sachliche Behandlung der politischen Aufgaben, welche das Vertrauen herstcllt, daß man nicht jeden Tag aus neue Ueberraschungen gefaßt zu sein braucht. Eine andere Vorbedingung allerdings ist die deutliche Zurück weisung jeder Solidarität der maßgebenden Kreise mit den Schmähungen, welche gegen die abgeschloffene, trotz mancher Fehler große Periode des deutschen Lebens jetzt von Parteien ousgehen, die, wenn es nach ihnen gegangen, die Errichtung des deutschen Reiches verhindert hätten." Man durfte gespannt sein, zu erfahren, welchen Ein druck der Kaiserliche Trinkspruch auf die „Hamb. Nachr." machen würde. Das Blatt beschränkt sich indessen auf folgende Acußerung: „Im Vordergründe der politischen Diskussion steht die Rede des Kaisers auf dem Festmahle des branden burgischen Provinziallandtages. Namentlich dreht sich die Er örterung um die Frage, worauf die Worte des Kaisers über die Entstellung seiner Absichten sich beziehen. Wir halten cs nicht sür angemessen, unsererseits solche Vermuthungen anzu stellen und beschränken uns auf die Wiedergabe einiger Zei- tungsstimmcn. Die konservative Presse schweigt gänzlich und giebt nur den Text der Rede wieder. Die freikonservative .Post" macht die Angabe, der Passus von dem „Ozean von Tinte und Druckerschwärze" in der Rede sei von den Theil- nehmcrn des Festmahles aus die sozialdemokratische Presse be zogen worden! Die nationalliberalen Organe verhalten sich ausweichend; ebenso hat die „Germania" bisher noch nicht daS Wort ergriffen. Die freisinnig-demokratische Presse glaubt sich jum Jubel berechtigt. Die „Volks-Zeitung" schreibt: „Nach der Kaiserlichen Rede fürchten wir nicht mehr, daß man Halt machen oder umkehren wird. Der Kaiser hat sein Vorwärts in das Land hinausgerufen, er kann sicher sein, daß es ein millionenjaches, freudiges Echo im Lande wecken wird." Die „Köln. Ztg." bringt in ihrer Nummer vom Sonntag einen längeren Artikel über die Kaiserrede, der Aussehen erregen wird, dessen Wiedergabe gerade wir uns indeß aus verschiedenen Gründen versagen müssen." Die „Nordd. Allgem. Ztg." bemerkt in einem Artikel über Vie Wiener zollpolitischen Verhandlungen, die für die Land- wirthschast und Industrie gleich wichtige Stabilität der Zoll- Verhältnisse lasse sich durch Tarifverträge erreichen, ohne daß der Grundsatz des Schutzes der nationalen Arbeit preisgegeben »verden müsse. Wenn die größere Anzahl der europäischen Staaten sich durch Verträge ein weiteres Absatzgebiet eröffne, so werde Frankreich mit seinem theilweisen Minimalsckutzzolltaris sich bequemen müssen, die jetzige Handelspolitik zu verlassen. In gleicher Weise werden die schutzzöllnerischen Tendenzen Rußlands und Nordamerikas an Boden verlieren. Aus Massauah wird gemeldet: Eine Bande von 600 Mann unternahm einen Raubzug über die Grenze, wurde jedoch von dem italienische« Kapitän Pinetti mit eingeborenen Truppen zurückgeschlagen. Der Verlust der Feinde beträgt 200 Tobte, darunter besanden sich drei Anführer; auch wurden zahlreiche Gefangene gemacht. Die auch von uns als unglaubhaft bezeichnete Mel dung, nach welcher Prinz Balduin von Belgien eines unna türlichen Todes gestorben sein sollte, ist inzwischen dementirt worden. Dem „Westfälischen Merkur" wird in Betreff des Todes des Prinzen Balduin „Von sehr geschätzter Seite" ein eigenhändiger Brief der Gräfin von Flandern zur Verfügung gestellt Daraus entnimmt der „Westfälische Merkur" folgende AkktffkOOgOO VittMA-tk MAN EMO I, Zeilen: „Wir haben den Trost, daß unser geliebter Sohn eine wirklich selten schöne, reine Seele hatte. Gott hat ihm gewiß viel Schweres auf dieser Erde ersparen wollen und nahm ihn so früh deswegen zu sich. Er hatte noch kaum Fuß auf dieser Erde gefaßt; trotz seiner 21 Jahre war er noch eine Kindcr- scele,so unberührt vomGeiste der Welt." — Die Delegirten der bel gischen Arbeiter, welche sich zu dem am 31. März statt findenden internationalen Kongreß nach Paris begeben, haben den Auftrag erhalten, die Unterstützung der auswärtigen Grubenarbeiter nachzusuchen, falls in Belgien ein allgemeiner Streik zum Ausbruch kommen sollte. Die Arbeiter sollen keine Unterstützungen fordern, aber verlangen, daß die auswärtigen Grubenarbeiter durch die Drohung, selbst den Streik zu begin nen, die Einfuhrvon Kohlen aus dem Auslande «ach Belgien verhindern. Fast sämmtliche Pariser Zeitungen erörtern die Frage, ob für Frankreich der Augenblick gekommen sei, sich Deutschland zu nähern. Die Mehrzahl bejaht die Frage, aber mit dem Hinzufüqen, die Annäherung könne niemals bis zu einem Bündniß heranwachsen. Jedenfalls müsse Frankreich Rußlands Freund bleiben. Sehr wenige Blätter sprechen sich für die Fortdauer der bisherigen gespannten Beziehungen zwischen beiden Ländern aus. In politischen Kreisen ist man ver wundert, daß die russische Presse Befürchtungen wegen der Folgen des Aufenthaltes der Kaiserin Friedlich in Paris zum Ausdruck bringt.— Die Kaiserin Friedrich besuchte am Dienstag das Gouvernantenheim in der Rue Rollet und besichtigte sodann mchrere Ateliers. Dem Diner, welches Ihre Majestät in Ler deutschen Botschaft einnahm, wohnten der italienische Bot schafter Graf Menabrea und der türkische Botschafter Essad Pascha bei; an dasselbe schloß sich eine musikalische Soiräe an. Die englische Regierung faßte den Beschluß, eine könig liche Kommission einzusetzen, welche die gegenwärtigen Be ziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitern in England zum Gegenstand einer eingehenden Untersuchung machen soll. Die Arbeiten der Kommission werden sich hauptsächlich darauf beschränken, Mittel ausfindig zu machen, durch welche Aus stände vermieden werden können; auch dürste die Feststellung eines normalen Arbeitstages angestrebt werden. — Als der Admiral Hornby am Dienstag eine Spazierfahrt machte, wurde eines der Pferde an seinem Wagen scheu. Hornby wurde vom Wagen zur Erde geschleudert und erlitt hierdurch eine h ftige Gehirnerschütterung, so daß er bewußtlos blieb. Der Zustand, des Admirals ist bedenklich. — Tas Marinebudget pro 1891/92 veranschlagt die Ausgaben auf 290 Millionen Mark. Der erste Lord der Admiralität führt auS, daß von den in dem Reorganisationsplane von 1889 vorgesehenen 70 Schiffen vor dem Jahre 1894 69 fertig gestellt sein sollen. Das konservative norwegische Ministerium Stang hat infolge Annahme einer von den Liberalen beantragten Tages ordnung zu dem Regierungsvorschlage betreffend die Ordnung der diplomatischen Angelegenheiten seine Entlassung gegeben. Die der Regierung gegnerische Mehrheit betrug 59 gegen 55 Stimmen. Oertliches und Sächsisches. Freiberg, den 25. Februar — Se. König!. Hoheit Prinz Alvert, der jüngste Sohn Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Georg, vollendet heute sein 16. Lebensjahr. Der Prinz ist bekanntlich am 25. Februar 1875 geboren. Zur Geburtstagstafel wurden auch Ihre König!. Hoheiten Prinz Johann Georg und Max aus Leipzig erwartet. — Als Hauptgeschworene für die erste diesjährige Schwurgerichtsperiode des König!. Schwurgerichts zu Freiberg wurden am 24. Februar Nachmittags in öffent licher Sitzung des König!. Landgerichts folgende Herren aus geloost: 1) Karl Gotthold Neuber, Kaufmann und Stadtrath in Lengefeld, 2) Gustav Adolf Stölzner, Fabrikbesitzer in Frei berg, 3s Friedrich Wilhelm Kretzschmar, Tuchhändler in Roß wein, 4) Franz Ludwig Richter, Fabrikant in Döbeln, 5) August Wagner, Rentier und Ingenieur in Nossen, 6) Max Wächtler, Zigarrenfabrikant in Freiberg, 7) Hugo Dietrich, Gutsbesitzer und Gemeindevorstand in Möbertitz, 8) Georg Adolph Mitten- zwei, Zigarrensabrikant in Freiberg, 9) Karl Gottlob Schmidt, Buchhändler in Döbeln, 10) Karl Gottlob Förster, Fabrikant in Großhartmannsdorf, 11) Franz Julius Richter, Fabrikbes. in Nossen, 12) Friedrich Oswald Wetzig, Gutsbesitzer und Ge meindevorstand in Oberranschütz, 13) Julins Müller, Gutsbes. und Gemeindeältcster in Beutig, 14) Karl Robert jkaden, Post halter in Frauenstein, 15) Emil Thomas, Gutsbesitzer und Gemeindevorstand in Niedcrgruna, 16) Karl Ernst Thiele, Gemeindcvsrstand in Mulda, 17) Bruno Kermes, Fabrikant in Hainichen, 18) Heinrich Schatz, Fabrikdirektor in Breiten bach, 19) Moritz Wackwitz, Gutsbesitzer in Dittmannsdorf, 20) Edmund Alfred Kuntze, Lederfabrik««» in Hainichen, 21) Karl Friedrich Julius Risse, Gutsbesitzer und Gcmeindevorstand in Mischütz, 22) Karl Heinrich Fleischer, Rentier und Gemeinde- ältester in Lichtenberg, 23) Karl Louis Lehmann, Gutsbesitzer, Gemeindeältester und Ortsrichter in Lützschnitz, 24) Karl Robert Päßler, Kaufmann und Stadtrath in Freiberg, 25) Ernst Georg Ball, Rentier in Roßwein, 26) Friedrich Theodor Jenson, Brauereibesitzcr in Zöblitz, 27) Julius Ehrlich, Guts besitzer in Dürrweitzschen, 28) Traugott Leberecht Kretzschmar, Kaufmann in Oederan, 29) Robert Seidler, Friedensrichter in Littdorf, 30) Max Scharff, Fabrikdirektor in Freiberg. — Telephonanschlutz nach Chemnitz und Leipzig. Es ist nunmehr bestimmt, daß die längst ersehnten telephonischen Verbindungen zwischen Dresden und Chemnitz und Dresden und Leipzig demnächst fertig gestellt werden. Auch unsere Stadt ist an dieser Neuerung in hohem Grade interessirt, da wir nach Herstellung dieser Verbindungen sowohl nach Chemnitz als auch über Dresden nach Leipzig werden sprechen können. — Unter überaus zahlreicher Betheiligung aus allen Kreisen der Stadt Freiberg und von Landwirthen der ganzen Umgegend erfolgte gestern Nachmittag 2 Uhr auf dem hiesigen Friedhöfe daS Begräbniß des nach nur dreitägiger Krankheit aus dem Dies seits abberusenen Herrn tkgl. Oekonomierath Münzner. Der Ueberführung nach dem Friedhöfe ging eine ergreifende Trauerfeicr in der Wohnung des Dahingeschiedeneii, Schiller straße 5, voraus. Der Männerchor der Freimaurerloge zu den 3 Bergen leitete diese Feier mit der rührenden Tonschöpfung des verstorbenen Musikdirektor Theodor Eckhardt: „Wir drücken Dir die Augen zu" stimmungsvoll ein. Sodann trat Herr Amtshauptmann Or. Haberkorn an den von einer reichen Blumenfülle und rings von mächtigen Fächcrpalmen umgebenen Sarg und widmete dem langjährigen verdienstlichen Wirken deS dahingeschiedrnen pflichteifrigen und mit scharfem praktischen Blick begabten landwirthschaftlichen Komiffars herzliche Worte ehrenvollster dankbarer Anerkennung. Die Trauerrede de» Herrn Pastor Walter knüpfte an das Simeonswort an: „Herr nun läffest Du Deinen Diener in Frieden fahren" und gab dann ein treues Bild deS Verstorbenen, von dem gewiß vas Wort des Matthias Claudius allgemein gelten würde: „Ach, sie haben einen guten Mann begraben" und für seine Ange hörigen der Zusatz des Dichters „und unS war er mehr!" Der Redner gedachte ärS glücklichen Familienleben» des Verstorbene», dem das Loos auf's Lieblichste gefallen, der Anerkennung, die sein berufliches Wilken vom Throne und von vielen anderen Seiten erworben, der Liebe der Brüder, in deren Kreis er sich stets so wohl fühlte, besonders aber der demüthigen christ lichen Gesinnung, die ihn zu einem treuen Diener wie Simeon machte, die ihn fast 15 Jahre hindurch im Petri-Kirchenvorstand segensreich arbeiten ließ und den edlen Greis zu einem Gotteskind verklärte. Unter Glockengeläute wurde sodann der Sarg nach dem Friedhöfe überführt, wobei ein fast endlos scheinender Zug dem Leichenwagen folgte. Nach dem das Zimmcr'sche Chor am Grabe einen Trauerchoral ge blasen, rief der Vorsitzende des landwirthschaftlichen Kreis- vereins zu Dresden, Herr Käferstein, im Namen desLandes- kulturrathes, sowie der gejammten sächsischen Landwirthe und insbesondere der landwirthschaftlichen Winterschule in Freiberg dem Dahingeschiedenen herzlichen Dank in die Ewigkeit nach. Im Austrage des landwirthschaftlichen Vereins zu Kleinschirma, der seinem ihm nun entrissenen langjährigen Vorsitzenden dem nächst an seinem 25jährigen Jubiläum seinen Dank zu bekunden hoffte, sprach hieraus Herr Pastor Schwabe aus KleinwalterS- dorf. Dann widmete Herr Stadtrath Gerlach als Meister v. St. der Loge zu den 3 Bergen in Freiberg drei mit Rosen ge- schmückie Alazienzweige dem in den ewigen Osten eingegangenen Bruder, der stets an Glaube, Liebe und Hoffnung festgehalten. Herr Pastor Walter schloß die Begräbnißseierlichkeit mit Gebet und Segen. Unter dem prachtvollen Blumenschmuck, der an dem Grabe nievergelegt worden, fiel besonders ein riesiges Kreuz aus weißen und blauen Blüthen auf, dem Ver» nehmen nach eine Spende des Herrn Kommerzienrath Starke aus Frankenau. — Gewerbeverei«. Die gestern Abend abgehalteoe Sitzung wurde in der üblichen Weise mit einer herzlichen Be grüßung der zahl« eich erschienenen Mitgliedschaft eröffnet. Alsdann hielt Herr Realgymnasialoberlehrer Trommer einen fesselnden Vortrag über „die Mutterliebe der Pflanzen." In seiner gemüthvollen Weise schickte der Vortragende Vorau», daß er bei Behandlung eines botanischen Kapitels wieder hoffe, den zahlreichen Freunden der Pflanzenwelt einen Dienst zu erweisen. Redner wieS nun an zahlreichen Beispielen das geheimnißvolle Walten der Natur im Pflanzenleben nach, welches dem Schaffen einer liebevoll sorgenden Mutter gleicht, die sich um das Wohl ihrer zarten unmündigen Sprösslinge vom ersten Augenblicke ihres Daseins an bis zur völligen Entwickelung und eigenen Selbständigkeit derselben voll sorg samster Hingabe bemüht. Die wunderbaren und vielfältigen Einrichtungen der Pflanzen zum Zwecke der Bestäubung und Befruchtung der Blüthen, sowie für die Verbreitung rhrer Flüchte wurden in anschaulicher Weise klargelegt. Das Thema selbst gehört zu den interessantesten und wichtigsten Abschnitten im Pslanzenlcben. Von der Wiedergabe der großen Menge von Einzelvorgängen und vielfachen Beziehungen, welche der Vortragende als Belege für eine solche Mutterliebe der Pflanzen anführte, muß an dieser Stelle abgesehen werden. Redner sprach am Schluffe seines Vortrages den Wunsch aus, daß seine Mittheilungen einen kleinen Beitrag zur Belebung echten NatursinnS bilden, zur Förderung des NaturgenusseS und zur Bereicherung der Naturerkenntniß dienen möchten. ^Zur Erläuterung des Vortrages waren einige Modelle von Blüthen, Tafeln mit Abbildungen von Pflanzen und eine Anzahl Früchte ausgestellt. Bei der klaren, anregenden Weise des Vortrages konnte es nicht fehlen, daß die Hörerschaft am Schluffe mit langanhaltendcn Beifallsbezeugungen dankte und der Herr Vorsitzende herzlichen Dankesivorten die Bitte hinzusügte, den Vortragenden bald wieder an einem der Versammlung»« abende thätig zu sehen. — Der LanVeS-Obstbauverei« für da» «Snt-reich Lachsen hielt am Mittwoch, den 18. d. M-, unter Vorsitz deS Herrn Geheimen Regierungsrath von Bosse im Restaurant Kneift in Dresden, seine 27. Ausschußversammlung ab, in der der Herr Regierungsrath Münzner, als Vertreter des König!. Ministeriums des Innern, Herr Oekonomierath von Langsdorfs, als Vertreter des Landeskulturrathes, ferner Vertreter der land wirthschaftlichen Kreisvereine zu Dresden und der Lausitz und zahlreiche Dclegirte der Bezirks-Obstbauvereine anwesend waren. Zunächst erstattete der Vereinsgeschäftsführer, Herr Garten inspektor Laemmerhirt, den Geschäftsbericht. Der Mitglieder bestand hat sich im Jahre 1890 gehoben und zählt durch den Anschluß des Bezirks-Obstbauvereins zu Kamenz in 29 Be zirks-Obstbauvereincn 99 korporative und 2472 persönliche Mitglieder. Vom Bezirks-Obstbauverein zu Frei berg war beantragt : a) der Landes-Obstbauverem für daS Königreich Sachsen wolle, sür den Fall einer etwaigen Auf lösung gedachten Bezirks-Obstbauvereins, die von demselben ins Leben gerufene Bezirks-Baumschule in Verwaltung über nehmen ; b) ihm eine Beihilfe auf das Jahr 1891 zur ver mehrten Ausloosung seiner unverzinslichen Baumschulantheil scheine zu gewähren. Der Ausschuß beschloß, den unter » ge stellten Antrag um deswillen abzulehnen, weil der Landes-Obst bauverein die Eigenschaft einer juristischen Person nicht besitzt, dem Verein dagegen zur schnelleren Ausloosung seiner unver zinslichen Banmschulantheilscheine 300 Mark zu gewähren. Bei Berathung des Haushaltplanes auf das Jahr 1891 wurden die Einnahmen mit 2760 M-, die Ausgaben mit 5900 M. zur Einstellung beschlossen, den darnach sich aber ergebenden Fehl betrag von 3140 M. vom Königl. Ministerium des Innern als Beihilfe zu erbitten. An Stelle des Hauptmann d. A. Aster, welcher eine Wiederwahl entschieden adlehnte, wurde Herr Rittergutsbesitzer Degenkolb aus Rottwerndorf gewählt, die statutengemäß ausscheidenden Herren Vorstandsmitglieder Geheimer Regierungsrath von Bosse und Rittergutsbesitzer Pfannenstiel, Bautzen, wiedergewählt. Die Herren Degenkolb und Pfannenstiel nahmen die Wahl dankend an, ebenso der Herr Geheime Regierungsrath von Bosse, letzterer jedoch mit dem Vorbehalt, daß er eventuell nicht an die AmtSdauer von 3 Jahren gebunden sei. Die gestern im Saale zum Bairischen Garten abge haltene Abendunterhaltung deS WohlthätigkeitsvereinS „Täch-