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Meitage zum Areikerger Anzeiger und Hageklatt. 28. Mittwoch, dm 4. Februar. 1890. Am Millionen. Bon N. S. Sree«. ,30 Fortsetzung ) sNachdruck verbotenj „Mein ganzes bewegliches und unbewegliches Vermögen diesem Herrn zu hinterlassen, dessen Name Hamilton Degraw ist, wie Sie mir sagen " „Aber," rief ich jetzt in leicht erklärlicher Verwirrung, „ich bin Ihnen völlig fremd — bitte, überlegen Sie noch einmal, was Sie thun. Ich bedarf Ihres Reichthums nicht und überdies —" „Verschwenden wir die kostbaren Augenblicke nicht," flehte er unter erneutem Hustenanfall. „Sind Sie mir auch unbe kannt, Sie gleichen meinem Bruder Frank, der die redlichste Seele aus Erden war, und dafür halte ich Sie auch. Treue und Redlichkeit suche ich bei meinem Erben, er wird sie brauchen können. Schreiben Sie den Namen nieder," befahl er dem Advokaten, „und sehen Sie wohl zu, daß das Testament giltig und rechtskräftig ist; ich werde sonst keine Ruhe im Grabe haben." Unser Einspruch nützte nichts. Ter Mann war vollkommen zurechnungsfähig, das konnte der Doktor beschwören, und ein Widerstand hätte ihm nur noch die letzten schwachen Kräfte ge raubt. Cutting sah vor Aufregung so weiß aus wie das Pa pier, auf welchem er meinen Namen schrieb. Hierauf bat er den Doktor, seinen Kutscher als Zeugen Herbeizurusen, dann reichte er dem Sterbenden die Feder und wir sahen nun in athemloser Spannung zu, wie dieser die wenigen Worte schrieb, die mich aus einem mäßig bemittelten Mann zum Besitzer eines großen Vermögens machten. Als die Unterschrift fertig war, seufzte Delaney erleichtert aus, während ich die Wichtigkeit des Augenblicks kaum begriff; mir war als träume ich, als wätze sich ein schwerer Alp mir auf die Brust, der mich zu zermalmen drohte. Ich beachtete die erstaunten und antheilvollcn Blicke des Doktors und meines Freundes kaum und nicht eher fühlte ich mich erleichtert, als bis der Kranke mich beim Namen rief und die Worte sprach: „Nun hören Sie, zu welchem Zweck ich das Geld verwendet sehen möchte! Die Herren sind wohl so gut, uns allein zu laßen!" „Mein Freund, der eben im Begriff geweseu war, mir Glück zu wünschen, zögerte jetzt. Als er jedoch meine befrie digte Miene sah, lächelte er, schüttelte mir warm die Hand und flüsterte: „Es handelt sich um drei Millionen, Degraw, gieb wohl Acht, was Du versprichst." „Ich war starr vor Staunen. Der Gedanke an eine solche Unsumme überwältigte mich nnd es lies mir kalt durch die Akern. Kaum wagte ich, dem Mann ins Gesicht zu sehen, der dies Vermögen mit solcher Sorglosigkeit verschenkt hatte. Drei Millionen! und es war noch nicht zwei Stunden her, da kannte Keiner von uns den Namen des Andern. „Großer Gott," dachte ich, „hoffentlich sagt er mir, was ich mit dem Gelde ansangen soll!" „Im Hinausgehcn flüsterte mir der Doktor zu: „Rufen Sic uns, wenn es zu Ende geht, wir können nichts mehr für ihn thun, als ihm die Augen schließen." „Ter Kranke lag so still da, als sei er schon zur ewigen Ruhe eingegangen, nur die Hände strichen noch leise über die Blumen hin, die ich ihm gebracht hatte. Als er meine Nähe empfand, hob er jedoch die schweren Augenlider und sah mich mit einem bedeutsamen, trüben Lächeln forschend an. „Wird es Ihnen eine große Enttäuschung bereiten, wenn das Geld, das ich eben in Ihre Hand gelegt, nicht Ihr Eigen thum bleibt?" fragte er. „Ich erröthete, da der unerwartete Reichthum eben so über raschend, wie er gekommen war, wieder zerschmelzen sollte, doch erwiderte ich gelassen und fest: „Das Vermögen gehört Ihnen; ich habe auch nicht den geringsten Anspruch daran. Ihre Wünsche in Betreff seiner Verwendung werde ich erfüllen, verlassen Sie sich darauf." „Selbst wenn es Sie Mühe und Opfer kosten sollte?" „Selbst dann." „Wie gütig ist die Vorsehung, die mir noch in der Todes- noth den Mann geschickt hat, dessen ich bedarf! Lassen Sie mich Ihnen danken und verzeihen Sie, wenn ich mir den An schein gab, als vermache ich Ihnen persönlich was Sie nur als Pfand bewahren sollen. Sic werden den Grund meiner Handlungsweise begreifen, wenn ich Ihnen sage, daß meine wahre Erbin eine Unbekannte ist, die zu suchen mir keine Zeit bleibt, nnd welche Sie selbst ausfindig machen müssen, sobald sich die Gelegenheit bietet." „Aber wie soll ich —" „Ich will Ihnen genau angeben, welche Eigenschaften ich von ihr verlange. Sie muß jung sein und schön, gut und liebenswürdig. Sie muß in New-Porl wohnen und den ein fachen Namen Jenny Rogers tragen. Das ist Alles, was ich fordere. Wenn Sie ein solches Mädchen finden nnd ihren Charalter*geuau genug erforscht habcn, um die Uebcrzcugung zu gewinnen, daß sie es wcrth ist, meine Erbin zu sein, dann übergeben Sie ihr urkundlich oder als Geschenk das ganze Vermögen, welches so viele Jahre lang keinem Menschen irgend einen Nutzen gebracht hat." »Ich starrte ihn an. Welch' ein sinnloser Anstrag war das! Sollte der Mann vielleicht doch nicht mehr bei Ver- stände sein? Ein beliebiges Mädchen, das einen gewissen Namen führte nnd einigen Bedingungen entsprach, sollte ein Vermögen von drei Millionen Dollars geschenkt erhalten? Und ich sollte dies Mädchen ausfindig machen? „Er sah meine Bestürzung und schüttelte unruhig den Kopf. — „Sie schrecken vor der Aufgabe zurück", rief er, „Sie be greifen nicht, wie ich dazu komme, Ihnen solche Verantwort lichkeit auszuladen? Aber wen anders könn'e ich darum an gehen? Ich habe keinen Freund, ich liege im Sterben und kann nur in dcm Gedanken Frieden finden, der Reichthum, welcher für mich zu spät gekommen ist, möchte einem Mädchen, das den mir so theuren Namen trägt, das Leben schmücken und von ihr mit dankbarem Herzen in Besitz genonuncn werden." „Also der Nome", rief ich, „ist von besrndcrer Wichtigkeit? Des Mädchens sonstige Lebensstellung kümmert Sie nicht wenn sie nur achtungswerth ist?" „Sie muß dem Auge wohlgefällig sein, reines Herzens und von freundlichem Gemüth. Es wäre mir lieb, wenn sie bisher nicht im Wohlstand gelebt hätte und ihr aus einmal das Glück in den Schooß ficle. Wenn sie so ist, wie ich sie mir im Geiste vorstelle, wird ihr das nichts schaden." „Aber Jenny Rogers ist ein gewöhnlicher Name; in einer großen Stadt wie New-Jork wird es mindestens ein Dutzend dieses Namens geben." „Sie werden meine Erbin erkennen, sobald Sie sie sehen. Wahrer Werth laßt sich nicht verbergen. Forschen Sie nach ihr und nehmen Sie sich ein Jahr lang Zeit. Niemand braucht um unser Gcheimniß zu wissen, noch zu erfahren, woher Ihr Interesse für die Mädchen dieses Namens stammt, bis Ihre Wahl getroffen ist und Sie zur Ausführung meines Planes chreiten. Sagen Sie mir — darf ich hoffen, daß mein Traum äch erfüllen wird?" „Gern hätte ich „Rein" gesagt und das eben unterschriebene Testament wieder zerrissen, um der Aufgabe enthoben zu wer den, die dock für einen ruhigen, gesetzten Mann gar zu aben teuerlich schien. Aber bei dem Blick, mit dem cr mich ansah, wollte mir das Wort nicht über die Lippen. Ich konnte dem Sterbenden den letzten Wunsch nicht versagen. Was mir auch ür Mühe und Beschwerde daraus erwachsen würde, ich beschloß, hm das Versprechen zu geben, damit er in Frieden auS der Welt scheiden könne. „Ich will Ihr Verlangen erfüllen", versetzte ich. „Ich will nach New-Jork reisen, die Bekanntschaft der Mädchcn suchen, die jenen Namen tragen und wenn ich eine gefunden habe, die mir würdig scheint, die Erbin der drei Millionen zu werden, will ich ihr das Vermögen übergeben. Ist das alles, was Sie wünschen?" „Ja, ja! — Aber drei Millionen?" „So hoch beläuft cs sich, wie ich hörte." Ein Strahl des Entzückens leuchtete in seinem bleichen Antlitz auf. „Das Mädchen, welches Sie wählen, wird reich werden wie eine Königin. Diese Freude soll mich ins Grab geleiten! Für Dich, geliebte Jenny, konnte ich das nicht thun", rief er, die Hand gen Himmel hebend", aber es wird wenigstens Einer zu Gute kommen, die eine ebenso reine Seele ist wie Du und Deinen geliebten Namen tragt." „Also um einer Jenny Rogers willen, die Sie einst kannten, wünschen Sic Ihr Geld auf diese Weise verwendet zu sehen?" fragte ich, begierig zu erfahren, ob sich sein seltsames Vorhaben aus einen lieferen Grund zurücksühren lasse „Ja, ja," ries er. „O bliebe mir doch noch Kraft genug, um Ihnen ihre liebliche Schönheit, ihr himmliches Mitgefühl, den Zauber ihrer Blicke, den süßen Trost ihrer Worte zu schildern, in jenen Tagen, als ich so leidend war, daß ich ihren Gruß nicht erwidern, ihr nicht einmal zulächeln konnte, wenn sie mir eine Blume durch mein zerbrochenes Fenster reichte! Jahre sind seitdem vergangen; ich hatte einen Schlaganfall ge habt und lag hilslos in einer elenden Kellerwohnung. Sie sah mich im Vorübcrgehen; mein bleiches Gesicht flößte ihr Mit leid ein, sie stand still und reichte mir eine Düte mit Erd beeren, die sie für ihr eigenes Mahl bestimmt hatte. Ich sah, sie war arm wie ich, aber ich konnte ihre Gabe nicht zurück- weisen, — ach, ich vermochte ihr nicht zu danken, während mein Herz vor Freude überfloß Täglich ging sie jetzt vorbei und ihr Lächeln strahlte wie ein Himmelsschein in meine dunkle Behausung." (Fortletzuna iochtl Harte und schneereiche Winter. Zusammcngcstcllt von C. Schönherr. II. 1594 schneite es am Himmelfahrtstage und setzte mächtige Eiszapfen an. Ter Frost hielt volle acht Tage an. 1597 schneite es im Gebirge am Pfingstsonnabend, der ganze verflossene Winter aber war hart. 1600 am Pfingstscste den 12. Mai war eine so große Kälte, daß starkes Eis gefror. 1606 am 1. September fielen ungewöhnlich starke Schlossen, welche lange liegen blieben. Es fiel hierauf starke Kälte ein, wie denn auch den ganzen Sommer kaum etliche warme Tage gewesen. 1608 fing der Winter schon in der Mitte des September an. Am 20 Oktober war plötzlich so sehr heftige Kälte und Schnee eingefallen, daß man sich vor jener kaum genugsam bewahren und wegen des tiefen Schnees fast nicht sorlzukommen war. Am 3. Mai 14 Tage vor Pfingsten hat man allerwärts noch recht gut aus den Schlitten fahren können. Tas Rind vieh hat volle 27 Wochen in den Ställen gefüttert werden müssen, was nach den damaligen Verhältnissen als ein be sonders hcrvorzuhebendcs Ereigniß bezeichnet wurde. 1611 war der Schnee um Fastnacht herum von dcm warmen Sonnenschein völlig geschmolzen, so cs daß sich zu voll ständigen Sommertagen anlicß, allein nach Ostern siel wieder solcher harter Frost und starke Kälte ein, daß gar nichts wachsen konnte. Es regnete auch nicht, daß alle Poch- Mühlen stille stehen mußten. 1612 den 23., 24. und 25. Mai war die Kälte so groß, daß sehr starkes Eis gefroren nnd dos junge Gras ziemlich erfror und die Heuernte sehr mager ausficl. 1614 war cbenfalls ein harter Winter. Tie unfreundliche Witterung fing bereits 8 Tage vor Martini an und hielt den ganzen Winter hindurch auS. Ter Schnee siel so dick auf einander, daß fast tein Mensch weder aus noch ein konnte. Viele Leute erfroren, sonderlich sand man zu Hennersdorf bei Frauenstein 1 Mann und 1 Frau, welche von den Füchsen und Wölfen ausgcscharrt nnd im Gesicht sehr bcfressen waren, so daß man dieselben nicht hat erkennen können. 1616. In diesem Jahre ist ein überaus harter Winter ge wesen, daß viele Menschen nicht nur auf den offenen Straßen und Wegen, sondern auch in den Häusern, sogar in den Betten, erfroren. Hieraus trat ein sehr trockener Sommer ein, daß Alles vertrocknete und umficl. Man konnte weder mahlen noch backen, daraus großer Jammer erstand. Junges und altes Vieh mußte mehrenthcils geschlachtet werden. Die Fleischer bezahlten für ein Rind, so sonst 6 bis 9 Thlr. gegolten, nur 2 Thlr. Das Korn galt 3 Thlr. Das Bier war so theuer, daß man nur 4 Seidel für ein Gr. bekommen konnte. 1619 war am 4. und 5. Mai noch so eine grimmige Kälte, daß es überaus starkes EiS gefror. 1624 folgte dem Sommer ein so anhaltender kalter und schneereicher Winter, daß im Gebirge 1500 Stck. Wild erfroren. Die Hirsche waren so matt, daß sie sich bei dem Geweih er greifen und fortführen ließen. Sie kamen oft von selbst in die Ortschaften und fraßen Jedem aus der Hand. 1626. In diesem Jahre schneite es im Mai etliche Tage nach einander, der vorausgcgangeneWinter war bei überaus starker Kälte sehr schncereich. 1635 war vom 8. bis 24. Januar eine solch grimmige Kälte, daß alle Quellen und auch Mahlwässer ausfcoren, so daß große Noth ums Brot war. Mitte Mai fiel noch tiefer Schnee und die Kälte war an diesen Tagen auch so groß, daß mehrere Menschen erfroren aufgesunden wurden. 1656 gabs im Mai Schnee, der, wie der Chronist Melzer in seiner „Schneeberger Chronik" sich höchst poetisch ausdrückt, indem er sagt, daß damals der Schnee im Wonnemonat „Denen Hügeln die Traucr-Schleyer aussetzete". 1660 im Dezember wüthete ein Sturmwind, der nicht nur in den Wäldern, sondern auch in den Städten und Dörfern großen Schaden anrichtete. Damals war das Getreide so billig, daß das Groschenbrol 6 Pfund 18 Loth wiegen mußte. Der Scheffel Korn galt 18, der Scheffel Hafer 8 Gr. 1665 mußte wegen ungewöhnlichen, tiefen Schnees die Leip ziger Ostermesse bis Sonntag Trinitatis verschoben werden. Damals geschah cs auch, daß ein Bräutigam aus Hof in Bayern „uff seinen angestellten Hochzeitstag nicht erscheinen kunnte, sondern erst den Tag hernach" zum großen Kummer der Hoch- zeilsgäste und der harrenden Braut, weil der tiefe Schnee alles Fortkommen erschwerte. 1666. Der Winter zeichnete sich durch gewaltige Schnee stürme aus. 1670 dauerte der Winter und die Schlittenbahn volle 18 Wochen, so daß damals ein Kaufmann aus Aunaberg auf dem Schlitten von der türkischen Grenze her bis vor sein Haus ge fahren ist. 1671 —1672 war ein überaus kalter Winter. Es hat nicht ein mal gethauet, Schnee war aber wenig vorhanden. 1678—1679 war ein furchtbar kalter Winter. Es erfroren zum Heile des Gebirges nicht weniger als acht tausend Hirsche und cs fanden sich dennoch auch nachher noch genug vor, da sie für große Jagden gehegt wurden und kein Unterthan ihnen etwas lhun, oder auch bei den größten Schaden eine Vergütung hoffen durfte. 1680. Im Monat Dezember, sowie Januar und Februar 1681 war die Kälte, namentlich im Obergevirge, so groß, daß man fast täglich erfrorene Menschen sand. Das Wasser mußte da und dort stundenweit gefahren werden, ja es wurde mit unter für Geld verlauft. Manche Brunnen, Bäche und Quellen froren bis auf den Grund aus. 1684 war ein sehr kalter Winter, der Schnee bedeckte den ganzen Winter hindurch die Erde und veranlaßte eine so außer ordentliche Trockenheit, daß ein großer Theil der Bergleute wegen Mangel des Anfschlagewassers feiern mußte. Auf das Quartal Trinitatis konnte deshalb leine Ausbeute gegeben werden. 1686 fiel noch nach Pfingsten Schnee. 1688 lag der Schnee im oberen Gebirge von Michaelis bis Pfingsten. 1689 fror bereits am 8. November das Röhrwasser ein, am 9. legte es Schnee eine halbe Elle hoch. Am 2l. Dezember in der Nacht brach ein bis zum Morgen dauernder Schneesturm los. Er richtete an Gebäuden und Bäumen großen Schaden an. Ter Frost währte bis zum Mai 1690. 1691 „stund im lallen Winter die Schlitten-Bahne zehen Wochen lang, darbei denn alles guten Kausss war." 1693. Am Ende dieses und zu Ansange des folgenden Jahres ist wegen des allzutiefen Schnees, der mehr als 18 Ellen hoch an manchen Orien gelegen, die Straße von Alten berg-Frauenstein bis Freiberg bis in den Monat Mai gänzlich liegen geblieben. Man grub die Häuser aus dem Schriee her aus und übertunnelte die Wege. Dem Winter folgte ein nasser Sommer und Mitte September wieder Schnee. Diese Wit terung steigerte die schon vorhandene Theuerung so, daß der Scheffel Korn von sieben Thaler auf zehn Thaler sechzehn Groschen stieg. 1697 siel im Oktober schon überaus hoher Schnee. 1698 stellte sich zeitig gutes und fruchtbares Wetter ein, daß man mit der Saat und anderen Frühlings-Vorrrichtungen weit eher, als man sonst fertig werden zu können vermeinte. Es fiel jedoch alle Hoffnung als am Osterheiligenabend (Georgi- tag 23. April) Nachmittags gegen 2 Uhr anfing zu schneien; worauf starker froit und Kälte eintrac und der Schnee bis Wahlpurgi Ellen hoch liegen blieb. Während der Osterfeier tage fuhr man allerwärts mit den Schlitten, und als es am 11. Mai wieder schneite, trat im oberen Gebirge eine solche Noth ein, daß man stellenweise einen Theil des Strohes von den Dächern nahm und als Häckerling in's Bich fütterte. 1700 fiel das Thermomcicr bis zu 31 G-ad unter Null; Kirchcnglocken zersprangen in Stücke, wenn der Klöppel an schlug; alle Gartenpflanzen wurden vernichtet, Menschen und Thicrc starben wie die Fliegen dahin. Stan-esamtsnachrichten aus Mulva für Monat Januar 1891. Geburten: Dcm Pastor Hermann Maximilian Schubert eine Tochter: dem Maurer Wilhelm Robert Börner ein Sohu; dem Bohn- a bett " i'e Hermann Eichler eine Tochter; dcm Bretschneider Ernst Julius Wagner cm Sohn; dcm Fabrikarbeiter August Hermann Riälcr ein Sohu; dcm Waldarbeiter Friedrich Hug» Böncher ein Soda; dcm Landbricströgcr Julius Eduard Müllcr ein Sohn; dcm Hausbcsißcr und Sattlcr Oslar Thcodor Göhler eine Tochter; dcm Hausbcsipcr und Stuhlbauer Robert Emil Philipp cm Sohn; dcm Prokurist Ernst Otto Bößler eine Tochter. Auigcbotc: Ter Fabriküschlcr Karl August Schmieder und Alma Franziska Müllcr, Polircrin, beide hier Eheschließungen: Der Fabriktischlcr August Emil Kirsch mit Ida Lina Träger hier. Sterbesällc: Des Fabrikarbeiter Karl Emil Müllcr Cohn, Emil Martin, 1 I. I. M. 29 T. alt; d s Zimmcnm nn Goblicb Ernst Barsch Ehefrau, Christiane Wilhelmine geb. Großharns b8 I.