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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 04.02.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189102044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18910204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18910204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-02
- Tag 1891-02-04
-
Monat
1891-02
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 04.02.1891
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Muhe machen, die sie den Anlegung einer elektrischen Straßen bahn in Halle sammeln wird. Die Halle'scheBahn wird noch in diesem Jahre gebaut werden. Jüngst hat aber noch eine zweite Gesellschaft dem Stadtrathe zu Plauen gegenüber ihie Geneigtheit zu erkennen gegeben, dort eine elektrische Straßen bahn zu erbaue», und zwar ist dies die Firma Siemens L Halske in Berlin. Gestern Vormittag wurde eine Frau aus Oesterreich, welche im Bezirlsarmenhaus in Cölln bei Meisten untecgebracht, jedoch aus demselben entwichen war, in Meißen ausgegriffen und zur Hast gebracht. Diese Person ist mit einem vollständig ausgebildeten Backen- und Schnurrbart versehen. Der Bezirksgewerbeverein Grünhainichen sieht nach Vollendung des letzten Vereinsjahres aus eine 20jährigc reiche Tätigkeit zurück. Obgleich derselbe bereits Ende 1870 von einer durch das Königliche Ministerium des Innern eingesetzten Kommission sür Hebung der erzgcbirgischen Spielwaaren- industrie inS Leben gerufen wurde, so begann die Thätigkeit des Vereins doch erst mit dem Jahre 1871. Durch die Vor sitzenden des Vereins, die als solche Mitglieder der gedachten Kommission waren, wurde die Gründung einer Fachschule für die Svielwaarenindustrie angestrebt, welche auch durch die be reitwilligste Unterstützung des Königlichen Ministeriums des Innern und durch die thatkrästige Förderung der Angelegen heit seitens der Kommission ermöglicht wurde. 1874 fand die Anstellung eines Gewerbelehrers statt und 1879 wurde der sichgcdcihlich entwickelnden Anstalt ein zweckmäßig eingerichtetes Schulhaus erbaut. Mit der später nölhig werdenden Ein setzung eines Fachschulausschusscs löste sich gedachte Kommission aus, ebenso der enge Zusammenhang, in den, bisher Gewerbe- Verein und Schule standen. Doch unterstützt der Verein nach wie vor die Interessen der Schule. Kunst, Wistenschast, Literatur. " Albert Beckers Oratorium „Selig aus Gnade" kam am Sonntag in der Paulincrkirche zu Leipzig seilens des KirchcnchoreS zu St. Johannis und unter der Leitung des Herrn Bruno Röthig zur vollständigen Ausführung, nachdem ein Theil des Werkes bereits im vergangenen Jahre in der Johanniskirche zu Gehör gebracht worden war. Außer dem Chore, der durchgehends recht Tüchtiges leistete und korrekt und rein sang, bciheiligten sich in erfolgreichster Weise an der Auf führung als Solisten die Damen Frl. M. Eckhardt aus Freiberg und Frl. E. Spiegelberg, sowie die Herren B. Röthig und E. Waldvogel, während Herr Konzcrtorganist B. Pfann- stiehl die Begleitung übernommen hatte. Berg« und Hüttenwesen. Herr Obcrdirekiions-Assistent Fischer hier ist unter Verleihung des Tilels „Betriebsdirektor" zum Mitgliede der SkönigUchen Obcrvirektion ernannt worden. X Mit Genehmigung des König!. Finanz-Ministeriums sind den Arbeitern der Königlichen Erzbergwerke, hauptsächlich zur Ueberlragung der mit Jahresbeginn 1891 ein- getreteucn Erhöhung der Beiträge zur Allgemeinen Knappscyasts- Pcnsionslassc abermals d u r ch g ä n g i g eL o h n e r h ö h n ng e n gewährt worden. Man wird nicht groß fehlgreifen, wenn man die Mehrausgabe, die der Staat mit Einführung dieser Lohnerhöhungen auf seine Schultern genommen hat, zu 100000 Mk. veranschlagt. Nimmt man die eingetrctene Beitragserhöhung zur Pensionskasse jährlich zu ca."/„dicsesBeIrags an, so wird den Bergarbeitern immerhin noch ein ganzansehnlicherBetragzur Ver wendung in ihrem eigenen Nutzen verbleiben Auchsind nach dem Vorbild der meisten größeren Kohlenwerke bei den Königlichen Erzbergwerken durch einen Nachtrag zur Arbeiter-Ordnung Arbeiteraus sch ü sse gebildet worden, welche aus den aus Werks- und Arbeitervertretcrn zusammengesetzten Vorständen der Knappschafts-Krankenkassen bestehen. Diese Ausschüsse haben unter dem Vorsitze des betreffenden technischen Direktors über Anträge zu berathen und zu beschließen, welche die Be stimmungen der Arbeiterordnung, insbesondere auch diejenigen über Lohnhöhe und Arbeitszeit, und andere, das Verhältnißder Belegschaft zur Werksverwaltung berührende allgemeine Fragen betreffen. X Infolge des in letzter Zeit im Zwickauer Revier wahrzunchmcn gewesenen Wagen man gcls sind aus den bciheiligten Kreisen Vorstellungen an das Königliche Finanz ministerium, wie an die Generaldirektion der Kgl. sächs. Staats bahnen wegen Beseitigung dieser Mängel abgesendet worden. Mitten in die allgemeine Freude über die bevorstehende Auffindung des ersten Kohlenlagers im Braunkohlenwerk „Zwenkau" Mischte sich am Mittwoch Abend die traurische Kunde von der Verunglückung eines Bergmannes. Kurz vor dem Schichtwechsel, ^6 Uhr Abends, wurde dem Aufseher Hermann Achtzehn, welcher im Wasserhaltungsschacht thätig war, durch einen niedergehenden Förderkübel die Schädeldecke zertrümmert, so daß der Tod des kaum 27jährigen Mannes sofort eintrat. Die vorgenommene Untersuchung hat ergeben, daß Niemandem eine Schuld an dem Unfälle beizumessen ist und auch im Schachte selbst Alles in bester Ordnung und den bergpolizeiltchen Anforderungen entsprechend vorgesunden ist. Ter Verunglückte hinterläßt eine junge Frau und zwei kleine Kinder. Neueste Nachrichten. Hamburg, 2. Febr. Dem gestrigen Diner beim Bürger meister Petersen wohnte außer deni Fürsten Bismarck auch General Leszcynski bei. Willen, 2. Februar. Die ganze Belegschaft der Zeche „Trappes legte heute Morgen wegen Lohndifferenzen die Arbeit nieder; von 224 Mann der Frühschicht fuhren 6 Mann an. Brodam und Huenninghaus hatten dort gestern eine Versammlung abgehalten. Wien, 2. Februar. Der jungczechische Wahlaufruf be tont, daß durch die Reichsrathswahl über das weitere Schicksal der Wiener Punktationen cndgiltig entschieden wird. Die Jungczechen wollen auch Frieden mit den Deutschen, aber auf Grundlage vollster Gleichstellung und unter Wahrung des böhmischen Staatsrechtes. Budapest, 2. Febr. Fürst Bismarck hat die Wittwe des Grasen Andrassy ersucht, ihm gewisse sein Leben betreffende Briefe und Aktenstücke aus dem Nachlaß des Grafen behufs Benutzung für seine Memoiren zu überlassen. Die Gräfin hat bercitwilllgst diesem Ansuchen entsprochen. Brüssel, 2. Februar. Die gestrige Reservisten-Revolte verdient um deffentwillen Beachtung, weil sie das Vorhanden em sozialistischer Ideen in der Armee offenkundig zeigte. „Peuple" schreibt heute Abend: Gestern sah man in Brüssel, tvas noch nie in Belgien gesehen worden ist, Grenadiere, Jäger, Karabiniere unter freiem Himmel versammelt, Gerech tigkeit fordernd, wie vom Sozialistenfieber befallen! Der Kriegs minister wurde beschimpft, die Marseillaise gesungen, und chließlich vereinigten sich die Glieder des Heeres mit den Sozialisten und tranken mit ihnen in ihrem Lokal. „Peuple" ügt hinzu: Zwei Ausstände sind möglich: Die Arbeiter künden der Industrie, die Soldaten der Fahne die Gefolgschaft. Brüssel, 2. Febr. Sämmtliche Brüsseler Milizsoldaten bleiben eingezogen, bis die Untersuchung über die Meuterei, an welcher 600 bis 700 Soldaten bctheiligt waren, beendet ist. Rom, 2. Febr. In der heutigen Audienz beim König wurde Marquis di Rudini nur über die parlamentarische Lage befragt. Er meinte, ein Koalitions-Kabinet wäre lebensfähig, wenn «s dem Cnspi'schen Programm treu bliebe. Hinter den parlamentarischen Kvulisscn bemüht man sich, einem Kabinet Rudini-Nicotero-Giolitti den Weg zu bahnen. Wenn dies ge lingt, was freilich jetzt noch zweifelhaft ist, wird di Nudini das Portefeuille des Auswärtigen übernehmen. Paris, 2 Februar. Ter „Temps" enthält aus Nom ein Telegramm, wonach einem Gerücht zufolge der König wenig geneigt wäre, sich an die Rechte zu wenden. Ein Kabinet Za- mrdclli wäre wahrscheinlich; der König wünsche dem Bot- chastcr Nigra das Portefeuille des Auswärtigen zu übertragen, um dadurch die Alliirlen des Dreibundes bezüglich des Fort bestandes der bisherigen auswärtigen Politik zu beruhigen. Madrid, 2 Febr. Nach offiziellen Berichten über die Wahlergebnisse dürste die liberale und republikanische Minorität zahlreicher sein, als die Präfekten ursprünglich glaubten. Die Zahl der oppositionellen Mitglieder in der Deputirtenkammer wird auf 120 unter 427 Deputirtcn geschätzt. Die hervor- ragenndsten Mitglieder aller Parteien sowie die Minister sind wiedergcwählt. Zorilla ist in Barcelona, Pimargal in Valencia und Barcelona gewühlt. In mehreren Städten haben die Republikaner ansehnliche Majoritäten erzielt. Oporto, 2. Febr. Das Standrecht wird hier einen Monat aufrecht erhalten werden. Tas Kriegsgericht wird sowohl über die Militärperfonen als auch über die verhafteten Zivilper sonen zu Gerichte sitzen. An der Bewegung nahmen gegen 600 Insurgenten Theil. Die sür die Regierung verfügbar ge wesene Truppenmacht betrug 1000 Mann, darunter 900 Gensdarmen, von denen 9 getödtet und 28 verwundet wurden. London, 2. Febr. Nach Depeschen aus Chile fand zwischen der Flotte der Regierung und der der Ausständigen eine See schlacht in der Nähe des Hafenortcs Ancud statt. Die Insur genten wurden vollständig geschlagen. Vermischtes. * Das Testament eines Buchhändlers. Von dem vor Kurzem in Onedlinburg verstorbenen Buchhändler Ernst sind nahezu 100 000 Mark zu mildthätigen Zwecken rc. be stimmt worden. So hat er seiner Vaterstadt die Summe von 50000 Mark überweisen lassen, der Kleinkinderschule 3000 M., deu Geistlichen der St. Venedikti-Kirche 30 000 Mk., zum Bau des Siegesdenkmals einige Tausend Mark u. s. w. * Die tleberschwcmmungen in Belgien. Nach amtlicher Ermittelung des Löwener Gcmeinderaths haben die letzten Ucberschwemmungen einen Schaden von über 3'/z Mill. Franks verursacht. Es standen 141 Hektar, fast die Hälfte des Stadtgebietes, 59 Straßen mit 2325 Häusern 1,50 Meter bis 2,43 Meter unter Wasser. Die Universität Löwen erleidet einen viel größeren Verlust, als man bisher geglaubt hat; er beziffert sich auf 800000 Fr. Die anatomischen Säle und alle Laboratorien waren überschwemmt. Alle physikalischen, chemischen und mikroskopischen Instrumente sind theils beschädigt, thcils ganz zerstört; die sämmtliche» zwei- und dreijährigen Kulturen sind verschwunden. Das Haus des Malers und Direktors der dortigen Kunstakademie Meunier wurde ganz verwüstet; alle Gemälde und Sammlungen sind songeschwemmt worden. Seit dem Jahre 1822 war eine solche Ueber- schwemmung nicht dagcwesen. * Typhus. Unter der Garnison Landau in der Rhein- Pfalz ist eine derart starke Typhusepidemie ausgebrochcn, daß der bayerische Kriegsminister die Verbringung der gesunden Mannschaften mit einem Sonderzug nach deni Lager auf dem Lechfclde auorduete. * Das Buch. Der Erste schreibt es, der Zweite vertreibt es, der Dritte ersteht es, der Vierte verschmäht es, den Fünften entstammt cs, der Sechste verdammt cs, der Siebente schätzt es, der Achte versetzt es, der Neunte verpumpt es, der Zehnte zer lumpt cs, der Elfte vergräbt es, der Zwölfte verklebt es zu Düteu, denn im Krämcrlade», da kommen sie schließlich Alle zu Schaden. * Berbandstag. Am 8. und 9. Februar wird im Case Restaurant zu Breslau der VII. Verbandslag der deutschen Dach- und Schieferdecker-Innungen abgehalten werden. Sonn tag, den 8. Februar, Abends 6 Uhr, findet eine Vorversamm- lnng, die Begrüßung der Gäste, die Feststellung des Bureaus und der Geschäftsordnung und sodann eine zwanglose Ver einigung statt. Montag, den 9., Vormittags 9 Uhr, beginnen die Verhandlungen. Abends 8 Uhr vereinigen sich die Theil- nehmcr zu einem Festessen, dem ein Ball folgt. * Wölfe. Die Passagiere des Zuges, welcher am 26. Jan. von Belgrad nach Nisch ging, waren etwa zwei Kilometer von der Station Ripanje Zeugen eines furchtbaren Vorfalles. Die anhaltende Kälte veranlaßt nämlich die im Innern Serbiens noch massenhaft vorhandenen Wölfe, sich an die Dörfer heran zu wagen, um dort Nahrung zu suchen. Eine Bäuerin mit einem kleinen Kinde im Arm befand sich an jenem Tage früh auf den» Wege nach dein Torfe Ripanje, als sie von einem Wolfe verfolgt wurde. In ihrer Todesangst ließ die Frau das Kind fallen und flüchtete in rasender Eile nach dem Dorfe. Der Wolf holte sie aber ein und packte sie am Genick. In demselben Augenblick fuhr der Zug vorbei und der Lokomotiv führer, die Gefahr übersehend, ließ halten, um gemeinsam mit anderen Zugsinsassen der wilden Bestie ihr Opfer zu entreißen. Es war jedoch zu spät, das hungrige Thier hatte bereits die Bäuerin zerfleischt, als die Leute herankamen. Dieselben konnten jedoch das Kind retten. Die serbische Regierung läßt in den nächsten Tagen mehrere Wolfsjagden veranstalten. * Ein Selbstmord in New-Bork. Der 48 Jahre alte Geschäftsreisende Alexander Elsner hat sich in New-Horl ver ¬ giftet. Nach einer Darstellung der „New-Aorker StaatS-Ztg." kam A. Elsner vor 2 Jahren sdorthin als! Vertreter der Wiener Juweliere Ratzesdorfer. Vor einigen Monaten machte er die Bekanntschaft der 22 Jahre alten Frau Malvina Reiß, welche von ihrem in Wien weilenden Manngelrennt, mit ihrer, Mutter dort lebt. Die Ehescheidung soll eingeleitet aber noch nicht erfolgt sein. Frau Reiß habe Herrn Elsner nicht ungern ge sehen, jedoch kühl behandelt und alle Anträge desselben auf Heirath nach der Scheidung von ihrem Manne entschieden ab gewiesen. Die Leidenschaft beherrschte trotzdem Elsner völlig, doch scheint er sich, als sein Haus ihm auftrug, die Vertretung der Firma in San Francisco zu übernehmen, mit dem Ge danken einer Trennung vertraut gemacht zu haben, denn er statiete am Sonnabend Abschiedsbesuche ab. Zwischen Sonn abend und Montag hat jedoch das Wiener Haus anderweitige Anordnungen getroffen und Elsner die Ordre zugehen lassen, seine Muster an Herrn Rudolph Ormstein zu übergeben und sich selbst fertig zu halten, nach Wien zurückzukehren. Die Muster und Geschäftsbücher lieferte Elsner am Montag ab. Bei hereinbrcchender Nacht ani Montag händigte er seiner Wirthin, einer Frau Geisler zehn Cents ein, mit der Bitte, vegetabilisches Ocl und ein Kästchen der bekannten kleinen Wachsstöckchen zu kaufen, die, auf eine» „Schwimmer, aus Kork in ein mit Pel gefülltes Glas gesetzt, angezündet werden und als Nachtlicht dienen. Frau Geisler machte das Lämpchen zu recht und zündele es an. Etwas nach 8 Uhr kam Elsner nach Hause, schloß sein Zimmer hinter sich ab, und ist von da an nicht mehr lebend gesehen worden. Früh 8 Uhr wurde die Geisler'sche Wohnung in Aufruhr versetzt. Es erschienen kurz nach einander mehrere Freunde Elsner's, die sämmtlich mit der ersten Postvertheilung Schreiben erhalten hatten, in denen Elsner ihnen mittheilte, er habe sich mittels Arsenik vergiftet. Die Polizei wurde gerufen, die Thüre erbrochen, und auf dem Bette lag steif und starr mit verzerrten Zügen, ein Zeichen eines harten Todeskampfes, die Leiche des Unglücklichen. Auf dem Tische brannte das Lämpchen, in der Nähe des Fensters stand ein großes Portrait Malvina's. Die von Elsner an seine Freunde und Bekannten gerichteten Schreiben lauteten sämmtlich dahin, daß er des Lebens über drüssig sei. In einem Brief heißt es: „Ich versichere ange sichts des Todes, daß Malvina Reiß an meinem traurigen Ende keine Schuld trägt, sondern einzig und allein ein Zer- würfniß mit meinem Haus. Ich bitte, erweisen Sie einem Sterbenden die letzte Bitte und treten Sie in einer etwaigen Todesanzeige diesem unschuldigen Engel mit keinem Worte zu nahe. Sie würden mir noch im Grabe Weh thun." * Honig kommt. O ihr seligen, von Dichtern besungenen, von liebenden Herzen gesegneten Freuden des Eislaufs! Jn F. schwärmte eine junge Dame sür den erst kürzlich au das dor tige Amtsgericht versetzte«! Assessor Honig. Sie verschmähte es nicht, hin und wieder ganz bescheiden eine kleine Angel nach ihm auszuwersen, wobei sie von „einer ihrer besten Freun dinnen" in durchaus selbstloser Weise unterstützt wurde. Da sie „nicht übel" war und der Assessor noch auf Schmettcrlings- slügeln schwebte, so schien ein Erfolg nicht ausgeschlossen. Es ist Winter und herrliche Eisbahn. Unsere Schöne gleitet an- muthig über den Spiegel des Mühlcnweihers, plötzlich aber hat sie das Unglück, zu stolpern und sich regelrecht hinzusetzen. Die Freundin hat's gesehen und fliegt hilfsbereit herzu. Da kommt sie aber schön an! „Bitte, bitte, laß mich!" ruft die Ge stürzte ebenso erregt wie nachdrücklich; „laß mich doch, Honig kommt!" Fremdenliste vom 3. Februar. 2 »bock, Kaufmann. Leipzig Hotel R. Hirsch, berliner, Kaufm, Breslau. Hotel Goldn. Stern. Bürkner, Kaufmann, Leipzig. Hotel Goldn. Stern. Bart>el Kaufmann. Leipzig, H 4el R. Hirsch Boden- Heimer, Kauskann Frankfurt a. M., Hotel R. Hiiscb. Baumann, Seiler, Zwickau. Goldn. Löw- Gbe t, Ingenien , Schivarzenberg, Hotel S«aoi Altenburg G rhardt, Kaufmann, Gera, Hotel de Saxe. Gchrncr, Kaufmann, Leipzig Hotel Stad« Altenburg Hofmann, Kammann. Wolkenstein, Preuß. Hof Koch, Kaufmann, Leipzig, Hotel R. Husch Kaufte, Kaufmann. Stell'» Holet R Hirsch. Kalinowski), Pferdehändler, Rußland, Preuß Hof. Kern, Kaufmann, Dresden, Preuß. Hof Lotz, Kaufmann, Frankfurt a. M, Holet de Saxe. Müller, Kaufmann Al enburg Hotel de Saxe. Reep, Musiker, Dresden Goldne Pforte. Rem ns, Musiker, Dnsd n, Goldnc Pforte. Raphael, Kaufmann, Breslau, Hoiel Goldn Stern Rößgen, Kaufm., Leipzig, Hotel R. Hirsch Ruffo. Kaufmann, Berlin, Hoiel R. Hirsch. Richter, Müller, Obercarsdorf, Nürnberger r'of. Hpcrfeld, Hmdlungs- Rciscndcr, Pirna, Hotel R. Hirsch. Schatz. Kansmann, Hamburg, Hotel R. Hirsch Stcfanh, Kaufmann, Dresden, Hotel R. Hirsch. Schneider, Kaufmann, Leipzig, Hole! de Saxe Schiller, Vers. In- ipeklor, Berlin, Hotel de Saxe Schäfer, Kaufmann, Münchhof, Hoiel Stadt Aücnburg. Schöne mil Frau und Sohn, Kaufmann, Klein« bauchlitz, Hotel Stadt Altenburg. Sehrin>, Kansmann, Leipzig, Holet Sladt Nllcnburg. Stahl, Handelsmann, Chemnitz, Nürnber,er Hos. Schneider, Draiuirmcistcr. Ringclhal, Stadt Chemnitz Schütz, Kaufm, Forchheim, Nürnberger Hof. Scherz, Kau mann, Dresden, Preuß. Hos Tbicme, Kausmann, Dresden, r?olel Goldn Stern. ItZilhelm, Fabrikant, Seijhernersdorf, Hoiel Goldn Stern, von d.r Wisch, Kaufmann, Waldenburg, Hotel de Saxe. Standeeamtsnaarrrchten von Freiberg vom 2. Fcbiuar I89l. Aufgebote: Der P viersabrik-Moschinensührcr Ernst Gustav Manin hier und die Papierfabrikorbeilcrin Alma Franziska Kaden in Hilbcrsd rs ; der Schuhmacher Otto Julius Fritzsche aus Heida bei Oberschaar und die Aimmcrmannswittwe Amalie Augrsle Hegewald, vcrwillwei gewesene Tmlewn , geborene Hammer ans Fallend ig bei Freiberg, 'beide hier. Geb rlen: Dem Ti.chler und Produkienhändlec Silbermann ein Sohu; dem Beigarbcuer Weiße eine Tochter: dem Papicrsabrik- arbeiier Backof ein Sohn; dem Kleu ermacber Müller ein Sohn ; dem Kaufmann Popp ein Lohn: du, Schuhmacher Dielrich ein Cohn. Hieiüber drei uneheliche Zähne und eine uneheliche Tochter Sterbcfü 11e: Des Handschuhmacher K bi. Bernhardt Ehe srau Amalie Auguste, geborene Müller 4d I 8 M. 28 T. alt; die Pastorswittwe Thckla Pauline Prcißkcr, geb. Reinhold, 80 I 1 M. 3 W. all; des Schuhmacher F. L Schubert Sohn Hans Georg, 6 M. 3 W. 3 T. alt. Briefkasten der Redaktion. JederAnsrage muß die genaue Adresse des Fragestellers (Name und Woh nung) beige,ügl werden. Anonyme Anfragen werden nicht beantwortet. RO N, Halsbrücke. Frage: Wo erhält man Tijchlervor- lagen oder Zeichnungen für Land. Tischler. Antwort: Wir er- wartcn darüber Genaueres aus unsercn Leserkreisen. N.. Großvoiglsbccg. Ein Recht, den Nomen des Enjendcrs deS bctr. Inserats kennen zu lernen, hat nur Derjenige, der den weis erbringt, daß er selbst die fraglichen Manipulationen mit dem Wärm stem vorgcnommcn Hal.
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