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Z28 Treiber-, am 2. Februar 1891. sowie Lichtstärke -es Leuchtgases -er stü-tischen Gasanstalt 150 Treiber-, den 1. Februar 1891. lgcz) Hi. LrUurck, Profeffor. Dresden, am 27. Januar 1891. von den 15,5 Normalkerzen Mittel aus 10 Messungen. der 13. Tebruar 1801, Bormitta-s 10 Nhr, als Bersteigerun-stermin, Königliche Amtshauptmannschast. Unkt»«» Uor». Hbld *) Der Druck des Gases wird von jetzt an nicht mehr beim Austritt aus dem Gaszähler gemessen, wo er bisher 8,5 w/m Wassersäule betrug, sondern zwischen dem Hahn der Meß flamme und dem Brenner. 43. Jahrgang. Mittwoch, den 4. Februar Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche aus den Namen des Bäckermeisters Carl Friedrich Steinigen zu Trachenberge bei Dresden eingetragene Hausgiundstück unter Nr. 126 des Brandkatasters und Fvlium 142 des Grundbuchs sür Obercolmnitz, bestehend aus deu Parzellen unter den Nummern 278, 575, 1830 und 1831 des Flurbuchs, welches Grundstück ortsgerichtlich auf 7000 Mark — Pf. gemindert worden ist, soll im hiesigen Kgl. Amtsgericht, Zimmer Nr. 35, anderweit zwangsweise vei steigert werden und ist walzen beschlossen, die Gebühr für den Gebrauch dieser Walken Seiten der Gemeinden 1 Mk. auf 1 Mk. 50 Pf., Seiten der Privatpersonen von 1 Mk. 50 Pf. auf 2 Mk. für Tag zu erhöhen, was zur Nachachtung hierdurch bekannt gegeben wird. Bekanntmachung. Der Bezirksausschuß der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschast hat in Ab änderung des 8 des Regulativs vom Juli 1875 über die Benutzung der Bezirksstrahen- Jnserate werden bis Vormittag l 1 Uhr angenom- I men und beträgt der Preis sür die gespaltene Zeile 8 I I ' oder bereit Raum 15 Pfg im Monat Januar 1891 gemessen an einem Normalargandbrenner bei einem Gasverbrauch von Liter pro Stunde und einem Drucke von 2,7 m/m Wassersäule?) Genugthuung erhalten konnte. Man erinnert sich, wie im südöstlichen Afrika in Folge des abenteuerlichen Zuges, welchen der portugiesische Major Serpa Pinto mit einer Handvoll Leute gegen die Makololos unternommen, englische und portu giesische Interessen anseinanverstießen. In London erregten die Nachrichten vom Zambesi heftigen Unwillen, und nm 18. Dezember 1889 überreichte der britische Gesandte in Lissa bon, Herr Petre, eine Note seines Premierministers Salis bury, in welcher die Wiederherstellung des Status gno in Südost-Afrika und die Abberufung Serpa Pinto's gefordert wurden. Als man in Portugal zögerte, den Wünschen Eng lands zu willfahren, erließ Lord Salisbury am 12. Januar 1890 ein förmliches Ultimatum, in welchem das Gefühl der Ueberlegenhcit Großbritanniens über das kleine Portugal schonungslos zum Ausdrucke kam. In Lissabon drohte, als der Text des englischen Ultimatums bekannt ward, ein Auf stand. Das Volk gericth in den heftigsten Zorn, das beleidigte Nationalgefühl wallte über, und der öffentliche Unwille wendete sich nicht nur gegen das Kabinet Barros Gomez, das sofort zurücktretcn mußte, sondern auch gegen die Dynastie. Das Ministerium fiel, allein die empörten Leidenschaften beruhigten sich darum nicht. Im Februar war Lissabon durch mehrere Tage der Schauplatz republikanischer Kundgebungen, die nur mit Mühe unterdrückt weiden konnten. Sie wiederholten sich im September, und abermals stürzte ein Ministerium. d'Abreu-Souza ward der Nachfolger Serpa Pimcntel's; die Aufregung in der Hauptstadt und im Lande dauerte jedoch fort, obwohl die unmittelbare Ursache derselben beseitigt und der Vertrag mit England über die beiderseitigen Be sitzungen und Rechte am Zambesi und Schire dem beleidigten Stolze der Portugiesen eine wenn auch nicht glänzende, doch anständige Genugthuung gewährt hatte. Die englische Negie rung würde kaum auf so billige Bedingungen eingegangen sein, wenn sie nicht durch das kurz vorher abgeschlossene Bündniß des Oranje-Freistaates und der Transvaal - Republik zur gegenseitigen Wahrung ihrer Unabhängigkeit stutzig ge worden wäre. Man begriff in London, daß man im Falle eines Konflikics mit Portugal wohl in Europa leicht das schwache Königreich bewältigen, in Süd-Afrika dagegen in den Boers, den natürlichen Verbündeten der Portugiesen, nicht zu unterschätzende Feinde auf den Hals bekommen könnte. Den portugiesischen Republikanern kam der Ausgleich mit England nicht gelegen, aber sie gaben die Hoffnung nicht aus, ihr Ideal verwirklichen zu können. Die Ereignisse in Brasilien bestärkten sie in ihrer Zuversicht. An dem nämlichen Tage, an welchem dem jungen König Dom Carlos der zweite Sohn geboren ward, brach in Rio-de-Janeiro die Militär-Revolution aus, und Tageblatt O Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zn Freiberg und Brand. ErscheintjedenWochentagNachmlttagS6llhrfürden 8 andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 2b Pfg., zweimonatlich 1 M. SO Pf. und einmonatlich 75 Pf. s Erlaß, die für die ausgezeichneten Pferde und Rinder auf das Jahr 1800 einzu- hebende» und avzuliefernden Beiträge betreffend. Der Herr Bürgermeister in Brand und die Herren Gemeindevorstände in den Ortschaften der Amtsgerichtsbezirke Freiberg und Brand werden hiermit unter Hinweis aus die nach stehend abgedruckte Verordnung des Königlichen Ministerium des Innern vom 27. vorigen Monats veranlaßt, die in Gemäßheit dieser Verordnung aus Grund der an sie zurückgelangten Verzeichnisse auf das Jahr 1890 einzuhebenden Beiträge restsrei bis spätestens den 21. Februar dieses Jahres anher einzuzahlen. Freiberg, am 3. Februar 1891. Königliche Amtshauptmannschaft. Vr. H»I»vrLaru. P Verordnung, Beiträge der Besitzer von Rindern und Pferden zu Deckung der im Jahre 1890 aus der Staatskasse bestrittenen Berläge an Seuchen pp. -Entschädi gungen vetresfend. Nach der im Monat Dezember vorigen Jahres vorgenommenen Aufzeichnung der im Lande vorhandenen Rinder und Pferde ist zu Erstattung derjenigen auf das Jahr 1890 ver- lagsweise aus der Staatskasse bestrittenen Beträge, die an Entschädigungen nach dem Reichs- gesetze vom 23. Juni 1880 für die wegen Seuchen auf polizeiliche Anordnung getödteten und sür die nach solcher Anordnung an der Seuche gefallenen Thiere, beziehentlich nach den Ge setzen vom 22. Februar 1884 und vom 17. März 1886 sür die an den Folgen der Impfung der Lungenseuche umgestandenen oder wegen dieser Folge» zu schlachten gewesenen Rinder oder für in Folge von Milzbrand gefallene oder getödtete Rinder, zu gewähren gewesen, beziehentlich an Vcrwaltungslosten erwachsen sind, auf jedes der ausgezeichneten a. Rinder ein Jahresbeitrag von sechsundzwanzig Pfennigen, b. Pferde ein Jahresbeitrag von drei Pfennigen zu erheben. Indem Solches nach Maaßgabe der Bestimmungen in tz 4 der Verordnung vom 4. März 1881 — Gesetz- und Verordnungsblatt von 1881, Seite 13 — und der Verordnungen vom 22. Februar 1884 und vom 17. März 1886 — Gesetz- und Verordnungsblatt von 1884, Seite 62 und von 1886, Seite 64 — andurch bekannt gemacht wird, werden die zur Ein hebung der bcregten Jahresbeiträge berufenen Polizeibehörden (Stadträthe, Bürgermeister, Gemeindevorstände) andurch angewiesen, auf Grund der, aus den Kreishauptmannschaften be ziehentlich Amtshauptmannschaften abgestempelt an sie zurückgelangten Verzeichnisse die oben ausgeschriebenen Jahresbeiträge von den betreffenden Rindvieh- und Pferdebcsitzern unverzüg lich einzuhcben und bis längstens den 1. April dieses Jahres unter Beischluß der Verzeichnisse an die Kreishauptmannschaften beziehentlich Amtshauptmannschaften einznzahlen. -ie republikanische Meuterei in Portugal. Belgien und Portugal sind die beiden am meisten gefähr deten Punkte, an welchen die Republikaner mit aller Macht arbeiten, um eine nene Bresche in das monarchische Europa zu reißen. Will man die Aussichten auf Erfolg abwägen, die in beiden Ländern den republikanischen Mauerbrechern winken, so kann man nur zu dem Ergebnisse gelangen, daß die Wider standskraft der Monarchie in Belgien großer ist, als in der portugiesischen Monarchie — trotz der srenndnachbarlichcn Unterstützung, welche die französischen Republikaner ihren bel gischen Gesinnungsgenossen in reichem Maße zu Theil werden lassen. In Belgien, das ist nicht zu leugnen, sind die sozialen Verhältnisse in den unteren Klassen der Bevölkerung, wie die konstitutionellen Einrichtungen derart, daß die republikanische Agitation in diesen Schichten des Volkes reiche Nahrung finden muß, dagegen ist der Mittelstand in seiner überwiegenden Mehrheit monarchisch gesinnt, und auch die Militärvcrhältnisse, obgleich hier Vieles noch im Argen liegt, würden sich einer republikanischen Umwälzung als nicht besonders günstig erweisen. In Portugal aber liegen die Verhältnisse für die Monarchie be deutend unglücklicher. Erst im vergangenen Jahre hat dort die Monarchie eine Staupe durchgemacht, tie den Bestand der Dynastie Koburg-Braganza schwer gefährdete. Damals waren es gerade die bürgerlichen Elemente des Mittelstandes, von denen diese Bewegung ausging. Ein bedenkliches Zeichen! Tas Militär verhielt sich damals ruhig. Die jüngste Beweg ung aber, die am letzten Sonnabend unvorhergesehen ausbrach, nahm ihren Ausgang vom Militär. Ein noch bedenklicheres Zeichen! Die beharrliche Wühlarbeit der republikanischen Presse hat also ihre Früchte getragen. Es ist unglaublich, welche Freiheiten in Portugal der Presse gestattet sind, und der Ton, in welchem die republikanische Agitation dort betrieben wird, ist die höchste Potenz von Rohheit. In einem deutschen Blatte könnte man die unfläthigen Angriffe dieser Presse auf die Dynastie und alle ihr nahe stehenden Einrichtungen gar nicht wicdergeben. Wenn auf diese Weise der Geist der Unzufriedenheit jetzt auch in die Reihen des Heeres getrogen worden ist, darf dies nicht Wunder nehmen, zumal wenn man berücksichttgt, daß die Verfassung des portugiesischen Heerwesens zur Zeit nocy in der Gestattung begriffen ist. Vor Allem aber muß man sich ver gegenwärtigen, daß in Portugal bereits seit längerer Zeit eine dumpfe Gährung in der Bevölkerung und fast allgemeine Un zufriedenheit mit der Regierung herrscht. Die Ursache der selben ist die Verletzung des portugiesischen Nationalstolzes durch die englische Regierung, für welche die Regierung keine durch welche Kaiser Dom Pedro II. sich gezwungen sah, dem Throne zu entsagen und als Verbannter nach Europa zurück- zukehren. Ohne Kampf, ohne Blutvergießen knickte die Monarchie in Brasilien zusammen, obwohl Dom Pedro ein guter und aufgeklärter, emsig aus das Wohl seiner Unterthancn bedachter Herrscher gewesen. Von diesem Augenblicke an rührten sich die portugiesischen Republikaner mit neuem Muth. Sie rechneten darauf, das Beispiel Brasiliens würde nicht ohne Wirkung für das Mutterland bleiben; sie verdoppelten ihre Thätigkeit and fanden das Volksgemüth wohl vorbereitet durch den Schmerz und Zorn über die nationale Demüthigung, welche Portugal soeben erlitten. Daß der Militär-Aufstand von Oporto ihr Werk ist, daran ist nicht zu zweifeln. Wie schon erwähnt, liegen die militärischen Verhältnisse in Portugal für eine derartige Agitation sehr günstig. Eine portugiesische Armee, welche diesen Namen verdient, besteht erst seit ein paar Jahren, ja, streng genommen, ist sie erst im Werden begriffen. Bis 1850 halte Portugal nicht einmal ein Rekrutirungsgesetz Man begnügte sich mit Freiwilligen, die aus der Hefe des Volkes hervorgingen. Erst 1855 wurde ein Rekrutirungsgesetz erlassen, welches 1868 rcvidirt wurde. Stach demselben war der Effektivbestand im Frieden auf 31000 Mann und sür den Krieg auf das Doppelte fcstgestcllt. Diese Ziffern wurden aber wegen Mangels an den nöihigen Mitteln nie erreicht. König Louis beschloß deshalb, diesem Zustande ein Ende zn machen. Das neue Rekrutirungsgesetz vom Jahre 1887 verfügt 12 Jahre Dienstpflicht, der alle Tauglichen unter worfen sind; die Letzteren werden durch das Loos in zwei Klassen gctheilt; die erste steht drei Jahre unter der Fahne mit früherer Verabschiedung der Einzelnen, wenn ih>e Aus bildung vollendet ist, dann fünf Jahre in der ersten und vier Jahre in der zweiten Reserve; die zweite Klasse kommt zu der zweiten Reserve, so daß diese vier ausgebildete und zwölf nicht ausgebildete Klassen enthält; die Letzteren können zur Ergänzung der Linien immer einberusen werden. Das Gesetz läßt allerlei Erleichterungen, Zurückstellung, Stellvertretung rc. zn, hat aber den Stellenkaus und die Stellvertretung gegen Bezahlung gänzlich abgeschasst. Außerdem sührte das Gesetz eine Militärsteuer sür die ganz oder theilweise Befreiten ein. Wenn das neue Gesetz seine volle Wirkung gethan hat, was bis Ende 1892 der Fall sein wird, so wird Portugal etwa 156 000 Mann geschulter Truppen ins Few stellen können» wahrend die ungeschulte Reserve 140 000 Mann beträgt. Diese Ziffern stehen allerdings nur auf dem Papier: die Mittel haben auch jetzt nicht hingereicht, das Gesetz vollständig durch- zusühren. Der Friedensbestand beträgt nur 30 000 Mann — auf dem Papier. Mit der Aenderung der Relrutirung war Ministerium ves Innern. Für den Minister: (gez.) von Sorge Bekanntmachung. Mit Genehmigung der König!. Amtshauptmannschast hat der Gemeinderath beschlossen, den Zinsfuß der Einlagen bei hiesiger Sparkasse vom 1. April laufenden Jahres ab von 3 auf 3V/g zu erhöhen. Naundorf, den 26. Januar 1891. Der Gemeinderath. W rl« ölrli^I» <^an«nilL«i> G Vorst der 25. Februar 180t, Bormittags 11 Uhr, als Termin zn Verkündung des Bcrtheilungsplans anberaumt worden. Die Realberechtigten werden ausgesordert, die auf dem Grundstücke lastenden, noch nicht angemeldeten Rückstände an wiedcrkehrenden Leistungen, sowie Kostenforderuvgen, spätestens bis zur Eröffnung von Geboten im anderweiten Verstcigcrnngstcrmine anzumelden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Freiberg, am 9. Dezember 1890. Königliches Amtsgericht, Abth. ll a. Ur. ILrotLavltuanr. Nicolai.