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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 25.12.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189112250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18911225
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18911225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-12
- Tag 1891-12-25
-
Monat
1891-12
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 25.12.1891
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LS» Kreiberger r«aedtt»tt» Get r tt»L Jsolirzimmer Nr. 19 enthalten. Diese Herstellungen bezwecken, in sämmtlichen drei Jsolirzellen höhere Sicherheit und größeren Schutz gegen Feuersgefahr und Beschädigung der Insassen zu gewähren alS bisher. — Die den .Friedhof" betreffende Rechnung Nr. 19, bei ter im vorigen Haushaltplan als Uebelschuß 1188 Mk. 37 Pf. zu etwaigen Ausgaben bei der Säkularisation der ersten Friedhofsabtheilung, bezw. des zur Erweiterung des FriedhosS anzu - sammelnden Fonds zurückgelegt werden konnte, ist diesmal zu gleichem Zwecke nur ein Ueberschuß von 2 Mk. 65 Ps. veran schlagt. In den Einnahmen, die sich auf 26103 Mk. 48 Pf. be ziffern, sind enthalten: 15000 Mk. Begräbnißgebührrn (in gleicher Höhe wie im Vorjahr eingestellt, weil sich die Wirkungen der erst am 1. Juli d. I. in Kraft getreteneu Bcgräbmßorbnung noch nicht übersehen lassen), 950 Mk. erstattete Verläge für Zimmer schmückungen, 5600 Mk. für einfache Grabstellen, 1300 Mk für gelöste Reihengrabsteven (Randgräder), 1800 Mk. für Fomilien- begräbnißplätze, 709 Mk. für Grabdenkmälcrgebühren, 650 Mk. für Einsassen der Gräber mit Steinen, und 103 Mk. 40 Pf insgemein (Erlös aus ausgeästetem Holz, verkauften alten Grab steinen u. s. w.) Die Ausgaben, die zuzüglich der restirenden 2 Mk. 65 Pf. die Summe von 26103 M. 48 Pf. ergeben, um fassen: 3112 Mk. 87 Pf. für Tilgung und Verzinsung der An leihe, 2300 Mk. Gehalte und Löhne der Beräbnißmeister, 1800 Mk. Gebührenaniheile der Heimbürginnen, 3600 Mk. Gebührenantheile der Träger, Begleitfrau und Schutzmannschaft, 5700 Mk. Er- stattung für das Stellen der Leichenwagen an Fuhrwerksbesitzer Ulbricht, 300 Mk. Auslagen für Armensärge, 200 Mk. allgemeiner Aufwand bei Begräbnissen (Transportkosten, Kerzen rc.), 300 Mk. Aufwand für Blumen und Reisig zur Grabschmückung, 950 Mt Verläge für die Zimmerschmückung bei Begräbnissen, 150 Mk. Unterhaltung, Ergänzung und Neuanschaffungen der Begräbniß- geräthschasten, 1550 Mk. an die Kirchgemeindeküssen von Dom, Peiri, Nikolai und Jakobi abzuliefernde Grabstcllengcbühren, 3325 Mk. Gehalte und Löhne des Todtenbettmeisters, des Friedhof-wächterS, Beitrag zur Besoldung des Stadtgärtners, 50 Mk. für Instand haltung und Ergänzung dcS FriedhosS-JnvrntarS, 560 Mk. Arbeitslöhne für Einfassung der Gräber mit Steinen, einschließlich Material, 1725 Mk. Bau- und Unterhaltungskosten und 477 Mk. 96 Pf. Insgemein (Essenkehrerlöhne, Desinfektion, Ascheweg schaffung, Grubenrcinigung, Beitrag zur städtischen Pensionekasse u. dgl. m.) — Die in dem Abschnitt VII enthaltene Rechnung Nr. 20, „Unvorhergesehene Ausgaben"', weist nur einen Ausgabeposten von 2000 Mk. auf zur Deckung etwaiger Nachverwilligungen. — Heute Vormittag fand die alljährlich zu Johanni und zu Weihnachten durch das «gl. vberyüttenamt vorzunehmende Vertheilung des Q.,erschiedSwardein Sicghardl'schen Legates und von für den umbesuch cingegangenen Eintrittsgeldern statt. Hierbei wurdet .n 173 Hüttenarbeiterwaisen 519 Mk. dertheilt — DerM lttSrverei«„Kameravschaft" hält am Sonn- abend Nachmittag 4 Uhr im „Schützcngarten" eine Christbe- schcerung ab, für welche Herr Pastor Walter die festliche Ansprache zugesagt hat. Am Sonnabend Abend '/,6 Uhr findet die von dem MUitLrverei« „Kriegerbuud" veranstaltete Christ bescheerung im Gewerbebause statt. Für diese hat Herr Pastor vr. Süß die festliche Ansprache übernommen und der Mtlitär- gesangverein die gesangliche Einleitung Ser Feier in Aussicht gestellt. Oertttches und Sächsisches. Freiberg, den 24. Dezember. — Neue Au-gahefteüe«. Zur größeren Bequemlichkeit für unsere in Colmnitz und «lingenverg wohnhaften Leser, welch« daS Blatt noch am Abend des Erscheinens erhalten, haben wir eine neue Ausgabestelle bei Herrn Schneidermeister Hermann Scherf in Colmnitz errichtet. Wir bitten deshalb unsere dortigen Abonnenten, ihre Bestellungen auf das neue Quartal möglichst bald Herrn Scherf zu übermitteln. Die langjährig durch Frau Köhler in Berthelsdorf in exaktester Weise besorgte Ausgabe der Blätter für Bertyel-Vorf und Zug ist Herrn Otto Stein in Berthelsdorf übertragen worden, der schon jetzt Bestellungen entgegen nimmt. — Haushaltpla» für die Ltadt Ureiderg auf das Iahr lSVL: Die Rechnung Nr. 18, welche „daSStadtlranlenhauS" betrifft, erheischt einen Zuschuß von 9375 Mk. 23 Pf. (1891:9943 Mark). Unter den sich auf 26094 Mt. 72 Pf. beziffernden Einnahmen find verzeichnet: alS Kur- und VerpflegungSlosten 4000 Mk. von der Armentaffe, 9500 Mk. von Krankenkaffen, 1500 Mk. von auswärtigen Gemeinden, 500 Mk. von Privaten und Hospiraliten, 1500 Mk. von dem Ministerium deS Innern für 6 Bezirksfrei- stcllen, ferner 680 Mk. erstattet von der Armenkasse für die Be köstigung der beiden Albertinerinnen, 6200 Mk. erstattet von dem Garnisonlazareih für Beköstigung der Militärpersonen, 400 Ml. "stakste Begräbnißkosten von Armenverbänden oder Privaten, «30 Mk. erstattet für Wäschereinigung und Bäder, 954 Mk. 95 Pf.; darin sind enthalte»: 4543 Mk. 20 Pf für Tilgung und Verzinsung der Anleihe, 6380 Mk. Beköstigung der Kranken nach 11 600 Verpflegtagen ü 55 Pf., 1160 Mt. Beköstigung für die 3 Albertinerinnen nach 890 Berpflegtagen ä 130 Pf., 2160 Mt Beköstigung für das Wärter-, Dienst- und Hilfspersonal, 4670 Mk. Beköstigung für die Militärpersonen, 5750 Mk. anderer persön- ltcher Aufwand (Arzneimittel, Bandagen Begräbnisse, Heizung, Beleuchtung, Unterhaltung und Reinigung von Wäsche und Kleidung, Seife, Soda, Stroh u. s. w.) 6274 Mk. Gehalte, Löhne und Vergütungen, 2095 Mk. 75 Pf Bau» und AuS- bcsserungSkosten, 2437 Mk. anderer allgemeiner Aufwand (Unter haltung und Ergänzung des Inventars einsch. Beschaffung einer Wäscherolle, Instandhaltung des GartenS, Aufwand für die Fern sprechstellen, Abgaben, Waffersteuer, Oefenreinigung, Ascheabfahren, Reinigung der Klärgruben u A. m.) In den Ausgaben für die Baukosten sind u. A. 435 Mk. für Herstellung eiserner Pallisaoen um den neu zu beschaffenden Siurm'schen BentilationSofen im Jsolir zimmer Nr 30 und 290 Mk. für dergl. um den Stürmischen Ösen im — Der «tildthStigkeitSverein ,1 Freib.rgSdors hält seine diesjährige Christbescherung nächsten Sonntag den 27. Dezember Abends 7 Uhr im Restaurant Jope ab. In Rücksicht aus die in diesem Jahre besonders große Anzahl der zu Beschen kenden würden freiwillige Beiträge hierzu sehr willkommen sein Der Vorsteher des Vereins, Herr Lehrer Taubner, und der Kas- sirer, Herr Kaufmann Schmieder, sind jederzeit bereit, etwaige I Geschenke zu diesem Zwecke anzunehmen. — Die Sterblichkeit i« ven Ernsten Sachsens mit mehr alS 15 000 Einwohnern war im Oktober wieder etwas niedriger, als im Vormonat. Auf 1000 Einwohner und ein Jahr berechne! starben im Berichtsmonate in Zwickau 18,7, Dresden 18,8, Zittau 19,2, Glauchau und Meißen 19,8, Bautzen 20 4, Crimmitschau 21,0, Leipzig 21,6, Werdau 22,6, Freiberg 23,0, Plauen 23,2, Meerane 24,6 und Chemnitz 25,5. DaS Maximum der Sterblichkeit von 25,5 ist das niedrigste des laufenden JahreS, wie des Vorjahres, und ist ungewöhnlich günstig zu bezeichnen. Im deutschen Reiche beträgt daS SterblichkcitSmaximum 48,3. In Chemnitz, Glauchau und Zwickau hat der Oktober bis jetzt die niedrigste Sterblichkeitszifser deS laufenden JahreS gebracht. Von der Gesammtsterblichkcit entfallen auf Diphtherie und Croup in Zittau 2,4, Chemnitz 2,7, Reichenbach 2,9, Zwickau 3,0, Meißen 3,3, Leipzig 4,0, Plauen und Bautzen 5,4, Dresden 7,3 und in Werda» 9,7 Prozent. Auf Lungenschwindsucht kommen in Werdau 3,2, Meißen 3,3, Crimmitschau 5,7, Reichenbach 5,9, Meerane 6,5, Chemnitz 7,3, Bautzen 8,1, Glauchau 10,3, Dresden 10,9, Zwickau 11,9, Plauen 12,0, Leipzig 12,9, Freiberg 16,1 und Zlttau 22,0 Prozent der Gesammtsterblichkeit. Auf akute Krank- heilen der Athmungsorganr entfallen in Chemnitz 2,3, Zittau 2,4, Glauchau 2 6, Crimmitschau 2,9, Meerane 4,3, Freiberg 5,4. Dresdeii 6,8, Leipzig 6.9, Plauen 7,6, Reichenbach 8,8, Meißen 10,0, Bautzen 10,8 und Zwickau 11,9 Prozent der Gesammtsterb- lichkeit. Auch diese Zahlen sind fast überall, nur Chemnitz und Freiberg ausgenommen, diesmal höher gewesen, alS im Vor monate, aber nur in Glauchau, Meißen, Plauen und Zwickau höher alS im Oktober deS vorigen JahreS. EineS gewaltsamen TodeS starben 52 Personen, gegen 65 im Vormonate, und zwar in Leipzig 19, Dresden 13, Zwickau 6, Chemnitz 5, Freiberg und Plauen je 3 Personen, und in Crimmitschau, Meerane und Werdau je 1 Person. Die Säuglingssterblichkeit war im Gegen- , satz zu den genannten Krankheiten mit Ausnahme von Bautzen, . Crimmitschau und Plauen überall grrirrger als im Bormonat. mit der Zahl der Todesfälle, so kommen auf 100 Gestorbene an Geburten in Bautzen 116, in Zittau 139, in Plauen 159, in Freiberg 163, in Meerane 167, in Chemnitz 168, in Dresden 169, in Leipzig 186, in Zwickau 194, in Glauchau 195, in Werdau 216, in Meißen 237, in Reichenbach 238 und in Crim mitschau 240. — Se. RajeftLt de« SSnig Hot dem Staatsminister, Minister des Innern und der auswärtigen Angelegenheiten von Metzsch die Erlaubniß zur Annahme und zum Tragen deS dem selben von dem Kaiser von Oesterreich verliehenen Orden- der Eisernen Krone eister klaffe eriheilt; ferner ertheilte Se. Majestät dem Geheimen LegaiionSrath Kammerherrn Freiherrn v. Frleseu die Erlaubniß zur Annahme und zum Tiagen des Komthurkreuzr- des Franz Joseph-Ordens mit dem Stern, und dem Sekretär des Ministerlums ver auswärtigen Angelegenheiten, Friedrich August Schubert, die Erlaubniß zur Annahme und zum Trogen deS öfter» reichischen goldenen Berdienstkreuzes mit der Krone. — Stadttheater. Das Repertoire für die am Freitag, Sonnabend und Sonntag stattfindrnden Vorstellungen ist so ge schickt zusammengestellt, daß den verschiedensten Geschmacksrichtungen Rechnung getragen wird. Die Gastspiele deS Hofschauspieler- Karl Wiene und der Hosschauspielerin Paula Tullinger auS Dresden stellen künstlerische Genüsse in Aussicht, deren volle Würdigung durch das hiesige Theaterpublikum unzweifelhaft er scheint. Ein zahlreicher Zuspruch ist deshalb an allen drei Abende« mit Zuversicht zu erwarten. U Roste«, 23. Dez Schon zum 50. Male (seit 1841) ist durch den Vorstand des hiesigen Bürgervereins armen Kinder« und alten hilfsbedürftigen Wiitwen eine Weihnachtsfreude bereitet worden. Heute Abend 5 Uhr wurde wiederum 64 armen Schul kindern und 8 Witlwen bescheert. Bei der Feier, welche durch mehrere Gesänge eingeleitet wurde, richtete Herr Pastor l-io. tbvol. Röntsch herzliche Worte an die vor den beiden, mit Geschenken beladenen Tafeln stehenden Kinder. Hierauf sangen letztere da» Weihnachtslied: „Ihr Kinderlein kommet —" dabei die beide« großen, im Hellen Lichterglanz strahlenden Christbüume betrachtend. Die vom Bürgervereinsvorstand zum Zwecke der Cüristbescheerung veranstaltete Sammlung hatte außer einer Menge Gegenstände die Summe von 249,65 Mk. ergeben. Im Laufe dieser Tage waren bereits vom Frauenverein eine Anzahl armer Wiltwen mit Weih nachtsgaben bedacht Word n, und von der Stadt aus werden noch 13 arme Familien, wie alle Jahr üblich, die zu vertheilendea Legatzinsen erhalten. 2-- Roste«, 23. Dez. Heute in der fünften Morgenstunde ist die Gatlin des Schullehrer- St. in Rüsseina auf der Wiese des Gutsbesitzers Ehrlich todt auS dem Dorfbach gezogen worden. Die entseelt Aufgesundenr litt schon seit einiger Zeit <m Ichwermuth. Die beiden Wohlthätigkeitsvrreine „Fechtschule" und „kreuz- brüder" in Oedera« wollen sich zu tzemeinsamem guten Werke verschmelzen und in Zukunft uur als ein Verein figunren. Schon dieses Weihnachtsseft wurden auS den Kaffenbeständeu zusammen 261 Ma,k an würdige Arme in Oederan vertheilt. Im Hotel zu« goldenen Löwen in Wilso««st findet vom 8. biS mit 6. Januar die 13 allgemeine Geslügelausstellnug de- GrftügelzüchtcrorrcinS für Wilsdruff und Umgegend statt. Mit ver Ausstellung ist Prämiirung und Verloosung verbunden. Wie wir bereits in gestriger Nummer unter Draütberichten mitgethcilt haben, ist Se. Exzellenz der StaatSminlster vr. v. Gerber, der in langjähriger segenSooller Thätigkeit erprobte Leiter des sächsischen Kultus- und Unterrichts-Departements, gestern cüh 4 Uhr in DrcSde« am Schlagfluß verschieden. Vorgestern rüh war der Verblichene noch im Ministerium thätig. Dort empfand er eine Schwäche, im linken Arme, die ihn veranlaßte, nach Hause zu fahren. Es stellte sich heraus, daß er einen Schlaganfall erlitten hatte. Im Laufe oes Nachmittags trat Lähmung der rechten Körperhälfte und der Sprache ein. Später chwand auch Vas Bewußtsein. Bereit- Abends um 9 Uhr be zeichneten die behandelnden Aerzte, Präsident vr. Günther und Geh. Hofrath vr. Fiedler, den Zustand als in hohem Grade besorgnißerregend. Um 4 Uhr morgen- ist Se. Exzellenz gestern nach schwerem Todeskampfe verschieden. Nach Entgegennahme der Todesmeldung erschien Se Majestät der König in Begleitung des Flügeladjutantcn Grafen Vitzthum bereits gestern Vormittag lO Uhr im Trauerhause auf der Theresienstraße, um der Famili" eines entschlafenen lreubcwährten Rathgebers zu kondoliren, Der einzige Sohn des Entschlafenen, Sckondelieutenant von Gerber' Adjutant im Leibgrenadieregiment, empfing den tiefergriffenen' Monarchen. Vor dem Eingang zu der in der 2. Etage gelegenen Wohnung meldete ein ausgelegter Zettel allen Nachfragende« die Trauerbotschaft mit den Worten: „Se Exzellenz ist nach schwerem Kampfe um 4 Uhr Morgens entschlafen. Mittwoch, den 23. De zember 1891." Um den Verstorbenen trauern neben der Gattin eine Tochter auS erster und drei Kinder auS zweiter Ehe. Die ven Herrn Staatsminister überlebende Gattin, geb. v. Bloekau, war eine Schwester seiner ersten Gemahlin, Tochter des Geb. Med.-Raths und Leibarzt des Fürsten von Sondershausen. Die feierliche Bestattung erfolgt am 3. Feiertag Mittag- 12 Uhr auf dem inneren Neustädter Friedhöfe in Gegenwart Sr. Majestät vc- Königs, der Prinzen des König!. Hauses, ver Herren StaatS- minister, deS diplomatischen Korps, der Generalität rc. — Die seither der Dresdner Baugesellschaft in Dresden gehörigen, im Gottleubathale gelegenen umfangreichen Cottaer Sandstein brüche sind dem Vernehmen nach in den Besitz der Steinbruchs- besitzer Fleck und Jllmert in Rottwerndorf übergcgangen, wodurch auch die von der Vcreinsbank zu Pirna geleitete Konvention einen wesentlichen Zuwachs erfahren hat. — Seit voriger Woche sind in sämmtlichen Dresdner Verkaufsaeschäften, welche sich mit dxm Vertriebe von Butter und Margarine befasse», beiläufig 1348 an Zahl, die vorhandene» Vorräthc davon wohlfahrtspolizeft licherseiis gehörig gemustert und dabei nicht weniger alS 128 Uebertretungen bestehender reich-- und landesaesetzlicher Be stimmungen ermittelt worden. 72 davon haben Fehlgewicht gn geformten Butterstückchen und 56 Margarinesachen, alS: NichtauL- hängen von Margarine-Plakaten im Berkausslokal, Fehlen vor schriftsmäßig gestempelter und mit Firmenbezeichnung versehe«« Umhüllungen u. s. w. betroffen. In drei Fällen sind auch an scheinend verdorbene oder aus MisHbutter bestandene Vorräthc angehalten worden. Di, Zahl derjenigen Dresdner Geschäft«, > welche sich jetzt mit dem Verkaufe von Margarine befassen, beläuft > sich aus 263, darunter 7, welche lediglich Margarine führen, hat mithin gegen da» Vorjahr etwa- zugenommen. Unter den über haupt nachgewiesenen etwa 15000 geformten Buttcrstückchen hab« Uat«rst«henden zugefügt wurde, ankündigt, verlangt er, daß diese Maßregel rückgängig gemacht werde und daß die bulgarische Re gierung di« schriftliche Verpflichtung übernehme, Herrn Chadourne tm Falle seiner Rückkehr nach Bulgarien nicht zu behelligen (iu- gutät»r). Der Gerrnt der französischen diplomatischen Agentie und de- General-KonsulatS vrrlangt ferner, daß "ine Antwort auf die vorliegende Note seitens deS geehrten fürstlichen Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten ihm in der Frist von vierund- zwanztg Stunden mitgrthcilt werde, (gez) Lanrl." Drr aus B«lg«rie« ausgewiesene Korrespondent der „Agence Havas", Chadourne, ist in Wien eiugetroffen und wird dort aus Weisung der franzk ischen Regierung bis zu weiterer Verfügung bleiben. —Diese Depesche hat iniofern eine eigenthümliche Fassung, als sie die Bermuthung begünstigen könnte, daß Chadourne als gewerbsmäßiger Verleumder der bulgarischen Regierung eine Art amtlicher oder wenigstens halbamtlicher Stellung einge nommen hätte. Mo«1e«e-ro wird absolut regiert, schreibt die „Boss. Ztg.", und auch hier ist — mit Alexander Herzen zu sprechen — „ver Absolutismus manchmal durch Meuchelmord gemildert." DaS Bergland hat noch patriarchalische Sitten, seine Bewohner zahlen wenig Steuern, denn sie haben noch weniger Geld, die Beamten bekommen wenig Gehalt, die Minister je 800 Thaler und der Kürst ist auf die milden Beitrüge Rußland» angewiesen, nachdem Oesterreich einen verkappten Feind nicht mehr unterstützt. Arbeit ist keine Schande, und wegen ihrer stets bewiesenen Tapferkeit wurden die „Falken der Schwarzen Berge" auch in Europa ge achtet, obwohl die Heldcnthaten oft gewöhnlicher Raubgelüste wegen unternommen wurden. Run hat sich jedoch in Montene gro ein H«erd von Korruption in der Beamtenschaft enthüllt, die sich über das ganze Laad ausdehnt. So hat der Postdirektor in Lettinje ein noch Tausenden zählendes Defizit in der Postkasie aufzuweisen. Derselbe wurde verurtheilt, sein Hab und Gut ver kauft. Kontrole wurde auS gewissen Gründen nicht geübt und find die höchsten Staatsbeamten mit beiheiligt. Beim Trlegraphen- amte fanden sich ebenfalls Unlerschleife, dann beim Postamte in Podgoritza und so zeigte es sich, nachdem das Mißtrauen einmal wachgerusen war, überall. Die Regierung fand, daß die Landes- «inuahmen einen steten Minderertrag lieferten und sie kam weit verzweigten Unterschlagungen der Kapelane, Sleuerexekutoren und übrigen Beamten auf die Spur, so daß in alle bedeutenderen Orte des Landes Sonderkommissionen entsendet wurden, welche sämmtliche Staatskaffen, Bücher, Ausweise u. s. w. versiegelten und eine genaue Prüfung vornahmen. Es ist echt russisch ge- wirthsckaftet worden und Montenegro sieht nun deutlich, wohin «in Volk gelangt, wenn es in s russische Fahrwasser geleitet wird. Fürst Nikola, der seinen Beamten oft genug die Gehälter schuldig bleibt, kann sich nicht beschweren, er verbrauchte auf Reisen im Ausland« stets genug Geld, während sein armes Voll am Hunger tuch nagte und lvcnn er schon seinen Ehrgeiz darein setzt, eine Petersburger Filiale an der Adria zu sein, muß er auch die tm Hauptgeschäft des Zaren herrschende Beamtenkorruption mit in Kaus nehmen. Böse Beispiele verderben gute Sitten, sagt ein deutsches Sprichwort, das aber für Cettinje sehr gut angewendet erscheint. Vielleicht hilft jetzt Frankreich aus der Geldklemme nachdem Rußland sich nicht in der Geberlage befindet. Die, fürstliche Familie soll nächster Zeit nach Paris reisen und der französisch« Ministerrefidcnt Graf Amelot deChaillon soll dieselbe begleiten. Vielleicht wird die alte Subvention wieder flüssig ge macht, die noch Napoleon III. an das Bergland zahlte. Die kleinen Tonnen mit Goldfüchsen, welche noch bis zum deutsch- französischen Krieg« nach Celtinje kamen, würden höchst willkommen s«in. Und tveun schon der Zar seinen „einzigen Freund" nicht mehr erhallen kann, wird vielleicht der „republikanische Onkel" «inen Zuschuß leisten. Aus Kairo berichtet das Bnreau Reuter: Pater Ohrwalder und die zwei barmherzigen Schwestern, welche glücklich den Händen des Mahdi entronnen find, erzählen, ihre Flucht sei dadurch er möglicht worden, daß im Sudan ein Kampf ausbrach, verursacht durch die Umtriebe der beiden Danagla-Khalifen gegen dieBaggara- Angehörigen des Khalifen Abdullah. Es kam zum Handgemenge, bei welchem 17 Baggaras und 7 Einwohner von Omdurman ge- tödtet wurden. Dieser Vorfall ist bezeichnend für die Unzufrie denheit, welche unter der Bevölkerung Omdurmans herrscht. Der Pater und die beiden Schwestern erreichten in der Begleitung von zwei Arabern das 550 englische Meilen von Omdurman ent fernte Korosko am 13. Dezember. Sie reisten Tag und Nacht auf ihren Kameelen weiter. Nur bei den Murad-Brunnen wurde «ine zweitägige Rast gehalten. Drei Tage lang waren sie ohne Nahrung und konnten nicht schlafen. Omdurman ist nach der Erzählung der Flüchtlinge eine ziemlich bedeutende Stadt, in welcher sich viele steinerne Häuser befinden. Khartum ist öde und verlassen. Nur in den Gärten sieht man noch Menschen. Die Geretteten wurden von 1887 bis jetzt in Omdurman gefangen gehalten. . Der „Köln. Ztg." wird aus Rio de Janeiro vom 22. d. M. über die dortige Lage gemeldet, soweit sich übersehen lasse, herrsche in ganz Brafttie« im Allgemeinen Ruhe, auch habe cs den Anschein, daß der Zusammenhang der einzelnen Staaten der Republik er halten bleiben werde. Der Aufstand in Rio Grande mache sich nicht sehr bemerkbar, das Leben bewege sich in den gewohnten Geleise». Man holte es in Rio de Janeiro für sicher, daß sich Rio Grande nicht »btrennen werde. - " '' - " - » - MiethzinS vom Königl. Garnisonlazareth, 75 Mk. 72 Pf. Pachtgeld Unter 100 Gestorbenen befanden sich die-mal Kinder im erste« und Jagdpacht, 55 Mk. zurückerslattete Invalidität-- und Afters- Lebensjahre in Bautzen32, Plauen 33, Zittau34. Dresden 35, Zwickau verficherungSheiträge. Die Ausgaben belaufen sich auf 85469 Mk. 37, Freiberg 39, Leipzig48 Chemnip50, Glauchau54,Reichen bach 59, Crimmitschau 60, Meißen 60, Meerane 61 und Gerdau 77. Leipzig gehörte früher zu den Orten mit recht niedriger Säuglings sterblichkeit, seit Hinzurechnung der früheren Vororte, namentlich von Lindenau, hat sich dies dauernd und sehr erheblich ungünstig geändert. Vergleichen wir zum Schluß die Zahl der Gebürte«
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