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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 05.12.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189112058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18911205
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18911205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-12
- Tag 1891-12-05
-
Monat
1891-12
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 05.12.1891
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des ?re 8I»«rr vurgstra v«r» »l«t1» Posistras ^17«»»« IN»»»» boldtstra — ^»t »eler 8pLN ' L» Musterg: worden, bekannt von der steckung waren, n fcstgestell Viehbestl wird veri vierFün in der 3 bei, daß eine emr nach den auszutret vor dem Kahr ha Brief gk ich Karl Oberst ! 18 Gült in das k bittet, ih Gleichzei selben K können e was da Edelweif bestand j um die zeigen, d er, er w wirken. Mord m ihr mit Anklages Lasten verhaftet kreuz 2. Klasse des AlbrechisordenS und dem Landrach Schroeter l zu Gleiwitz das Ritterkreuz 1. Klasse desselben Ordens, ferner dem ! Kontor und Oberlehrer Adolf Eduard Ritscher in Königsbrück das > Berdienstkreuz. — Außerdem genehmigte Se. Majestät, daß vr. plül. D. Benvan, welcher 20 Jahre an der New-Uorker Hochschule und 15 Jahre an der Neustädter Realschule lhätig ist, in Sachsen den Prosessortitel jortsührcn kann. — «Sntgl. Landgericht Freiberg. In der heute Vor mittag vor der ersten Strafkammer unter Vorsitz des Herrn Landgerichisdirelior Baumbach abgehaltenen Sitzung wurden ver- urtheili: 1) der Steinbrecher Karl Reinhold Großer, geboren den 15. November 1858 zu Johanngeorgenstadt, wohnhaft in Ober langenau, wegen RücksallsdiebstahlS zu 6 Monaten Gesängniß und 3 Jahren EhrenrechlSverlust; 2) der Schlosser Karl Emil Helbig in Dresden, geboren am 18. April 1857 in Neuhausen, wegen »örperverlttzung zu 6 Wochen Gesängniß; 3) der Maurer August Louis Körner in Olbernhau, geboren am 23. November 1858 zu Einsiedel-Sensrnhammer, wegen Unterschlagung zu 6 Wochen Grjüngniß, woraus 2 Wochen der erlittenen Uniersuchungsha anzurechnen sind. wiederholt über Antwerpen Flügel nach dem Kongo cxpedrrl, die für hoch- aisNUlc Persönlichkeiten bestimmt waren, eine Thaisache, welche Lie Vr- ammchnt unserer Industriellen anspo ncn sollte, ihr Augenmerk «ul dm Erpori nach Lem Kongo za richicn. Die deutsche Industrie hat daselbst der-iis j pi einen Voriprnng erreicht, der nicht zu bestreiten ist und welcher auch die Einsukr von bis heute noch »ich! do ryiu unm rt rien dculschm Fabrikaten wesentlich erleichtern würde, wahrend andsrcrscuS die großen belgischen !j;a delsgesellseraslcn, welche den Export nach dem Kongo «r- mineln, so solide sundirt sind, daß unsere Industriellen mit vollem Bcr< rraucn zu denselben in Beziehung treten durscn. O Ntevervodrttz ch, 3. Dezember. Am gestrigen Abend hielt der hiesige landwirthjchastliche Verein im Gasthofe „zum goldenen Löwen" seine erste guibesuchie Winterverfammlung ab, berechtigten stimmten 1547 Bürger, also über 75 Prozent ab) daß man schon daraus die Wirkung der heftigen Wahlbeweguna erkennen kann. Die sogenannten „ältesten Leute" werden sich aus eine solche Betheiligung kaum besinnen können. Altersschwache, Lahme und Kranke sah man theils mit Unterstützung Anderer, theils unter Aechzen und S'öhnen mit „eigener Kraft" die zwei' Treppen des Rathhauses erklimmen, um ihr Stimmrecht auszu- übcn. Von Ansässigem wurden Fleischerobermeister Gruner, Fabrik, besitzer F. Könitzer, Bankier Schulz und Kaufmann Buddeberg, von den Unansässigen Oberlehrer Schäfer, Tischlermeister Köhler, Kaufmann Scholze,Kaufmann Lehmann und Amtsrichter Eisold ge wählt. Die „gilt. Nachrichten" schreiben: Es ist eine Ironie des Wahlkampfes, daß der meistgenannte Mann der Stadt, Herr Buddeberg, mit dem verhältnißmäßig unbekanntesten Kandidaten der diesmaligen Wahlbewegung, Herrn Gartenbesitzer Berge, um die Palme des Sieges ringen mußte. Nur um 19 Stimmen sind die beiden Herren auseinander. Aus Borna wird geschrieben: „Die von der Königl. Krcii. Hauptmannschaft Leipzig iu Anregung gebrachte Frage der Er- Achtung von Naturalverpflegstationcn findet im hiesigen amtS- hauptmannschaftlichen Bezirk wenig Anklang. Der am 1. d. M. hier abgehaltene Bezirkstag sprack sich mit 19 gegen 6 Stimme» gegen Errichtung derartiger Stationen aus." In Zschopau ist an Stelle des Pastor äss. Jäger der Rwl- sckmlobcriehker Vr. pkil. Paul Eduard Mosen in Döbeln, zum Diakonus gewählt worden. Aus Veranlassung des reichstreuen Vereins zu Eibenstoik hielt I)r. Neubauer aus Berlin einen Vortrag über „Die wirth« schaftliche Bedeutung der deutschen Kolonialbewegung." Nach dem vortrefflichen Vortrage bildete sich in Eibenstock sofort eine Ad- theilung der Deutschen Kolonialgesellschaft mit zunächst 25 Mit gliedern. Aus ein Gesuch des Siadtrathes zu Lötznitz um außerordent liche Beihilfe zum Schul- und Turnhallenbau hat der dortige Kirchenvorstand beschlossen, 12 000 Mk. aus den Rentengeldern zu besagtem Bau zuzuweisen. Die Verwaltung des Amtsgerichts Elsterberg ist bis Ende dieses JahreS dem Assessor Richler, seither Hiissrichter am Kgl Amtsgericht zu Plauen i. V. kommissarisch übertragen worden. Von Anfang 1892 an wird für Elsterberg ein neuer Amtsrichter ernannt werden. Neueste Nachrichten. Berlin, 4. Dez. Gegen den früheren verantwortlichen Rt- dakleur des sozialistischen Zentralorgans „Vorwärts" sind die Voruntersuchungen eingeleitel wegen Beleidigung der Richler des Landgerichts Chemnitz. Das Blatt brachte seiner Zeit einen scharfen Artikel, in welchem die Verurtheilung des Reichstags- adgcordneten Schmidt durch das Chemnitzer Landgericht krilisirt wurde. In dem Artikel erblickten die Richler in Chemnitz Beleidigung und haben Strafantrag gestellt. Berlin, 4. Dezember. Nach der „Lous. Zlg." wird der Kaiser nach den am 13. d. M. in Schloß Remblin slattfindenden Hoch- zeiisfeierlichkciten noch am selben Abend bei den fürstlichen Herr schaften in Schwerin eintrefsen. Am 14. d. M. wird Se. MafiM dem Stapellauf des aus der Werst „Vulkan", in Stettin im Bau begriffenen Panzerschiffes beiwohnen. Breslau, 3. Dezember. Heute fand eine weitere Zeugen- Vernehmung in dem sozialdemokratischen Geheimbundprozeß statt, welcher eine Fortsetzung des großen Geheimbundprozeffes vom Jahre 1887 ist. München, 3. Dezember. Das Schwurgericht verurthcilie den Redakteur Schmid vom „Deutsch. Michel" wegen Beleidigung des Kaisers, begangen durch einen Artikel während der Anwesen heit des Kaisers, zu einer sechsmonatlichen Gesängnißstrafe. Hannover, 3. Dezember. Die Haussuchungen bei den Welsen dauern fort, es wurden verschiedene Papiere, sowohl aus früheren Jahren, als aus dem Jahre 1891 nul Beschlag belegt. .Halle a. T., 3. Dezember. In der Grube Kupferhammer bei Oberröblingen sind acht Trockenöfen explodirt. Dabei erlitten acht Arbeiter erhebliche Verletzungen, darunter befinden sich zwei. welche d zweifelt i Hoka schäft ist letzt, eim Lon Eine den zugegangl Metzelei« geborene, Dr< No «ostam flüchtig Pe1 Laut o Distrikt 28. No bischen «uv v< «omm «benfal etwaiger Ausloosung Zinsenveilust zur Folge haben kann. Wegen verschiedenen Unredlichkeiten sollte ein 13 jähriger, in Ltipztg-Lindenau wohnhafter Schulknabe von seinen Eltern in eine Besserungsanstalt uniergebracht weiden. Ehe dieser Plan jedoch zur Ausführung gelangen konnte, war daS Bürschchen, welches hievon Wind bekommen haben mochte, von der Bildfläche verschwunden, nachdem er noch mehrere Unterschlagungen verübt haue. Nach dreiwöchigem Umhertreiben wurde er kürzlich von der Polizei in Bamberg ausgegrisfen, von wo aus er nach Leipzig gebracht wurde, um abgeurrheilt und in eine Besserungsanstalt ausgenommen zu werden. Der jugendliche Taugenichts hatte sich unterwegs Visitenkarten als Komiker drucken lassen. — Das „Leipz. Tgblit." schreibt: „In weiten Kreisen der Bürgerschaft Leipzigs wird die Mitiheilung mit lebhaftem Bedauern ausgenommen werden, das alle Bemühungen, HerrnStadtverordneten-Vizevorsteher C. G- Herrmann zu bewegen, bei den bevorstehenden Stadtver- ordncten-Ergünzungswahlcn ein Mandat wieder auszunehmen, fruchtlos geblieben sind. Wenn es aus die persönliche Neigung lediglich angekommcn wäre, dann würde, wie wir bestimmt wissen, Herr Herrmann sich bereit habe finden lassen, auf weitere drei Jahre seine Kräfte in den Dienst seiner Mitbürger zu stellen, in dessen es zeigt sich leider auch hier, daß hingebendes und fleißiges öffentliches Wirken schließlich die zähesten und kräftigsten Naturen ausreibt." In der gestrigen Sitzung deS Raches zu Ehemnitz wurde der zum Stadlrach gewählte zeilherige RalhSasseffor Ouv ver pflichtet und in sein neues Amt eingewiejen. Demselben wurde die Raihsabtheilung sür die Wahl-, Unterstützungswohnsitz- und Versorgungs-, sowie Slaatsangehörigkeils- und Bürgerrechlssachcn üöertragen. — Die Prost itutionssrage hat in der letzten Zeit die städtischen Behörden von Chemnitz lebhaft beschäftigt. Einstimmig war man der Ansicht, daß die seit Aushebung der öffentlichen Häuser hervorgetreienen Uebelstände nicht ferner geduldet werden könnten, und entschied sich sür die Kasernirung der Prostitution, aus welche namentlich von ärztlicher Seite gedrungen wurde. Die Beiheiligung bei den Sladwerordnelenwahlen in Zittau ivar diesmal eine jo außergewöhnlich starke (von 1990 Wohl ¬ an welcher auch die zum Zwecke der Bullcnschau und zur Be- mtheilung der Zuchtergednisse gerade hier anwesenden Herren "" " - Dresden und Kreissekretär Ur. von Liitrow Kunst, Wissenschaft, Literatur. ** In Theo. Stroeser's Kunstverlag in München erschien ei» trefflich zum Weihnachtsgeschenke geeignetes Buch: ^PlauVtt- stünvchen." Eine Festgabe zur Unterhaltung und Belehrung sür Knaben und Mädchen von 8—12 Jahren, herausgegeben von Helene Binder. In 2 Theilen von je 184 Seiten ä M. 3.50 und in einem Bande zum Preise von M. 6.—. eleg. geb., ist dies ausgezeichnete Hausbuch ein wahrer Schatz und eine uner schöpfliche Fundgrube des Wissens und der Selbstbeschäsiigung, ein verschwenderisch ausgestatletes Füllhorn, das anziehende Ge- chichten, heitere Schwänke, nützliche Kenntnisse, köstliche Bilder n Farbendruck, neckische kleine Vignetten und liebliche Verse nur so ausschüttel über unsere kleinen Lieblinge, wie der Winter du Schneeflocken. Es sind die besten Schriftstellerinnen und die besten Künstler und Zeichner bemüht gewesen, hier etwas Ge diegenes sür den Weihnachtstisch zu schassen. über die Fütterung deS Rindviehes mit besonderer Berücksichtigun der derzeitigen Krasifuttermitielpreise" in eingehendster Wei sprach. Wir lernten in dem Herrn Vortragenden einen sehr g wandten Redner kennen, der das an sich trockene Thema in eben gemeinverständlicher als scsselnder Weise zu behandeln verstau Im ersten Theile deS sehr zeitgemäßen Vortrages erläuterte der selbe zunächst die Nvihwendigkeit und den Begriff, wie die Arien der Nährstoffe (stickstoffhaltige und stickstofffreie ober Eiweißstosse, Fette und Kohlenhydrate) und den besonderen Zweck derselben, wies hin auf das bestimmte Verhältniß, in welchen, sie zu einander stehen müssen und legte dar, wieviel derselben an Milch kühe verabreicht werben müssen. Im zweiten Theile zeigte der Herr Vortragende an bestimmten Beispielen und anschaulich vor- gesührien Zahlen, wieviel an 10 Kühe zu je 1000 Pund Gewichi aus 200 Tage — während der Winlersütierung — an Trocken substanz und Kraftsuttermilleln, immer auf deren Nähr- und gegenwärtigen Zeit fußend, zu verabreichen sei, erklärte die Wirkung per einzelnen Kraftsulternuuel und wie eine Nährwerth-Einheu liefe Athmung bei anstrengender Arbeit führen dagegen die Lungen «ine stete Dehnung des Brustkastens herbei. Da bei tieferer Athmung die Lungen mehr Sauerstoff aus der Luft ausnehmen, wird auch das Blut mehr erfrischt und gehen die Verbrennungs prozesse, sowie dir Wärmebildung im Organismus leichter und Heffer von statten. Damit hängt wieder eine kräftigere Blut- zirlulation, sowie eine bedeutende Stärkung deS Herzmuskels zu sammen. Bei jeder ernstlichen körperlichen Arbeit entsteht rin gesunder Appetit, weil durch die Körperbewegungen das ganze BerdauungSgeschäst leicht und rasch vollzogen wird. Je bester und regelmäßiger die physikalischen, chemischen und physiologischen Prozesse menschlichen Körper vor sich gehen, um so größeren Vor theil wird der Geist daraus ziehen. Nach gethaner Arbeit und bei normaler Funktion der verschiedenen Organe des Körpers folgt rin ruhiger und gesunder Schlaf. Nervosität, nervöse Ermattung, Ausschrecken auS dem Schlafe verschwinden bei Kindern, die sich einer paffenden und geregelten Handarbeit widmen. Neugestärkt , geht die Jugend dann am folgenden Tage wieder an die geistige Arbeit; das erfrischte Gehirn ist wieder empfänglich und aufge legt, neue Gedanken in sich auszunehmen. So erfahren Körper und Geist durch paffende Körperbewegung Anregung und Stärkung, und rS war ein herrlicher Gedanke, alle gesundheitlichen Vortheile der Handarbeit auch der Schuljugend zugänglich zu machen. Sollen nun alle die erwähnten Vortheile dem jugend lich«: Organismus zukommen, muß der Handarbeitsunter richt auf rationeller sanitärer Basis aufgebaut werden. Der mehrfach erwähnte Baseler Schularzt, vr. Vögllin, drückte seine Ansichten über den Handarbeitsunterricht sür Knaben vom ärzt lichen Gesichtspunkte auS in folgenden Sätzen aus: 1. Dieknaben- handarbeit übt aus die Entwickelung des jugendlichen Organismus einen mächtigen Einfluß aus und befördert die Thätigleit der ver schiedenen Organe deS menschlichen Körpers. Der Gesunde wird dechurch noch weiter gekräftigt und widerstandsfähig gemacht, der Schwächliche fördert dabei seine Gesundheit in prophylaktischer (vorbeugender) und therapeutischer (heilsamer)Beziehung. 2. Damit dir sanitären Vortheile der Knabenhandarbeit voll und ganz zur l Wirkung gelangen, muß dieselbe nach Grundsätzen der Gesund heitslehre- und Pflege in Beziehung auf dos Arbeitslokal, die Werkzeuge und Materialien, die Tauer der Ucbungen und die ! Arten der Arbeiten durchgesührt werden. 3. Die Knabenhandarbeil bildet eine nothwendige Ergänzung des Turnunterrichts. 4. Die ErzirhungSbehördrn sind aus den großen Werth der Handarbeit für Knaben aufmerksam zu machen und zu ersuchen, sie möchten für Ausnahme dieses Unterrichtszweiges unter die Schulfächer sowie sür Schaffung der nöthlgen Lehrkräfte und Einrichtungen Vorsorge treffen. — Die Knabenhandarbeil ist ein Fack, das von der Jugend mit dem größlen Eiser und der feurigsten Liebe erfaß! und betrieben wird. Davon kann sich Jeder überzeugen, der nur flüchtig einmal diesen Hebungen zugesehcn oder sich bei den Theil nehmern erkundigt Hal. Wenn nun der bekannte Spruch des alten römischen Dichters Horaz wahr ist, der, frei übersetzt, sagt, daß nur Derjenige im Leben den Nagel auf den Kopf treffe, der das Nützliche mit dem Angenehmen richtig zu verbinden wisse, so paßt dieser Satz ganz entschieden auch aus die Knabenhandarbeil. — Zu besetzen ist die Nebenschulstelle in Lichtenau. Kolla- tor: das Königl. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unter richts. Einkommen, außer sreier Wohnung und Gartennutzung, 1100 M. Fixum und 26 M. kirchendienstliche Bezüge; hierzu die Alterszulagrn. Bis zum Eintritt der AlterSzulagen wird eine persönliche Zulage in Höhe von 100 M. gewährt. Gesuche, denen auch die Zeugnisse über die musikalische und die Reifeprüfung brizusügen sind, sind bis zum 24. Dezember bei dem Kgl. Bezirks schulinipektor in Zwickau, Schulrath Lohse einzureichcn; — die 2. Lehrerstelle an der Schule zu Wernesgrün. Kollaior: das Königl. Ministerium des KulluS und öffentlichen Unterrichts. Einkommen, außer sreier Wohnung und Gartengenuß, 1200 M. Gehalt und 60 M. sür Heizung der Schulstudc. Gesuche sind bis zum 20. Dezember bei dem Kgl. BezirlSschulinspeltor Schreyer zu Auer- bach '. V- einzureichen; — die neugegründele vierte Lehrersteüe zu Röblitz, kollaior: die oberste Schulbehörde. Einkommen: SOO M. außer sreier Wohnung. Gesuche sind bis zum 18. Dez. bei dem Königl. BezirlSschulinspellor Lötzsch in Glauchau ein- zureichen. — Ee. Maj. Ver König verlieh dem kammerhenn und KabinrlSrath der Kaiserin, Freiderrn von der Reck das Komthur- B-»swir«hschaftNches. ß Export »och Lem Kongoffant. Aus Aniw<-rpen schreibt man uni: Die zwei fitzten Schiffe, welche von hier naw dem Kongo adgingen, kam» zusammen »Ml weniger als Sil euroläischc Passagiere an Berd, ein Umiiaud, d.r in bezeichnender Weile aus die Entwicklung hinwcift, m welche der belgische Koogostnat sich gegenwärtig bifindet. Seine Einsubr, die im Jahre 1888 etwa 8'/, und 1880 etwa 12/, Million n Fiank» betrug, durne iu diesem Jahre d-n Werth von rund l' Millionen Franti erreichen. Noch ganz ande e Ziffern aber erwartet man in dieser vinsitl speziell mit Rürsicki aui die w stark zunehmende Cinwanderung von dem Jahie 1882. E» wäre irrig, wenn mau annckmcn wellte, daß an dem Eiporlc nach dem Kongo ollem oder säst ausschließlich belgische Jn- duülielle b theiligr seien ; vi lmchr werden neben den belgischen vor Allein auch dcuischc Produltc — allerdings in der Regel durch belgische Zwischen- tändbr — in erheblichen Mengen dorthin ausgcsührt. Schon seü Jaluea gehen ganze Ladungen von deutschen Fabrikaten aller Art, wie Konfinien, Weine, Liqueure, Biere, Siecht und Effenwaarcn, Wassen, MaspeNw, Stoffe ic nach dem Kongo, die Zunahme der weißen Bevölkerung aber brachte cs mit sich, daß auch manmgsaluge L xuranikcl ihren Weg douhm sanden und gerade in dieser Beziehung ist es erfreulich zu konstatirea, daß man die deutschen Fabrikate vor den sranzösischcn und selbst dm bel gischen bevorzugte. So hat, um nur ein Beispiel anzusührcn, die bekannte bianolonesabrik von Rud Ibach «oh» m Barmen in der letzten Ant Professor Busch sich betheiligten. Aus der Tagesordnung stand ein Vortrag Herrn Direktor vr. Raubold von Freiberg, der über: „Neueres derselben zu berechnen sei. Dieselben beziffern sich z. B. in RoggenNtit auf 8 Pf., in Baumwollsaatmedl dagegen nur aus 4,2 Pf., daher bei den jetzigen hohen Kleie-Preisen Zugabe von Boumwollsaatmehl und Malzkeime empfohlen wurden. Durch Zufuhr solcher Kraftfuttermittel wird die jedesmalige Tocken- substanz zwar theuerer (um 26 Pf., bei Benutzung von Roggen- kleie aber um 70 Pf.), doch gehakt- und wirkungsvoller. Schließlich wurden die Anwesenden noch eindringlich darauf aufmerksam ge macht, daß Redner mit den ungeschriebenen Zahlen und Beispielen nicht ein allgemein giltigeS Futtermittel-Rezept habe geben wollen, jeder Landwirth müsse vielmehr unter Benutzung dieser Beispiele und der in den landwirthschafilichen Kalendern enthaltenen Futter mittel-Tabellen selber nachrechnen und um vor Schaden sich zu bewahren, gewissenhaft beobachten. Durch Erheben von den Plätzen wurde dem Herrn Vortragenden seilens der Zuhörer sür den lehrreichen Vortrag gedankt. Die sich daran wie an die Be antwortung der Frazezettel anknüpfcndc Debatte war eine sehr lebhafte und betheiligten sich an derselben außer dem Herrn Vor tragenden namentlich die Herren Kreisselretär vr. von Littrow, Fabrikant Schippan von Freiberg, und der Vorsitzende, Herr Gutsbesitzer Hermann Berndt. Der Herr Kreisselretär empfahl dringend, die Futtermittel untersuchen zu lasten, was der Kreis verein den Mitgliedern der landwirthschaftlichcn Vereine durch Vermittelung der Vereinsvorstcher unentgeltlich in den Versuchs stationen bewirken läßt. Auch bat der Herr Kreisselretär, auf die bereits erzielten schönen Resultate verweisend, daß die betreffenden Mitglieder um ihres eigenen und des allgemeinen Vortheils willen der Bullenhaltungsgenostenschast nicht untreu werden möchten. Herr Fabrikant Schippan erläuterte den Grund der Preissteigerung der Kraftfuttermittel und an vorgelesenen Mittheilungen einzelner seiner Abnehmer, wie die Ertragsfähigleit des Bodens sich um 20 bis 25 Prozent durch die immermehr üblich werdende Kon- fervirung des Stalldüngers durch Superphosphat - Gyps über raschend steigert, so daß das deutsche Reich, wenn erst diese Ävnservirung allgen e«n angewendet werden würde, sich würde allein ernähren, ja noch Getreide würde zur Ausfuhr bringen können. Nachdem der Herr Vorsitzende noch auf die Wichtigkeit dieser schönen Hoffnung bingewiesen, wurde die ziemlich 4 Stunden an dauernde hochinteressante Sitzung geschlossen. Der Verein zum Frauenschutz in Dresden hielt am 30. November, als am Tage der Geburt seiner verstorbenen Gründerin, deS Fräulein Amalie Marschner, in der Anstalt selbst, Georgenstraße 6 in Dresden-Neustadt sein 45. Stiftungsfest ab. ArchibiakonuS Vie. td. vr. Schmidt hatte Festrede und Jahres bericht übernommen. In ersterer sprach er zuerst von dem 'chwercn Verluste, den das Direktorium des Vereins durch daS Dahinscheiden seines Geschäftsführers, des Geheimrath Ministerial direktor a. D. Herbig, im Mai d. I. erlitten hatte, und gab so dann ein Lebensbild der Gründerin, in demselben zugleich dar legend, wie sie aus ihrem eigenen Leben heraus dazu gekommen war, sür vereinsamte Jungfrauen aus den gebildeten Ständen ein ölcheSAiyl, wie es eben der Frauenschutz ist, zu ermöglichen und ;u diesem Zwecke einen Verein zu gründen. — DerGewerbe- erein zu Dresden erlaßt ein Preis-Ausschreiben für immermöbel und Wirlhschaslsgegenstände. Die sämmtlichen rbeitcn sollen in die große gewerbliche Ausstellung sür Woh nungseinrichtungen, welche im Jahre 1893 in Dresden stattfindet, »gereich! werden, die preisgekrönten Arbeiten werden angelaust. Zugelassen sind alle in Sachsen wohnende Gewerblreidende; Händler sind ausgeschlossen. Alle Fragen und Schriftstücke sind an die Geschäftsstelle des Gewerbcvereins zu Dresden, Ostraallee Nr. 13, zu richten. — Der g rö ß te Da m p se r, der je auf der Elbe gegangen ist, wird nächstens durch die österreichische Nord- west-Dampfschtssfahrts-Gesellschast in Dresden für den Verkehr zwischen Hamburg und Magdeburg in Dienst gestellt. Er ist aus der in Dresden befindlichen Werst der genannten Ge sellschaft gebaut, enthält 4 Dampfkessel mit 260 gm Heizfläche, 12 Atmosphären Spannung und eine dreistufige Exvansions- damvsmafchine mit 700 bis 800 Pferdestärken. Seine Länge in der Wasserlinie beträgt 67 m, die größte Länge über Deck 69 in; die Breite im Mittel beläuft sich auf 8 m, über dem Radkasten aus 16,5 m. Die Höhe am Bord erreicht, einschließlich dem Schanzkleids 3 30 m, der Tiefgang mit 40000 fix Kohlen beträgt 1,15 m. Der Dampfer ist mit Dampfheizung, mit elektrischer Be leuchtung und allen Ausrüstungsstücken der Neuzeit versehen und wirb bvssemUch mit dazu beitragen, unsere Binnenschifffahrt zu heben — Bei der Königlichen Landeskulturrentenbank in Dresden-Altstadt (Landhaus, Landhausstraße 16) gelangen vom 15., für Behörden vom 1. Dezember an neue Zinsbogen zu den 4prozeniigen Landes kulturrcntenscheinen der Serie 1 und II zur Ausgabe. Tic Aus gabe erfolgt gegen Rückgabe der alten Zinsleisten Vormittags zwischen 9 und 12 Uhr. Von den seit Anfang deS Jahres zum Umtausch bereit liegenden Zinsbogen zu Landrentendriesen sind immer noch 300 Stück unabgehoben geblieben, was namentlich bei Krewergrr »md Lnge-Nttt. Sette 4.
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