Volltext Seite (XML)
gße Freiberg, am 1. Oktober 1891. gez.: vr. VI». Llrdmrä, Professor. lL. bis rum 2«. November l. I entgegen. Freiberg, am 2. Oktober 1891. inke» Freiberg, den 24. September 1891. Reu! end. er, Vor» Freiberg, den 3. Oktober 1891. t, 8vl»vrlx. RleSlux. valtung .748 73» 720 7t» »teu et !N. die Ke, Der Kaiser von Oesterreich in Böhmen. „Ueberall, wo Kaiser Franz Joseph in seinen weiten Landen erscheint, wird er mit Jubel und Begeisterung von den Volks massen begrüßt, und so ist es ganz selbstverständlich auch in Böhmen der Fall. Giebt es doch sicherliey nicht einen einzigen Bürger im ganzen Kaiserstaate, ohne Unterschied der Nationalität und Partei, der nicht die glänzenden Herrschertugcndcn dieses ritterlichen Monarchen bewundern, seine treue und väterliche Für sorge mit gleicher Treue, mit gleich warmer Anhänglichkeit ver gelten würde." So schreibt die »Deutsche Zeitung", und es ist wahrlich nicht zu viel gesagt. Während die Deutschen Böhmens rückhaltslos ihrer treuen Anhänglichkeit an dem Gesammtstaat und ihrem Festhalten an dem vom Kaiser selbst herrührenden deutsch - czcchischen Ausgleich Ausdruck gaben, suchten die Czechen wenigstens den Beweis zu erbringen, daß ihr „staats rechtlicher" Standpunkt mit loyaler Gesinnung, wenn auch nicht gegen den Gesammtstaat, so doch gegen das Kaiserhaus wohl ver einbar sei. So herrscht nur eine Stimme: daß der Empfang des Kaisers in den böhmischen Landen ein glänzender gewesen. Und doch hatte sich Kaiser Franz Joseph eine Zeit lang der Hoffnung hingegeben, daß sein seit Langem geplanter Besuch der Prager Ausstellung nicht nur den hergebrachten Charakter einer Monarchcnreise trage, sondern daß er den Abschluß eines Ver söhnungsaktes zwischen den beiden im Kampfe liegenden Völker schaften Böhmens bilden werde. Die ganze Prager Ausstellung hatte überhaupt von Anfang an als ein politisches Sinnbild dienen sollen. Als sie geplant wurde, keimte auch der deutsch.czcchischc Ausgleichsplan unter der eigenen Anregung des Kaisers auf: Czechische und deutsche Industrielle sollten sich auf ihr vereinigen, um den, wie man damals hoffte, mittlerweile zu schließenden Ausgleich beider Nationen als die Gewähr zu feiern, daß Deutsche und Czechen auch in Zukunft wirthschastlich so friedlich und ein trächtig neben einander arbeiten würden, wie sie die Ausstellung vereinigte. Ter Kaiser sollte dann die Prager Ausstellung be suchen, gleichsam um eine große Revue des politischen Friedens und der ruhigen wirthschastlichen Arbeit daselbst abzuhalten. Die Ereignisse haben sich jedoch nicht an dieses Programm gehalten. Die Altczechen sind geschlagen worden. Die eigentlichen Jung- czechcn verwarfen den Ausgleich, und cs ist kein Anlaß zu einer Friedensfeier. Und da die deutschen Industriellen Böhmens wegen der veränderten Zeitverhältniffe die Ausstellung zu beschicken unterlassen haben, ist diese von selbst zum Sinnbild des fortbe stehenden politischen Haders im Lande Böhmen geworden. Der ursprüngliche Zweck der Ausstellung und des anfänglich geplanten Kaiserbcsuches war also vollständig verfehlt, und der Kaiser faßte die Absicht, der Ausstellung fern zu bleiben. Dadurch war aver der böhmische Hochadel, der einen großen Einfluß in Hvstreisen besitzt, bitter enttäuscht. Er hatte, in Erwartung des Kaiserbe suchs, aus seinen Prunlschlöffern die kostbarsten Schaustücke in die Ausstellung geschickt, und nun sollten diese btos den czcchischen Krakehlern zur Augenweide dienen! Das durfte nicht sein. Dem böhmischen Statthalter Grasen Thun gelang cs auch schließlich, den Kaiser zum Besuche der Ausstellung zu bewegen, dem es nicht leicht geworden sein mag, den Schauplatz der Mißerfolge seiner wohlgemeinten politischen Absichten zu betreten. Königliche AmtShauptmannschaft Vr. Der Stadtrath. Vm. VüLmv, Bürgermeister. Nefs. Königliche AmtShauptmannschaft Vr. V»I»erlL«»ri». Brennholz-Auetion. Mittwoch, ven 7. Oktober ». v, Vormittags von 9 Uhr an sollen im Gasthof zum ^Tchiitzenhause^ in Branv nachbenannte in den Abtheilungen 9 und 11 des „untern Freiwaldes" ausbereitete Brennhölzer meistbietend und bedingungsweise versteigert werden, und zwar: 5 Raummeter fichtene Rollen, 158 „ . Stöcke und 35 Wellenhunderte fichtenes Durchforstreisig. Freiberg, am 28. September 1891. Der Stadtrath. Vr. Vülmi«, Bürgermeister. Holz-Bersteigernng auf dem Einsiedler Staats-Forstreviere. Im Erbgerichtsgasthofe zu Neuhaufe« sollen am 9. und 10. Oktober d. I. folgende im Einsiedler Forstreviere in den Abtheilungen 15, 16, 18, 19 (Schlag), 20, 25—30, 35, 37, 38, 41, 42, 43, 46, 47, 49, 50, 57, 58, 59, 60, 61, 63, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 71, 73, 74, 76—81 ausbereitete Nutz- und Brennhölzer an die Meistbietenden versteigert werden, und zwar: Freitag, am S. Oktober, vo« Vormittags 10 Uhr an, 1 w. Stamm, 1 h. Klotz, 9349 w. Klötzer, 2772 w. Stangenklötzer, 15 h. Derbstangen, 240 w. Reisstangen und 2 Rm. w. Nutzscheite; Sonnabend, am 10. Oktober, vo« Vormittags V Uhr an, 2 Rm. h. und 193 Rm. w. Brennscheite, 28 Rm. h. und 234 Rm. w. Brennknüppel, 15 Rm. h. und 3 Rm. w. Zacken, 138 Rm. h. und 370 Rm. w. Aeste, 99 Rm. w Abraumreisig in Haufen, 68,„o Hdrt. w. Brennreisig, 10 Rm. h. und 217 Rm. w. Stöcke. Näheres ist aus den bei den Ortsbehörden und in den Schankstätten der umliegenden Ort schaften aushängenden Plakaten zu ersehen. Kgl. Forftreutamt Frauenstein u Kgl. Forstrevierverwaltung Deutsch-Einsiedel, am 2. Oktober 1891. Bekanntmachung. Alle Gewerken und Firmen, welche im Auftrage der unterzeichneten Verwaltung Ar beiten ausgeführt, beziehentlich Lieferungen besorgt haben, werden hiermit veranlaßt, ihre Rech nungen unter Beilegung der Anweisungen zur Vermeidung der Ausschließung bei Vergebung fernerer Aufträge bis spätestens Sonnabend, den 17. Oktober d. I., im Zimmer Nr. IV-, Stadthaus II. Etage, einzureichen Bekanntmachung. Die Ortspolizeibehörden des hiesigen Verwaltungsbezirks — der Bürgermeister von Brand, die Gutsvorsteher und Gemeindevorstände — werden unter Hinweis auf die in Nr. 187 des Frei berger Anzeigers und in der Zusammenstellung von Veröffentlichungen der unterzeichneten König lichen Amlshauptmannschaft auf das Jahr 1883 unter fortlaufender Nummer 484 veröffentlichte Bekanntmachung vom 8. August 1883, das gewerbsmäßige Verkaufen und Feilbiete« von Petroleum betreffend, an Erstattung von Anzeigen über das Ergebniß der ihrerseits zu veranstaltenden Untersuchungen des Petroleums auf dessen Entflammbarkeit, und zu Miteinreichung von Verzeichnissen der bei den Händlern vorhandenen Lager von Petroleum veranlaßt und sieht man deren Einreichung 'fit, :t und HIWWMWWI! Bekanntmachung. Für den Bezirk der Stadt Brand ist heute der Straßenarbeiter Herr Friedrich Wilhelm Jährig aus Erbisdorf als Wegewärter in Pflicht genommen worden. Braud, am 1. Oktober 1891. Der Stadtrath 8«I»ÜI»I»«I7M, Bürgermeister. Die Stadtbauverwaltung. V«r»»r. Kde Bekanntmachung, die Einlieferung vo« Persone« i« da- Hospital St. Bartholomäi zu Freiberg betreffend. ES ist wiederholt vorgekommen, daß die lleberführung von siechen Personen in das Hospital St. Bartholomäi zu Freiberg ohne vorherige Anmeldung bei dem Stadtrathe zu Freiberg erfolgt ist, wodurch Unzuträglichkeiten entstanden sind. Die OrtSarmenverbände des hiesigen Verwaltungsbezirks werden daher hierdurch veranlaßt, in Zukunft de« Stadtrath zu Freiberg vom Tage und Stunde der Uebersührung der aufzunehmende« Perfone« und zwar spätesten- am Tage vor der Ein lieferung in Kenntniß zu fetzen, damit die Hospitalverwaltung in der Lage ist, rechtzeitig die zur Aufnahme erforderlichen Vorbereitungen treffen zu können. Bekanntmachung. Während der «Schsten Montag und Dienstag, den 5. und 6. Oktober, im hiesigen Rathhause stattfindenden Reinigung der Amtszimmer ist das Standes- amt nur Montag, den 5. Oktober, Vormittags für Anmeldung von Sterbefälle« und Todtgedurten geöffnet. Freiberg, am 28. September 1891. Der Standesbeamte. VLsmlem. Bg Lichtstarke -es Leuchtgases -er Misch. Gasanstalt im Monat September c. gemessen an einem Normalargandbrenner bei einem Gasverbrauch von 150 Liter pro Stunde und einem Drucke von 2„ mm Wassersäule: 17„ Normalkerze« Mittel aus 0 Messungen. Freiberg, am 1. Oktober 1891. Inserate werden bis Vormittags 11 Uhr angenommen. Preis für die Spaltzeile 13 Pfg. I Außerhalb deS Landgerichtsbezirks 1b Pfg. — —— 44. Jahrgang. -U/» ! Erscheint jedenWochentagNachmittag«6Uhr fürden I -HO , andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 2b Pf., SUUUkUU. ÜtU 4. Oklvsi^ «/I- zweimonatlich 1M. bO Pfg. u. einmonatlich 7b Pfg. g ' Wenn sich nun auch der Besuch des Kaisers in Prag und in der czcchischen Ausstellung in aller kaiserlicher Pracht und Herrlichkeit unter außerordentlichem Jubel und stürmischem Zuruf der Bevölkerung, unter einhelliger Theilnahme des ge- sammtcn Adels und aller Bezirksvorsteher beider böhmischen Stämme vollzogen hat, so konnten die Ehren, die man seiner Person erwies, den Kaiser kaum über dieThatsache hinwegtrösten, daß sein politischer Lieblingsplan, der ihm vielleicht die Krönung feiner Regierungsthätigkeit hätte sein sollen, gescheitert ist. Doch nicht Bitterkeit ist cs, was aus den Aeußerungen des Kaisers spricht, sondern man merkt es den Worten des Monarchen an, daß er seinen Herzenswunsch, eine Versöhnung der beiden Volks- flämme herbeizuführen, noch nicht aufgegeben hat. Allzu glimpflich freilich ist der Kaiser mit den Herren Czechen nicht verfah re». Er hat dem czcchischen Bürgermeister von Prag vr. Scholz ohne Rückhalt die Demonstrationen der Czechen als un patriotisch bezeichnet, und dieses kaiserliche Wort macht nicht ge ringes Aufsehen. Der Jubel, der den Kaiser umringte, die Huldi gungen, die rauschend alle Gassen erfüllten, blieben ohne Wirkung ans sein Uri heil und konnten ihn nicht vergessen machen, daß wenige Wochen vorher Fremde und Angehörige eines feindlich ge sinnten Staates als Beschützer der czechischen Nationalität begrüßt worden waren. Der Vorwurf, daß aus der czechischen Ausstellung der düstere Schatten unpatriotischer Handlungen ruht, ist auch keineswegs zu streng. Am Geburtstage des Kaisers wurde in Gegenwart des Statthalters ein Lied gesungen, in welchem es heißt: Gäbe es auch so viele Deutsche als Teufel in der Hölle, mit uns ficht Rußland, und Wer gegen uns ist, den wird der Holzversteigerung. Vom Grillenburger Forstreviere sollen Freitag, den 9. Oktober d. I., Vormittag- vo« 10 Uhr a«, im Gasthofe „zum Sachsenhofe" bei Klingenberg, 28 harte Nutzstücke, 2917 weiche Stämme, 70 weiche Klötzer, 3168 fichtene Derb- und 4050 dergl. Reisstangen, sowie 2,^ Rm. fichtene Nutzscheite und 191„ Rm. fichtene Nutzknüppel, ingleichen Sonnabend, den 10. Oktober d. I., Vormittags vo« S Uhr a«, im Gasthofe zu Grille«burg, 19 Rm. harte, 117 Rm. weiche Brennscheite, 7„ Nm. harte, 239 Rm. weiche Brennknüppel, 1,» Rm. harte Zocken, 6,^ Rm. harte, 457 Rm. weiche Aeste und 747 Rm. weiche Stöcke — auf bereitet in fast allen Abtheilungen des Reviers — meistbietend versteigert werden, was mit dem Bemerken bekannt gegeben wird, daß nähere Angaben die in Schankstätten und bei den OrtS- behörven der umliegenden Ortschaften aushängenden Plakate enthalten. KSnigl. Revierverwaltung Griste«b«rg und König». Forftre«tamt Tharandt, am 2. Oktober 1891. Bekanntmachung. Montag und Dienslag, den 5. und 6. Oktober dieses Jahres, sollen sämmtliche Expeditionen und Kassenlokalitäten des Rath- und Stadthauses gereinigt und gescheuert werden, was mit dem Bemerken hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird, daß an diesen beiden Tagen nur unaufschiebbare Geschäfte erledigt werden können. Bekanntmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, miß von heute ab der Preis für 1 Hektoliter Coke im Einzelverkauf auf 92 Pfg. und bei Entnahme von 10 Hektoliter« auf 85 Pfg. festgesetzt worden ist. Freiberg, den 1. October 1891. Die Verwaltung des GaS- und Wasserwerk-. L. Wokltroiiin». »ndo. ge^ chänken veivergerAnzeia-x und Tageblatt Amtsblatt für bic Nützliche» und städtischen BehSrden zu Freiberg und Brant ?c0 -t- 15,/ R. 4- 8./ s. Braun und ramworMcher i tn Arcibera- 3er.agsansta»