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n. Meld und TagMM Pfg. an. «t sto,^ Amtsblatt für die kömglicheu und städtische Behörde zu Freiberg uud Braud . ----- > — , 44, Jahraana - tKLNH Erscheint jeden Wochentag Nachmittags 6 Uhr für den — . LLO. Dienstag, dm ZS. September werden bis BormittagS 1t »hr ! Nrpi« Mr die Spaltzelle 13 PIS- i tO Pf. »rn. sowie Freiberg, am 28. September 1891. A.-G.-Aktuar »eLmtckt, G B ihr an irler. r an M ««r. vlckel. Redner nicht ganz mit Liebknecht einverstanden. Wo man mit ltree frei! l»eL. llmnsil, div. Speis« >vsky. Leuten kämpfen müßte, die sagen, die Sozialdemokraten wollen die Religion unterdrücken, sei Deutlichkeit des Programms noth- wendig. Er sei zwar vollkommen mit dem Satz, wie er im Pro gramm stehe, einverstanden, allein er wünsche, daß der alte Satz- „Religion ist Privalsache!" an die Sprtze des Abschnittes gestellt werde. Wenn man dies nicht thue, so würden die Gläubigen den Leuten weiß machen, daß die Religion unterdrückt und verstümmelt werden solle - Daß beide Redner der Zuversicht auf dieEinig- kcit der Parte, Ausdruck gaben, versteht sich von selbst. Wie es mit der Einigkeit steht, dafür möge, so schreiben die „M. N. N.", <sprechen, daß beide Redner nur einem starken mo ralischen Zwang der bayerischen Genossen folgend zusammen auf» Lin anderer Grund, warum er nicht auf Einzelheiten eingehe, ei der, daß sonst der Eindruck des Vortrags von Liebknecht ge- 1 der konservativen Partei. Es waren, wie schon bemerkt, im Ganzen 32 Neuwahlen vorzunehmen; unter den erledigten Man daten gehörten 28 den Nationalliberalen, 3 dem Zentrum, 1 oer Demokratie. In der Kammer verblieben 18 Nationalliberale, 10 Klerikale, 2 Demokraten bezw. Deutsch-Freisinnige und ein Konservativer. Die neue Kammer wird voraussichtlich aus 34 Nationalliberalen (unter 63 Mitgliedern), 20 Klerikalen, 5 Demo- traten und Freisinnigen, 2 Konservativen und 2 Sozialdemokraten bestehen. Die letztere Partei erscheint zum ersten Mal in der tztere a«t> ibus". -ts 30 Pf. geehrte Ein echt zahlreiche vranv. lorträgen, a. :ten zu haben. g '/,» Uhr. Liner. Inserate wr.vc» v— —n—,, angenommen. Preis für die Spanzeue Außerhalb deS LandaerichtsbezirkS 1o Pt8- nd. tkchir »Le. der 23. Oktober 1391, BormittagS 11 Uhr, als Termin zn Verkündung des BertheilungsplanS anberaumt worden. Früchteversteigerung in Reichenbach. Donnerstag, den 1. Oktober d. I. Vorm. 10 Uhr sollen bei der BAung Kat.-Nr. 101 zu Reichenbach Partieen Heu, Grummet und Schüttenstroh, dann aber auf den Fl Kartoffeln im Acker und Hafer auf dem Stock gegen sofortige Bezahlung versteigert badischen Kammer. Der Geburtstag des Herzogs von Cumberland (21. Sept.) hat dem Welfenthum in der Provinz Hannover Gelegenheit zu Kundgebungen geboten, die sich vielfach nicht darauf be schränkten, der Anhänglichkeit an das alte Herrscherhaus Ausdruck zu verleihen, sondern ausgesprochen preußenfeindlich waren. In Osnabrück soll ein Redner die Aeußerung gethan haben: Hannover habe 1866 keinen Krieg gewollt; der Feind sei in's Land gefallen und habe dem Könige nicht nur sein Land, sondern auch sein Geld genommen. . . Die Nativnalliberalen würden noch Alle nach Ca nossa gehen, während die Hannoveraner den Kopf Hochhalten würden, so lange bis der Herzog, der jetzt in der Verbannung lebe, wieder in sein Land einziehen und den Thron besteigen werde. Die „Osnabr. Ztg." sieht in dieser und einer anderen Rede, in welcher von „wohlverdienten Schlägen der Preußen bei Langensalza" und ähnlichen Dingen gesprochen worden ist, „eine dreiste Herausforderung der preußischen Regierung." Wie die „Hamburgische Börsenhalle" meldet, wurde am Sonn abend die erste Sendung am e rikanischen Sch Weinefleisches durch H. F. Kirsten, den Generalvertreter Deutschlands für Swift u. Comp. in Chicago, in Hamburg eiugeführt. Bei der Wahl zum Bezirkstage für die Stadt Metz wurde Heister (Altdeutscher) gegen Lallemant (Einheimischer) mit 200 Stimmen Mehrheit wiedergewählt. Die He.een Liebknecht und v. Vollmar sind am Donnerstag gemeinsam vor die Sozialdemokraten in München getreten und haben sich dort in anscheinend fast völliger Uebereinstimmung über die Ausgaben des bevorstehenden Erfurter Parteitages aus gesprochen. Aus der Liebknecht'schen Rede, die im klebrigen nichts Neues brachte und namentlich auch die Phrasen von dem Hinein- wochsen dec heutigen Gesellschaft in die Sozialdemokratie und von der Thorheit Derer, die nach der Gestaltung des Zukunftsstaates fragten, wiederholte, ist nur hervorzuheben, daß der Redner sich charf gegen den Staatssozialismus aussprach: Der Sraatssozia- ismus müsse abgeschüttelt werden, denn der Gedanke an ein soziales Königthum sei vollkommen falsch, Herr von Vollmar erklärte sich in erster Linie mit den Ausführungen des Vorredners im Großen und Ganzen einverstanden, denen er entweder sehr wenig oder sehr viel hinzuzusetzen hätte. Er müßte aber zu lange sprechen. zelnen Verwaltungsbezirke von der Bedürsnißsrage abhängig zu! machen, etwa aus dem in H 60 Absatz 2 der Gewerbeordnung für die in §55 Ziffer 4 ebenda ausgesührten Gewerbe (d.h. Musil ausführungen, Schaustellungen oder sonstige Lustbarkeiten, bei denen ein höheres Interesse der Kunst oder der Wissenschaft nicht obwaltet) vorgesehenen Wege (wonach der Wandergewerbeschein versagt wird, sobald für die den Verhältnissen des Bezirks ent sprechende Anzahl von Personen Wandergewerbescheine bereits ausgestellt sind). Abgesehen hiervon soll zum Zwecke der Be schränkung des Hausirgewerbes vornehmlich in Betracht kommen: a. die Erweiterung des Kreises derjenigen Gegenstände und ge werblichen Leistungen, welche vom Gewerbebetriebe im Umher ziehen ausgeschloffen sind, b. die anderweile Feststellung derjenigen Ueber die badischen Landtagswahlen, für welche am 25. d. M. die Wahlmännerwahlen stattfanden, wird gemeldet: „Es verloren die Nationalliberalen 7 Sitze an die Ultramontanen, .. 3 an die Demokraten und Freisinnigen, 2 an die Sozialisten, 1 schwächt würde. Bezüglich der Frage der Religion aber war der an die Konservativen, insgesammt 13 Mandate; dagegen wurde mr» — --- von den Demokraten ein Sitz gewonnen." — Bekanntlich fanden die Neuwahlen für eine Hälfte der Kammer-Mandate statt; dabei hatte der Zufall die Nativnalliberalen sehr benachtheiligt, indem von den zum Ausscheiden bestimmten Abgeordneten 28 National liberale waren, so daß diese Partei einen großen Besitzstand gegen die bunte Vereinigung der Gegner zu Vertheidigen, aber fast gar keine Gelegenheit hatte, den Besitzstand dieser anzugreifen. Durch den Verlust von zwölf Mandaten ist die nationalliberale Mehrheit der zweiten Kammer erheblich geschwächt, aber sie ist noch vor handen. Die Kammer besteht aus 63 Mitgliedern. Von ihnen gehörten auf dem letzten Landtage 46 der nationalliberalen Fraktion an, 13 dem Zentrum, 2 der Demokratie, 1 dem Deutsch-Freisinn, Abonnements-Einladung Zum Ouartalwechsel erinnern wir unsere geehrten Leser an die rechtzeitige Erneuerung des Abonnements, damit in der Zusendung unseres Blatte- keine Unterbrechung eintritt. 8mh die neu hinzutretenden Abonnenten ersuchen wir ergebenst um zeitige Anmeldung, da eine Nachlieferung von Exemplaren nur ausnahmsweise geschehen kann. Der „Freiberger Anzeiger und Tageblatt" wird auch fernerhin seine gemäßigte und objektive Haltung beobachten und den Lesern von allen interessanten Ereignissen des In- und Auslandes so schnell wie möglick, zum gwßen Theile durch telegraphische Berichterstattung, welche wir in den letzten Monaten bedeutend erweitert haben, Kenntniß verschaffen. Die besonders wichtigen Lagesfragen werden wie bisher in ven g - mäßigen Leitartikeln eingehende sachliche Besprechung finden. Bei den Nachrichten aus dem Königreich Sachsen sollen hauptsächlich die Ortschaften des Landgerichts- und aMtSyanp»» mannschaftlichen Bezirks Freiberg, sowie insbesondere die des Erzgebirges berücksichtigt werden. Regelmäßig erscheinen auch die Schwurgerichts- und sonstigen B er ha NV t U .igen beim Landgericht Freiberg, sowie Mittheilungen über Landwirthschaft, Obst- und Gartenbau. Die Kourse der Dresdner Börse werden täglich durch den Draht ubermnien. Um auch den unterhaltenden Theil unseres Blattes möglichst interessant und mannigfach zu gestalten, bringt das tägliche Feuilleton nur gediegene Neuheiten anerkannt tuchttger scyrrs steiler. In der werden die PreiSrathsel fortgesetzt. Vom 1. Oktober an wird außerdem eine rcichillustrirte humoristische Wochenbeilage beigefugt. Der vierteljährliche Abonnementspreis beträgt 2 Mark 25 Pfg. Inserate, die Spaltzeile 13 Pfennige und außerhalb des Landgerichtsbezirkes 15 Pfennige, finden bei der großen Auflage des Blattes die weiteste und zweckentsprechendste Verbreitung. Bestellungen nehmen sämmtliche kaiserliche Postanstalten, sowie die bekannten Ausgabestellen hier und IN den umliegenden Ortschaften entgegen. Die Redaktion und Expedition des „Freiberger Anzeiger und Tageblatt". Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen w - iluM I8Sl. Zwangsversteigerung. DaS im Grundbuche auf den Namen des WagnermeisterS Earl August Barthel in Langheut»erSdors eingetragene Hausgrundstück unter Nr. 43 des Brandkatasters und Folium 40 des Grundbuchs für Langhennersdorf, bestehend aus den Parzellen unter den Nrn. 125 und 1363 des Flurbuchs für dieses Dorf, welches Grundstück ortsgerichtlich auf 3600 Mark gewürdert worden ist, soll im hiesigen Königlichen Amtsgerichte zwangsweise versteigert werden und es ist ver 9. Oktober 1391, BormittagS 19 Uhr, als Berstei-erun-Stermin, persönlichen Eigenschaften, durch welche die Zulassung zum Ge werbebetriebe im Umherziehen bedingt ist. In ersterer Beziehung ist unter Anderem angeregt worden, vom Hausirhandel aus zuschließen: a. Putzwaaren und Luxusartikel, um der verderb lichen Neigung, namentlich des weiblichen Theiles der Bevölkerung zur Anschaffung von überflüssigen und unnützen Gegenständen zu begegnen; b. Tuche, wollene und halbwollene Sloffe, Leinen, Bettzeug, fertige Kleider und ledernes Schuhzeug, weil er fahrungs mäßig gerade in diesen Artikeln der Hausirhandel zum Vertriebe minderwerthiger, wenn nicht geradezu schwindelhast hergestcllter Waaren gewißbraucht wird; o. das Anbieten gewerblicher Leistungen durch sogenannte Schirm flicker, Korbflechter, Verzinner, Scheeren schleifer, Topfstricker u. s. w., weil hier der Wandergewerbebetrieb in zahlreichen Fällen nur zum Deckmantel für Landstreicherei und Bettelei benutzt wird. Andererseits soll der Frage näher getreten werden, ob nicht der Wandergewerbeschein solchen Personen unbe dingt zu versagen sein wird, welche a. nicht völlig unbescholten sind oder nachweislich als unzuverlässig in sittlicher oder gewerb licher Beziehung zu erachten sind, b. taubstumm, blind oder geistes schwach sind, o. das dreißigste Lebensjahr noch nicht erreicht haben, es sei denn, daß sie zu einer sonstigen Erwerbsthätigkeit untauglich sind, ä. eine vierwöchcntliche Freiheitsstrafe wegen Verbrechen und Vergehen der in 837b Ziffer 2 der Gewerbeordnung bezeichneten Art erlitten haben, so lange nach Verbüßung derselben nicht ein Zeitraum von sechs Jahren verflossen ist, e. nicht mir Kinder, sondern auch Ehefrauen oder sonstige alimentationsberechtigte Ver wandte haben, für deren genügenden Unterhalt anderweitig nichi gesorgt ist, k. nachweislich nicht für eigene Rechnung, sondern im Auftrag größerer Geschäfte den Absatz der von diesen gefertigten oder geführten Gegenstände übernommen haben, sogenannte Lohn- hausirer. Schließlich dürfte sich die Einschränkung auch noch aus das Mitsichführen von Begleitern jeder Art sowie auf das Mit- sühren von Wagen zum Zwecke des Transports der zu vertreibenden Waaren erstrecken. Politisch« Umschau. Freiberg, den 28. September. Ueber die Aufhebung des Paßzwangs in Elsaß- Lothringen wird noch offiziös aus Berlin geschrieben: .Wennhie und da allzu sanguinische Folgerungen aus dem Vorgehen der -eutschc« Reichs-Regierung gezogen werden, so ist das nicht ihre Schuld. Es Wäre jedenfalls ein Jrrthum, wenn man annehmen wollte, daß irgend eine Aenderung in den bisher den Reichslanden gegenüber zur Anwendung gelangten Prinzipien eintreten würde; diese Prin zipien, welche mit der Paßpflicht nicht das Mindeste zu thun haben, bleiben auch weiterhin ausrecht. Aber in der Sache selbst erscheint das Verfahren der Regierung keineswegs als eine Um kehr. Als die Frage der Aufrechterhaltung oder Aufhebung der Paßpflicht am 11. Juni v. I. im Reichstage auf dem Wege einer Interpellation zur Sprache kam, bezeichnete der Reichskanzler als wesentlichste Erschwerung der Aushebung zwei Kategorien von Personen, denen gegenüber man sich ganz besonders vorzusehen haben würde: einmal alle Diejenigen, die mit der französischen Armee in der einen oder anderen Weise in Verbindung stehen uud deren Zulassung in solche Gebiete, auf denen möglicher Weise die nächsten Schlachten geschlagen werden würden, aus sehr nahe liegenden Gründen ausgeschlossen iei, dann aber die ganze Klasse der Optanten und Derjenigen, die ihre deutsche Staatsangehörigkeit aufgcgeben haben, ohne eine andere zu erwerben, also die hetzen den und wühlenden Elemente. Gegen diese beiden bedenklichen Kategorien ist die Paßpflicht im vollen Umfang bestehen geblieben, so daß ihr Ausschluß gerade so gut, wie bisher, bewirkt werden kann. Daß im Uebrigen die moralische Wirkung der Paßpflicht, welche darin bestehen sollte, den Elsaß-Lothringern vor Augen zu sühren, daß die deutsch-französische Grenze eine endgiltige sei, im Wesentlichen erzielt worden ist, hat die Adresse der Deputation des elsaß-lothringischen Landesausschnsses, die im März d. I. feierlich vor dem Kaiser verlesen wurde, zur Genüge gezeigt. Was endlich die sehr zahlreichen Spione betrifft, die in Massen über die Vogesen kamen und das Reichsland mit ihren Netzen um spannen, so mußte man sich sagen, daß deren Zutritt durch die Paßpflicht, sofern sie nicht in voller Schroffheit an allen Grenzen der Reichslande gehandhabt wurde, auch nicht in entsprechender Weise ausgeschlossen werden konnte, da ja die Grenzen von der Schweiz und aus Luxemburg völlig offen standen und auch der Umweg über Belgien und die Rheinlande sehr praktikabel war. In dieser Hinsicht läßt sich die Kontrole im Innern des Landes, wie sie jetzt vorgesehen ist, viel wirksamer gestalten. Die obliga torische Meldung bei der Ortspolizei und die bei Nichtbeachtung dieser Vorschrift angedrohte Ausweisung bietet jede Handhabe zu sorgfältiger Ueberwachung und entsprechender Abwehr. Es wird selbstverständlich nur angenehm empfunden werden, daß die bei der bisherigen Ausübung der Paßpflicht unvermeidlichen Belästig ungen, welche alle Reisenden ohne Unterschied der Nation trafen und den gejammten Reiseverkehr für die Reichslande wie deren Hinterlande, namentlich die Pfalz, empfindlich belasteten, fortan nunmehr wegfallen." Beschränkungen des Gewerbe betriebes im Uwherziehcn werden -durch folgende Mittheilungen der „Schles. Ztg." angekündigt: . . .„Es sind von den preußischen Ministerien des Innern, der Finanzen und für Handel und Gewerbe Erhebungen eingeleite> worden, welche die Abänderung der Gewerbeordnung in verschie denen einschlägigen Punkten bezwecken. Diese Erhebungen beziehen sich im Wesentlichsten darauf, fcstzustcllen, in welchem Umfange sich die industrielle Thätigkeit mit der Herstellung von solchen ge werblichen Erzeugnissen befaßt, welche gewohnheitsmäßig fast nur im Umherziehcn Vertrieben werden. Es soll in Erwägung gezogen werden, die Ausübung des Hausirgewerbes innerhalb der ein- :d ich mit ver- HLnel. berg". um Erntefest :eundlichst ein . «ttvlil. efest, ladet ergebenst ieVerfchSna. zur Venu» Haupt. en.