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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 24.10.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189110247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18911024
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18911024
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-10
- Tag 1891-10-24
-
Monat
1891-10
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 24.10.1891
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Caprivi ein küstenkommando erhält. Befehl erließe, das deutsche Reichskanzleramt wieder zu über- ,Jetzt komm, Marie, eilen wir, uns in der Hauptstadt zu wenn auch unschuldige Uri Korps führt, als wenn Herr von Caprivi die diplo- oten abfaßt und Feldmarschall Fürst Bismarck ein „Die Glocken sämmtlicher Kirchen von St. Petersburg läuteten und riefen die Bewohner zur Andacht. Das Gerücht vom Tode den Heinze' den Wunsci -Gleichzeitig Wendigkeit! daß die Eil Verlangen Rohheits-V Kreisen der weilen Kre sängnißstra empfunden. Rechnung im Lande g daß auch > Prügelstra! wieder wi: theilweise werden kör muß der S sie später spüren. L das Dienst führte Sch rarion Heck zehrte," vo verkommen Gesängniß Ueber Nacht vom Schlage getroffen worden war," versetzte „Ist die Nachricht dem Volke bereits bekannt? Großfürst weiter. feier derei den Thern lassen sich! Hofs bis i raumes if lheidiger, Schauspiel Auch das Baby ist raum ers „Babba!" die Verha recht, nur In dem l so nennen geklagten lungen v> und Pub Raum, zusammei spruch da kräftige 1 nicht sein radikalen ihrerseits Weihnach sitzen mü und über sich nicht die Besü suchs im Hungersi täglich v kann mo Geld ve> keine Ho nehmuni 4 Uhr d nur das zuständig war ihn worden, wohlbeko er sich a sich ger: habe. L Hauptai Ausfühl konnte passend es folg« vier j Bekennl Ciprian Jugend, treten. Apostel wollen sich vo König« wunder sitzende, Clpriar sich sei: Verurtl öffentli Wahl i Politische Umschau. Freiberg, de» 23. Oktober. Die deutsche Kaiserin vollendete gestern ihr 33. Lebensjahr. Die öffentlichen Gebäude Berlins und eine große Anzahl Privat Häuser hatten Flaggenschmuck angelegt. Die Kapelle deS ersten Garderegiments brachte der Kaiserin im Neuen Palais eine Morgen, musik. Den Ausbau der Geschenke hotte der Kaiser persönlich an geordnet. Gestern Vormittag wurde in Stuttgart die Ständeversamm» lung vom Könige mit einer Thronrede eröffnet, in welcher der wiedergewonnenen Einigung Deutschlands freudig gedacht ward. Die Thronrede stellt eine Revision der Landesverfassung, die Förderung der wirthschastlichen Gesetzgebung und die sachgemäße Weiterentwickelung der Steuergesetzgebung in Aussicht. Die „Kons. Korrespond." schreibt: Im Monat September d. I war wie aus der vom Statistischen Bureau herausgegebenen Zu«, sammenstellung der Durchschnittspreise der wichtigsten Lebens mittel in Preußen ersichtlich ist, der Preis für Roggen genau so hoch, wie der Weizenpreis; er betrug nämlich 230 Mark für 1000 Kilogramm. Gegen den Vormonat ist also Weizen um 9 Mark billiger, Roggen um 1 Mark theurer geworden. Der Preis für Weizenmehl macht begreiflicher Weise diese Bewegung nach unten nicht mit; er blieb derselbe wie im Monat Augusts ebenso freilich auch der Roggenpreis, trotzdem durch den Ausschlag um eine Mark sich eine weitere Steigerung des Mehlpreises hätte „begründen" lasten. Ausfällig ist in der statistischen Zusammen stellung wiederum der oft ganz bedeutende Preisunterschied der Lebensmittel an den verschiedenen Marktorten. So war in Danzig der Roggen um 14 Mark theurer als der Weizen, während Vic erstgenannte Frucht in Berlin um 6 Mark billiger als die letztere war. Roggen war beispielsweise in Osnabrück um 19 Mark billiger als in Paderborn, und Weizen kostete in Berlin 18 Mark mehr als in Breslau. Wir wiederholen demnach unsere Behaup tung, daß von einem sich naturgemäß gestaltenden gleichmäßigen Weltmarktpreis für Getreide doch wahrlich nicht gesprochen werden kann, wenn es dem „regulirenden" Handel nicht möglich ist, in Deutschland selber Einheitspreise zu schaffen. — Was die Preise der übrigen Lebensmittel betrifft, so muß es überraschen, daß die Kartoffeln wieder theurer geworden sind, als sie im August waren: sie sind von 68,2 auf 69,7 gestiegen. Wir sehen in dieser Preis steigerung, welche die Kartoffeln zu einem im September noch nicht dagewesenen Preise in die Höhe geschnellt hat, lediglich die Wir kung des freisinnigen Geschreies von der nothwendiger Weise zu erwartenden Theuerung wegen der totalen Mißernte. Der Zwischen handel hat sich bekanntlich dieses Geschrei zu Nutzen gemacht, und wo er vermochte, Kartoffeln ausgekauft. Nun bleiben die durch den Nothstandslärm der Freihandelsblätter verlheuerten Kartoffeln — so wie es bei den Fletschpreiscn der Fall war — auf einer fast unerschwinglichen Höhe des Preises, trotzdem es sich inzwischen herausgestelll hat, daß die Ernte in diesem Jahre um 10 Proz. bester gewesen ist als im Vorjahre. Der „Reichs- und Staats- anzeiger" theilte bekanntlich in Nr. 234 mit, daß die Kartoffel ernte sich in diesem Jahre auf rund 188 300 000 Doppelzentner gegen rund 171200 000 Doppelzentner im Vorjahre belaufen werde, daß also ein Ueberschuß von mehr als 17 Millionen Doppelzentner zu erwarten ist. Im September 1890 aber kosteten Kartoffeln aber nur 54.5, waren also um 15 Mark sür 10 Doppelzentner billiger, als im September d. I. Daß dieje Preiserhöhung das Werk der von der freisinnigen Presse ge radezu herausgeforderten Zwischenhändler ist, steht also wohl außer Zweifel. In Bremen traf die erste Sendung von amerikanischem Speck ein, bestehend aus 50 Kisten zu 500 Pfund. Da die Papiere sich in Ordnung befanden, wurde die Einführung der Sendung unbe anstandet gestattet. Eisientl -entwickeln zi dortige Gast Belohnung Spirituosen bereits 16 Reister Kau diejenigen E schreiten ode beschlosten, dem Hause Eine vo tag) Abend eine Resolu für die For hätten," dei ArbeitSverh Lohn- und Vereins de forderungen Lokalzuschla Ueber d heute die .! Mittheilunc der Seite deS bewährten Mannes sich ihm zeigte. Und da sollte T'Jj,, „ eS do» Ansehen der Majestät schädigen, wenn diese Majestät aus Noten freier Entschließung und in Bethätigung ihres Herrscherbrrufs an den ruhmreichsten Mann, den zur Zeit unser Erdball trägt, den wesentlichsten Theile der BiSmarck'schen Steuerpolitik vollzog, nehmen, und dieser Mann dem Befehle gehorchte, wie er früher BiSmarck wollte die indirekten Steuern so weit entwickeln, daher härteren Befehlen entsprach! Die Leute, die daS glauben machen von den am meisten dadurch belasteten armen und Keinen wollen, find überzeugt vom Gegentheil. Doch in dieser Frage mögen Existenzen alle direkten Steuerlasten weggvnommrn Hütte. Er wir hoffen und vertrauen; wir dürfen nicht bitten und heischen, hatte „den Wunsch, die direkten Steuern bis zu einem Einkommen Ob Fürst BiSmarckS Widerrathen gegen die zweite Reise des von 20M Thalern wenn möglich abzuschaffen und von den ge- Kaiser- an daS russische Hofloger der Anstoß zur Entlastung dachten Steuern nur die höheren Klaffen der Einkommensteuer als BiSmarck« war, wie von glaubhasier Seite behauptet wurde, läßt ! Ä? .Anstandssteuer" (für die reichen Klaffen) beizubehalten." sich heute noch nicht feststellen. Nicht mehr zu bezweifeln ist aber, tviSmarck im deutschen Reichstage, 14. Juli 1882.) Durch das daß diese Reise, wie die Pariser Reise der Kaiserin Friedrich, zu Miquel'scheSteuergrsrtz werden aber in Preußen gerade die kleinen ihren Folgen die russisch-französische Allianz hatte, die an dem- Einkommen biS zu 6000 Mark mit den drückendsten direkten selben Tage aktiv werden soll, an welchem zwischen Deutschland Steuern belastet, und der Grundsatz der BiSmarck'schen Steuer- und Oesterreich das Bündniß in Wirksamkeit träte. An und für Reform: nur die reichen Leute mit direkten Einkommensteuern zu sich hat die russisch-französische Allianz für die nächste Zeit keine belegen — »st aufgegeben. neue Beunruhigung in die europäischen Verhältnisse gebracht. Einen besonder» beschämenden Beweis von der weiten Wie diese zur Zeit liegen, wäre bei kriegerischen Verwickelungen Verbreitung der Ansicht, daß UeberzeugungSlosigleit unter den diese Allianz die natürliche Folge der obwaltenden Konstellation heutigen Verhältnissen eine politische Tugend sei, liefern gewesen. Nur hat die formelle Vereinbarung — wenn es auch die Verunglimpfungen deS Fürsten Bismarck an Stellen, nur eine mündliche ist, so ist sie doch ins Blut der beiderseitigen wo einst die Verherrlichung desselben übertrieben wurde. Bevölkerung eingedrungen und darum fester geworden, als manche ES scheint, al» werd« an diesen Stellen der Grad der Königstreue verbriefte — für die Zukunft die deutsche Politik schwieriger ge- nach dem Eifer gemessen, mit welchem Bismarck geschmäht wird, staltet, als sie vordem war. Darum wäre nach der politischen Leute, die sonst von Freiheitsphrasen triefen, wollen dem Fürsten Seite die zweite russische Reise besser unterblieben, denn sie wurde BiSmarck in allen polittschen Dingen das Wort entzogen wissen, vom Nattonal-Ruffenihum als Eingeständniß der Schwäche aus- und scheinen eS zu beklagen, daß man den gestürzten Minister gelegt und beschleunigte das Bündniß mit Frankreich, wenn sie es nicht in den Sack genäht oder mit der seidenen Schnur bedacht nicht überhaupt verursachte. Ob die offene Bekundung desdeutsch hat. Für jeden schreibkundigen Menschen im In- und Auslande englischen Einvernehmens nur die Folge der unbefriedigenden wird daS Recht in Anspruch genommen, sich über die deutsche russischen Eindrücke war, ist ungewiß; jedenfalls aber wurde sie Politik zu äußern — nur dem Fursten Bismarck soll es ver- jn Rußland in diesem Sinne aufgefaßt und trug zur vollständigen wehrt sein. Er soll daS Riesenwerk seines Lebens zerbröckeln sehen, und offenen Abkehr Rußlands von Deutschland bei. °uch nur die Feder zu rühren zur Warnung Wenn er Fürst Bismarck vor vier Jahren im Widerspruch zu er durfte über- anderen großen Kennern der Verhältnisse seine ganze Staatskunst ! Haupt kein gesund veranlagter Mensch sein. aufbol, um dem drohenden Kriege auszuweichen, statt ihn zu Jri dieselbe Reih« von ^denk^en politischen Erscheinungen ^chen, so verhehlte er sich dabei nicht, daß in wenig Jahren die m^rk^brende^Re^üntuna !n^n- Siegesaussichten sür Deutschland unsicherer sein könnten als wiederkehrende Behauptung, die Ruckberusung BiSmarcks m seine damals. Er hegte nur die Zuversicht, daß es ihm gelingen werde, Aemter sei minütlich, weil ste das Ansehen der Krone schädigen unter der Deckung Deutschlands durch das Bündniß mit Oester- ^r ^ute, um- reich, zu Rußland wieder in das frühere Vcrhältniß gelangen tragen,.hat sich bis dahin bei keinem Anloffe um das Ansehen der eine Verständigung Oesterreichs und Rußlands zuwege bringen zu können, wodurch die Stellung Deutschlands gegenüber iv« Frankreich derartig gestärkt worden wäre, daß Frankreich nur dir A A biucklehr ks Gewaltigen. Ob w^ diese z^hl hätte, mil Deutschland sich auszusöhnen oder auf den Be- b" dem hohen Alter Bismarcks noch erleben werden, xjner Macht zweiten Ranges, etwa Spaniens, reduzirt steht dahin; aber wenn die letzten Monate eine erfreuliche Er- werden. Fürst Bismarck mußte bei seinem Alter damals schon haben, so ist es d>e wieder emgetretene Mog- ver Möglichkeit rechnen, vor Erreichung dieses Zieles aus >a sogar die angelmhnte Wahrscheinlichkeit der Rückkehr Amte zu scheiden: das aber konnte er nicht annehmen, daß ""c seinen Posten. Der einzige Punkt, in xjn Jahr nach seinem Ausscheiden das Verständniß für seine der Will-, sie durchzuführen, abhanden gelangen Nnn Die Anschauung, daß Deutschland die Rolle eines von der Unmöglichkeit der Wiedereinsetzung Bis^ s^ Garanten nicht nur des österreichischen, sondern auch des eng- dE^^"U" .^"°^"?n Ver^ltmssen . Allerdings sind die Verhalt- ^jschx„ Besitzes gegen Rußland auf sich genommen habe, herrscht niste hcutenicht mehr durchaus „normal , aber mehr die loyale, aggx^ein und ist nicht ohne Begründung. Sie hat Rußland ""^gr Bismarcks aller Verlockungen zur Bitterkeit un- „g,urgemäß an die Seite Frankreichs getrieben und wird es dort d?nKi>len- heule die so lange festhalten, bis diese Anschauung beseitigt ist. Der ein- ^>chdereinst „in den Sielen , nämlich Lebende, der die Arbeit der Beseitigung dieser Anschauung als deutschen Reichskanzler, aus der Zeitlichkeit scheiden zu sehen. Aussicht auf Gelingen vollfühlen könnte, ist Fürst Bismarck; Abgesehen von den geschworenen Feinden Bismarcks, die me diese Arbeit wäre Vie Fortsetzung der Politik, die er zeit- d« Monarchie gewesen sinch^ keine Klasse der ^trat. Ist das Zufücklenken in diese Politik nicht mehr . Bevölkerung, welche nicht die Entlassung Bismarcks schmerzlich möglich, so müssen wir mit dem Kriege rechnen, und dann — > Wiedereinsetzung ersehnte. Unsere ^hl gemerkt, nur dann — kommt der Krieg sür Deutschland je eher, desto besser und wenn er kommt, weniger erschreckend, wenn i Fürst Bismarck wieder Reichskanzler ist und Herr von es otefer noch nicht erlebt hat, an jenem Tage, da er wieder an — - . - — - --- .. . In ÄÜHe und lichkeit verkündete das traurige Ereigniß von den Kanzeln herab. Stelzenberger, die Nennung Deines Namens wird genügen, Dir " Die Spitzen der Behörden, die Generalität und die Hofstaaten Eingang zu verschaffen. Historische Novelle von Moritz Lilie. erwarten Ew. Majestät im großen Audienzsaale des Winterpalais, Er winkte den Zurückbleibenden noch einmal zum Abschied sll. Fortsetzung.) sNachdruck verboten.) um den Eid der Treue zu leisten, während eine große Menschen- mit der Hand, dann hüllte sich das hohe Paar in die Pelze und Mit gespanntester Aufmerksamkeit folgte Paul den Bewegungen menge den Platz füllt und des Augenblicks harrt, Euer Majestät bestieg den Schlitten. deS Schlittens, der mit fliegender Eile näher kam. seine Huldigungen darbringen zu können." VII. „Bei Gott, ich täusche mich nicht, das Fuhrwerk ist vom Hose; „Stehe auf, Tatischeff, und eile nach Gatschina, um dort die Der Zar hielt Wort; am zweiten Tage nach der Thronbestei-- es trägt den Kaiserlichen Adler," ries der Großfürst, zu seiner nöthigen Anordnungen zu treffen, ich folge bald nach," sagte Paul, gung Paul I. kehrte Sergei in sein Heimathsdorf zurück, diesmal Gemahlin gewendet, plötzlich aus. „Was will man von mir; ist und zu seiner Gemahlin gewendet fügte er abermals in deutscher aber nicht im Dunkel der Nacht, heimlich und verstohlen, sondern wieder eine Jntrigue im Werke? Ist meine Mutter nicht zu- Sprache hinzu: „Jetzt zweifle ich nicht mehr an der Wahrheit der am Hellen Tage, frei und öffentlich. Sein Vater holte ihn mit frieden, mich vom Hofe verbannt zu haben, mich das beschei- Botschaft, so frech zu lügen vermag kein in Ehren ergrauter demselben Geschirr in der Kaiserstadt ab, mit welchem er ihn un- denste, eines Kaiserlichen Prinzen unwürdige Leben führen zu Soldat!" bewußt in die Gefangenschaft geführt hatte, aber das Stroh, lassen?" „Gestatten mir Euer Majestät der Erste zu sein, welcher den welches den Boden des Schlittens bedeckte, diente diesmal nur als Maria F-odorowna war ebenfalls an's Fenster, an die Seite Schwur unverbrüchlicher Unterthanentreue leistet," versetzte der Wärmemittel, nicht auch gleichzeitig als Versteck. Als sie in die ihres Gatten getreten, und schaute gleich diesem erwartungsvoll General noch immer in knieender Stellung. „Gott segne unseren Nähe von Kräplin's Hütte kamen, bemerkten sie einen Menschen- auf den nahenden Schlitten. erhabenen Herrscher Paul Petrowitsch, Kaiser aller Neusten!" auslaus und gleichzeitig vernahmen sie lautes Weinen und Wch- „Es ist der Kommandeur der Garde, General Tatischeff, und „Ich danke Dir, Tatischew," erwiderte der neue Zar, indem klagen. Der Müller hielt und Sergei sprang herab vom Schlitten,, sein Begleiter ist der Graf Valerian Subow, der jüngste der drei er dem General und dem gleichfalls niedergesunkenen Grafen um nach der Ursache zu forschen. Brüder," sagte der Großfürst, als das Gefährt nahe genug war, Subow winkte, sich zu erheben. „Aber jetzt beeile Dich, wir Jn diesem Augenblicke stürzte ihm Natalie entgegen und hing um die darin Sitzenden erkennen zu können. „Dieser Subow ist dürfen unsere getreuen Unterthanen in Petersburg nicht warten sich an seinen Hals. Thränen erstickten ihre Stimme, mit der mir kein gutes Omen, ich mag diesen kriechenden Höfling nicht lassen." Hand aber deutete sie auf zwei Männer, welche die Leiche ihres leiden, und sein Erscheinen hier deutet aus leine erfreuliche Bot- Die beiden Offiziere standen auf und eine Minute später sauste Vaters in die Wohnung trugen. Der alte Mann hatte sich im fchast." das Dreigespann davon, daß rechts und links die Schneeflocken und Rausche verirrt, war in den Schnee niedergesunken und erstarrt. Der Schlitten hielt, und ohne abzuwarten, bis der Lakai ge- Eisstücke weit wegflogen. Das war Vas Ende des Trunkenbolds, den Niemand beklagte, öffnet hatte, sprangen die beiden Offiziere heraus und eilten in Der Müller nebst Frair und Tochter hatten sich bei Ankunft wohl aber hielt man den Tod des Mannes für ein Glück für seine daS Innere des Hauses; gleich daraus betraten sie das Zimmer, der hohen Militärs in «ne Eck« der Stube zurückgezogen und Tochter, welcher der Vater eine schwere Last gewesen war. Sie waren in großer Gala, ihre Pelze hatten sie im Schlitten waren mit steigene«-- Erstaunen dem Vorgänge gefolgt. Jetzt Sergei führte das Mädchen zu dem Schlitten, in welchem der zurückgelaffen. An der Thür verbeugten sie sich tief, dann trat der traten auch sie nLH-rr und fielen vor dem neuen Herrscher auf Müller der Rückkunft seines Sohnes harrte. General der Gardetruppen einige Schritte vor, ließ sich auf ein die Kniee nieder. „Natalie ist jetzt ganz heimathslos, sie hat Niemanden, der Knie nieder und sagte: „Meine erst« Handlung als Kaiser sei ein Akt der Gnade, ihr Berather und Tröster sein könnte," sagte der junge Mann; „Ihre Majestät Katharina Alexiewna, Kaiserin aller Reußen, meine zweite i.Icher der Erkenntlichkeit," sagte Paul. „Dein „nimm sie auf in unser Haus, Vater, Olga wird ihr Freundin befiehlt zu grüßen und lang zu leben!" Sohn ist frei, noch HE werde ich den Befehl zur Einstellung der und Schwester sein." Sprachlos starrten Paul und seine Gemahlin auf Tatischeff, Untersuchung erchc:L«. Tie Mühle aber, in welcher ich Kaiser Ueber das Gesicht Stelzenbergers flog ein Schatten, aber ein denn die eben gesprochenen Worte bildeten die amtliche russische geworden bin, wo ich fs manche Stunde stiller ungetrübter Freude Blick auf das milde, schmerzumflossene Antlitz des Mädchens Formel für die Nachricht von dem Tode der Kaiserin. genossen, schenke ich Dir hiermit; überlasse sie Deinem Sohn, er in diebraunen, thränenumflorten Augen weckte das Mitleid in ihm. „Wenn das nur nicht eine Falle ist, um mich zu beseitigen!" mag in der harmlosen Befchästigung des Friedens ausruhcn von „Ist Nillas noch in Deiner Wohnung?" fragte der Müller, sagte der Großfürst zu seiner Gemahlin in deutscher Sprache, den Strapazen des rauhen Kriegerhandwerks. Du aber, mein „Nein," versetzte Natalie, „er ist heute früh fort, nach Zars- welche diese, als württembergische Prinzessin, verstand, während alter Stelzenberger, kommst mit Frau und Tochter nach Peters- koje-Selo, wie er sagte, zu seinem Vater. Als er sah, daß seine sie den Offizieren fremd war. „Meine Mutter wünscht vielleicht bürg, es wird sich an meinem Hose schon eine passende Stellung Rache durch die veränderten Verhältnisse unmöglich gemacht worden »»erfahren, ob ich begierig nach dem Throne bin, in welchem für Dich finden. Ich will Dich auch ferner in meiner Nähe war, litt es ihn nicht länger hier; er packte seinen Koffer und Falle sie mich sicher unschädlich machen würde. Nun, sie mag haben, denn ich fürchte, ich werde mich ost genug aus der Um- fuhr mit dem Postschlitten, der von Nowgorod nach Petersburg sich beruhigen, die Krone lockt mich nicht und ich werde daher gebung der Hofschranzen mit ihrer Falschheit und ihren Jntrignen geht, davon." vorläufig nicht von der Stelle gehen." hinwegsehnen zu einer treuen Seele, von der ich weiß, daß sie „Ordne Deine Angelegenheiten hier im Hause, für das Be- Maria nickte zustimmend. mir in aufrichtiger Hingebung zugethan ist" gräbniß Deines VaterS werde ich sorgen," sagte Stelzenberger; „Wann ist dir Kaiserin gestorben?" wandte sich Paul an den Dem Müller und seinen Angehörigen traten die Thränen in „dann komme hinaus in die Mühle, cs wird sich schon noch ein General. . die Augen, war doch jetzt der schwerste Schlag, der sie treffen Plätzchen für Dich finden." „Heute früh acht Uhr, nachdem Ihre Majestät vergangene konnte, der Verlust des einzigen geliebten Sohnes, glücklich abge- Das Mädchen ergriff die Hand des Müllers und wollte sie Nacht vom Schlage getroffen worden war," versetzte der Gefragte, wendet. Zu sprechen vermochten sie nicht; das ungeahnte plötzlich küssen, aber er entzog sie ihr. Der Tod versöhnt die Gegensätze, — fragte der nahende Glück wirkt oft erschütternder als über uns hereinbrechender und Stelzenberger fühlte eine Art von Verpflichtung, seinem ehe herber Schmerz. maligen Feinde die letzte Wohlthat zu erweisen; war er doch die chlthat zu erweisen; war er doch die . , o , , , . . » . - :sache, daß der alte Kräplin tieser > riefen die Bewohner zur Andacht. Das Gerücht vom Tode zeigen,"" mahnte'Paul, seiner Gemahlin den Arm reichend. „Nach I und tieser sank, nachdem ihm der Pacht der Mühle gekündigt großen Herrscherin Hatte sich bereits verbreitet und dir Geist- Rückkehr Deines Sohnes erwarte ich Dich im Winterpalast,!worden war. (Fortsetzung folgt.)
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