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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 09.10.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189110098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18911009
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18911009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-10
- Tag 1891-10-09
-
Monat
1891-10
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 09.10.1891
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Kelberger raacbl " «c!Le 2. »«»1 V 235 seine fragte eine gut gekleidete ältere Frau. »Na, was das anbetrifft," erwiderte das junge Mädchen den Kopf zurückwerfend, „so kann sich unser Herr Gotthold damit messen/ -er ist setzt Professor und Doktor und hat einen Orden, und adelig wird er schon auch noch werden; aber es haben da ganz besondere Sachen gespielt, und ich hab's selber mit ange- „Ach, ich sollte gar nicht davon sprechen," flüsterte Lieschen, mit den tiefblauen Augen bildete. " " " " "" " Der Prediger sprach das Gebet und hielt dann eine kurze Denen, die Golt in Paris ei Franzosen, Ben Said, senegalesische Pariser Bert keit ist es, d Es zeigt diel keine Verbir wünschen, ui fürchtend, sic sollte aber , Deutschen, l Bornu und vortheile füi eitelt, eben gelang, von Wie man sic zur Erforsch erlitt seiner Von den 12 von der Lyoner Kon Glasflaschem entsprechend begonnen, m manc u. s. i Tage zu uni den können, Schadenersch so lange der Glassabriker Wie den meldet der . Zawiercie ir entstanden s fammen un und Bäckere derselben sc Die Exzeder Ordnung wi Genoffen. Tumulte, d< fielen, ein l Der „B slellung der Millionen ! leidenden m Das Ok richten S. ! Kommando! über die Ui der äußeren anbelangt, s dahin, daß sich Kolao! stark verbr Absicht trax den fremde! Mandschu-ü setzen; zum sondern en Vizekönigs nur aus d verhaßten beim Plür ob mehr W Ausschreitu Fremden v sentlich im Königen Li zwischen de aus denen zusammens den östlich king und dem Hunc Königreich! und die s die beiden Anhui-Leu schäft wird des Erstei Panzerschi haiwai am ihr Ersche heißt es si Ming Chi verneur v verschaffen lingt der t Hunan-M Truppen ! huiführer die Autor! stützung dl ihn beein ringen jed gegenüber weiter: E überhaupt der Trocke wartet wu zwar in t können, a eröffnet, lauf von am 11. § mit einig! bis 30 00 strömen c zum Ver! Fremde neur gesc (Die Prü friedlich die von > ncren S von Kam lichen V Achang ( Chunkint Wieder verstummte sie, denn alle Aufmerksamkeit wandte sich enger an, höflich und freundlich in seinem Benehmen gegen seine jetzt dem Brautpaar zu, das geleitet von dem Geistlichen sich dem Kollegen, blieb er innerlich einsam und widmete sich außer seinem Altar nahte. Ein „Ah!" der Bewunderung, in das sich etwas Berus einem Studium, das ihm sonst fern gelegen, zu dem er wie Andacht mischte, durchbebte den Raum, alle Blicke hingen an aber während seines Aufenthalts im Gesängniß und der gegen Hildegards lichtumfloffener Gestalt, deren blondes Haupt sich ihn geführten Untersuchung angcregr worden war. (Forts, folgt.). sehen wie die Beiden herzbrechend von einander Abschied nahmen unler dem cs schmückenden Kranz und Schleier demüthig zu neigen , * und dachten, sie würden sich in ihrem ganzen Leben nicht wieder- schien, während sie sich mit dem Ausdruck rührendster Hingebung Erzählung von F. Arnefeldt. sehen." eng an ihren Verlobten schmiegte, der in seinem schwarzen An» PS. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Aber was war denn nur ? Was war denn nur ?" fragten die zuge, mit der Ordensdekoration auf der Brust, mit seinem braunen Noch ein kurzer Abschied, dann führte Frau von Letten ihre Zuhörer in ihrer Neugierde so laut, daß der Kirchendiener jetzt Haar und den bleichen, geistvollen Zügen einen ganz vortrefflichen Tochter hinaus. Fritz folgte ihnen stumm, der Takt des guten recht nachdrücklich Ruhe gebot. Gegensatz zu der weißgekleideten, lieblich erröthenden, blonden Braut Herzens lehrte ihn, daß er seinem geliebten Lehrer die größte „Ach, ich sollte gar nicht davon sprechen," flüsterte Lieschen, mit den tiefblauen Augen bildete. Wohlthat erweise, wenn er sich möglichst wenig bemerkbar mache die Dienerin der Frau Bodmer, welche trotz aller Anhänglichkeit T . . - - . ' „Ich glaubte, ich hätte schon überwunden, und nun sehe ich, an ihre Herrin doch nicht der Versuchung widerstehen konnte, sich Rede, welcher er den Text zu Grunde legte ! daß ich erst am Anfang des Kampfes stehe, daß er nur mit als die Besitzerin pikanter Geheimnisse aufzuspielen. „Aber eS lieben, müssen alle Dinge zum Besten dienen, meinem Leben enden wird!" schrie Bodmer. Schuchzend wie ein ist ihm ja keine Schande, auch hat's Mancher mit angesehen, wie yn-iko ->^ „,,r -^nc Kind warf er sich aus einen Stuhl, und als wäre er wirklich noch er damals in der Aorkstraße abgeführt ward." ein Kind, liebkoste ihn die Mutter und sprach ihm Trost zu, „Abgesührt? Von wem?" flüsterte ihm ins Ohr, daß er nicht alle Hoffnung aufgeben dürfe. „s" Er hob abwehrend die Hand: „Versuche mich nicht, Mutter, Ver ¬ den Jrrthum büßen, aber nicht durch fruchtlose Kasteiungen, sondern durch Arbeit im Dienst der Menschheit. Morgen reise ich und will damit beginnen." XVlI. dienstkreuz und das Eiserne Kreuz erwarb. — Der jetzt zur Re- Attentates gesetzten Belohnung von 10000 Gulden, welchem Zwecke Negern. Gegen 3 Uhr morgens am 9. April wurden die Mann gierung gekommene König Wilhelm von Württemberg steht zu der Fabrikant Baron Leitenberger noch einen weiteren Betrag von schasten, während sie schliefen, von etwa 3000 Eingeborenen unter der preußischen Armee in engen Beziehungen, da er mehrere 2000 Gulden aus eigenen Mitteln gewidmet hat, beweist, in Führung von Arabern umzingelt, angegriffen und alle nieder» Jahre in ihr Offiziersdienste gethan hat. Bei Beginn des Krieges welchem Maße in Oesterreich Alles ausgebotcn wird, um die gemacht bis auf einen Europäer und 10 Schwarze, denen die von 1866 wurde er Lieutenant im 3. württembergischen Reiter- Urheberschaft jenes Bubenstückes zu entdecken. Darüber besteht Flucht gelang. Diese Einzelheiten weichen gänzlich von den jüngst seinen Lehrern aber konnte man hören, welch' klares Denken, welche sichere Urtheilskrast und welches unverrückbare Pflichtgefühl Arbeiter in Greiz, der vom 10. Mai bis 7. Juni v. I. dauerte niedergemetzelt worden sei. Der Gouverneur von Brazzaville der Prinzin seinen Lern- und Studienjahren an den Tag legte und ergebnißlos verlies, den Arbeitern gebracht hat, beweist der hatte zwar anfänglich diesen Meldungen widersprochen, es waren Ruhige Verständigkeit und ernste Gewissenhaftigkeit bildeten die hohe Betrag des nicht ausgezahlten Arbeitslohnes: in dem soeben aber doch zwei andere Expeditionen auf demselben Wege ausgesandl Pole seines Wesens, und einsache Gediegenheit war das erschienenen Bericht der Handelskammer wird derselbe auf 350000 worden, um Crampel Unterstützung zu bringen oder andernfalls Gepräge seines ganzen Charakters. Während und nach den Uni- bis 400000 Mark berechnet; dazu kommt selbstverständlich der das vorgezeichneie Ziel selbständig zu erreichen. Heute wird das versitätsjahren in Tübingen und Göttingen — hier schloß er sich Schaden, den die Arbeitgeber durch Stillstand des Geschäfts wäh- Ende Crampel's bestätigt: In Liverpool langten vorgestern mit den Bremensern, dort den Schwaben an — nahm der damalige rcnd eines Monats erlitten haben. dem Postdampfer „Ambriz" aus Loango vom 17. August Nach- Prinz Wilhelm an den Kriegen von 1866 und 1870 an der Seite Die seitens des Statthalters von Böhmen erfolgte Erhöhung richten ein, welche die Niedermetzelung der Expedititon Crampel der württembergischen Truppen Theil, wobei er das Militärver- der auf die Ausfindigmachung des Urhebers des Rosenthaler bestätigen. Die Expedition bestand aus fünf Europäern und 150 dienstkreuz und das Eiserne Kreuz erwarb. — Der jetzt zur Re- Attentates gesetzten Belohnung von 10000 Gulden, welchem Zwecke Negern. Gegen 3 Uhr morgens am 9. April wurden die Manu ¬ als eine Art Klärung der Situation angesehen werden, da jetzi regiment und nahm an dem Feldzuge gegen Preußen Theil. Die allerdings kein Zweifel mehr und dies wurde auch von dem amt- einer Verschmelzung der Parnrlliten mit den sogenannten „Pa- Annäherung an Preußen, die sich dann in Südoeutschland, lichen „Prager Abendblatt" zugegeben daß es sich darum handelte,, trioten", den Antiparnelliten unter O'Briens Führung, kaum mehr wenigstens auf militärischem Gebiete, allmöhlig vollzog, zeigte sich den Besuch des Kaisers >n Reichenberg zu stören. Die Frage ist etwas im Wege stehen und auch ein Zusammengehen der irischen bei Württemberg darin, daß der Prinz, der schon damals als nur, ob diese Absicht von einem czechischen Fanatiker oder von Home Ruler mit den englischen Liberalen wesentlich erleichtert Thronerbe gelten konnte, nach Absolvirung seiner Tübinger Universi- einem Anarchisten ausgegangen. In der Behauptung, daß letzteres werden dürfte. Nichtsdestoweniger ist der Tod Parnells ein großer tütszeit am 1. April 1869 auf 1 Jahr zum 1. Garde-Regiment zu der Fall sei, werden die czechischen Blätter sehr nachdrücklich von Verlust für die irische Sache, denn die Iren verfügen gegenwärtig Fuß nach Potsdam kommandirt wurde. Nachdem er am 21. April den russischen unterstützt, die es sich besonders angelegen sein lasten,, über keinen Führer, der Parnell an Geistesgaben, an kühlem 1870 im württembergischen Heere Rittmeister geworden war, der Annahme entgegenzuwirken, daß das Attentat aus Rechnung Verstand, Zähigkeit und Beredtsamkeit auch nur annähernd nahm er an dem deutsch - französischen Kriege im Hauptquartier des nationalen Haders zu stellen sei. gleich käme. Für das englische konservative Ministerium aber der 3. Armee Theil, erwarb sich auch das Eiserne Kreuz. Kurz Ein komischer Vorfall ereignete sich in Agram. Dorthin- ist der Tod Parnells vielleicht ein härterer Schlag als der Ver- nach dem Friedensschluß trat er in den Verband der preußischen kamen vor einigen Tagen czechische AusstellungSgäste unter Füh lust Smiths, denn dasselbe sieht sich jetzt wieder einer geschlossenen Armee ein, indem er L I» saits des Garde »Husaren-Regiments rung eines Herrn Poklipny, der seinerzeit auch den französisch irischen Gegnerschaft gegenüber, die sich bei den nächsten gestellt wurde. Im November 1872 wurde er als Eskadronchef czechischen Verbrüderungsschwindel anstistete. In Agram wurden Wahlen aus die Seite Gladstones, des Führers der Radikalen, in dieses Regiment einrangirt und im Juni 1873 zum Major d,e slavischen Brüder natürlich angejubelt, aber der Verkehr mußte stellen wird. befördert. Als solcher that er dann einige Monate beim 1. Garde- sich in deutscher Sprache bewegen, und bezeichnend ist der Dragoner-Regiment hierselbst Stabsosfiziersdienste; 1874 wurde Ausspruch des Bürgermeisters vr. Amrusch: „Reden wir pan- ^r mit der Führung des Garde - Husaren - Regiments beauftragt slavistisch, sprechen wir deutsch!" Schon beim großen Slaven» — o c-, l, und 1875 unter Beförderung zum Oberstlicutenant zum kongreste in Moskau, als der Czechenapostel vr. Rieger dahin Freiberg, den 8. Oktober. Kommandeur dieses Regiments ernannt. Im Mai desselben pilgerte, konnten sich die Herren Slaven nur in deutscher Sprache Der „Staatsanzeiger für Württemberg" veröffentlicht folgendes Jahres trat er von dem aktiven Militärdienst zurück. Im Juni mit einander verständigen. Man sieht, daß sich seit 1868 im Telegramm des deutsche« Kaisers an den König Wilhelm: „Ties 1879 wurde er als charakterisirter Generalmajor ä la auita der dieser Beziehung trotz aller Flunkereien mit gesammt-slavischeir erschüttert durch die Todesnachricht beeile ich mich, Dir, Deiner Garde-Husaren gestellt, im Januar 1884 zum charakterisirten Idiomen nicht das Mindeste geändert hat. Gemahlin und Deinem gesammten Volke meine aufrichtigste Theil- und im Juni 1885zum wirklichen Generallieutcnam und endlich am Ueber die Gewalt der Geschosse der neuen Gewehre kann man nähme auszudrücken. Einer der Mitstifter des deutschen Reiches am 19. September 1888 zum General der Kavallerie befördert, sich aus nachstehender Mittheilung Belehrung holen: Der Jnfan- und Mitgenoffe meines theuren Großvaters ist dahin. Ich komme Mit einer auf dem Titelblatte eingeschriebenen Widmung ist terist Szalay vom 101. Infanterie-Regiment in Agram schoß persönlich, meinen Antheil an der Trauer Württembergs zu be- der „Post" ein Buch zugegangen, welches bei Savine in Paris gegen sich aus Furcht vor Strafe wegen nächtlichen Ausbleibens thätigen. Mögest Du in Deinem neuen Amt mit Gottes Beistand erschienen ist und den Titel führt: Testaments politieo äel aus einem Mannlicher-Gewehr eine Kugel in dis Bauchgegend ab.. Mr Dein Volk und unser deutsches Vaterland ein Segen sein, üenerale Saridaläi. In diesem (ob echtem oder unechtem Das Geschoß drang beim Schulterblatt heraus, durchbohrte die Meiner wärmsten Freundschaft und innigsten Zuneigung bist Du Testamente des General Garibaldi — ist sehr gleichgiltig) wird Zimmerdecke, verletzte einen im obern Stockwerk befindlichen allezeit sicher. Wilhelm." Die Antwort des Königs lautet: „Die ein italienisch-französisches Bündniß zu einem allgemeinen Kampfe Offizier-Stellvertreter und bohrte sich schließlich noch tief in die Worte, welche Du an mich gerichtet hast, haben meinem schiver für die Unabhängigkeit der Nationalitäten aufgefordert, dessen Re- Mauerwand. Szalay ist lebensgefährlich verwundet. gebeugten Herzen unendlich wohlgethan. Ich bin mir dergroßen sultat eine Karre von Europa sein würde, welche dem Buche auch In der italienische« Hauptstadt ist nach Tagen stürmischer Verantwortung, welche Gott mir auferlegt hat, bewußt und hoffe, beiliegt. Oesterreich hat aufgehört, zu cxistiren, an seine Stelle Aufregung wegen der Pilger-Ausschreitungen Ruhe eingeritten mein Amt mit seiner Hilfe zum Wohl des gemeinsamen deutschen tritt eine Vereinigung 8Iavo-62eoo-LaIeanicL, welche Böhmen, und auch in den vatikanischen Kreisen scheint man der Vernunft Vaterlandes wie meines Landes auszufüllen. Ich fühle mich ge- Deutsch-Oesterreich, Bosnien, Serbien, Bulgarien, die europäische Gehör zu geben und das Interdikt über das Pantheon nicht aus stärkt durch die wohlwollenden Gesinnungen, welche Du mir wie Türkei bis westlich zum Rhodope-Gebirge umfaßt. Ungarn er- sprechen zu wollen. Eine solche durch nicht- gerechtfertigte Maß- immer so auch jetzt kund giebst. Aus tiefster Ueberzeugung stehe streckt sich von seiner jetzigen Westgrenze bis zur Theiß, zwischen regel, deren Verhängung gleich bei ihrer ersten Meldung nicht ich, wie seit Jahren als Glied der preußischen Armee zu dieser, dieser, Donau und Dniester wird ein Reich Romania gebildet, sehr wahrscheinlich klang, hätte die nationalen Leidenschaften bis jetzt als deutscher Regent fest und treu zu Kaiser und Reich, die Oder bildet die Ostgrenze Deutschlands, zwischen der unteren zur Siedehitze entflammen müssen, und wer konnte dann berechnen^ Wilhelm." — Zur Theilnahme an den Beisetzungs-Feierlichkeiten Oder, den Karpathen und Niemen, so daß Schlesien noch dazu ge- wo die gerechtfertigte Entrüstung des italienischen Volkes Halt weiland des Königs von Württemberg wird der Kaiser sich heule hört, liegt Polen, Helgoland, Schleswig-Holstein und Lauenburg machen würde. Heute wird aus Rom gemeldet: In Folge der früh von Potsdam nach Stuttgart begeben und daselbst Abends gehören zu Dänemark, Frankreichs Ostgrenze bildet der Rhein, liberalen Kundgebungen und heftigen Reden im Pantheon, wobei 9 Ubr eintreffen. Italien erhält das östliche User des adriatischen Meeres, Tirol laute patriotische Rufe ertönten und das Publikum die Altäre ueber den nunmehrigen König Wilhelm 11. von Württemberg und Salzburg, Griechenland wird durch Macedonien vergrößert, erkletterte, wurden mehrere Altäre ihrer geweihten Ausstattung macht die Münchener „Allg. Ztg." nähere Angaben, denen wir Irland autonom. Man mag solche Dinge immerhin als Phan- entkleidet. An ein Interdikt gegen die Kirche wird nicht gedacht. Folgendes entnehmen: „Der neue König ist der Sohn einer tastereien ansehen, unschuldig sind sie sicherlich nicht und wir DieRegierung hat dieBeröfsentlichung des erstenAntworttelegramms Schwester des Königs Karl, der Prinzessin Katharina, und des können uns nur damit trösten, daß unsere Feinde das Fell des des Königs verhindert, weil daffelbe, ohne Kenntniß der Pöbel- Prinzen Friedrich von Württemberg (gestorben 9. Mai 1870), Bären eher theilen, ehe sie ihn erlegt haben, was ihnen wohl ausschreitungen abgefaßt, die Befriedigung über die Kundgebungen eines Geschwisterkindes des letzten Königs. Er wurde geboren nichts so leicht werden würde. aussprack, welche als Zustimmung zur Pilgerbetze gedeutet werden - Nat-Lib. Korr." schreibt: Die klerikale „Germania" konnte. Der König, aufmerksam gemacht, willigte ohne Weiteres 't einem einzigen Wort die Thatsache zu in die Ersetzung durch ein anderes Telegramm. In taktvoller Weise spielte er auf die Trübsal an, durch welche das Brautpaar hindurchgegangen, auf die Hindernisse, die sich -vv» ihrer Vereinigung entgegengestellt, und pries Gott, der Alles „Nun, von der Polizei. Die älteste Tochter des Herrn von herrlich hinausgeführt und ihre Treue, aber auch ihre Geduld und , , „ „Versuche mich nicht, Mutter, ver- Letten war am Tage vor ihrer Hochzeit mit einem reichen, vor- Ergebung und kindlichen Gehorsam belohnt hatte. Dann vollzog leite mich nicht, meine verschmachtende Seele mit leuchtenden nehmen Herrn todt, vergistet, im Bett gefunden worden, und sie er die Trauung und sprach den Segen über die Neuvermählten, Bildern zu laben, das könnte mich schwach machen, und ich muß beschuldigten unsern jungen Herrn, er hätt's gethan." welche darauf auch den Segen der Ettern empfingen, stark sein. „Entbehren sollst Du, sollst entbehren," ist das Leit- „Schrecklich! Schrecklich!" hieß cs im Kreise. „Aber er war Die kleine Hochzeitsgesellschaft bestieg die Wagen, die sie nach motiv, das durch mein Leben geht, ich habe geirrt und muß unschuldig?" der heute festlich geschmückten Wohnung Frau Bodmers in der „Würde er jetzt Professor sein und einen Orden haben und nahe gelegenen Aorkstraße brachte, wo das Mahl eingenommen Menschheit. Morgen reise die zweite Tochter des Barons heirathen?" fragte Lieschen werden sollte. — triumphirend. „Es war alles schändlich erlogen. Aber es Hal Drei und ein halbes Jahr waren vergangen, seit Gotthold doch Wochen gedauert, bis es herauskam, daß sie selber das Gift Bodmer in denselben Räumen, in welche er jetzt seine Neuver- Jn der neuerbauten Kirche zum Heiligen Kreuz auf dem genommen, das sie unserm jungen Herrn gestohlen hatte, weil sie wählte führte, um mit ihr im engsten Familienkreise ihre Hoch- Johannestisch in Berlin fand an einem sonnigen September- den Bräutigam nicht heirathen mochte. Ach, es war eine schreck- zeit zu feiern, mit blutendem Herzen Abschied genommen hatte — Vormittage eine recht stille Trauung statt, denn es hatten sich liche Zeit, mein ganzes Leben lang vergeß' ich nicht, was meine für das Leben, wie Beide wähnten. Handelnd hatte er, duldend als Zeugen und Hochzeitsgäste im Ganzen nur fünf Personen Frau Bodmer da ausgehalten hat, schneeweiß ist sie in den paar sie das Dasein auf sich genommen, und endlich war doch der Tag eingefunden und auch die Zahl der Schaulustigen, welche ein Wochen geworden." des Glückes angebrochen, den sie nicht zu erhoffen und noch viel solches Ereigniß in der Regel anzuziehen pflegt, war eine kleine; „Und nun —" weniger zu erringen gewagt. dafür schienen die Versammelten aber ein ganz besonderes „Ruhe!" gebot der Kirchendiener; gleichzeitig setzte die Orgel In einer einige Meilen von Brighton an der Küste des Interesse an dem Brautpaar sowie an dessen Umgebung zu ein, und die Thür der Sakristei öffnete sich. Lieschens Erzählung Meeres belegenen Erziehungsanstalt für Knaben, die in Folge nehmen. Ein hübsches junges Dienstmädchen im Sonntagsputz brach ab, ihr Mundwerk stand deshalb aber doch nicht still; sie körperlichen Leidens in ihrer geistigen Entwickelung zurückgeblieben, bildete den Mittelpunkt der Gruppe, welche sich lange vor Beginn ließ es sich jetzt angelegen sein, die Eintretenden gebührend vor- hatte Gotthold Bodmer Gelegenheit gefunden, die bei der Erzieh» der gottesdienstlichen Handlung in möglichst großer Nähe des zustellen. ung Fritz von Lettens gesammelten Erfahrungen in erfolgreichster Altars aufgestellt hatte, und wußte mit gedämpfter Stimme und „Das ist der Herr Baron von Letten, und die Dame, die er Weise zur Anwendung zu bringen. Schon nach kurzer Zeit war scheuen Blicken nach dem ab und zu um Ruhe bittenden Kirchen- am Arme hat, in dem grauen Atlaskleide mit der schlichten er die Seele der Anstalt, dem von den Eltern seiner Zöglinge ein diener gar Vieles zu erzählen. Spitzenhaube auf dem weißen Scheitel, ist meine Frau Bodmer, unbegrenztes Vertrauen und die größte Dankbarkeit entgegenge» „Länger als drei Jahre haben sie sich nicht gesehen und auch bei der ich nun schon im fünften Jahre im Dienst bin," erklärte bracht ward. Mehr als einmal wurden ihm von den vornehmsten nicht ein einziges Mal einen Brief geschrieben, und doch sind sie sie auf das erste Paar deutend. „Die Frau Baronin von Letten Familien Englands die glänzendsten Anerbieten gemacht, um ihn sich gut geblieben, und das Fräulein hat von keinem Andern 'was da hat auch in der Unglückszeit weißes Haar gekriegt," fuhr sie für die ausschließliche Leitung und Ueberwachung ihrer Söhne wissen wollen, so viel sich auch um sie beworben," sagte sie fort, „aber schön und vornehm sieht sie doch aus in dem schwarzen zu gewinnen; er hatte sich stets ablehnend dagegen verhalten. Nie eifrig- Sammetkleide und der Schleierhaube und den Perlen, und die wieder mochte er in eine Familie treten, wie einst in die Letten'sche, Der Baron von Letten hat's nicht zugeben wollen, daß beiden Offiziere, zwischen denen sie geht, das sind ihre Söhne, nie vermochte er sich wieder einem Knaben mit einer solchen Hin- Tochter einen Mann hcirathete, der nicht vom Adel ist?" der Premierlieutenant von Letten und Fritz, der Fähnrich, das ist gebung zu widmen, wie seinem Fritz. Sorgsam, gewiffenhast,. : eine gut gekleidete ältere Frau. der Schüler von unserm jungen Herrn, denn —" theilnahmsvoll für alle seine Zöglinge, schloß er sich doch keinem am 25. April 1848. Das stille Palais gegenüber dem alten Die „Nat -Lib. Korr." Schloß, in welchem seine Mutter, Prinzessin Katharina, heute noch hat noch nicht gewogt, mit . , , . „ . „ , residirt, war der Schauplatz der Knabenjahre des jetzigen Königs, bestreiten, daß die Ultramontanen in Mannheim Mann für Mann Vor zwei Monaten bereits waren Berichte aus Westafrika Vorzügliche Männer, wie der nachherige Prälat v. Günther und für den sozialdemokratischen Kandidaten zum badischen Landtag eingelaufen, welche meldeten, daß die französische Expedition der spätere General von Linck, waren seine Erzieher. Ein gestimmt und dessen Sieg dadurch herbeigeführt haben. Aber sie des Reisenden Paul Crampel, welche die Aufgabe hatte, vom fröhlicher Kreis erlesener Altersgenossen theilte seine Spiele; von fährt fort, diesen Sieg zu „bedauern". französischen Kongogebiete am Ubanghi aufwärts nach Baghirmi Welchen großen Schaden der frivole Ausstand der Weberei- und den Tschadsee-Staaten vorzudringen, von den Eingeborenen
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