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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 12.04.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189104124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18910412
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18910412
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- Saxonica
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-04
- Tag 1891-04-12
-
Monat
1891-04
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 12.04.1891
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Ureiberger Anzeiger -«b TnqebläLL Chile zu ergreifen: Das gefammle Kreuzergcschwader, welches gegenwärtig sich in ven chinesischen Gcwäsiern befindet, hat Befehl erhallen, sich sofort an die chilenische Küste zu begeben. Das Kreuzergeschwader besteht aus der Kreuzerfregatte „Leipzig" und den Kreuzerkorvetlen „Alexandrine" und „Sophie". Gc- fchwaderchef ist Kontreadmiral Valois an Bord des Flagg schiffs „Leipzig". Als Poststation für die drei Kriegsschiffe war im letzten offiziellen Bericht Hongkong angegeben. TasKreuzcrgc- fchwader repräsentirl übrigens die stattliche Macht von 10M Mann und 38 Geschützen. Bis zur Ankunst des Geschwaders an der chilenischen Küste dürste freilich mindestens ein Monat vergehen. Erklärlicher Weise wird der Entschluß der Regierung in der gesammten Presse lebhaft erörtert. Man weist allgemein auf den Widerspruch hin, der zwischen der nunmehrigen Thatsache der Entsendung von Kriegsschiffen nach Chile und den vor etwa vier Wochen gehaltenen Reden des Reichskanzlers von Caprivi und des Staatssekretärs im Reichsmarineami Hollmann im Reichstage besteht. Herr von Caprivi meinte, als er sich am 13. März gegen die Absendung von Kriegsschiffen aussprach, daß die Anwesenheit des englischen Geschwaders sn der chile- »ischen Küste für die deutschen Interessen genügend sei. Die Lergewaltigung des Bremer Schiffes „Rafah" durch die Auf ständischen hat alsbald die Unrichtigkeit dieser Annahme dar- gethan. Des Ferneren begründete der Reichskanzler sein passives Verholten damit, daß der Bürgerkrieg in Chile voraussichtlich beendet sein würde, ehe es einem deutschen Kriegsschiff möglich wäre, dorthin zu gelangen. Seitdem sind beinahe vier Wochen verflossen; soviel Zeit ungefähr hätte das Kreuzergcschwader gebraucht, um von der chinesischen Küste nach Chile zugklangen, und noch immer ist nicht die geringste Aussicht aus eine bal dige Beendigung des Kampses zwischen den Aufständische» und den Anhängern des Präsidenten Balmaeeda vorhanden. Es hat im Gegentheil den Anschein, als ob sich der Kamps, wenn uichl unerwartete Ereignisse eintreten, sehr in die Länge ziehen «erde, da die Aufständischen bis jetzt einer wirklichen Ent scheidung aus dem Wege gegangen sind. Unter diesen Um ständen hat die Vermuthung viel für sich, daß die Anregung zu den geänderten Entschließungen der Regierung vom Kaiser selbst ausgegangen ist. Mit den beunruhigenden Gerüchten über die Unsicherheit der gegenwärtigen politischen Lage hängt die Maßnahme der Regierung in keiner Weise zusammen. Man neigt sich übrigens mehr und mehr zu der Erkennlniß, daß die Schwarzseherei im gegenwärtigen Augenblicke nicht am Platze ist. Wir haben gestern den maßgebenden Preßfiimmen über die politische Lage Raum gegeben. Ader selbst die „Na- tionalzeitung" hält trotz der pessimistischen Grunvstimmung ihrer Ausführungen die Kriegsgefahr für keine unmittelbare, und zwar hauptsächlich deshalb, weil die Persönlichkeit des russischen Kaisers einige Ge>vähr dagegen biete, während Frank reich nicht geneigt sei, das Zeichen zu einem allgemeinen Welt brande zu geben, sondern Rußland den Vortritt überlassen »olle. Die größere Bürgschaft für die Ausrechterhaltung des Friedens bietet indeß der Dreibund, und nichts wirkt beruhigen der als die Nachrichten über dessen Erneuerung, welche nun Tag für Tag als Gegenmittel für die Kriegsbefürchtungcn auf tauchen. Die Londoner „Times" berichte!, daß die Unter handlungen wegen der Verlängerung des Dreibundes glücklich zu Ende gediehen seien. Sie fügt hinzu: „Tie Verhältnisse des Dreibundes erfahren keine wesentliche Veränderung. Er bleibe auf Vertheidigungszwccke beschränkt: die drei Mächte verbürgen sich gegenseitig den Besitz ihrer europäischen Länder. Die kolonialen Besitzungen seien ausdrücklich ausgeschlossen. Der neue Vertrag werde in sehr kurzer Frist für die Tauer von fünf Jahren unterzeichnet werden." Ein Berliner Blatt bemerkt dazu ganz richtig, die Erneuerung der Allianz könne sich nur auf Italien beziehen, da das deutsch-österreichische Bündniß ohne Fristbestimmung abgeschlossen worden sei. Wie nicht anders zu erwarten war, sind die beide» Häuser des österreichischen Relchsrathes zusammengetreie», ohne daß vorher eine Klärung der parlamentarischen Lage eingeireien wäre. Inzwischen nimmt die Parteibildung im Abgeordneten haus«: ihren Fortgang. Sie entwickelt sich jedoch einigermaßen anders als Graf Hohenwart gehofft. So hat der Polenklub folgende Beschlüße gefaßt: „Der Klub wird, den Prinzipien der Autonomie und des Schutzes der nationalen und ökono mischen Rechte des Landes treu bleibend, bei der Behandlung der parlamentarischen Angelegenheiten von dem Grundsätze der Politik der freien Hand ausgehen. Er erklärt seine Bereit willigkeit, sich mit anderen Parteien zu verständigen oder bei einzelnen parlamentarischen Anläßen eine Verständigung zu suchen." Von einem gemeinsamen Exekutiv-Komile der Rechte» kann hiernach nicht die Rede sein. Aber auch der geträumte große Hohenwart-Klub von neunzig Mitgliedern schrumpft immer mehr zusammen. Tie mährischen Czechcn haben sich als selbständiger Klub konstiluirt, der gute Beziehungen zum Hohenwart-Klub anknüpfen, also demselben nicht bestreik» will. Der seudale böhmische Großgrundbesitz hat zwar beschlossen, dem Hohenwart-Klub beizulreten, aber als ein Klub im Klub mit eigenem Präsidium — eine ganz neue, bisher unbekannte Form parlamentarischer Organisation. Allgemein spricht sich auch die Ueberzeuguiig auS, daß unter solchen Umständen und in solcher Atmosphäre die Politik, welche der Regierung vor- schwcbt, schwerlich gedeihen werde. Daß jede Fraktion so sorgsam auf die Wahrung ihrer Selbständigkeit bedacht ist, weist deutlich darauf hin, daß leine daran denkt, ihre besonderen politischen Bestrebungen zu unterdrücken. Nachdem man ein paar Monate lang in Oesterreich von Ausständen nichts ver nommen, ist in der verfloßenen Woche gleich von zwei be deutenden Streiks zu berichten. Die Wiener werden höchst wahrscheinlich eine Zeit lang aus ihre Kipserl» und Wecken verzichten müssen, denn die dortigen Bäckergehilfen planen einen allgemeinen Ausstand, den sie theilweise schon begonnen haben, und in Prag ist ein mit Gewaltthätigkeit verbundener Streik der Maurer ausgebrochen, der zu blutigen Ausschreitungen geführt hat. Den Konflikt zwischen Italien und den Vereinigten Staaten vars man trotz der Abreise des italienischen Gesandten dl Fava nach den versöhnlichen Erklärungen der Vereinigte» Staaten-Regicrung so ziemlich als beigelegt betrachten. Der italienischen Regierung wird diese Wendung der Dinge, nachdem sie sich durch ihr energisches Austreten im Sattel der.össentlichen Meinung einigermaßen festgesetzt, um so willkommener sein, als ihre Aufmerksamkeit mehr und mehr durch ihr Schmerzenskind, die afrikanische Politik, in Anspruch genommen wird. Menotti Garibaldi, ein Sohn des Freiheitskämpfers, der sich längere Zeit in Massauah aufhielt, ist nach Nom zurückgekehrt und soll die Zustände der afrikanischen Kolonie in schwärzestem Lichte schildern, ja ein geradezu vernichtendes Urthcil über dieselben fällen und erklären, die Kolonie entspreche weder in kommer zieller noch in kolonisatorischer Hinsicht den gehegten Erwar tungen ; Massauah verdiene keine weiteren großen finanziellen Opfer seitens Italiens. Garibaldi will seine Erfahrungen im Parlamente vortragen, wo es voraussichtlich eine heftige Debatte geben wird. Natürlich ist sein Urtheil bei seiner oppositionellen Stellung zur Regierung kein völlig unbeeinflußtes. — In Florenz tagte während der letzten Woche die Versammlung der evangelischen Allianz, die sich zum Zweck gesetzt hat, mit einem festen Bande Alles, was evangelisch ist, zu umschließen, der straffen Organisation der Katholiken eine freie gegenüberzustellen. Gegründet im Jahre 1846 in London, hat sie nach ungefähr je fünf Jahren in London, dann in Paris, Berlin, Gens, Amsterdam, New-Port, Basel, Kopenhagen getagt. Am meisten waren neben den von allen Seiten herbeigeströmien evangelischen Italienern (Waldensern, sreie Kirche, Baptiste», Methodisten) auf der jüngsten Versammlung die Engländer vertrete». Zu ihnen gesellten sich die Vertreter aus Deutschland, Amerika, Frankreich, Holland, Belgien, Dänemark, der Schweiz und Griechenland. Kaum hat der Internationale Bergarbeiter-Kongreß in Paris seine Arbeiten beendigt, so ist in Brüssel ein belgischer Arbesterlongreß zusammengelrcten, um einen allgemeinen Aus stand in Belgien zu berathen. 475 Telegirle vertraten 250 Gruppen. Der Generalraih schlug vor, den Generalstreik auf zuschieben, da die Revisionsfrage auf gutem Wege sei. Die für Vertagung des Streiks cinlretcnden Redner erfuhren heftigen Widerspruch, und die Debatten verliefen äußerst stürmisch und häufig ganz verworren. Schließlich nahm jedoch der Kongreß nahezu einstimmig eine Tagesordnung an, wonach dem General- rath der Arbeiterpartei für den Fall, daß die Kammern nach den Osterserien in die Berathung der Versassungsrevision nicht sofort einlreten sollten, Vollmachten ertheilt werden, de» allge meinen Ausstand bis nach Erledigung des Budgets hinauszu- schiebcn. Der belgischen Kammer scheint es aber diesmal wirk lich Ernst mit einer Revision zu sein. Ihre Zentralsektion nahm einstimmig das Alter von mindestens 25 Jahren als Grundlage des Wahlrechts an und setzte als die niedrigste zur Wahlfähigkeit erforderliche Steuer, anstatt wie bisher 100 Frks., 10 Frks. fest. Die meiste» Mitglieder waren über das Er- orderniß einer eigenen Wohnung einig. Eine lange Debatte and statt über die Frage, ob zu der Festsetzung eines Zensus von 10 Frks. und der Bedingung einer eigenen Wohnung noch )as Ersorderniß einer gewissen Kapazität zugesügt werden ollle. Die Mitglieder der Rechten sind in. Allgemeinen gegen obige Bedingungen. Nach den in den letzten Tagen eingegangenen Nachrichten scheint es in Britisch-Judien und den Nachbarländern bedenk licher zu gährcn, als die englischen Blätter einzugestehen wagen. Tein Angriffe auf britisch-indische Truppen in Manipur ist rasch ein Aufstand des unabhängigen kriegerischen Stammes der Maranzais gesolgr, welche die Gebirgsgegend an der öst lichen Grenze Afghanistans bewohnen. Gleichzeitig kam die Meldung von einem oerrärherischen llebcrfall, der im Gebiete von Hala in Ober-Birma aus eine englische Truppeuabtheilung gemacht worden ist. Es sind amtliche Trahtmeldungen, durch welche alle diese Vorgänge bekannt werden, und in denen zu gleich hinzugesügt wird, daß »och mehrere andere Stämme im Aufstande begriffen sind und die indische Regierung Verstärk ungen nach den bedrohte» Punkte» entsandt hat. Liegen auch die Gegenden, wo die Aufstände ausgebrochen und die Angriffe auf die britischen Truppen gemacht worden sind, weit ausein ander, so macht doch der gleichzeitige Ausbruch der Aufstände den Eindruck, als ob sie aus eine gemeinsame Quelle der An stiftung zurückzuführen seien. Wo diese Quelle zu juchen ist, läßt sich von hier aus jetzt noch nicht übersehen. TasGebahrcn der britischen Beamten ist aber an der herrschenden Unzufrieden heit in Indien nicht ohne Antheil, wie man aus Meldungen und Zuschriften der „Times" entnehmen kann. Insbesondere i ßi sich über die noch immer nicht aufgeklärten Vorgänge in Manipur der frühere dortige Resident Großbritanniens, Sir James Johnstone, in einer Weise aus, die deni britischen Gouverneur Quimou eine gewisse Schuld au dem Tode der von den Eingeborenen niedergemetzelte» GhurkaS aufbürder, weil Quinton es nicht verstanden habe, die Thronstreitigkeiten in Manipur in verständiger Weise zu schlichten. Inzwischen ist kaum ei» Zweifel mehr zulässig, datz Quinton seine etwaigen Fehler mit dem Tode gesühnt Hai. Er ist mit den übrigen Gefangenen »ach einer Mittheilung des Anführers der Auf ständischen der Wuih des Volkes zum Opfer gefallen. Wie bereits gemeldet, Hal sich die Regierung der Bereinigten Dtaaten entschlossen, von der Regierung des Staates von Louisiana die Stellung der Lyncher von New- Orleans vor ein Bundesgericht zu verlangen. Ersichtlich ist dies der einzige Weg, um eine Bestrafung der Betreffenden zu erziele», denn ein Gerichtshof in New-Orleans würde die Veran stalter der sog. Bolksjustiz jedenfalls von einer gegen sie erhobenen Anklage freisprechen. Daß die Nachricht von dem betreffenden Entschluße der Unionsregierung in Amerika große Sensation gemacht hat, ist nicht zu verwundern. Man hebt hervor, es sei dies der erste Versuch der Bundesregierung, in die Selbst verwaltung eines Staates der Union einzugreifen. Das mag richtig sein; aber ein solches Eingreifen seitens der nach außen hin veraniwortlichen Unionsregierung ist erforderlich, um die Ehre der Vereinigten Staate» aufrecht zu erhalten und den in jedem zivilisirtcn Staate »othwendigen Rechtsschutz der Aus länder zu sichern. So Hai der Streitfall wenigstens das eine Gute gehabt, die Aufmerksamkeit auf die ganz unhaltbaren Ver hältnisse, welche durch die Souveränelät der einzelnen B:i'Ses- staaten und die Rechtlosigkeit des Gcsammtstaates im internatio nalen Verkehr geschaffen worden sind, zu lenken. Tagesschau. Freiberg, den 11. Slpril. Ter deutsche Kaiser hat den General von Nlbedyll aus Anlaß seine? fünfzigjährigen Militärjubiläums durch die Ver leihung des schwarzen Adlerordens ausgezeichnet. Den Bericht über die gestrige Sitzung des Reichstags wolle man auf der 1. Beilage nachlesen. Zwischen den Parteien des Reichstages haben in den letzten Tagen Besprechungen über die Frage der Erledigung des Arbciterschutzgesetzes stattgefunden. Man ist dabei zu der über einstimmenden Ansicht gelangt, daß von einer Abstandnahme von der Beschlußfassung über die Vorlage oder einzelne Theile derselben in der laufenden Session keine Rede sein könne. Man wünscht allgemein, daß die Novelle, die nun schon seit dem Mai v. I. den Reichstag beschäftigt, baldigst verabschiedet werde. Es ist auch begründete Hoffnung vorhanden, daß die endgiltige Feststellung in einer Form erfolgt, welche, von einigen wenigen Punkten abgesehen, auf allen Seite», selbstverständlich mit Ausnahme der Sozialdemokraten, Befriedigung Hervorrufen wird. Sehr zu wünschen wäre es nur, und wird von den in Berlin anwesenden Reichstagsmitglicdern immer aufs Neue betont, daß diejenigen Abgeordneten, welche sich gegenwärtig an der Berathung über die Gewerbeordnungsnovelle nicht betheiligen, weil sie unmittelbar an der letzteren nicht interessirt sind, zu den Sitzungen des Reichstages erscheinen, damit dem Mißbrauch gesteuert werden könnte, den die Sozialdemokraten dadurch von der Redefreiheit machen, daß sie wenig zur Sache, sehr viel aber zum Fenster hinaus sprechen. Hierzu ist aber vor allen Dingen ein beschlußfähiges Haus nöthig, da die Sozialdemo kraten jeden Schlußantrag durch die Forderung der Auszählung des Hauses unmöglich machen. Die „Hamb. Nachr." schreiben: Wie groß die Theilnahmc gewesen ist, mit welcher in diesem Jahre in vielen deutschen Gauen die Feier des Geburtstages des Fürsten Bismarck be gangen wurde, ist aus den Zeitungen der letzten Tage ersicht lich gewesen. Es wird unsere Leser aber interessiren zu Horen, daß zum 1. April 2200 Telegramme, über 3000 briefliche Sen dungen und mehrere hundert Festgescheiike eingegangen sind, welche Zeugniß davon ablegten, wie viele Freunde des früheren Reichskanzlers den Wunsch hatten, demselben ihre Sympathie zum Ausdruck zu bringen. Unter den Gratulanten sind alle Klassen der Gesellschaft vertrete». Als Geschenke sind theils Blumengaben und andere Erzeugnisse der Gartenkunst, theils der Jahreszeit entsprechende Verbrauchsgegenstände und viele dauernde Andenken gesandt worden. Die „Nat -Ztg." behauptet zu wissen, daß betreffs der Er neuerung des Anschlusses Italiens an Deutschland und Oester reich bisher schlechterdings nichts geschehen ist. Es sei auch nicht dringlich, daß darüber verhandelt wird. Neber den Termin des Ablaufs ves bestehenden Vertrags sei niemals etwas Authen- I tisches bekannt geworden. Man glaube vielfach, daß es der I Februar 1892 sei. Das Blatt hat aber guten Grund zu der I Annahme, daß dies irrthümlich ist und daß der Vertrag bis I Ende 1892 läuft. In den deutschen Münzstätten sind bis Ende März 1891 Reichsmünzen geprägt worden, für: 2 558 766 820 Mark in Gold, 452 232 705 Mark 50 Pfg. in Silber, 47 278 204 Ml. 45 Pfg. in Nickel und 11 463 297 Mark 42 Pfg. in Küpser. Auf Anregung des vr. Karl Peters hat iich in Berlin ei» ,Allgemeinerdeutscher Verband" gebildet, über dessen Zweck und Organisation das Statut folgende Auskunft giebt: „Ter Allgemeine deutsche Verband ist gegründet zur Förderung deutsch- nationaler Interessen im In- und Auslande und verfolgt als Zwecke. 1. Belebung des vaterländischen Bewußtseins in der Hcimath und Bekämpfung aller der nationalen Entwickelung entgegengesetzte» Richtungen. 2. Pflege und Unterstützung deutsch-nationaler Bestrebungen in allen Ländern, wo Ange hörige unseres Volkes um chie Behauptung ihrer Eigenart zu kämpfen haben und die Zusammenfassung aller deutschen Elemente aus der Erde für diese Ziele. 3. Förderung einer tlatkrästigen deutschen Jnleressenpolitik in Europa und über See. Insbesondere auch Fortführung der deutschen Kolonial bewegung zu praktischen Ergebnissen." Mitglied des Verbände« kann jeder Angehörige der deutschen Nationalitäten werden, gleichviel zu welchem Staatsverbande er gehört. Der Jahres beitrag lostet eine Mark. Sitz ist Berlin. Der Verband gliedert sich in selbständige Ortsgruppen. Tie „Hamburgische Börsenhalle" erfährt, der deutsche Ge sandte in Chile erreichte, daß der Hamburger Dampfer „Romu- luS", welcher wegen einer Zollsorderung von der chilenischen Regierung mit Beschlag belegt worden war, wieder jreigelasscn wurde und gegen Bürgschaft seine Reise fortsetzen konnte. Wegen der am 6. d. M. bei Hos vorgekommenen Aus schreitungen sind bisher mindestens 40 Personen vei- h'stet worden. Die Verhaftungen werden noch fortgesetzt. Ban den Verhafteten sind wegen Mangels an Zellen 18 Man» unter militärischer Bedeckung nach Bayreuth abgesührt worden. Tas Gerichtsgefängniß zu Hof wird bei Tage von einem, des Nachts von zwei Doppelposten mit geladenem Gewehr bewach» Nach dem eine halbe Stunde von Hos gelegenen, bei den Un ruhe» beschädigten Wirthshause in der Haydt (nicht in UH, wie frühcrvcrlautet) wanderntagtäglich ganze Schaarcn vonRe»- gierigcii. Das Haus trägt noch deutliche Spuren des stallge habten Kampses. Die gebrauchten Knittel und Steine vor den« Hans, und auf dem Dachboden des Hauses sind in Haufengl- sammelt. Auf Einladung des österreichische» Ministerpräsidenten Grafen Taasse versammelten sich Freitag die Vertreter der vereinigten deutschen Linken, des Klubs der Konservativen und des liberalen Zentrums, sowie des Polenklubs im Ministei- präsidium zur Besprechung über die Wahl des Präsidiums der Abgeordneten, die Vertheilung der Ausschußmandate an dir verschiedenen Klubs und über einige formelle Fragen. Tb Berathung wohnten sämmtliche Minister bei. lieber die Bl- handlung der angeregten Fragen würbe eine Einigung erziel» — Die Regierung hält betreffend die Feier des 1-Mai an dl« vorjährige» Beschlüssen des Ministerrathes fest; sie hat du Vorstände der unter Staatsbetrieb stehenden Bahnen beauftrag!, am 1. Mai unter keinen Umständen freizugeben, und e beiist dieLandeszenlralstellen angewiesen, bei allen großen industrielle Etablissements dem entsprechend dahin zu wirken. — Dil Nusstandsbcnegung der Wiener Bäckergehilfen dauert noch soll, etwa 1300 Gehilfen streiken, während etwa 1000 die Arbeit sortsetzen. Die eingeleiteten Verhandlungen blieben bisher ohi» Erfolg. Frankreich ist bekanntlich das Land der Ministerwechsch Einer, der die entsprechende Zeit dazu hatte, stellte über diese» Punkt eine Statistik auf, der wir entnehmen, daß Frankreich in den neunzig Jahren dieses Jahrhunderts 69 JustizministN, 87 Minister des Innern, 73 Minister deS Aeußern, üSFimuU' Minister, 71 Kricgsminister und 65 Marineminister gehabt hat. Einige dieser Minister sind verschiedene Male am Rudel gewesen, so Baron Louis 8 mal, die Herren Cochery und Magne 7 mal, Läon Say 6 mal, JuleS Ferry, Marschall Gerard und Montalivet 5 mal, Constans, Dufaure, Talle-- rand, Drouyn de Schuys, Dccazes, Frcyeinet, Guyzot, Eise? und Rigaull Portefeuille Herzog von waltete. D Massa, 11 ! und es folg Rouher 8 Z 6 Jahre. 8 8 Jahren t lang am Ri de Freycine denk war, 6 Ministerien bereits in d Existenz, u Ruder, was herrlichkcits Die a> Kämpfen di dem „Aven Ton-Tay v sich heftig' städtische Ä windeten, stützung ds Senegal si dem Wege eröffnen w> Die Eir Manipur i der Zeit l eifrig dem Unterwerft' zu erlange! Vizekönig „Regent" von Jndie in Manipi März srü und drang Tempel u> mordet, H griffen ui bis zuletzt, Leute nich die Graul ihrer Fam zum näch Leute uml tische Age Mannschas iraurigc 0 durch die ihanen, di' werden ka dem Maly Ich bin kc war bereck Familie z laße sich i ist, nicht z schützen. 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