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oo rrlcheimjedenWochentagNachmittag«6Uhrfürdell!! - 4t Jahrgang » «6. j NLkÄ'LNNL'LW Sonntag, dm 12. April. § Inserate werden bis Burau nag 11 Uhr angcnom» > men and bettägt der Preis für die gespaltene Zeile ; D GH«N I oder deren Raum IS Pig > ^ivergerAnzeia^ und Tageblatt . Amtsblatt für die kömglilheL und städtischen Behörde» zn Freiberg und Brand. Belanntmachnng. Das 11. Stück des Reichs-Gesetzblattes vom Jahre 1891 enthaltend: Nr. 1946. Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und Oesterreich-Ungarn, betr. den Anschluß der österreichischen Gemeinde Mittelberg an das Zollsusiem deS Deutschen Reichs. Vom 2. Dezember 1890. ist bei uns eingegangen und liegt zu Jedermanns Einsicht in unserer Rathsexpedition aus. Freiberg, den 10. April 1891. Der «tavtrath. Dm. Büdm«, Bürgermeister. N. Die rüilstiindigm «randversicherungsbeiträge^ für 1. Termin d. I. find -Hue Verzug zur Vermeidung sofortiger Zwangs vollstreckung an die Stadtsteuereinnahme hier abzuführen. Freiberg, den 9. April 1891. Der Etadtrath. Dm. DSIma», Bürgermeister. Bgm. Nutzholz-Auktion. Lonuabend, den 18. April er., von Vormittag 11 Uhr an, sollen im Hotel de Saxe in Freiberg (Zimmer Nr. 1) nachverzeichnete in den Freiberger Siadt- und Hospital- forsten ausbereitete Nutzhölzer meistbietend und bedingungsweise versteigert werden und zwar: 2624 Stück weiche Stämme von 11—43 em Mittenstärke, 1886 - fichtene Schleifhölzer, 8—15 ow stark, 3„ m lang, 1318 - weiche Klötzer von 16—69 am Oberstärke und 3^—4,^ m Länge, 25 - birkene Klötzer von 16—28 om Ober- bez. Miltenstärke, versch. Länge, 40,„ Hunderte fichtene Stängel von 2—4 om Unterstärkr, 5.« - - Stangen von 8—15 em Unterstärke und 7 Raummeter fichtene Nutzscheite. Spezielleres ist aus den Auktionsverzeichnissen zu ersehen, welche bekannten Abnehmern durch Post zugeftellt werden und außerdem durch die Stadthauptlasse wie auch im Aultions- lokal zu erlangen sind. Freiberg und Berthelsdorf, den 1. April 1891. Der Stadtrath. Die Forstverwalung. DgaugEr. Bekanntmachung. Die der Stadtgemeindc Brand gehörenden in Erbisdorfer Flur gelegenen Lehnguts gebäude sollen mit dem unmittelbar anliegenden Garten und Feld, circa 4 Scheffel Areal um fassend, gegen das Meistgebot ehebaldigst verkauft iverden. Nach Befinden find weitere winh- schaftlich zu benutzende Flächen käuflich oder in Pacht hierzu zu erlangen. Wer aus diese Objekte bieten will, wird hierdurch aufgefordert, in dem auf Mittwoch, den SS. April d. I., Nachmittags 4 Uhr, anberaumten Versteigerungstermine an Ort und Stelle sich einzufinden, die Bedingungen zu hören, Gebote zu eröffnen und des Weiteren sich zu gewärtigen. Herr Stadtrath Mai ist zu jeder Zeit bereit, schon vorher Auskunft zu ertheilen. Brand, am 10. April 1891. Der Stadtgemeinderath. 8mULnUemm. Bürgermeisters Freiwillige Versteigerung. Auf Antrag der Erben soll daS zum Nachlasse des Gutsbesitzers Gustav Friedrich Martin in Dörnthal gehörige Grundstück: da» Gut Nr. 1L9 de» Brd.-Cat., Fol. 147 des Grund- und HypothekenbuchS und Nr. 407, 407a, 408 bis 411, 682, 703 bis 714 des Flurbuchs für DSrntha», 20 Hektar 25,1 Ar Fläche enthaltend, mit 387,78 Steuereinheiten belegt und ortS- gerichtlich einschließlich des Holjbestandes im Wert he von 2000 Mark — aus S7385 Mark gewürdert, Dienstag, den 14. April 1891, vormittag» 11 Uhr, im Nachlatzgrnndstück zu Dörnthal durch da» unterzeichnete Amtsgericht öffentlich Versteigert werden; weiter soll auch im Falle des Zuschlags des Grundstücks von Mittwoch, de« 15. April 1891, von vormittags 9 Uhr ab, das zum Nachlaßgute gehörige todte und lebende Inventar im Werthe von über 3200 Mark durch die Ortsgerichte zu DSrnthal zur Auktion gelangen. Die Bedingungen, die Versteigerung des Nachlaßgrundstücks betreffend, sind aus den Anschlägen am Gerichtsbrett, sowie im Herold'schen Gasthose und der Einert'schen Restauration zu Dörnthal zu ersehen. Bayda, den 4. April 1891. Königliches Amtsgericht. I. A.: Dillon, Assessor. Bekanntmachung, die vefchävigung von Telegraphenanlage« betreffen». Die Reichs-Telegraphenlinien sind häufig vorsätzlichen oder fahrlässigen Beschädigungen, namentlich durch Zertrümmern der Isolatoren mittels Steinwürfen pp. ausgesetzt. Da durch fiesen Unfug die Benutzung der Telegraphenanstalten verhindert oder gestört wird, so wird fierdurch auf die durch das Strafgesetzbuch für das deutsche Reich festgesetzten Strafen wegen dergleichen Beschädigungen aufmerksam gemacht. Gleichzeitig wird bemerkt, daß Demjenigen, welcher die Thäter vorsätzlicher oder fahr lässiger Beschädigungen der Telegraphenanlagen derart ermittelt und zur Anzeige bringt, daß dieselben zum Ersätze und zur Strafe gezogen werden können, Belohnungen bis zur Höhe von fünfzehn Mark in jedem einzelnen Falle aus den Fonds der Reichs-Post- und Telegraphen verwaltung werden gezahlt werden. Diese Belohnungen werden auch dann gezahlt, wenn die Schuldigen wegen jugendlichen Alters oder wegen sonstiger persönlicher Gründe gesetzlich nicht haben bestraft oder zum Ersätze herangezogen werden können: desgleichen wenn die Beschädigung noch nicht wirklich ausgeführt, sondern durch rechtzeitiges Einschreiten der zu belohnenden Person verhindert worden ist, der gegen die Telegraphenanlage verüble Unfug aber soweit fcststeht, daß die Bestrafung des Schuldigen erfolgen kann. Die Bestimmungen des Strafgesetzbuchs für das deutsche Reich lauten: 8 317. Wer gegen eine zu öffentlichen Zwecken dienende Telegraphenanstall vorsätzlich Handlungen begeht, welche die Benutzung dieser Anstalt verhindern oder stören, wird mit Gefängniß von einem Monai bis zu drei Jahren bestraft. tz 318. Wer gegen eine zu öffentlichen Zwecken dienende Telegraphenanstalt fahrlässiger Weise Handlungen begeht, welche die Benutzung dieser Anstalt verhindern oder stören, wird mit Gefängniß bis zu einem Jahre oder; mit Geldstrafe bis zu Neunhundert Mark bestraft. DreSve», 7. April 1891 Der Kaiserlich« vber.Pofivtrektor. I. V.: Holz-Berfteigerung i auf > i. i a Borstendorfer Staatsforstrevier. Im KleeS'schen Gasthofe zu Borstendorf sollen ' . Mittwoch, den 22. April ILSl, vormittags van 9 Uhr an die in den Schlägen der Abtheilung 6 und 37, in den Durchforstungen 4, 8, 15, 22, 23, 26, 33 bis 35 und 44, sowie als Einzelhölzer in den Abtheilungen 36 und 41 aufbereiteten 573 Stück fichtenen Stämme bis 15 om MillcnstSrke, 691 - . - von 16—22 - 52 - - - - 23-29 - 9 - birkenen und ebereschenen Klötzer von 8—23 om Oberstärke,s 3,, u. 4^ m 29 - erlenen Klötzer - 321 - buchenen - - 856 - fichtenen - - 536 - - - 498 - - - 143 . - - 445 - - Schleishölzer - 2525 - - Terbstangen von 8 und 9 1872 - - - - 10—12 360 - - - - 13—15 4460 » - Reisslängen - 3 und 4 1 Raummeter weichen Brennscheile, 5 - harten Brennknüppel, 23 - weichen - 48 - - Beste, 40 Gebund hartes Abraumreisig, 9650 - hartes - einzeln und partienweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der : Auktion bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Nähere Auskunft ertheilt die unterzeichnete Nevierverwaltung. Kgl. Forftrevierverwaltung Borstendorf u Kgl. Forstrentamt Augustusburg« am 4. April 1891. ' , »«L-eliiili. Sottet. (3 0 2l2«) 8 — 15 - - f lang, 16—68 - - 2„ bis 4,o m läng, 8—15 - - > - - 3,'m lang, 30—45 - - I 8—12 - - 3,g m lang, em llnterstärke, Die Woche. Die Wiederaufnahme der Sitzungen des deutsche« Reichs tags nach kürzerer oder längerer Unterbrechung hat stets eine gewisse Aehnlichkeit mit dem Beginn eines neuen Semesters an der Universität. Nur allmählich und zögernd finden sich die Herren Studiosi aus der Muße der Ferien zu den Vor lesungen ein. Nicht anders üben es die Herren Volksvertreter. Es fällt ihnen schwer, sich von den häuslichen Penaten und den Bcrussgcschäften zu trennen, und so verläßt sich bei dem Wiederbeginn der Sitzungen Einer gern auf den Andern und der Andere wieder gern auf den Einen. So ist es auch dies mal gekommen, daß die ganze letzte Woche hindurch der Reichs tag seine Verhandlungen bei beschlußunfähigem Hause gepflogen hat. Beispielsweise war der Reichstag am Mittwoch von 96, im Anfang gar nur von 26 Mitgliedern besucht. Von den 96 Anwesenden gehörten 10 den beiden konservativen Fraktionen, 27 dem Zentrum, 17 den Nationalliberalen, 26 den Deutsch- freisinnigen, 16 den Sozialdemokraten an. Die Konservativen waren demnach die lässigsten, die Nationalliberalen und Sozial demokraten verhältnißmäßig poch die eifrigsten in der Erfül lung ihrer parlamentarischen Pflichten; sämmtliche Parteier,, aber sind von dem Vorwurf ungenügenden Eifers nicht frei-I zusprecheu. Dabei hat der Reichstag eine Ueberfülle von Vor lagen zu erledigen. Zunächst die Arbeiterschutzvorlage! Dann den internationalen Vertrag über den Eisenbahnfrachtverkehr, den Gesetzentwurf über Telegraphenwesen, das Zuckersteuergesetz, das Gesetz über Prüfung der Handfeuerwaffen, eine Anzahl von Rechnungen und Uebersichten zu den früheren Etats: das Gesetz betreffend den Schutz von Gebrauchsmustern; das Krankenkassengesetz; das Branntweinsteuergesetz. Diese Vor lagen werden noch eine nicht unerhebliche Erweiterung durch Entwürfe erhalten, die im Bundesrathe sich in Vorberathung befinden. Dazu kommen etwa 17 Anträge aus dem Schooße des Hauses, von denen beiläufig der vom Zentrum eingebrachte Gesetzentwurf, betreffend die Jesuiten, erst an zwölfter Stelle aufgeführt ist. Endlich bleibt noch eine ansehnliche Reihe von Wahlprüsungen zu erledigen. Ob diese Arbeiten bis Pfingsten erledigt werden können, ist sehr fraglich, über Pfingsten hinaus aber wird es kaum möglich sein, ein beschlußfähiges Haus zu- sammenzuhalten. Vorläufig ist der Reichstag auf eine Reihe von Sitzungen mit der Arbeiterschutzvorlage beschäftigt. Er hat bereits ein Dutzend Paragraphen durchgcnommcn, die in der Hauptsache von der Kündigung des Arbeitsvertrages und der Bestrafung des Kontraktbruches handelten. Die Sozial demokraten stellten hierbei, um die Bestimmungen über die I Strafbarkeit des Kontraktbruches der Arbeiter hinfällig zu machen, den Antrag, daß die Ausbedingung aller Kündigungs fristen zwischen Arbeitgeber und Arbeiter verboten werden solle. Unter allseitigem Widerspruch wurde jedoch der Antrag abgelehnt. Der preußische Landtag, der gleichzeitig seine Sitzungen wieder ausgenommen hatte, hat mit der Berathung der Land gemeinde-Ordnung begonnen. Das Bolksschulgesetz wird in dieser Session nicht mehr zur Behandlung kommen, und der betreffende Ausschuß wird seine Sitzungen gar nickt mehr auf nehmen. Man erwartet eine Erklärung des neuen Kultus ministers, die Regierung lege in der Annahme, daß dieHurch- berathuiig des Gesetzes im Plenum in dieser Session nicht möglich sein werde, auf die Fertigstellung der Vorlage in der Kommission keinen Werth, werde dagegen in der nächsten Session eine auf den bisherigen Be-schlüfsen der Kommission basirte neue Vorlage einbringen. Zur all gemeinen Genugthuung hat die Reichsregierung endlich mit Be zug auf die Frage der Entsendung deutscher Kriegsschiffe nach Ehile ihren ablehnenden Standpunkt aufgegeben. Der Unwille, der sich über die Vergewaltigung des Bremer Schiffes „Ra,ah- durch die chilenischen Aufständischen erhoben hat, scheint die Veranlassung zu dem Entschlusse gewesen zu sein, Maßregeln zum Schutze der deutschen Reichsangehörige» i»