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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 28.08.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189108287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18910828
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18910828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-08
- Tag 1891-08-28
-
Monat
1891-08
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 28.08.1891
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i. :it, wie >re sehr :, bald »innen, enüber; )r durch endlich mg auf sollen, fen ver- tändniß sie man ndungS- kan sah, am mer) ükething ad zum kelhings tiker in »gegen» ie jeder de Mei. Mitteln > wieder den pro. Rechts- ide, und n sogen, chne po- ie gegen- Attentat und wie Ausrich» an Au», eser biS- Chancen läßt sich ser steht, ie Zeiten Vorschlag ingmehr- er. Die nig" ist gelüsten, schließlich Proteste, lnge nicht r Linken und der chem Gr en letzten ft sertig- flicher ge- eber das n Gesetze, > nicht zu h doch die : vielum- erung mit t vollendet Budget- ird keiner mch kaum inmal er- ntgebracht ist, sie hat ! ene immer idte er sich sah er die i welchem r sich noch ganz be. auf einem lerspritzten I chirn. ichen Siek zerungenen I cd hervor- I S ihn An- I c sie kam I : Gemütht« I ndte er sich I hweres von I Verlosten I und Hanne I nd ich, wir I »arten, bis I h rufe Sie, und reichte muSführenr angen Blick a eines auf Baron. , kann jetzt ie Baronin. Zorfall mit- ommt sicher der Baron; oben liegt," I Ich warte cuft; o Gott, IS». Krewerger »«zetger m» «ette ». u. 0 das Prinzip der modernen Arbeiterbewegung verstoße, die die internationale Verbrüderung der Arbeiter in sich fasse. Weiter 3899731 Personen, 3342090 2506102 1789572 1635207 1505795 1428193 860523 787758 769745 760689 757378 718012 687555 660113 658681 642539 638645 629773 606926 586935 508024 buchs für GroßvoiglSberg. — Der Vorstand dcs hiesigen Odst- u«V Garte.»-au- vereins hat in Rücksicht auf die zu erwartende günstige Obst ernte drei Beschlüsse gefaßt, die hoffentlich im Sinne seiner Mitglieder sein und einiges zur Hebung des Obstbaues in unserm Bezirke beitragen werden. Zunächst soll vom 31. Aug. bis 5. Sept, eine kleine Ausstellung von Sommerobst (siehe Inserat) in dem dazu freundlichst bewilligten amtshaupt mannschaftlichen Sitzungssaale veranstaltet werden, welche an den genannten Tagen von 10—12 und 2—4 Uhr zu freiem Eintritt für Jedermann geöffnet sein wird. Zweck der Aus stellung ist, Kenntniß von den (noch sehr wenig bekannten) Sommerobstsorten, die im Bezirke angebaut werden, zu er halten und die Verbreitung der besten d. h. der tragbarsten, wohlschmeckendsten und haltbarsten, also für den Markt ge eignetsten Sorten zu fördern. Denn jetzt wird noch unglaub lich viel werthlose Waare zu Markt gebracht, und manche edle Sorte aus Unkenntniß vernachlässigt. Schon im Voraus sei bemerkt, daß der veranstaltende Ausschuß völlig zufrieden sein wird, wenn er von Aepfeln und Birnen nur je 5 höchstens 10 Sorten zum Anbau empfehlen kann; denn unter dem Sommer sächsische Regierung zu politischen Maßnahmen zu veranlassen, durch welche den ausländischen Bauarbeitern die Annahme von Beschäftigung innerhalb deS Königreiches Sachsen nicht gestattet werden soll, weil die fremden Arbeiter aus die Löhne drückten und deren Zurückgehen veranlaßten, ist von der Konferenz verworfen worden, da eine solche Maßregel gegen Chemnitz . Dresden-Neustadt, Leipziger Bahnhf. Zwickau Leipzig, Dresdner Bahnhof . . . Leipzig, Bayerischer Bahnhof . . Dresden-Neustadt, Schles. Bahnhof Pirna , . . . . Potschappel Nikolaivorstadt Chemnitz . . . . Werdau Freiberg Zittau Bautzen Plauen i. V., oberer Bahnhof . . Meißen und Triebischthal . . . Radebeul Kötzschenbroda Altenburg Dresden-Friedrichstadt Glauchau Reichenbach i. V s. w. abwärts. obst giebt eS lange nicht so viele werthvolleAbarte», wie unter de« Herbst- und Winterobst. Sommerobst nun nennt man die Früchte, die entweder gleich vom Baume genießbar find, oder nur wenige Tage nach der Abnahme reif werden, während Herbstobst, daS im Oktober bis Mitte November reifende, daS übrige Winterobst genannt wird; für den Verkauf ist diese Unterscheidung natürlich sehr wesentlich. Obgleich daS Sommer obst sich nur wenige Wochen halten kann, pflegt eS doch, als erstes eigentliches Obst, den Besitzer besonders zu erfreuen und beim Verkaufe verhältnißmäßig reicheren Ertrag zu geben, al- daS an sich werthvollere Herbst, und Winterobst. Gelegenheit zum Ankauf von Sommerobst wird der Verein auch bieten: er ersucht daher die Obsterbauer, welche solches zum Verkauf stellen wollen, den aufsichtführenden Mitgliedern Angaben über Menge und Preis ihres ObsteS, sowie den Tag der Lieferung zu machen; daS Angebot wird dann in dem AuSstellungSzimmer schriftlich ausgelegt werden. — Zweitens soll daS dankenS- werthe Anerbieten des LandeSobstbauvereinS, auch in Freiberg einen ObstverwerthungskursuS abhalten zu lasten, ange nommen werden; dazu ist der 5. bis 7. Oktober bestimmt, und zwar wird am 5. die Obstweinbereitung, am 6. das Dörren von Obst und Gemüse, am 7. daS Einlegen von Obst behan delt werden. Der Geschäftsführer des Landesvereins, Herr Garteninspektor Lämmerhirt, wird alles dies erst in einem Bortrag, der Morgens 8 Uhr beginnen soll, theoretisch be sprechen und dann das Besprochene praktisch erläutern. Zu zahlreicher Betheiligung an diesem Kursus, der sich schon an vielen Orten lebhaften Beifalls erfreut und gewiß manchen Nutzen gebracht hat, seien die Mitglieder und deren Ange hörige schon jetzt eingeladen, insbesondere auch die Frauen und Töchter der BereinSmitglieder, denen daS Einlegen von Obst und die Obstweinbereitung in Zusammenhang zu hören und praktisch vorgeführt zu sehen, wir an andern Orten, gewiß auch hier interessant sein dürfte. Der Zutritt ist für Mitglieder und deren Angehörige gegen Vorzeigung der Mitgliedskarten frei. Die Karte giebt bekanntlich auch daS Recht, Obstbäume und Beerensträucher auS der Bezirksbaumschule mit einem Nachlaß von 25 Prozent des Preises zu erwerben. Gegen Zahlung von 3 M. wird sie von Herrn Kaufmann Harlinghausen bereit willigst solchen, die Mitglied werden wollen, ausgestellt. — DaS Dritte ist eine große Ausstellung von Obst und Gemüsen, die Anfang Oktober im hiesigen Kaufhause abgehalten werden soll, verbunden mit einer Verloosung von schönem Obst, Gemüse, Blumen, Blattpflanzen, Obstweinen, Gartengeräthen u. dgl.; auch hoffen wir eine Ausstellung von im Bezirke hergestellten Obstweinenanschließen zu können. Auch hierzu lud der Verein Mitglieder und Nichtmitglieder schon im Voraus ein, und hofft besonders auch bei den Herren Kunstgärtnern auf Betheiligung an der Ausschmückung. — Da alle drei Unternehmungen deS Vereins mit manchen Opfern an Zeit und Geld verbunden sind, ersucht der Ausschuß alle Mitglieder, ein jedes an seinem Theile, eifrig für rege Betheiligung und damit für möglichst großen Erfolg dieser Veranstaltungen zu wirken. — Die Bedeutung einzelner Verkehrsstellen im Per sonenverkehre der sächsischen Eisenbahnen nach der Anzahl der im Jahre 1890 abgegangenen und angekommenen Personen geht aus folgender Uebersicht hervor: Dresden-Altstadt — Reue Rode«. Die Damenwelt dürfte sich dafür in- teressiren, daß sich von heute ab in dem Schaufenster der chemi schen Wäscherei des Herrn Uhlig, Kreuzgaste, mehrere im Atelier der Frau A. verw. Wohllebe gefertigte Roben befinden, zu welchen die Stoffe aus den Magazinen der Herren Carl Seidel und Richard Patzig bezogen sind. — Die Lanveskonserenz der Maurer Sachsens, welche am 16. d. M. hier in Freiberg abgehalten worden ist, war von einem Konnte der Leipziger Maurer zu dem Zweck einberufen worden, die Maurer Sachsens mehr als bisher zu organisiren, sie zur Theilnahme an der allgemeinen Gewerkschaftsbewegung zu veranlassen und zur Betreibung der Agitation und Organisation in den verschiedenen Städten Sachsens geeignete Personen zu gewinnen. Wie aus dem am Dienstag Abend einer von etwa 200 Maurern besuchten Ver sammlung im Pantheon zu Leipzig erstatteten Berichte des Herrn Beyer hervorging, hat die von 25 Vertretern aus 14 Ortschaften besuchte Konferenz in Freiberg beschlossen, in allen größeren Orten die Bildung von Vereinigungen, deren Form sich den örtlichen Verhältnissen anpassen soll und wo es möglich ist, den Anschluß an den Zentralverband der Maurer Deutschlands durch Errichtung von Zahlstellen anzustreben oder andernfalls den Beitritt zu dem Verbind als Einzel mitglieder zu empfehlen, für die Verbandsmitglieder die Fach presse obligatorisch einzuführen, den übrigen Maurern d«S Abonnement auf dieselbe zur Pflicht zu machen und den Generalbevollmächtigten der deutschen Maurerschaft bei Be treibung der Agitation in Sachsen nach Kräften zu unterstützen. Ein von den Dresdner Maurern eingebrachter Antrag, die folgte Befestigung der Hauptstadt betrifft, so kann doch der Saß der Linken gegen dieselbe nicht soweit gehen, daß sie direkt für eine Wiederbefeitigung derselben emtreten möchte. Üebrr geschehene Dinge, die sich ohne erheblichen Schaden nicht «ehr ändern lasten, muß ein Strich gemacht werden, dieser Ansachen politischen Klugheitsregel werden sich auch die noch so halsstarrigen Oppositionsmänner auf die Dauer nicht ver schließen können. Alle .aus N«tzla«V eingehenden Nachrichten stimmen darin überein, daß in den von der Mißernte betroffenen Gouverne ments die Zustände höchst bedenkliche sind. Trotz des Roggen- Ausfuhrverbots und der sonstigen von der Regierung ungeord neten Maßregeln fehlt eS an Lebensmitteln, und eS ist bereits mehrfach zu Unruhen gekommen. Der „Köln. Ztg." wird bei- spielsweise gemeldet: „Auf dem Güterbahnhof in Wilna, des gleichen in Schawli, Kurschani, Lida und Smorgoni kam eS in voriger Woche zu argen Ausschreitungen, weil das Volk sich per Fortschaffung großer Roggenmasten widersetzte. Es hielt Lie eintreffenden Roggenfuhren an und brachte sie in den Hof des StadtamtS. Besonders in Schawli war die Polizei der «regten Menge gegenüber machtlos, welche 400 Fuhren nicht wieder freigeben wollte. Es mußte eine Kompagnie des 113. Infanterie-Regiments herbeigeholt werden. Vor bereits bela- eenen Eisenbahnwagen warfen sich auf dem Bahnhof einzelne Äute auf die Schienen. In Kurschani befreiten LOO Ruhe störer verschiedene Verhaftete sofort wieder. In Wilna schrie die Menge, man dürfe das „Blut des Bauern" nicht fort» führen. In Lida erklärten die Ruhestörer, man möge sie als Sträflinge nach Sibirien schicken, das wäre noch besser als zu Hause zu verhungern. Die verschiedenen Bahnstationsvorsteher erhielten den Befehl, Roggenfrachten nur noch anzunehmen, wenn dieselben ihrer Berechnung nach bis zum 27. d. wirklich die Grenze bezw. den Ausfuhrhafen erreichen könnten, sonst aber die Verantwortung für die rechtzeitige Beförderung abzu lehnen." Die russische Presse beschäftigt sich lebhaft mit der schlechten Lage der Landwirthschaft, doch gehen natürlich die Ansichten über die Ursachen, durch welche dieselbe bedingt wird, weit auseinander. Die „Birsh. Wjed." versucht, diese Gründe jetzt in folgenden Punkten festzustellen: 1) äußerste Erschöpfung des Ackergrundes aus eine Pflugtiefe von 50 Zentimeter; 2) die ruinirende Wirkung der ungeheuer theuren Händearbeit; 3) die geringe Viehzucht, die nur im allerbesten Fall ein Viertel des nothwendigen Düngers liefert; 4) die kaum glaubliche Un- kenntniß aus landwirthschaftlichem Gebiete und vor Allem in mitten der Landwirthe selbst, wie das durch die Systemlosig- keit der Wirthschaft bewiesen wird. Dazu kommt noch die Vor liebe des Bauern, Trunk, die sehr zahlreichen Kirchenfestlage, an denen er feiert, und sein Festyalten an manchen alten sehr kostspieligen Bräuchen, von denen er glaubt, nicht lassen zu können, ohne seinem Rufe zu schaden. Das Alles zusammen genommen, genügt allerdings, um den Niedergang der Land wirthschaft zu erklären. Im Kasan'schen Gouvernement scheinen die Verhältnisse ganz schrecklich zu sein; im Laufe von wenigen Tagen sino beispielsweise im Siwel'schen Kreise 16 Personen vor Hurtz'c gestorben. Ueber eine neue Bewegung der Derwische in Aegypten liegt die folgende telegraphische Nachricht vo. : „Aus Alexandria wird den „Daily News" gemeldet, Deserteur aus den Truppen Osman Digma's hätten die Nachricht von neuerlichen Zusammen rottungen der Derwische um die Provinz Dongola überbracht." — Gegenüber den neuerlichen Versuchen Frankreichs, England zu einer baldigen Räumung Aegyptens zu veranlassen, dürfte diese Nachricht den englischen Politikern vielleicht nicht unwill kommen sein. Können sie sich doch von Neuem darauf berufen, daß das Land noch mehr ihres Schutzes bedarf. Wie die „Times" aus Petersburg meldet, erzählt ein russi scher Marinelieutenant Namens Kouznetsofs, welcher viele Jahre in Japan gelebt hat, in dem Kronstädter „Viestn.", dem amtlichen Organ der Marine, daß die gesammte japanische Aristokratie starkfür die Einführung der protestantischen Religion c ls Staatsreligion ist und nur auf das Beispiel des Mikado wartet, um protestantisch zu werden. Lieutenant Kouznetsofs schätzt die Zahl der zur orthodoxen Religion über getretenen Japaner auf 17 000. Ueber die jüngsten Kämpfe in Chile bringt der „New- Jork Herald" folgenden näheren telegraphischen Bericht vom 24.: „Präsident Balmaceda und die Kongreß-Junta sind im letzten Entscheidungskampfe (?) begriffen. Das Schlachtfeld ist vor den Thoren Valparaisos, wo die Würfel über das Schicksal des Landes fallen werden. Drei Tage hat die Schlacht bereits ge- wüthet. Tas erste Treffen wurde am Freitag an der Mün dung des Aconcagua geliefert. Die Regierungspartei unterlag. Jetzt messen sich die Kräfte an der Bai von Vina del Mar, an der anderen Seite der Bai von Valparaiso, weniger als 5 englische Meilen von der Stadt entfernt. Als die Nachricht eintraf, daß 8000 Aufständische in der Quintero-Bai am Don nerstag gelandet wären, waren Balmaceda und dessen Generäle völlig überrascht. Sie entwickelten trotzdem die äußerste Energie, Truppen an die Front zu werfen, um womöglich den Ueber- gang über den Aconcagua seitens der Rebellen zu verhindern, welcyer unmittelbar südlich von der Bai fließt. Es war jedoch nur die Hälfte der Truppen verfügbar. Sechs Kriegsschiffe der Insurgenten ankerten in der Concon-Bai, an der Mündung des Flusses, und unter dem Schutze ihrer Kanonen bewerk stelligten die Aufständischen am Freitag Morgen den Ueber- gang über den Strom. Eine verzweifelte Schlacht, die fast den ganzen Tag dauerte, war die Folge. Die Artillerie der Insurgenten war auf dem Nordufer postirt und richtete ein verheerendes Feuer auf den Feind, welcher zudem den Ge schützen und Maschinenkanonen der Schiffe ausgesetzt war. Die Regierungstruppen konnten nicht Stand halten, zogen sich aber in guter Ordnung zurück. Beide Heere fochten mit der größten Tapferkeit. Man kann die Hitze des Kampfes ermessen, wenn man bedenkt, daß von den 20 000 Kämpfern 3000 getödtet und verwundet wurden. Der Befehlshaber der Regierungstruppen wählte darauf eine starke Stellung an der Bai mit Vina del Mar als zweiter Linie und begann gestern dieselbe zu be festigen. Den ganzen gestrigen Tag trieben die Insurgenten die schwachen vorgeschobenen Abtheilungen zurück. Ueberall jedoch leisteten die Truppen Balmacedas hartnäckigen Wider stand. Spät am Abend langten die Angreifer vor dem Haupt korps Balmacedas an. ES war zu spät, um noch eine Schlacht zu beginnen. Balmaceda hat selbst den Befehl übernommen und jeden Soldaten bis auf den letzten Mann an die Front geschickt. Er hat 13000 Mann, während die Aufständischen nur 7000 Mann besitzen. Hinter der Linie der Regierungs truppen liegt daS Fort Callao, dessen schwere Geschütze in dem heutigen Treffen vorzügliche Dienste gethan haben, sowohl gegen daS feindliche Landheer, wie gegen die Schiffe deS Kongresses. Die Letzteren wollten gestern Abend in die Bai einsegeln, konnten aber nicht vorwärts kommen. Heute Morgen machten die Aufständischen einen forcirten Angriff. Auch heute wieder dauerte der Kampf den ganzen Tag. Die feindlichen Schiffe thaten ihr Bestes, um das Landhrer zu unterstützen, mußten sich aber vor den schweren Kanonen deS Forts zuruckziehen und konnten nur auf große Entfernung schießen. Sie setzten jedoch alle entbehrlichen Leute nebst den Maschinenkanonen ans Land, um bei dem Angriff gegen die Stellung Balmacedas Hilfe zu leisten. Ganz Valparaiso schaut der Entwickelung der Schlacht zu. Viele Bürger sympathisiren mit den Aufständischen. Sollte sich der Sieg den Letzteren zuwenden, so werden ihre Anhänger in Valparaiso sicherlich eine Demonstration zu ihren Gunsten machen. Fortwährend werden Verwundete nach Valparaiso ge bracht und die provisorischen Hospitäler können kaum welche mehr aufnehmen. Fast alle Frauen, die noch in der Stadt sind, leisten Pflegedienste und sie und die Aerzte haben alle Hände voll zu thun. In der Stadt glaubt man allgemein, daß die Flotte des Kongresses ein Bombardement Valparaisos beginnen wird, sobald daS Heer Balmacedas beschlagen ist. Sollte das Letztere jedoch siegen, so kann die feindliche Flotte den Rückzug des Konareßheeres decken und zur Noth dasselbe einschiffen. Der Befehlshaber des amerikanischen Geschwaders, Admiral Brown, und die Kommandeure der übrigen auswär tigen Schiffe haben sich verbunden zum Schutze des Lebens und Eigenthums Ler Ausländer. Sollte Valparaiso ange griffen werden, so werden die ausländischen Kriegsschiffe wahr scheinlich ein Kontingent landen, um ihre Landsleute zu be schützen." «olo«ialpottttsche». Gegenüber einer in der Presse aufgetauchten Andeutung schreibt die „Nat.-Lib. Korr.": In unterrichteten Kreisen ist nicht daS Mindeste davon bekannt, daß der Gouverneur von Deutfchoftafrtka, Frhr. von Soden, „regierungSmüde" sei. Soweit aus in Berlin vorliegenden privaten Berichten zu ent nehmen ist. scheint auch die Thätigkeit des Gouverneurs eine erfolgreiche und durchaus befriedigende zu sein. Oertliches «nd Sächsisches. Freiberg, den 27. August. — Das «gl. Ministerium des Jauer« erläßt fol gende Bekanntmachung, die Erhebung der diesjährigen Ernte ergebnisse an Roggen, Weizen und Kartoffeln betreffend : Um beuriheilen zu können, ob die gegenwärtige Höhe der Brot fruchtpreise in einem angemessenen Verhältniß zu der dies jährigen Ernie steht, macht sich ausnahmsweise eine rasche Er hebung des diesjährigen Ernteausfalls in Bezug auf Roggen, Weizen und Kartoffeln nothwendig. Zu diesem Zwecke werden durch die zuständigen Behörden an die Gemeindeverwaltungen Anfragen ergehen, zu deren Beantwortung die Gemeindever waltungen den sachverständigen Rath von Landwirthen sich er bitten werden. Das Ministerium des Innern hegt das Ver trauen zu dem Gemeinsinn der Gemeindeverwaltungen und der zugezogenen Landwirthe, daß sie durch zuverlässige und pünkt liche Erfüllung der ihnen gestellten Ausgaben dem öffentlichen Interesse die durch die gegenwärtigen Verhältnisse gebotenen Dienste bereitwillig leisten werden. — Nachtrag zur Tagesordnung für die auf Sonnabend, den 29. August 1891, Vormittags 10 Uhr, anberaumte VI. Sitzung des Bezirks-Uusschufses der Königl. Amtshaupt- mannschoft Freiberg: 44) Gesuch einer Gemeinde um Ge währung einer Beihilfe zu Wegebaukosten aus Bezirksmitteln. 45) Gesuch der Juliane Wilhelmine Bräuer um Erlaubniß zur Abhaltung von Singspielen, Vorträgen und Schaustell ungen in dem von ihr erkauften Gasthofe in Oberreichenbach. 46) Gesuch der Gemeinde Randeck um Genehmigung zur Ent nahme von 350 Mark und 600 Mark aus dem Stammver mögen zur Verwendung beim Baue eines Spritzenhauses bezw. zu den Kosten der Anschaffung einer Feuerlöschspritze. 47) Die Vertilgung der Kreuzottern betr. 48) Anzeige des Ge meinderaths zu Friedebach, die Bewirthschaftung des dasigen Gemeindewaldes betr. 49) Gesuch einer Gemeinde um Ge währung einer Unterstützung zu den Kosten der Unterbringung eines schwachsinnigen Schulknaben in eine Erziehungsanstalt aus Bezirksmitteln. 50) Gesuch des Mühlenbesitzers G- E. A. Tzschöckels in Naundorf um Dispensation zu einer Abtrenn ung von seinem Grundstück Fol-, 64 des Grund- und Hypo thekenbuchs für Weißenborn. 51) Beschwerde der Freiberger Papierfabrik zu Weißenborn gegen die Einschätzung ihres Ein kommens zu den Gemeindelcistungen daselbst. 52) Gesuch des Bäckermeisters Felix Clemens Wolf und des Schankwirths Fischer in Friedeburg um Disvensationsertheilung zur Ab trennung von ihrem Grundstücke Fol. 13 des Grund- und Hypolhekenbuchs für Friedeburg. 53) Gesuch des Rentier Christ. Ferdinand Lötzsch in Großwaltersdorf um Dispensation zur Abtrennung von seinem Grundstücken, Fol. 84 des dasigen Grund- und Hypothekenbuchs. 54) Gesuch des Gasthofsbesitzers Ernst Robert Wagner in Halsbach um Genehmigung zur Er richtung einer Schlächterei-Anlage in seinem Grundstück, Kat.- Nr. 37 daselbst. 55) Gesuch dcs Bergarbeiters Friedr. Herm. Lehnhardt um Ertheilung der Dispensation zur Abtrennung von seinem Grundstücke, Fol. 191 des Grund- und Hypoiheken-
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