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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.07.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189107267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18910726
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18910726
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- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-07
- Tag 1891-07-26
-
Monat
1891-07
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.07.1891
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Ba Brühl, l Hotel G Beultler lincr, K Karisma, seid, Hot bürg, l Kaufmai Hotel R Rcchtsan Dresden Stern. Kausma Köln a Hotel de Rcdaktci Hotel d> scheinend Seilengt alle ihm daruntei von inel gebracht * T bild d< überaus naturge Landes, Michigo des Ve beide in der Bre heben si Verwalt der Kus Punktcr reich uv In mög auf der im See Baustyl, eigene 8 das Auf geschmac während bauten i findet, t der in ! Kontrast hallen t hell sche der äuß * S ich das Tag Al ich all' sage wo sage, dl mer sag Ve Seifert Döbeln. Wicdcm Frl. K< Liddy Z Bcrnstc Schrots Ge Hr. Er Butter, Ferkel, vrahtderichtr -es „Freiberger feiger-. Swt«emü«de, SS. Ault. Der »er. gnügungSdampfer „Euxhaveu" Ist gestern »ach. mittag del Zinnowitz gestritten. Die Pastagiere wurden gerettet, aver die Wlrtyi«, deren Lachter und der Koch find ertrunken. 214 257 km. rund 03463 Millionen Mark. In den außereuropäischen i Ländern bclragcn die Kosten für I lrm. im Durchschnitt nur 162 >65 ! Mark, für 357519 km also rund 57977 Millionen Mark. Das I gcfammtc, für die am Ende des Jahres 1888 auf dec Erde nn Be- trieb gcwefcnen Eisenbahnen verwendete Anlagekapital berechnet sich hiernach auf die Summe von 121440 Millionen oder 121'/, Milli- ardcn Mark. 1. st Krisis im russischen Tachgeschäst. Aus Petersburg wird der Warschauer „Gazcta Losowan" gemeldet, dah dort, sowie in Moskau eine ernste Kirsis im Tuchhandel ausgedrochcn ist Eine größere An zahl alter Firmen ist in Zahlungsstockung gerochen und verlangt längeren ZaylungSausschub. Neueste Nachrichten. Berlin, 24. Juli. In der hiesigen Bildgießerei von Martin u. Piltzing (A. Castner Nachf.) ist soeben das Denk mal Kaiser Wilhelm I. für die Stadt Glauchau vollendet worden. Die im besten Bronzcguß Hergestellle Statue ist vom Bildhauer Karl Günther modellirt. Der Künstler zeigt den Kaiser in ruhiger majestätischer Haltung und bestem Manncsalter, der Kopf hat den milden zum Herzen sprechenden Gcsichtsausdruck. Da die Enthüllung am 2. September stattfinden soll, so ist die Statue nur kurze Zeit auf dem Hose der Berliner Gießerei aufgestellt. Hamburg, 24. Juli. Die „Hamburger Nachrichten" halten die Darstellung der Münchener „Allgemeinen Zeitung", wonach anläßlich des Besuches des Zaren in Berlin 1889 zwischen dem Fürsten Bismarck und dem Kaiser Meinungsver schiedenheiten entstanden sind, welche den Ausgangspunkt des späteren Bruches bildeten, für zutreffend. , Aachen, 24. Juli. Zwischen den Stationen Rothe Erde und Aachen stürzte gestern Abend ein noch unbekannter Passagier einen die Billets fordernden Schaffner vom Wagen über einen . 20 Fuß hohen Viadukt. Der Schaffner erlitt tödtliche Ver- letzungen. Wien, 24. Juli. Durch das Umstürzen eines Kessels mit . flüssigem Eisen in der hiesigen Maschinenfabrik von Schiffcick wurden acht Arbeiter schwer verwundet. — Aus Mähren, Schlesien und Galizien laufen Berichte über große Verheer- , ungen ein, welche die andauernden Regengüsse in den Gctreide- > feldern anrichteten. Mehrere Ortschaften sind metertief über- , schwemmt, der Schaden ist außerordentlich. Konstantinopel, 24. Juli. In Mekka ist der Divi- . sionsgeneral Rifaat Pascha, der Führer der heiligen Karawane, . sowie sein Stellvertreter Kiazim-Bey der Cholera erlegen. Bukarest, 24. Juli. Der rumänische Thronfolger hat, . nach einer Meldung der „Lupta", an den König von Rumänien / ein Schreiben gerichtet, in welchem er denselben wegen der , ihm durch die Verlobungsangclcgenheit bereiteten Verdricßlich- . keiten um Verzeihung bittet und der Heirath mit Fräulein : Vacarcscu endglltig entsagt. Der Vater des Thronfolgers machte dem gewesenen Minister Lahovarh zum Danke für dessen Ver mittlung in der Heirathssache eine prachtvolle goldene Dose zum Geschenk. der Sohn einer bekannten Wiener Volkssängerin ist. Von selbst drängte sich der Gedanke auf, daß Joseph Pätzel bei dem Selbstmordversuch seines Kollegen irgend eine Rolle gespielt haben müsse. Man gelangte zur Kenntniß, daß zwei Schul- knaben, ein gewisser Zbylek und ein gewisser Tichy sonderbare Dinge von einem wahrhaftigen Knechtschaftsverhältniß erzählten, wobei Pätzel der grausame Peiniger, Langer der arme Sklave gewesen war. Als es endlich den Aer'zten gelang, Langer wieder zum Bewußtsein zu bringen, und der unglückliche Knabe nun zu sprechen begann, da- erfuhr man die gräuliche Geschichte, die vorgestern vor dem Strafrichter vr. Keppl (Alsergrund) zur Verhandlung kam. Zu Beginn dieses Jahres hatte Pätzel den Langer unter Androhung von Prügeln dazu gezwunM eine Religionsstunde zu schwänzen und eines Tages schlug er aus dem Umstande, daß Langer ihm nachgegeben hatte, Kapital. Er drohte nämlich, wenn Langer ihm nicht Geld gebe, das Schulschwänzen dem Onkel desselben anzuzeigen, und von diesem Augenblicke an war er des furchtsamen Knaben Tyrann. Während Pätzel auf der Straße auf und ab ging, wartete Langer zitternd aus den Augenblick, wo sich der Onkel aus dem Geschäftslokal entfernen würde; dann öffnete er athemlos die Geldlade und stahl ein Zwanzigkreuzerstück, und damit be- Snstigte er seinen Verführer. Von nun an war er erst recht verloren, denn nicht ein Schulschwänzen mehr, sondern ein Diebstahl war's, den Pätzel von ihm wußte und dem Onkel zu denunziren drohte, und so folgte nun Erpressung auf Erpressung, die den eingeschüchterten Jungen zu immer neuen Diebstählen zwang. So ging's monate- und monatelang fort, ohne daß Langer den Muth sand, sich seinem Onkel zu entdecken. Pätzel hatte den armen Jungen so in seiner Gewalt, daß er sich seiner Erpressungen gegenüber den Schulgenossen Eduard Zbytek und Joseph Tichy rühmte und erzählte, wie viel er schon in „Sechserln" von Langer erhalten. Ende April erklärte dieser endlich unter Thränen, er könne nichts mehr stehlen, Pätzel möge sich endlich mit dem begnügen, was er schon erhalten; dieser aber lachte über die Verzweiflung Langens und drohte ihm, wenn er nicht die Geldzuflüsse fortsetze, mit unmensch lichen Prügeln. Langer beschwichtigte ihn und entfernte sich mit dem Versprechen, sofort Geld zu bringen; dann eilte er in den dritten Stock hinauf und stürzte sich vor Verzweiflung aus dem Fenster. . . . Joseph Pökel wurde nun angeklagt. Seine That qualifizirte sich als schweres Verbrechen, doch lautete die Anklage mit Rücksicht auf sein noch nicht zurückge legtes vierzehntes Lebensjahr nur auf Uebertretung des 8 98 des St.-G. Mit ungeheurem Cynismus gestand er seine Schuld ein. Auf die Fragedes stnatsanwaltschaftlichenFunktionärs, was er mit dem erpreßten Gelde gethan habe, sagte er bündig: „No, kaust hab' i mir halt was dafür!" Rudolf Langer, der erst kürzlich aus dem Krankenhause als Rekonvaleszent entlassen wurde, konnte zur Verhandlung nicht erscheinen. Der Richter sah sich deshalb genöthigt, die Verhandlung zu vertagen. * Der Unglücksfall bei Steinamanger. Die Um stände, unter denen Major Graf Rudolf Wallis des 11. Husaren- Regiments in Steinamanger ums Leben gekommen ist, find nach den nunmehr vorliegenden genaueren Berichten wahrhaft entsetzlich. Graf Wallis war einer der tüchtigsten Offizien des Regiments und ein wahrer Wohlthäter der Armen. Um 6 Uhr Morgens führte der Bereiter des Grafen dessen Pferd Linda vor. Das feurige Roß begann schon vor dem Häuft widerspenstig zu werden. Gerade als der Graf den Fuß in den Bügel gesetzt hatte, schossen am Ende der Straße die Husaren; in Folge dessen scheute das Pferd und begann zu lausen, und der Graf, der den Fuß nicht mehr aus dem Bügel ziehen konnte, klammerte sich an den Hals des Pferdes. Ritt meister Hauer eilte dem Major zu Hilfe, und auch mehrere vor dem Gerichtsgebäude stehende Gefängnißwärter wollten dai Pferd aufhalten. Linda wurde aber dadurch noch wilder, sprang zur Seite, und da geschah es, daß der Kopf des Majori an einen Akazienbaum gedrückt wurde; zugleich erlitt der Major durch seinen Säbelkorb am Haupte eine tödtliche Wunde. Dan» > erst wurde das Pferd gebändigt; es war aber zu spät, Gras Wallis fiel todt zu Boden. Erzherzog Friedrich und Oberst -Baron Kl Leichnam? Fran» Jos Ein Brut welcher m erlitten h des Graft Steinama der frühe: -Kaisers K * Et, preußisch! Wochen , Markt; e nun thun Gaul na Ausstellu -in Reih wurde ih 160 M. wieder. * ? verfolgte! * K« daß ein Publikun dadurch st den belie^ Sohn" a kaufe je des Gesck kleine Pi kein Die Geschäft Schilde waaren i Vermischtes. * Hochwasser in Schlesten und »ähren. Da» Wasser der Neisse fällt seit gestern, aber immer deutlicher treten die Verheerungen hervor, die die Fluthen angerichtet haben/ Unter der Beiheiligung der Behörden hat sich in Neisse ein Noth« stands-Komitö gebildet. Oppeln und Brieg melden ein heftiges Steigen der Oder. Die Schwarzoppa und die Goldoppa steige» ebenfalls fortwährend und haben schon mehrere Gemeinden überschwemmt; die niedriger gelegenen Stadttheile von Jägern- dorf stehen unter Wasser. Aus Hotzenplotz wird gemeldet, daß die Oppa dorr ebenfalls aus ihren Ufern getreten sei. Die letzten Regengüsse bewirkten auch ein Austreten der March aus ihren Ufern. Die Niederungen bei Czermovier, Hatschein, Laska und Neustift sind überschwemmt. Die ganze Gegend gleicht einem großen See; die Ernte ist total vernichtet. ' Eine traurige Kindergeschichte erzählen Wiener Blätter: Am 29. April d.J. verübte der dreizehnjährige Volks schüler Rudolf Langer in dem Hause Nr. 27 der Blintengaffe, wo er bei seinem Onkel wohnte, einen Selbstmordversuch. Aus der Straße unten wartete ein Kollege von ihm. dem er eben etwas herabzubringen versprochen hatte; doch statt wiederzu- kommen, war Langer in höchster Aufregung in den dritten Stock hinaufgeeilt, dort schwang er sich auf das offene Fenster brett und sprang kopfüber in die Tiefe. Mil zerschmetterten Gliedern blieb er auf dem Granitpflaster liegen, bis Leute hinzugestürzt kamen. Es war wie ein Wunder, daß er noch lebte und in's Krankenhaus transportirt werden konnte. WaS ihn aber zum Selbstmord getrieben, blieb lange ein Räthsel, das Niemand zu lösen vermochte; der unglückliche Knabe konnte tage- und wochenlang nicht vernommen werden, denn er war bewußtlos. Mit der Zeit fiel es aber auf, daß der Junge in seinen Fiebcrphantasien immer häufiger, und zwar immer in Tönen, wie sie nur der tiefste Schreck eingiebt, den Namen eben eines Knaben ausrief, der bei Begehung des Selbstmordver suches vor seinem Hausthor gewartet hatte, den Namen des ebenfalls dreizehnjährigen Schulknaben Josef Pötzel, welcher hängende Kleider seinen Abgang bezeugten, hat man das Bassin- wasser abgelaffen und den Leichnam gefunden. Da seit der Eröffnung des Bade- in dessen Bassin bereits 5 Menschen er trunken sind, dürste die Fahrlässigkeit von den Gerichten sehr streng beurtheilt werden. Die Mutter des Knaben, die erst vor Kurzem Wittwe geworden ist, hat sich den Verlust desselben so zu Herzen genommen, daß sie darüber irrsinnig geworden ist- — Am Donnerstag Abend fand im evangelischen Vereins hause in Leipzig die 3. Generalversammlung der Genossen- schäft sächsischer Felddiakonen statt. Nach der Eröffnung der selben seitens deS derzeitigen Vorsitzenden stack, jur. Adler ergriff daS Wort Konrad, der Vorsitzende deS Ausschusses der internationalen Ausstellung des rothen Kreuzes, welche Anfang nächsten JahreS in Leipzig geplant ist. Derselbe gab zunächst einen interessanten Rückblick über die Entstehungsgeschichte der in Aussicht genommenen Ausstellung. — Oberhalb des Bastanier'schen Etablissements wurden vorgestern in der Pleiße zwei unbekannte Leichen, die eines Mannes und die einer Frau, aufgefunden. Die Verstorbenen haben vermuthlich den Tod gemeinsam in den Fluthen gesucht. — Wegen Unterschlagungen, die er sich im Jahre 1886 in einer Leipziger Gartenmöbel fabrikhat zu Schulden kommen lassen, wurde ein jetzt 73 Jahre alter Buchhalter aus Wolfenbüttel von der Staatsanwaltschaft steckbrieflich verfolgt. Seit jener Zeit war der Betreffende aus Leipzig verschwunden. Jetzt gelang es der Kriminalpolizei, denselben wieder dort auszumitteln und sieht der Festgenommene seiner Straft entgegen. Auf dem Bahnhofe in Zwickau wurde am Donnerstag Vormittag '/z11 Uhr der Hilssweichensteller Heinrich Christovh Pasold von einer Lowry überfahren. Pasold, der 64 Jahre alt, verheirathet und Vater von 5 Kindern ist, erlitt eine Zer malmung der linken Schulter mit Abtrennung des Armes, Zermalmung der linken Kopfseite und des Brustkastens. Er wurde nach dem Kreiskrankenstift gebracht, starb aber dort gegen 12 Uhr nach erfolgter Operation. Die Gemüsegärtner in Zittau feierten vorgestern ihr übliches Brandfest zunächst durch den für diesen Tag einge richteten Frühgottesdienst in der Peier-Paul- und Dreifaltig- keitskirche, alsdann am Nachmittage durch festliches Beisammen sein im Gasthof zum Bade in Jonsdorf. Der letzte größere Besuch, welcher der Stadt Meitze« in diesem Sommerhalbjahre zu Theil werden wird, dürfte derjenige der Gemcindebramten von Sachsen sein. Dieselben treffen am 8. August in Meißen ein und bleiben bis zum 10. August. Ueber die Einthrilung der drei Festtage tbeilt das „M. Tgbl." Folgendes mit: Sonnabend, den 8. August, Abends von acht Uhr ab Empfang der Gäste auf dem .Burgkeller", daselbst Instrumental- und Gesangskonzert. Sonntag, den 9. August, 8 Uhr Frühstück in der Weinstube von Wittig am Schloßberg, halb 11 Uhr Abgang nach dem-Schützenbaus, woselbst die Ge neralversammlung stattfindet; halb 3 Uyr Beginn der gemein schaftlichen Mittagstafel, nach Beendigung derselben freie Spazier gänge; Abends 8 Uhr Kneipe im Restaurant Säuberlich und Wittigs Weinstube, Schloßberg. Montag, den 10. Aug., früh halb 8 Uhr Sammeln an der Dampfschifswartehalle, Spazier gang nach Siebeneichen, Halt in Rudolphs Weinstuben, Poetenweg, Martinsberg, Siadtpark, „Waldschlößchen". Bei ungünstigem Wetter Besuch der Sehenswürdigkeiten Meißens. Zu dem Verbandstage der sächs. Schuhmacher-Innungen in Pir«a sind bis jetzt 60 Anmeldungen, einschließlich der jenigen der Delegirten, eingegangen. Für die orthopädische Ausstellung werden 17 Firmen ihre Erzeugnisse liefern; 8 Firmen werden die Zeichenschule mit Lehrmitteln beschicken und 18 Firmen haben sich für die Rohmaterial-Ausstellung gemeldet. Während der Nacht zum Freitag sind in Schanva« die Räume des Güterbodens erbrochen und von Dieben durchsucht worden. Dieselben wurden jedoch in ihren Erwartungen, Werthstücke oder Geld vorzufinden, getäuscht, so daß dieser nächtliche Besuch ergebnißlos ausfiel. Um das besagte Gebäude zu erreichen, halten die Einbrecher einen Theil des Garten- zaunS zerstört. Der Albertzweigvercin Flöha wird vom 1. Oktober d.J. an in Plaue und in Schellenberg je eine Albertinerin statio- niren. Dieselben sollen hauptsächlich in der Armen-Kranken pflege Verwendung finden und, soweit es ihre Zeil erlaubt, auch gegen Entgelt die Krankenpflege Bemittelter übernehmen. Im Anschluß an die gestern gemeldete Ermordung der Milchhändlerin Neubert aus Hohenstein werden auf Grund amtlicher Nachforschung noch folgende Thatsachen mitgetheilt: Die 13 am Oberkörper befindlichen Wunden rührten von einem Schrotschuß her, der ganz in der Nähe des Opfers abgegeben sein muß. Die Betreffende hat sich erst wohl noch etwa 200 Schritte von dem Thatorte fortgeschleppt und ist dann infolge inneren Blutverlustes zusammengebrochen. Am Thatorte wurde bei der Untersuchung ein schwarzer Filzpfropfen von einer Ge wehrpatrone herrührend, gefunden. Der Verdacht der Thäter- schast ist auf den Bleichereiarbeiter Müller in Hüttengrund ge fallen, da man bei einer in dessen Wohnung vorgenommenen Haussuchung einen Beutel mit 6—8 solcher Filzpfropsen, L>chrot und einen Ladestock vorfand. Auch ist der Betreffende von einer beerensuchcndcn Frau, welche ihn persönlich kannte, in der Nähe des Thatortes mit einem Gewehr gesehen worden. Habhaft ist man des Mörders noch nicht geworden; man ver- mutyet, daß derselbe ebenfalls sich umgebracht habe, um der irdischen Gerechtigkeit zu entgehen. Dem „Vogtl. Anz." wird aus Eibenstock geschrieben: Herrn Bürgermeister vr. Körner hier sind die Arbeiten als Gasdirektor übertragen worden. Der „Leipz. Ztg." berichtet man aus Lrebsen: Der Fleischermeister M. hier lauste in dem benachbarten Dorfe Oe. ein dem Verenden nahes, ungefähr 2 Zentner schweres Schwein für eine — sage und schreibe eine Mark, angeblich zu Hunde futter. Der Wachsamkeit des Gendarmen Böttcher gelang cs jedoch bald, zu ermitteln, daß M. das von diesem todtkranken Schwein gewonnene Fleisch mit einer größeren Menge gesunden Fleisches m einem Fasse eingepökelt hatte. M. gestand diese saubere Mischung wohl zu, meinte aber, dies schlechte Fleisch trotzdem zu Hundesutter verwenden zu wollen. Eine Anzahl vorhandener frischer Leberwürste will M. nicht von der Leber u. s. w. des gelausten Halbtodten Schweines, überhaupt nicht von sogen. Kleinodien, sondern lediglich aus Fleisch (?) und Fett (?l hergestellt haben. Das vorgefundene Fleisch ist unter gemeindeamtlichen Siegelverschluß, die Angelegenheit aber der Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht worden. Freiberger ««zeige» ««d Tageblatt- Sette 4 Berg, und Hüttenwesen. X Böhmische Kupfergrube«. Man schreibt aus Graslitz in Böhmen: In den seit 30 Jahren außer Betrieb gesetzten, 15 Minuten vom hiesigen Bahnhöfe entfernten Kupfer- gruben zu Eibenberg soll die Arbeit wieder ausgenommen werden. Man hofft eine jährliche Kupferrrzeugung von unge fähr 20000 Zentnern zu erzielen. B-ltswirthschastliches. Erfindung, um gesunkene Schiffe oder Wracks zn heben- Arbeitsmodelle dieser neuen Erfindung waren jüngst in New Aart und Washington zu sehen ES sollen damit nach den Angaben des Er bauers Schiffe bis 3600 Tonnen Gehalt gehoben weiden können Der Apparat besteht nach eincr Mitthcilung des Patent- und technischen Bureaus von Richard Lüders in Görlitz aus eisernen Hohlkugeln von 20 Fuß Durchmesser, die vollständig lustdicht hcrgestcllt sind. An der einen, sagen wir der ob.rcn, Seite der Kugel sitzt das Eintritts-Ventil, während aus der entgegengesetzten Seite ein Ausströmungs V niil an gebracht ist. Eine Kugel hat einen FaffungSraum für 5333 Kubiksuß Lust und in lustgesülltcm Z fftand eine Austricbskrast von 500 bis 700 Tonnen. Die äußere Hülle ist von '/, Zoll starkem Stahl, der ringsum eingebunden ist. Bei der Anwendung des Apparates werden die Kugeln mit Wasser vollgcpumpt und dann aus das Wrack versenkt Jede Kugel ist vollständig in ciserencs Netzwerk cingeschloffen, das unten eine schwere eiserne Kette mit einem starken Doppelhaken trägt. Das Versenken wird vom Bord eines Schleppbootes aus bewerkstelligt, indem mit jeder Kugel, die mau an einer eisernen Kette von der Trommel eines Krahns au« nicderläßt, ein Taucher mit ntcderstcigt, der die Ausgabe hat seine Kugel an der passenden Stelle des Wracks cinzuhängcn Die Vcrthcilung geschieht nach dem Plane des Erfinders derart, daß zuerst das Wrack mit je einer Kugel am Sie n und am Bug ausgerichlct und dann zwei dieser Art -. ontons am Stern, zw i am Bug und je nach Maßgabe der zu hebenden Last zwei oder noch mehr an den Längsseiten des Schiffes angebracht werden. Aus den ersten zwei Pontons mußte zum Zweck des Ausrichtens schon vorher das Wasser durch die Lust verdrängt worden sein Diese« Einpumpcn der Lust vom Bord des Schleppbootes aus geschieht nun in sämmt- liche Pontons zu gleicher Zeit. Die lustgesülllcn Pontons steigen in die Höhe und ziehen das gcsessclte Schiff mit sich zur Oberfläche ch Die Eisenbahnen der Erde. Die Gcsammtlänge der Eisenbahnen aus der Erde betrug End« 1888 571771 km. Diese Länge sämmt. lieber Bahnen reicht vollkommen zu, um die Erde am Aequator, 14 Mal zu umspannen und wmdc in gerader Linie von der Erde aus weit über den Mond hinaus fuhren. Bon dieser Gesammtlängc der Eisenbahnen kommen auf die Vereinigten Staalcn No>damciikas allein 251292 km., aus d e europäischen Staaten 214252 kni, aus die üvrlgen Erdtheilc 106227 km Bezüglich des Verhältnisses der Flächengrößc zu der Ausdcbnurg des Eiicnbahnnetzcs steht Belgien allen anderen Ländern der Eide mit 16,4 km. Eisenbahnen auf 100 gkm Fläche voran. Dann solgiii das Königreich Sachsen mit 15,5 km., England mit 10,1 km, Elsaß-Lothringen mit 10,0 km. aus 100 akm. Nimmt man das deuische Reich im Ganzen, so zeigt sich seine Eiscnbahndich tigkeit um ein Geringes größer, als die Frankreichs, indem in Deutsch land aus 100 gkm. 7,6, in Frankreich 7,2 km. Eisenbahnen kommen Die Gcjammlleistung der Eisenbahnen aus dcr E.de crgiebt sich aus der Länge der im Betriebe befindlichen Bahmn und der Kraft dcr aus ihm» wirkenden Bewcgungtmiltel, als welche gegenwärtig säst ausschließlich Lokomotivcn in Anwendung sind. Für die c ropäischcn Eisenbahnen berechnet sich die Gcsammtzahi dcr Lokomotiven (0,l5 pro km ) auf 60785 Stücke, davon Deutschland 12811, England 15552 Slück; für die außereuropäischen (0,12 pro km.) auf 42902 Siück. Als Bestand an Lokomotiven bei fämmilichcn Eisenbahnen der Erde crgiebt sich somit am Ende des Jahres 1888 die Gesammistückzahl 103687. Nimmt man nun die Lcistungssähigkeit einer Lokomotive durchschnittlich zu 300 Pserdelrästen an und zieht man in Betracht, daß aus dcr Schicnenbahn ein Pserd 7 bis 10 mal so viel Last fort- zudcwcgen vermag als aus einer guten Straße, so crgiebt sich daß durch die Eisenbahnen und die aus ih-en thätigen Lokomotivcn eine Summe von Bcjörderungskrast in den Dienst dcr Menschheit gestellt t, welche die Kraft von etwa 220 Millionen Pscrdcn erreicht. Die csammlen Anlogekostcn der Ende 1888 sertiggcstcllten europäischen cisenbaynen betragen durchschnittlich sür 1 km. 296208 Mk, also sür
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