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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.07.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189107168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18910716
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18910716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-07
- Tag 1891-07-16
-
Monat
1891-07
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.07.1891
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l«2 Feethers« Vtt»»eige- «*d Lmzedlatt. Seite 2. s«»l wr (52. Fortsetzung-! (Nachdruck verbalen.l Der Amerikaner. Roman von A d o l f S t r e ck f « ß Koianil bildete Kurl konnte niä Kern, der in s« Dichen Studien Ker Amerikaner mändniß, welch« Kche Frage zeig leinen Vorsatz klmerikaner dies Unwillkürlic kn und mehr l Manne hingezog vllein, welche d< über auf alle di Mit das allgem bin, die Klarhe feine Ansicht au tauend berührt ! ngenen Anschau Mannes; die Ur !i sich ihr rückh Immer näh« vurdc er mit di Verdacht, von di »möglich, ein ! verzens, ein M »seelt war von str mit jedem 8 seine ehrenhafte »einer Verbrech >n jenem Abeni Unterhaltung de ieuslhen. Die i Mraubes, abe: K war ein aut Ähnlicher Mann ich beim rolhen Mitunter er alb wich Elsa >als möglich w lüpfen an die irück, nicht nm Jeder Verdachtsgrund erschien für sich nichtig, aber alle stimmten zusammen. Da lag in dem offenen Geräthschuppen auf dem Hof der Kranz starken Drahtes. Falk hatte sich heimlich ein Stück von dem selben abgeschnitten, er war nach Waldhausen gewandert und hatte dort seine Bekanntschaft mit dem Untersuchungsrichter benutzt, um sich diejenigen Drahtstücke zeigen zu lasten, welche auf der Waldhausen-Nonnenthaler Chaussee zurückgeblieben waren und jetzt sich in gerichtlichem Gewahrsam befanden. Das eine dieser Stücke zeigte an dem einen Ende eine Schnittfläche und diese paßte mit wunderbarer Genauigkeit zusammen mit derjenigen Schnittfläche, welche das von Falk mitgebrachte Drahtstück an einem Ende zeigte, während die Schnittfläche des anderen Endes, da wo Falk selbst das Stück mit seiner scharfen Scheere losgeschnitten hatte, eine ganz andere Form zeigte. War auch dies nur ein Zufall? Falk hatte täglich unter dem Vorwande, er könne noch immer mit dem Plan seines neuen Romanes nicht recht ins Klare kommen, weite Exkursionen allein gemacht, er hatte sie benutzt, um so viel wie möglich Bekanntschaften anzuknüpfen mit dem Landvolk der Umgegend. Mit jedem Arbeiter oder Bauer, den er unterwegs traf, unterhielt er sich freundschaftlich und immer wußte er mit großer Geschicklichkeit das Gespräch auf den Postraub und die früher in der Gegend begangenen Verbrechen zu leiten. War es ein Zufall, daß fast ohne Ausnahme alle Stimmen sich dahin vereinigten, den Amerikaner als den Ur heber zu bezeichnen? Die Einen sprachen dies ganz offen und rücksichtslos aus, Andere deuteten es nur furchtsam an, aber in der Verdächtigung deS einen Mannes waren Alle einig; aller dings nur in der Verdächtigung und wie sehr sich Falk auch bemühte von Denen, welche offen ihre Anklage erhoben, irgend eine wirkliche Begründung derselben zu erhalten, es gelang ihm nicht. Wer waren die Mitschuldigen des Amerikaners? Darüber schwebte das tiefste Geheimniß. Auch diejenigen Landleute, welche ganz klar und offen den Amerikaner als den Urheber aller Verbrechen bezeichneten, wagten doch nicht gegen irgend einen Andern den Verdacht der Mitschuld auszusprechen, selbst nicht gegen den rothen Andres, obgleich sie diesen, wenn Fall sich nach ihm erkundigte, rückhaltslos als ein-m liederlichen, ver lotterten Burschen bezeichneten, der wohl hauptsächlich durch Wild- und Holzdiebstahl die Mittel zum Lebensunterhalt ge winne. Auch gegen den langen Jobst wurde von keiner Seite ein Verdacht geäußert, was um so wunderbarer erschien, als Jobst offenbar sehr unbeliebt war. Er hatte sich durch seine brutale Rohheit viele Feinde gemacht; aber selbst diese hegten keinen Verdacht gegen ihn. Nur daß er so lange im Dienste des Amerikaners verharre, wurde ihm vielfach verdacht. Er hätte längst das rothe Haus verlassen müssen, da er selbst von der Schuld seines Herrn überzeugt sei. Von den verschieden sten Seiten wurde Falk im vertraulichen Gespräch mitgetheilt, daß der lange Jobst ganz ingrimmig sei über den Zwang, einem so übelberüchtigten Manne dienen zu müssen, daß er niemals seinen Herrn gegen die von Anderen erhobenen An schuldigungen vertheidige, sondern diese im Gegentheil, wenn auch nur durch hingeworfene Andeutungen, bekräftige. Auch über den Sägemüller Schmitz zog Falk Erkundigungen ein. Die Bemerkung des Kaufmannes Ulrich über den Säge müller, daß dieser ebenso gut wie der Amerikaner von der wahrscheinlichen Absendung des Geldbriefes nach Nonnenthal ge wußt habe, hatte in ihm ein unbestimmtes Mißtrauen erweckt und ihn abgehalten, bisher einen Besuch in der Sägemühle zu machen. Die Auskunft,welcheFalkvonallenSeitenerhielt, wargeeignet,dies Mißtrauen als ganz unbegründet erscheinen zu lassen. Ebenso ein stimmig wie Arbeiter und Bauern in der Verurtheilung des Ame rikaners waren, zeigten sie sich in der großen Achtung, welche sie gegen denSägemüllcr kundgaben, dessen Rechtlichkeit undTüchtigkeitganz allgemein anerkannt wurde; nur seine Freundschaft für den Amerikaner wurde ihm zum Vorwurf gemacht. Niemand konnte begreifen, daß nicht auch er längst mit dem gefürchteten und verachteten Manne gebrochen habe. Sprach nicht die unerschütterliche Freundschaft des so allge mein hochgeachteten, rechtlichen Schmitz für die Unschuld des Amerikaners? Der Sägemüller, dem die über seinen Frennd verbreiteten Gerüchte genau bekannt waren, hätte in jahrelangem vertrauten Umgänge sicherlich irgend einen Beweis für die Schuld aufgesunden und würde sich dann von dem Schuldigen zurückgezogen haben, aber er hatte dies nicht gethan, er blieb einen Ausruf an die Bevölkerung, in welchem gesagt wurde, der bevorstehende französische Besuch gehe keineswegs nur die russische Marine allein an, sondern sei auch Sache der Bürger und Kaufleute Kronstadts, welche für eine würdige Aus schmückung der Straßen und Häuser Sorge tragen möchten, und zwar seien Flaggen der französischen Farben blau-roth- weiß vorzuziehen. ES braucht kaum gesagt zu werden, daß die Bevölkerungen Kronstadts, wie theilweise auch Petersburg-, einer solchen halbamtlichen Aufforderung eifrig nachkommen und große Vorbereitungen treffen. Aus Anlaß deS französischen Besuches lehrt derKaiser von Rußland früher als ursprünglich beabsichtigt war, von seinem Ausfluge nach den finnländischen Schären nach Kronstadt zurück, woselbst die Ankunft des französischen Geschwaders am 25. d. M. erwartet wird. Der russische Großadmiral Großfürst Alexis fährt auf dem Kreuzer „Asia" bis zum Leuchtthurm Tolbuchin entgegen. Schiffe mit Mitgliedern der französischen Botschaft und der von Jgnatieff geleiteten Slavengesellschaft und mit Vertretern der Presse werden dem Kreuzer „Asia" folgen. Am Abend des 25. Juli soll ein Hofball in Peterhof stattfinden, zu welchem die fran zösischen Offiziere geladen werden. Die Feinde des nur zum Schutze des Weltfriedens abgeschlossenen Dreibundes mögen nur immer Farbe bekennen; Deutschland fürchtet keinen offenen Gegner; es wird mit Hilfe seiner beiden großen Bundesgenossen, zu denen sich gewiß in der entscheidenden Stunde auch noch England, die Balkanstaaten u. A. m. schaaren werden, mit jedem Friedensstörer fertig werden, er komme von Westen oder von Osten! Politische Umschau Freiberg, den 15. Juli. Dem Besuche des deutsche« Kaisers im Hause des leiten den englischen Staatsmannes Salisbury legen einzelne Berliner Blätter eine besonders hohe Bedeutung bei. So äußert sich die „Voss. Ztg.": „Die Völker werden der Ueberzeugung sein, daß an dem Tage von Hatfield das Siegel auf die Versicher ungen der Freundschaft gedrückt wurde, von denen man in der jüngsten Woche erfreuliche Kunde erhalten hat. Wie anders gestaltet sich der ganze Aufenthalt des Kaisers in England, als sein letzter Besuch im Zarenreiche! Damals nichts als kalte Zurückhaltung, soweit sie die Hofsitte gestattet, prunkende Feste, ohne den Hauch der Herzlichkeit, militärische Schauspiele, die blenden, aber nicht unterrichten sollten; und das Ergebniß der Reise schien eher eine Entfremdung, als eine Annäherung zu sein. Hier eine Innigkeit des Verkehrs, die dem Herzen ent strömt scheint, eine Begeisterung, welche in England nicht auf den Befehl einer Regierung entsteht, eine Wärme, welche be zeugt, daß die Interessen und die Neigungen zusammensallen. Uno kein Schatten einer Verstimmung wird zurückbleiben, sondern Vas Band, welches viele Höfe und Völker verknüpft, wird nur noch fester gezogen werden. In dem britischen Volke sieht Deutschland einen zuverlässigen Bundesgenossen, in dem Moslowiterthum den gehässigsten Feind im nächsten Kriege." Bei der gestern srüh erfolgten Ankunft des Kaisers in Leith wurde derselbe aus dem sestlich geschmückten Bahnhofe von dem Sheriff, dem deutschen Konsul, dem Kommandeur der Nord- Division, General Annesley, und anderen höheren Beamten empfangen. Der Kaiser begab sich sofort zu Wagen nach dem Hafen und von dort mittelst des bereit liegenden Bootes der Dacht .Hohenzollern" an Bord der letzteren. Aus der Fahrt zum Hafen wurde der Kaiser von der Volksmenge mit enthu siastischen Kundgebungen begrüßt. Bei der Ankunft Sr. Ma jestät auf der Rhede gab der „Stosch" Salutschüsse ab. Die Uacht „Hohenzollern" fuhr sodann den Firth-Fluß hinauf nach der Forthbrücke. Nachdem der Kaiser dieses großartige Bauwerk besichtigt hatte, fuhr die Macht wieder den Firthfluß abwärts und passirte um halb 12 Uhr den Hafen von Leith. Ein da selbst vor Anker liegendes dänisches Kriegsschiff gab beim Vor beifahren der Kaiserlichen Dacht den Königs-Salut ab. Letztere fuhr, gefolgt von dem deutschen Kriegsschiff „Prinzeß Wilhelm", mit voller Fahrgeschwindigkeit in der Richtung nach Norden weiter. Die Ankunft des Kaisers in Bergen ersolgt wahr scheinlich bereits heute Abend. Der Aviso „Jagd" ging gestern früh nach Drontheim ab, um den Kurier abzuholen, wonach eine Begegnung mit der Dacht „Hohenzollern" an der Küste stattfindet, vr. Güßfeld, der die Hardanger-Tour deS Kaisers vorbereitete, traf bereit- gestern in Bergen ein. Wie der „Köln. Ztg." aus Bergen mitgetheilt wird, wird sich der Kaiser gegen fünf Wochen in Norwegen aufhalten, nämlich vom 15. d. M. an bis zum 20. August. Nach eintägigem Aufenthalte in Bergen reist der Kaiser nach Nordland, die Fjorde mit Aus nahme deS Sogne-Fjord anlaufend. Nach der Rückkehr nach Bergen geht die Reise nach Hardanger zu Wagen über den Gletscher Folgesonden. Zum Führer wird in diesem Jahre der Sprachlehrer Aslagsen dienen. Zwei deutsche Kriegsschiffe begleiten die „Hohenzollern", während ein drittes in Bergen Aufenthalt nimmt. Gegen den Geheimen Hofrath Manchs, welcher früher Ab- theilungschef im Zivilkabinet des Kaisers war, soll, einer Mit- theilung der „Saale-Zeitung" zufolge (der dafür die Verantwor tung überlasten bleiben muß) die Staatsanwaltschaft beim Land gericht I, Berlin, Anklage wegen Unterschlagung und Bestechung erhoben haben. Die Unterschlagung soll an der von den Herren Keyling und Thomas für wohlthätige Zwecke bestimmten Spende von 10 000 Mark begangen worden sein, welche Summe Hofrath Manchs angeblich im eigenen Nutzen verwendete. ' Der in Trier erscheinende „Kirchliche Amtsanz," theilt mit, daß die Ausstellung des heiligen Rockes am 20.'August beginnt. Vom Papst erbat Bischof Korum einen vollkommenen Ablaß für die Wallfahrer; die Antwort ist bis jetzt noch nicht in Trier eingetroffen. Wie die „Fr. Pr." erfahren haben will, sind die deutschen Behörden in den Besitz der Statuten und der Mitgliederliste eines Revanchevereines gelangt, der seinen Sitz in Nancy hat, etwa 600 Mitglieder zählt, und unter der Firma einer gegenseitigen Hilfsgesellschaft den Zweck verfolgt, die Rückkehr von Elsaß-Lothringen zu Frankreich zu betreiben und in Handel und Industrie die fremde Konkurrenz ferne zu halten. Zahl reiche nach Frankreich übergesiedelte Elsaß-Lothringer sind Mit glieder dieses Vereines; wahrscheinlich befinden sich einzelne Persönlichkeiten darunter, die in dem Glauben, es handle sich wirklich blos um eine Hilssgesellschaft, ihre Unterschrift und ihre Geldbeiträge gegeben haben, denn die Mitgliederliste weist auch Namen auf, die keinen Hitzköpfen angehören. Die Folgen der Nachrichten, welche die deutschen Behörden über jenen Revancheverein erhalten haben, sind jetzt schon bemerkbar. Aus Elsaß-Lothrir.gen wird nämlich einige Verschärfung in der Handhabung des Paßzwanges gemeldet, indem in neuerer Zeit einzelnen anscheinend harmlosen Persönlichkeiten das Paßvisum verweigert worden ist. Unschuldige werden, wie es in der Natur der Dinge liegt, auch mitgetroffen werden. Diejenigen aber, die den Verein gegründet haben und an der Spitze stehen, laden eine schwere Verantwortlichkeit aus sich. Sie scheinen sich der Folgen, die ihr Treiben haben könnte, bewußt, denn sonst hätten sie das Kind bei seinem wahren Namen getauft und dem Verein keine Scheinfirma gegeben. Wenn sie sich aber der Verantwortlichkeit nicht bewußt sind, dann ist ihr Unter fangen nichts als kindische Geheimbündelei. Diese ist jedenfalls gemeingefährlich. Der Kaiser von Oesterreich traf, von Gastein über Aussee kommend, in der Nacht zum 14. d. M. in Ischl zu mehr- wöchentlichem Aufenthalte ein. Fürst Ferdinand von Bulgarien ist gestern srüh aus Karlsbad in Wien eingctrofsen und dort im Palais Koburg abgestiegen; er dürfte, wie die Einen be haupten, nur kurzen Aufenthalt nehmen, dann zum Besuche seiner Schwester nach Szentantal (Ungarn) und von dort nach Sofia zurückreiscn. Nach einer anderen Lesart wird Fürst Ferdinand sich alsbald zur Nachkur nach Gastein begeben und erst später nach Sofia zurückrcisen. Die Verkehrsbestimmungen, mit deren Aufhebung sich die heute in Wien zusammengetretene österreichisch-ungarische Zoll konferenz beschäftigen soll, sind, dem „WienerFremdenblatt" zufolge, die in der Verordnung vom 22. Mai 1886 enthaltenen, durch welche alle rumänischen Waaren bei der Einfuhr nach Oester reich-Ungarn mit einem Zollzuschlag von 80 Prozent belegt wurden. Außerdem handelt es sich um die Aufhebung des Verbotes der Durchfuhr von Gemüse, Obst und einzelnen Vieh gattungen aus Rumänien. — Im österreichischen Abgeordneten haus« erklärte gestern der Justizminister hinsichtlich der Dienst- Danton's neben Lo» offiziellen H prüfest Poubelle, Alphand, der Se rüihc. Der Gen Rede über Daw der Revolution v ungeheueren Mei linken Seine zn der geringste Un Präsident Carnot General Miribe! dem Longchamp, t menge mit lebh Ankunft ans dem die Republik en der Tribüne des des diplomatisch, wiederum sympat In einem St mentsmitglied Lc vove zugehen lie guffon stellte in bestehe, welche in Italien für Eng! knn ein Zweifel Lord Salisbury persönlich engagi Parlamente nicht was von unseren dos Land binde, werden der kons« ich hoffe, vas D Kabinet ersetzt n erste Pflicht ist, welche zwischen < Erwartung des dürfte kaum in Der Lordma! des deutschen B aufrichtige Dank der City ausges wird, den Bürg bereiteten großer und auswärtige, d. M. durch d< deutschen Kaiser Botschafters zu, Kaiser und Kön entgegen genom, schaff seinen Da Bei dem vo des französischer chwedisch« B Lcwenhaupt auf sandle Millet a statthalters, Bai Geschwaders wui beiden konzertir, abwechselnd di« applaudirte schw Eine in Dramm welche gegen 2( nachdem ein and mit 42 gegen 2' angenommen, d Land auszukaufe Arbeiter zu vert landwirthschaflli« leinzurichten. Von der r» Kandlschast in M Aus Petersl schrieben: „Ich! spräche, die Regierung werde manche Wünsche berücksichtig«, können, sie müsse aber an dem Grundsätze festhalten, daß die Dienstsprache die deutsche bleiben müsse. — Der österreichische Reichsrath, welcher am 23. d. nach Genehmigung des Budge« sei'ens des Herrenhauses vertagt werden soll, wird für die ersten Tage des Ostober einberufen und demselben sofort nach seinem Wiedcrzusammentritte daS Budget pro 1892 vorgelegt werden. Die österreichische Regierung hofft, daß letzteres bi» 8. Dezember vom Reichsrath erledigt werde. Im Oktober und November 1891 sollen in Wen die Delegationen gleichzeitig mit dem Reichsrathe tagen, im Dezember die Landtage z^ sammentreten, und Ende Februar 1892 wird der Reichsrath seine Berathungen wieder aufnehmen. Nach Verlesung der Eingänge wurde gestern im ungarische» Abgeordnetenhause die namentliche Abstimmung über die Frag, vorgenommen, ob das Haus in die Einzelberathung über d,, Vorlage, betreffend die Verwaltungsreform, eintreten solle 188 Stimmen waren für das sofortige Eintreten in dieselbe, 88 Stimmen dagegen. Darauf begann die namentliche W stimmung über den Antrag des Abg. Jranyi, betreffend die Abänderung des Wahlgesetzes. Schließlich lehnte das Haus mit großer Mehrheit sowohl diesen Antrag, wie auch denjenigen des Abg. Csastur, die Veröffentlichung der Reichstagsreden j« Amtsblatte betreffend, ab. Hierauf trat das Haus unmittelbar in die Einzelberathung der Verwaltungsvorlage ein. Großes Aufsehen erregt in der Schweiz die Freisprechung der sämmtlichen an dem Tessiner Aufstande Betheiligten. Die Verkündung dieses Urtheils des Züricher Gerichts erfolgte unter lebhaftem Beifall der im Saale anwesenden Zuhörer. Die Angeklagten wurden sofort aus der Haft entlassen. Heute ver handelt die Kriminalkammer in Zürich gegen Castioni, welcher bekanntlich der Ermordung des Staatsrathes Rossi angellagt ist Wie aus Rom berichtet wird, ist das in mehreren Blätter» verbreitete Gerücht von einer demnächstigen Begegnung d« italienischen Ministers des Auswärtigen, Rudini, mit dem Grafen Kalnoky und dem Reichskanzler Caprivi vollständig unbegründet. — Der Gehalt der bei den ersten fünf Groß mächten beglaubigten italienischen Botschafter soll um 15W, jener des Botschafters in Madrid um 5000 Lire herabgesetzt werden. vr. Traversi begab sich von Rom nach Abessynien. Ma» bringt diese Reise mit einer Geheimsendung in Verbindung, welche er bei König Menelik auszuführen hätte. Letzterer soll ganz unter der Herrschaft jener Agenten stehen, welche seit Jahr und Tag Abessynien gegen Italien aufzuwiegeln beflissen sind. Einen Theil der Bevölkerung der französischen Haupt stadt verstimmte es tief, daß in dem Prozesse wegen des Melinit- Verratbes bei der Schlnßverhandlung die Oeffentlichleit aui- geschlossen wurde. Man glaubte nämlich, dies sei geschehe», weil hochgestellte Beamte und Offiziere bloßgestellt wären, aber geschont werden sollten. Zur Beschwichtigung dieses Verdacht« wird nun in mehreren Pariser Blättern erklärt, der Aus schluß der Oessentlichkeit in der Strafsache Turpin-Tripons sei nur wegen des rauchschwachen Pulvers verfügt worden, dessen Geheimniß Triponä ebenfalls besessen und verkauft habe und besten Bereitungsweise in den beschlagnahmten Papieren, die in der Verhandlung verlesen werden mußten, genau angegeben sei. Da sich aber Deutschland sowie mehrere andere Staaten bereits im Besitze des rauchschwachen Pulvers und seiner Her stellungsweise befinden, ist nicht recht zu erkennen, was über dasselbe noch zu verrathen war. Bei der vorgestrigen Einweihung des Boulevard de la Re- publique ist eine Tribüne eingestürzt, wobei drei Personen schwer verwundet wurden. — Gestern zogen in Paris wie all jährlich die elsaß-lothringischen Vereine an der Statue Straß burg aus dem Place de la Concorde vorüber. Reden wurden dabei nicht gehalten, auch kam dabei kein Zwischenfall vor. Selbst Däroulöde, der gegen 11 Uhr mit einer kleinen Schaar den Kranz der Patriotenliga brachte, fügte sich der polizeiliche» Weisung, so daß der übliche Tumult diesmal unterblieb. Sei« Freunde riefen nur, als er abzog: „Vivo väroulöcke!" Zur Feier des nationalen Festtages waren gestern in Paris an de» Privathäusern neben unzähligen französischen Trikoloren auch viele russische, amerikanische und schweizer, ja selbst italienische Fahnen angebracht. Auch die Einweihung des Denkmals dessen Freund und benützte jede Gelegenheit, um als Ver- theidiger des unschuldig Angeklagten aufzutreten. Es war ein klägliches Resultat, welches achttägige Mühe», achttägiges angestrengtes Sinnen und Forschen geliefert hatten! — Und um ein so trauriges Resultat zu erzielen, hatte Fall sich selbst der Freude beraubt, welche ihm der Aufenthalt im rothen Hause geboten haben würde. Mit welcher Lust hatte er früher sich seiner naturwissen schaftlichen Liebhaberei hingegeben, das Suchen und Sammel» war ihm eine Quelle des Genusses gewesen, jetzt wanderte er viele Stunden des Tages in den Bergen grübelnd und sinnend umher, ohne sich nur umzuschauen nach einem aufgescheuchten Schmetterlinge; der eine Gedanke, der ihn mit dämonischerGe- walt beherrschte, hatte das Interesse für seine Lieblingswissen- schast völlig überwuchert.' Wie viel glücklicher war Kurt! Falk beneidete ihn und dich suh er auch wieder mit schwerer Sorge, daß sein Freund sich mit täglich wachsender Freudigkeit dem Genuß hingab, den ihm das Leben im rothen Hause gewährte. Die beiden Freunde hatten die Rollen getauscht, während früher Falk an der Schuld des Amerikaners gezweifelt hatte, Kurt aber von derselbe» überzeugt gewesen war, war jetzt bei Kurt ein vollständiger Umschwung erfolgt, den Falk mit tiefer Besorgniß beobachtete: In den beiden ersten Tagen hatte Kurt nur mit Wider willen, fast gezwungen die Begleitung des Amerikaners auf den Exkursionen, die er viel lieber ganz allein gemacht hätte, ertragen, er hatte Falk sogar Vorwürfe darüber gemacht, daß dieser ihn der Unannehmlichkeit aussetze, so viel mit dem Amerikaner Verkehren zu müssen, diese Klage aber war längst verstummt; mit wahrhaft wunderbarer Schnelligkeit hatte är Amerikaner sich die Achtung und die Zuneigung Karls ge wonnen und den finstern Verdacht, den dieser früher gegen ihn gehabt hatte, völlig zerstreut. Kurt hatte während der Bergwanderungen, bei denen der Amerikaner sein Führer war, in vielen Stunden ungestörten Alleinseins mit demselben Gelegenheit gehabt, den so übel beleumundeten Mann genau kennen zu lernen. Hielt sich bei den ersten Exkursionen Kurt noch scheu zurück, um sich jedem vertraulichen Gespräch zu entziehen, so schwand doch diese Zurückhaltung bald. Aus dem neutralen Boden der Wiffen- schaft begegneten sich Beide, ihre gemeinsame Liebe für die
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