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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 02.08.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189108028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18910802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18910802
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- Saxonica
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-08
- Tag 1891-08-02
-
Monat
1891-08
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 02.08.1891
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HolMersteigeruug. Die in den Abtheilungen 1—50 des Nau«Vorfer Forktrevier- aufbereiteten Einzel hölzer, alS: 280 w. Stämme, 49 w. Klötzer, 24 Rm. w. Nutzknüppel, 53,5 Rm. w. Brenn- jcheite, 296 Rm. w. Brennknüppel, 2 Rm. w. Zacken, 84,5 Rm. w. Aeste und 2 Rm. w. Stöcke, sowie die daselbst befindlichen Laubholzsortimente sollen »e« 10. Aug«ft 1891, Borm, von 9 Uhr an, im Richter'schen Gasthof zu Naundorf meistbietend versteigert werden. Speziellere Angaben darüber enthalten die in Schankstätten und bei den Ortsbehörden der umliegenden Ortschaften aushängenden Plakate. «Snig». Forstrentamt Tharandt u König». Forstrevierverwaltung Naundorf, am 31. Juli 1891. Bekanntmachung. Wegen einer in Wegefarth defekt gewordenen über die Striegisbach zum inneren Fähr verkehr dienende Brücke soll eine neue gegen Mindestforderung, jedoch mit Vorbehalt der Auswahl unter den Bewerbern, vergeben werden. Zeichnung und Bedingungen sind bet Unterzeichnetem einzusehen. E Diejenigen, welche gesonnen siHv, diesen Brückenbau in Ausführung zu bringen, habe« ihre Forderung bis 11. August d. I. bei dem Mitunterzeichneten einzureiche«. Wegefarth, am 1. August 1891 Der Gemetuderath. » VI»,«I«, Gem.-Vorst. SchulhM-All AMartNniMrf. Der Bewerbungstermin uni den Bau eines vierklassigen Schulgebäudes hierorts, wird bis zum SV. August a. c. verlängert Blanketts werden gegen Erstattung der Schreib gebühren bei Unterzeichnetem ausgegeben und bis mit Verlauf oben bezeichneten Tages aus gefüllt, unter Aufschrift ,,8oI»»IIi»»8-»«»", versiegelt wieder entgegen genommen. Auswahl unter den Bewerbern bleibt Vorbehalten. Großhartmannsdorf, am 31 Juli 1891. Der Schulvorstand. Seidl«, Vorsitzender. NreUGr-sr Anzeige» Tageblatt. Tritt L. 4r 177. l»VL. Die Küssen in Afrika. Ein russisch-französisches Bündniß gilt auch nach den über schwänglichen Freundschaftsbezeugungen, die in den letzten Tagen dem Osmierkorps des vor Kronstadt ankernden fran zösischen Geschwaders in Rußland zu Theil wurden, für un wahrscheinlich. Ein weitreichendes Einvernehmen, ein Hand in Hand-Gehen bei einzelnen Anlässen bestand aber schon vor dem sensationellen Flottenbesuch und dürfte diese den Eng ländern wohlbekannte Thatsache dazu beitragen, die beabsich tigte Wirkung des bevorstehenden Erscheinens des heimkehren den französischen Geschwaders in den britischen Gewässern abzuschwächen und das Kabinet Salisbury zu noch festerem Anschluß an den Dreibund zu veranlassen. Mit großer Auf merksamkeit haben die Engländer den neuesten Versuch Ruß lands, in Abessynien Boden zu fasten, verfolgt und dabei wahrgenommen, daß diese zunächst gegen die italienischen Kolo nien in Ostafrika gerichtete Wühlarbeit von Frankreich in der Hoff nungunterstützt wird, dadurch auch dieenylischeStellung in Egypten unhaltbar werden zu sehen. Man erinnert sich, daß der erste russische Anschlag auf Abessynien durch den Widerstand Frank reichs scheiterte, das den von maßgebenden Personen in Peters burg unterstützten „freien Kosaken" Aschinow bei Sagalla so gründlich abwehrte, daß daraus beinahe ein ernstes Zerwürsniß zwischen Rußland und Frankreich entstanden wäre. Seitdem hat die Furcht vor der wachsenden Macht des Dreibundes diese beiden Mächte einander so genähert, daß von französischer Seite nicht nur keinerlei Einspruch gegen eine neue russische Expedition nach Abessynien mehr zu befürchten war, sondern daß sich sogar von dem Statthalter der französischen Ansiedelung zu Obok die Leistung des möglichsten Vorschubs erwarten ließ. Unter silcken Umständen kamen zwei Expeditionen des Lieute nants Maschkow nach Abessynien zu Stande, welche angeblich nur bezweckten, wissenschaftliche Untersuchungen in Afrika an zustellen, in Wirklichkeit aber wohl den Zweck hatten, Abessy nien zu einem Vasallenstaat Rußlands zu machen, der im Falle eines Krieges den Engländern sehr unbequem werden könnte. Ueber die erste Expedition gelangte so gut wie nichts an die Oeffentlichkeit, trotzdem der von dem ehrgeizigen, eines thatenlosen Lebens im Kaukasus überdrüssigen, Lieutenant Maschkow ersonnene Plan von dem russichen Kriegsminister Wannowski gebilligt und unterstützt wurde. Wie aus einer jetzt von der Londoner „Times" veröffent lichten „Die Russen in Afrika" betitelten Denkschrift deutlich hervorgeht, wurde die Sacke in Petersburg doch nicht so geheim be trieben, daß die Engländer nicht davon Kenntniß bekommen hätten. Vielleicht erfuhren diese auch erst dann Näheres, nach dem sie durch die dem Lieutenant Maschkow nach seiner Heim kehr gewährten hohen Auszeichnungen auf die Wichtigkeit der Sache aufmerksam gemacht worden waren. Also Maschkow ging das erste Mal, nur von einem langen wildaussehenden Montenegriner Namens Zlatytschanin begleitet, nach Abessynien, wo die beiden Sendlinge Ankoba, Autoto und andere Plätze besuchten und vom Negus um so freundlicher ausgenommen wurden, als sie in den abessynischen Kirchen wiederholt am Gottesdienste theilnahmen. Der Negus beklagte sich ihnen ge genüber über den Undank Italiens und gab ihnen einen Brief an den Zaren mit, von dem er im Nothsalle Unterstützung er hoffte. Nach seiner Rückkehr nach Rußland im Winter 1889 bis 1890 sandte Maschkow dem russischen Kriegsminister eine Anzahl Berichte über die politische, religiöse und ökonomische Lage Abessyniens, und aus dem Umstande, daß der Lieutenant nicht nur von dem Kriegsminister, sondern auch von den Staats männern v. Giers, Wyschnegradski, Pobedonoszew und dem Admiral Tschichatschew empfangen wurde, konnte man erkennen, welche Wichtigkeit die russische Regierung dem Plane Masch- kow's beilegte. Schließlich wurde dieser sogar vom Zaren in einer mehr als eine Stunde dauernden Audienz empfangen und erhielt für seine bis dahin geleisteten Dienste den hohen Wladimir-Orden mit Schwertern. Seitdem wurde zwischen den russischen Ministerien des Krieges und des Aeußern eifrig über den Plan verhandelt. Es war von der Aussendung von Kolonisten, von der Ueberbringung einiger Tausend Gewehre an den Negus und dergl. die Rede, allein am Ende entschloß man sich für eine „wissenschaftliche Expedition", um bei den andern Mächten keinen Argwohn zu erwecken. Für den „wissen schaftlichen" Charakter dieser Expedition war es kennzeichnend, daß Lieutenant Maschkow bei seiner am 15. April d. I- er ¬ folgten Abreise von Petersburg außer von dem bereits er wähnten Montenegriner Zlatytschanin, nur noch von seinem kaum der Schule entwachsenen Bruder, von einem Jagdlieb haber aus Tombow, Wsewoloschki, von dem Priester Tichon und dessen Sakristan begleitet wurde. Als darauf der italienische Botschafter in Petersburg Baron Marocchetti den russischen Minister des Auswärtigen von Giers wegen dieser zweiten Expedition Maschkows zur Rede stellte, erklärte Giers, Abessynien sei ein unabhängiger Staat, dessen Herrscher empfangen könne, wen er wolle. So lange Maschkow keine bestehenden Verträge verletze, habe Niemand das Recht seinetwegen Anfragen zu stellen, zumal der Zweck seiner Reise zunächst ein wissenschaftlicher sei. Im Gegensatz zur italienischen Regierung zeigte sich die französische Regierung in freund lichster Weise bereil, das Unternehmen Maschkows zu begünstigen; sie gab bereitwilligen Ausschluß übek^die Wege von der Küste ins Innere, über die besten Haltestellen, die Entfernungen der » Brunnen Von einander, die Bewegungen der Stämme und deren Verhältniß zu den Italienern. Auch übernahm der fran zösische Statthalter in Obok die Beförderung der Post von Abessynien nach Petersburg; ferner Geldzahlungen und Besor gung anderer Aufträge, so daß, wie ersichtlich, sich hier zum ersten Male das russisch-französische Zusammengehen praktisch bethätigte. Aus dem Eifer, mit dem die Franzosen das Unter nehmen Maschkows unterstützten, läßt sich schließen, daß sie einen entsprechenden Nutzen sür sich von demselben erhoffen. Maschkow hatte Konstantinopel unter einem andern Namen ver laffen und angegeben, daß er nach Aden reise; er hat dann in Kairo in einem Privathotel still gewohnt, wobei er beständig von französischen Agenten bewacht wurde. Außerordentliche Maßregeln wurden getroffen, um die Italiener aus eine falsche Fährte zu lenken — Alles das soll auf Grund von Vorschlägen aus Paris und Obok in Petersburg angeordnet worden sein. Zwischen dem Negus und den Vertretern Frankreichs hat in der letzten Zeit ein häufiger und wichtiger Verkehr stattgefunden, und wenn man auch nicht weiß, ob eine förmliche — schrift liche oder mündliche — Abmachung getroffen wurde, so unter liegt es doch keinem Zweifel, daß nach einer dieser Mitthcil- ungen sofort die plötzliche Aenderung in der Haltung Mcnelils gegenüber den Italienern gefolgt ist. Wie in der Denkschrift der „Times" weiter ausgeführt wird, wollten sich Maschkow und seine Begleiter um die Gunst des einflußreichen abessynischen Oberpriesters Abussa bemühen, dem der Mönch Tichon ein Empfehlungsschreiben des koptischen Patriarchen zu Kairo zu überbringen halte. Maschkow hat keine Gelegenheit versäumt, öffentlich zu erklären, daß die orthodoxe und die abessynische Religion in allen wesentlichen Punkten übereinstimmten und daß kein frommer Russe zaudern dürfe, sein Gebet in einer abessynischen Kirche zu verrichten, während der Mönch Tichon die Uebereinstimmung der beiden Konfessionen dadurch erhärten sollte, daß er um die Erlaubniß einkommen sollte, in einer abessynischen Kirche wie ein einhei mischer Priester den Gottesdienst zu vollziehen. Daß die abessynische Kirche den Sabbath heiligt und nur koscheres Fleisch ge stattet, macht dabei keinen Unterschied, so seltsam es erscheinen mag, daß der Zar in demselben Augenblick, da er die Juden aus Rußland austreibt, sich zum Schützer einer halbisraelitischen Kirche aufwirst. Wenn erst die abessynische Geistlichkeit für Rußland gewonnen ist, soll die Anknüpfung von Handelsver bindungen betrieben werden, denen bei der Freigebigkeit der Abessynier von selbst Landschenkungen folgen würden. Daß sich im Laufe der Zeil die Abessynier entschließen werden, ihre jungen Leute aus russische Militärschulen zu schicken und sich ihre Armee durch russische Instrukteure ausbilden zu lassen, wird ebenso als selbstverständlich angenommen wie die Errich tung einer russischen Bank in Ankoba. Die russischen Diplo maten würden mittlerweile nicht verfehlen, die Welt gelegent lich daran zu erinnern, daß Abessynien einst die jetzt von den Galla-Stämmen bevölkerten Provinzen besaß und selbst über Egypten gebot, zumal der König Theodor darüber seine Rechte zu einer Zeit geltend zu machen beabsichtigte, ais England dort noch nicht Fuß gesaßt. Frankreich soll vollständig aus die russischen Pläne einge gangen sein; es hat der Expedition Maschkows das Feld vor bereitet, angeblich Menelik die Vergewalligung und Bekehrung der Küstenstämmc angerathen und — dafür kann der Gewährs mann der „Times" eintreten — den König Menelik gegen die Italiener eingenommen. Frankreich soll außerdem sogar erbötig sein, seine eigene Kolonie Obok mitsammt der französischen Einfluß-Sphäre zu opfern, falls der Zar mit einem Schwamm über die ganze jüngste Geschichte Egyptens wischen und die Fäden der Ereignisse dort ausnehmen will, wo die Franzosen sie vor dem Wachsen des englischen Einflusses fallen ließen. Und der Gewährsmann der „Times" gesteht zu, daß Frankreichs Hoffnungen nicht ganz aussichtslos seien, besonders gegenüber den schwankenden parlamentarischen Regierungen in England und Italien. Wenn die zweite Expedition Maschkows trotzdem ihren Zweck verfehlen sollte, dürste dies nur an der unterschätzten Schwierigkeit liegen, orthodoxe russische Priester zu Zugeständ nissen an den eigenartigen abessynischen Kultus zu bringen. Nach einer der offiziösen italienischen „Agenzia Stefani" über Port Said zugegangenen telegraphischen Meldung haben sich bereits der Mönch Tichon und sein Sakristan wegen ernster Meinungsverschiedenheiten von dem Lieutenant Maschkow ge trennt und sind auf der Rückreise nach Rußland aus Obok in Port Said eingctroffen. Maschkow und seine übrigen Begleiter sind aber Anfang Juli über Harrar nach Schoa abgereist. Politische Umschau. Freiberg, den 1. August. Einen ausführlichen Bericht über den Unfall, der den deutschen Kaiser kürzlich an Bord der Dacht „Hohenzollern" betroffen hat, veröffentlicht die berüchtigte Pariser „Agence Libre" als eine angebliche Berliner Korrespondenz. Wie ver lautet, enthält dieser Bericht so verleumderische Ungeheuerlich keiten, daß kein deutsches Blatt sie näher erwähnen kann. Zahl reiche Pariser Blätter drucken diesen Unsinn ab. Daß der Bericht von Anfang bis zu Ende erfunden ist, folgt allein schon aus der Thatsacke, daß briefliche Nachrichten von Bord der „Hohenzollern" über den Unfall des Kaisers in Berlin überhaupt noch nicht vorliegen. Der Feldjäger, der sie über bringt, wird erst in Berlin erwartet. Der ganze Inhalt der kurzen telegraphischen Meldungen über den Unfall ist auf Be fehl des Reichskanzlers stets sofort im „Reichs-Anzeiger" ver öffentlicht worden. Darüber hinaus weiß in ganz Berlin und ganz Deutschland Niemand Näheres über den Unfall. Wie ungeschickt übrigens jene Mittheilung der „Agence Libre" er logen ist, geht u. A. daraus hervor, daß sie darin einen Mariite- lieutenant Schröder, sowie das Musikkorps der 1. Matrosen- divifion eine Rolle spielen läßt, von denen weder der eine, noch das andere an Bord der „Hohenzollern" sich befinden. Im vorigen Jahre ist die „Hohenzollern" eine kurze Zeit lang, und zwar bei Bergen, von einem Geschwader begleitet worden, und damals konnte man allenfalls von einem MusikkorpS der I.Devision etwas berichten; in diesem Jahr ist das aber nicht der Fall. Ebenso aus der Luft gegriffen wie böswillig find übrigens auch die Mittheilungen, welche die neueste Nummer des radikalen Mailänder Blattes „Secolo" über den Kaistr verbreitet. — Sr. Majestät der Kaiser erfreut sich des besten Wohlseins, verbringt den ganzen Tag auf Deck der Dacht und nimmt mit den Herren des Gefolges die Mahlzeiten gleichfalls im Freien ein. Die Kaiserliche Dacht verließ gestern Nachm. 3 Uhr Mo, um heute, den 1. Aug, 1 Uhr Mittags, in Trondhiem einzutreffen. — Nach einer gestern vom Zivilkabinet des Kai sers dem Vorsitzenden des Festausschusses des deutschen Rad fahrfestes in Breslau zugegangenen Benachrichligung schenkte der Kaiser anläßlich des am 9. und 10. August in Breslau stattfindenden Veloziped-Rennens als Wanderpreis eine Por- zellanvase, welche vier Mal hintereinander zu Vertheidigen ist. Der bekanntlich offiziösen „Politischen Korrespondenz" wird aus Berlin geschrieben: „Für die eigentliche Behauptung, der Besuch des französischen Geschwaders in Kronstadt errege in Deutschland und an anderen Stellen eine tiefe Verstimmung, läßt sich nicht einmal ein Schein eines Beweises erbringen. Mit dem Augenblick, wo der beabsichtigte Besuch in Kronstadt bekannt wurde, konnte kein Zweifel über den pflichtschuldigen warmen Empfang obwalten. Nichtsdestoweniger verdiene das Ereigniß die Aufmerksamkeit der politischen Welt. Sollte die Begegnung zu einem Bündniß führen, so wäre dies ein Er- eigniß von bedeutender Tragweite; ein solches Bündniß würde aber nichts weiter konstatiren, als daß Russen und Franzosen gcwiffc gemeinsame Interessen haben, zu deren Schutze sie sich die Hände reichen. Daß die Ruffen beabsichtigen sollten, spezifisch französische Jnteresscn zu schützen, dürfe als ausge schlossen gelten. Ein Bündniß der beiden Mächte zur Ver- theidigung ihrer gemeinschaftlichen Interessen habe für Europa nichts Bedenkliches, da in keinem der in Betracht kommenden Länder beabsichtigt werde, derartige Interessen anzugreifen. Derart werden die Aeußerungen der russischen und französischen Blätter, die Verbindung Rußlands und Frankreichs bilde eme Garantie des Friedens, zur Wahrheit, da mit Sicherheit an zunehmen ist, daß die Franzosen, ohne des russischen Bei standes sicher zu sein, leinen Krieg beginnen werden." Be- merkenswerth erscheint folgende Aeußerung der Berliner „Voss. Ztg.": „Frankreich und Rußland haben jetzt unleugbar und unverkennbar die Empfindung, daß sie sich auf einander verlassen können! Der Friedensfreund muß nur wünschen, daß dieses neue Bewußtsein sie nicht übermüthig mache und daß sie eins nie vergessen mögen: Der Dreibund wurde ge rade im Hinblick auf die jetzt anscheinend eingetretene Lage geschlossen und er hat sich immer den vereinigten Franzosen mir Russen gewachsen gefühlt." Zu der von uns erwähnten Nachricht, wonach die Kron prinzessin Sophie von Griechenland veranlaßt werden soll, sich der Wiedertaufe zu unterziehen, schreibt der „Reichsbote", jedenfalls den Empfindungen weiter protestantischer Kreise Aus druck gebend: „Wenn die Sachlage in der That so ist, wie sie hier geschildert wird, so ist sie eine traurige, traurig sür die deutsche Kaisertochter, an der sich die schiefe Ebene, die ihr Glaubenswechsel eingeleitet hat, rasch vollzieht, traurig für das Ansehen der evangelischen Kirche, deren Schirmherr der deutsche Kaiser ist. ES ist von evangelischer Seite Alles geschehen, um die Heirath des Kronprinzlichen Paares von Griechenland zu ermöglichen, von griechisch-orthodoxer aber ebenso Alles, um die religiöse Gewissensfreiheit, die der preußischen Prinzessin ge sichert war und noch am Tage ihrer Hochzeit durch die dop pelte Trauung durch Kögels Hand zum Ausdruck kam, zu be schränken und zu untergraben. Die neue Anmaßung der griechisch-orthodoxen Kirche ist ein Faustschlag in das Gesicht der evangelischen Kirche, sie stellt den Protestantismus auf eine Stufe mit Heidenthum und Ketzerei. Nicht einmal die römische Papstkirche wagt heute die Nothwendigkeit der Wiedertaufe, wie fest sie diese auch innerlich bewahrt, offen herauszukehren und hier wird sie von der Popenkirche gegenüber einer deutschen Kaisertochter in krassester Form verlangt, nachdem man zuerst, um ihren Einzug in Athen zu ermöglichen, in Berlin ihr Frei heit des religiösen Bekenntnisses zugesichert, und um sie zum Uebertritt zu bewegen, eine Oelung abschwächend an ihrer Stelle ausgeführt hatte. Das würde nichts wie eine stufenweise, immer tiefer steigende DeMüthigung des evangelischen Glaubens be deuten. Wir wissen, oaß unser Kaiserpaar Alles gethan hat, um den Religionswechsel der Kronprinzessin zu verhindern, daß es selbst aufregende Erörterungen im Schooße seines HauscS nicht gescheut hat, um die evangelische Glaubenstreue in dem Herzen der Tochter der Kaiserin Friedrich wach zu halten. ES war wohl auch kein Zufall, daß die Kronprinzessin auf ihrer letzten Reise nach Deutschland ihren hoben Bruder nicht sah. Es war vergebens, daß die evangelische Presse damals an das Schicksal aller der deutschen Fürstinnen erinnerte, die im fremden Lande mit einem Uebertritt ihr irdi sches Heil zu begründen hofften und nur ihr Unheil sanden. Heute denkt man vielleicht schon ernster über diese wohlge- gemeinten Erinnerungen. Einige ultramontane Blätter akr in Deutschland bringen es fertig, auch bei solcher Gelegenheit, die doch außer aale hat, Sck Kapital für ihre Bei der im Keichstags-Slich wann (natlid.) 128 Stimmzett gewühlt. — Die den Betrag voi Kaisers. Der j don Koburg beso Eine Deputc bestehend aus Fürsten Bisr Diplom als er Die Deputation täfel gezogen welche sie in I brachte, in die l Nach dem A gebnisse des 18SO/91, abges mittel angewic runden Summ« Für das Reichs Preußen, Sach gaben (mit Ein des allgemeine: maligen Ausgc das im Ordin hat sich in Fc nahmen sind i: weniger aufgeb das Gesammtei günstiger. In Truppen, der rüstung der 2 der Ersatz- un Reisekosten u» dem Artillerie hervorgetreten, Wohnungsgcld stehen. Bei 1 schließlich der PensionssondS Desgleichen 166000 M. I Rcichsschatznn Zivilverwaltu I fonds, sind a nicht unerhebl I den. Jnsbesc M. weniger April-Zinssch 22. März 18 400000 M. c abschluß nich demnach die 3 I übrigen bei I tretencn Abw I bcdars von I die Mehrbed: Auszabefonds Ersparnisse u steuer, von de I von 130000 t I eingebracht, n I die Tabaisteut H schüfst fallen. 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