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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 05.08.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189108052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18910805
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18910805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-08
- Tag 1891-08-05
-
Monat
1891-08
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 05.08.1891
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V 17» Freiberger ««zeige- ««v LaqeblrttL. L ».e 2. i8»1. sS9 Fortsetzung ! sNachdruck verboten.! orte und drei Der Amerikaner. Roman von A d o l s S t r c ck s o ß verzweifelte Lage nur verschlechtern. Ließ er sich aber wirklich zu einem Geständnis; nicht bewegen, dann mußte sein Mit schuldiger Jobst zu einem solchen überredet werden. — Das war dann Ausgabe des Gerichlsdieners und Gefängnißwärters. Natürlich durste dieser nur einen moralischen Zwang ausüben, kein ungesetzliches Zwangsmittel anwenden. Wie er dies that, war seine Sache, darum hatte der Untersuchungsrichter sich nicht ,u kümmern, wenn nur der lange Jobst zum freiwilligen Ge- tändniß gebracht wurde. Noch einmal studirte der Untersuchungsrichter die während der Nacht ausgenommenen Protokolle, zuerst das mit dem Doktor Berg ausgenommene, um sich vorzubereiten auf ein ein gehendes Verhör des Amerikaners, denn wenn er den geriebenen chlauen Verbrecher in die Enge treiben wollte, mußte er aus gerüstet sein mit der genauesten Kenntniß, er durfte nicht ge zwungen sein, etwa in den Akten nachzublättern, um sich schein bar geringfügiger und doch vielleicht bedeutungsvoller Einzel heiten zu erinnern. Mit wahrem Entzücken las der Richter das Protokoll. Welche prachtvolle Fülle von Beweismaterial enihielt es! Nur zu bedauern mar, daß Doktor Falk nicht vernehmungsfähig war! Der geistreiche, scharfsinnige Beobachter, der wie der beste De- teltivc den Verbrechern nachgespürt hatte und von ihnen zum Opfer ausersehen worden war, mußte ein unschätzbares Zeugniß ablegen können, war doch schon das fast nur aus seine In formationen begründete des Doktor Berg vom höchsten Werth. Alle die Entdeckungen Falk's bildeten zusammen in ihrer innigen Verbindung einen erdrückenden Beweis gegen den Ame rikaner, wenn diesem vielleicht eine Mitbetheiligung oder auch nur eine Mitwissenschast des zweiten Mordversuchs gegen Falk nicht nachgewiesen werden konnte. Weniger wichtig für den vorliegenden Prozeß war die Mittheilung Bergs, daß Doktor Falk den wahren Namen des Amerikaners entdeckt zu haben glaube, daß dieser wahrscheinlich der vor mehr als 30 Jahren steckbrieflich verfolgte Raubmörder Lieutenant v. Dyssem sei; indessen hatte auch diese Mittheilung eine Bedeutung für den , Staatsanwalt, dem sie Gelegenheit bot, das Vorleben des An- , geklagten vor den Geschwornen zu charakterisiren und nachzu weisen, daß der Dyssemsche Mord den Anfang, der Mordanfall gegen Falk den Abschluß der Verbrecherlausbahn des Ameri kaners bilde. Zur Vervollständigung des kostbaren Protokolls war es nur noch nöthig, diejenigen Zeugen zu vernehmen, deren Wahrnehm ungen durch Berg mitgetheilt worden waren, zuerst und vor allen Anderen den Herrn Doktor v. Dyssem, dann um festzu- stcllen, daß der Amerikaner der Eigenthümer des auf dem That- des Postraubes gefundenen Messers sei, den Doktor Settow den Sägemüller Schmitz. Erst nach Vernehmung dieser Zeugen wollte der Richter noch einmal ein gründliches Mangel an Brotkorn ist dann um so weniger zu besorgen, als Oesterreich-Ungarn, das auch nur Weizen ausführt, gerade von dieser Frucht eine gute Mittelerntc erwartet, und die Ernte- Ergebnisse in Deutschland selbst nach dem heutigen Stande doch schon besser sich ansche», als vor zwei Monaten zu erwarten war. Die Ungleichheit des Ernte-Ausfalles in den verschie denen Ländern bleibt unbestritten. Rußland und Indien haben geradezu dürftige Ergebnisse im Vergleich zu Nordamerika, England und namentlich Dänemark hat eine reiche, Mittel europa höchstens eine knappe Mittelernte u. s. w. Das wird sich natürlich auch am Weltmarkt geltend machen und abwärts gehenden Preistendenzen wenig zuträglich sein. Im September d. I. sollte in Berlin die .Assoeiation Utterairo et artistigns internationale", die internationale Ver einigung für Literatur und Kunst, tagen, eine zwanglose Ver einigung zumeist wenig berühmter Schriftsteller verschiedener Länder, die zwar einen pomphaften Namen, aber selbst auf dem Gebiete ihrer Wirksamkeit nur geringe Leistungen aufzu weisen hat. Diese Wirksamkeit soll sich insbesondere auf den internationalen Schutz des geistigen Eigenthums beziehen, ohne daß sich absehen ließe, welchen Nutzen Deutschlands Schrift steller bisher durch diese Assoziation mit dem hcchprunkenden Namen erzielt hätten. Trotzdem glaubten die Berliner Schrift stellervereine, als die „Association" sich selbst in der deutschen Reichshauptstadt als Gast anmeldete, die Pflichten der Gast freundschaft in vollem Maße erfüllen zu sollen, wobei auch die Rücksicht maßgebend war, daß es sich gerade den französischen Schriftstellern empfehle, von deutscher Seite den Beweis zu erbringen, daß auf dem Gebiete der Literatur sowie der Kunst und Wissenschaft die kleinlichen Erwägungen nicht maßgebend sein dürfen, durch welche vor einigen Monaten französische Künstler trotz ihrer ursprünglichen Zusagen sich bestimmen ließen, aus der internationalen Berliner Kunstausstellung nicht zu erscheinen. Beinahe sühlte man sich versucht, den nach deut schen Begriffen allerdings selbstverständlichen moralischen Muth der Schriftsteller der Association anzuerkennen, die trotz dem Geschrei der Chauvinisten an ihrem einmal gegebenen Worte festhielten. Freilich fehlte es nicht an Skeptikern, die ihre Zu rückhaltung bewahrten und vorhersahen, daß im letzten Augen blicke noch die in solchen Fällen üblichen „zwingenden Um stände" eintreten würden. Thatsächlich hat die Association in einer außerordentlichen Versammlung am 1. August nach er regter Debatte beschlossen, den für September nach Berlin ein berufenen Kongreß wegen eingctrelcner Schwierigkeiten nicht Verhör mit dem Amerikaner vornehmen, um diesen womöglich unter Benutzung der Zeugenaussagen zu einem Geständniß zu bringen. Er hatte deshalb in der bei ihm beliebten formlosen Weise die drei Zeugen auffordern lasten, so schnell wie irgend möglich vor ihm zu erscheinen. Eigentliche, rechtskräftige Vor ladungen hatte er in der Nacht und am frühen Morgen nicht erlassen können, aber er hoffte, daß Herr v. Dyssem der durch den Doktor Berg ihm übermittelten mündlichen Einladung Folge leisten werde, an Doktor Settow und den SLaemüller Schmitz hatte der Richter freundschaftliche Briefe geschrieben und den an Schmitz schon am frühesten Morgen durch einen Gerichtsboten befördern lassen, den er beauftragt hatte, sich einen Einspänner zu miethen und in diesem nach der Sägemühle zu fahren. Leisteten die drei Zeugen der formlosen Bitte keine Folge, dann mußte freilich ihre formgerechte Vorladung ge schehen. Die Hoffnung des Richters, daß er nicht genöthigt sein werde, die Vorladungen der Zeugen in aller Form rechtens auszu- schreiben, erfüllte sich zuerst bei Doktor Settow, der, nachdem er kaum den Einladungsbrief erhalten haben konnte, sich schon zu seiner Vernehmung einfand. Er ahnte, daß diese den Ame rikaner betreffen müsse und da er über seinen alten Freund nur Günstiges aussagen konnte, hatte er sich beeilt, vor Gericht zu - erscheinen. Er war nicht wenig erstaunt, als der Richter ihm j erklärte, seine Vernehmung habe nur den Zweck, von ihm sichere Auskunft darüber zu erhalten, ob der Amerikaner vor etwa sieben oder acht Wochen von einem Hausirer ein eigentümlich geformtes Mester in seiner Gegenwart gekauft habe und ob er dies Mester, wenn es ihm gezeigt würde, wohl wieder erkenne« würde. Obgleich Doktor Settow nicht begriff, welche Bedeutung! die von ihm verlangte Auskunft haben könne, nahm er doch keinen Anstand, sie zu geben, und als ihm dann der RM das noch mit Rost befleckte Messer vorlegte, welches Falk im Grase gefunden hatte, konnte er nicht umhin, anzuerkennen, dies sei unzweifelhaft das von dem Amerikaner gekaufte, oder wenigstens demselben vollständig gleich. Mit dieser zu Protokoll genommenen Aussage war seine Vernehmung beendet, er war zu seinem großen Aerger gar nicht im Stande, irgend etwas zu Gunsten seines Freunde! auszusagen. Auch die Hoffnung des Richters, daß der Docktor v. Dyssem seiner formlosen Einladung Folge leisten werde, erfüllte sich früher, als er hatte erwarten können. Kurt war sogleich, nach dem Berg nach dem rothen Haus zurückgekehrt war und ihm die richterliche Einladung mitgetheilt hatte, zu Fuß nach Wald hausen aufgebrochen und erklärte sich, hier angekommen, zu seiner sofortigen Zeugenvernehmung bereit. (Fortsetzung folgt.- der neuen Ernte, allgemeiner Rothstand; das war damalsschon eine Uebertreibung und wird heute dafür allgemein erkannt sein. Richtig ist, und darauf hat der Reichskanzler schon An fangs Juni hingewiesen, daß Roggen im bisherigen Umfang nicht mehr vorräthig sein wird, um die Hauptbrotfrucht für den deutschen Verbrauch zu liefern. Wir würden uns gewöhnen müssen, mehr zum Weizcnverbrauch überzugehen. Das verur sacht um so weniger Schwierigkeit, als Weizen anscheinend in überreichlicher Maste aus Amerika zu uns zu Markte kommen wird. In der „Voss. Ztg." finden wir einen Anschaulichen Be richt über die enormen Verladungen von Kalifornien, Oregon, New-Nork, New-Orleans u. s. w. Hunderte von Schiffen sind dazu auf Monate hinaus in Anspruch genommen. Daselbst finden wir auch ziffernmäßige Nachweisungen der bereits ver ladenen, schwimmenden Mengen. In der Woche vom 21. bis 28. Juli schwammen nahezu 2,2 Millionen Quarters Weizen nach dem europäischen Festland über den Ozean, während in der gleichen Woche des »origen Jahres nur 0,6 Millionen Quarters unterwegs waren. Die Minderzufuhr des überdies auch in der Qualität zurückgebliebenen indischen Weizens und des russischen Roggens und Weizens kann durch diese ameri kanische Zufuhr völlig ausgeglichen werden. Ein allgemeiner Das Schicksal des bayerischen Antrages auf Wiederzulastung der dem Jesuitenorden verwandten Redemptoristen im BundeSrath ist noch immer ungewiß. Nach den Anstreng ungen, die fortgesetzt gemacht werden, um diesem Anträge wenigstens im Bundesrathe neue Anhänger zu gewinnen, erscheint die weit verbreitete Annahme, daß eine derartige Vorlage gar nicht bis an den Reichstag gelangen werde, mindestens verfrüht. Es dürsten zudem bei der bevorstehenden Anwesenheit des Kaisers in München alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um die Stimmen Preußens für den bayerischen Antrag zu gewinnen. Sollte dies gelingen und eine Vorlage wegen Wiederzulastung der Redemptoristen dem Reichstage zugehen, so erscheint bei der gegenwärtigen Zusammensetzung dieser Körperschaft die Annahme derselben nicht von vornherein als ausgeschlossen. Man sicht dem weiteren Verlauf dieser Angelegenheit mit um so größerer Spannung entgegen, als deren Ausgang nicht ohne Rückwirkung auf den Zentrumsantrag bezüglich Aufhebung des Jesuitengesetzes bleiben dürste. Für die nächste Session des preußischen Landtages ist be kanntlich eine gesetzliche Abänderung in der Verwaltung des Welfenfonds in Aussicht genommen. Wie man in unterrichteten Kreisen hört, stehen die jetzt in der Provinz Hannover in welfischen Kreisen vorgenommencn Haussuchungen mit dieser Absicht insofern in Verbindung, als man dem preußischen Landtage einmal ein klares Bild über die welfischc Bewegung vorzulegen gedenkt und andererseits selbst eine ge naue Uebersicht über die wclfische Bewegung zu gewinnen trachtet. Bislang verlautet noch nicht, daß man in welfischen Kreisen wirklich Zustände und Machenschaften vorgefunden, welche Anlaß zu einem Strafverfahren beben könnten, wenn auch nicht geleugnet werden kann, daß die welfischc Agitation gerade in letzter Zeit mit vermehrtem Druck arbeitet. Die Besorgnisse, welche von den Politikern der fortge- ' schrittenen Linken und der Sozialdemokralle ins Land getragen , sind, als gehe Deutschland hinsichtlich seiner Volksernährung i einem allgemeinen Nothstand entgegen oder befinde sich s schon mitten in einem solchen, zerfallen angesichts der neuesten Situationsberichte vom Getreide-Weltmarkt in sich selbst. Es wäre ja thörich«, in Abrede stellen zu wollen, daß wir hohe Getreide- und Kartosselpreise haben und daß ein völliges Miß- rathen der Ernte strichweise drückende Zustände für die Nächst betroffenen herbeiführen muß. Hagel und Wolkenbrüche, Ueber- schwemmungen, Fruhjahrsfröste u. s. w. haben dergleichen ört liche Kalamitäten von jeher bewirkt, und Verkehrs- und Kreditwesen, äußersten Falles die menschliche Mildthätigkeit haben darüber hinweggeholfen. Das ist ein Kapitel ganz für sich. Ein anderes Kapitel aber war seitens der radikalen Oppo sition behandelt worden; besten sensationelle Uebcrschrift lautete: allgemeiner Mangel an Brotfrucht, allgemeine Aussichtslosigkeit in Berlin, sondern in Mailand zu halten. Die „erregte De batte" läßt darauf schließen, daß es in der Versammlung nicht an Solchen fehlte, die an dem ersten Beschlusse festhalten wollten. Das Ergebniß der Versammlung zeigt jedoch, daß die tumultuarischen Elemente in Frankreich regelmäßig da» Uebergewicht behaupten. Der neue Beschluß der Association wäre allerdings in Deutschland nach den früheren Vorgängen nicht allzu überraschend gekommen, und Hütte die Association offen zugestehen sollen, daß es ihren Mitgliedern eben an dem erforderlichen moralischen Muthe fehlt, gegenüber der herr schenden Strömung das Panier der Freiheit der Meinungs äußerung hochzuhalten. Statt dessen schützt diese Association einen Grund vor, der von deutscher Seite mit aller Entschie denheit zurückgewicsen werden muß. Ein bezügliches Tele gramm lautet: „Paris, 3. August. Der Beschluß der „Associa tion", wonach der Kongreß nicht in Berlin abzuhallen sei, wurde seitens des Vorstandes dadurch begründet, daß das Ber liner Konnte bei den Vorbereitungen desKongresses derartigen Schwierigkeiten begegnet zu sein scheine, die es zweifelhaft ließen, ob den Kongreßmitgliedern diesmal der Empfang zu Theil würde, den sie bisher zu finden gewohnt gewesen wären." Eine thatsächliche Verdrehung in's Gegentheil! Der im Bochumer Prozeß verurtheilte Redakteur Fusangel, welcher am 31. v. M. die Aufforderung erhalten hatte, die ihm zuerkannte vierwöchentliche Gefängnißstrafe anzutreten, be findet sich seit Sonnabend Abend in dem holländischen Orte Vaals, offenbar um sich seiner Strafe vorläufig zu entziehen. Nachdem am Sonntag in Schwyz in Gegenwatt ^r höchsten Landesbehörden und von etwa 7000 Festgästen eine erhebende patriotische Feier auf dem Rütli stattgefunden hat, hat die sechshundertjährige Jubelfeier des schweizer Bundes ihr Ende erreicht. Abends prangte das Seegestade in magischer Beleuchtung. Kein Unfall trübte das schöne Fest. Der in Mailand tagende italienische Arbeiterkongreß hat eine Tagesordnung angenommen, welche sich zu Gunsten einer Arbeiterschutzgesetzgebung und füreineVereinigungVerarbeitenden Klassen ausspricht, ferner die Aufhebung der Artikel des Straf gesetzes verlangt, welche die Arbeitsausstände vom gemeinen Rechte ausschließen. Wie verlautet, ist die Königin von Belgien, welche sich demnächst nach Spaa begeben wollte, plötzlich schwer erkrankt, i Man will wissen, der Dekan von Lacken sei zur Königin be rufen worden, um ihr das Sakrament zu spenden. Ein Bericht des „Temps" beklagt die in der französische« I Verwaltung von Tongking eingerissene Disziplinlosigkeit und I die vollständige Planlosigkeit der Oberbehörden, wodurch auch die Niederlage der Expedition des Obersten Domine verschuldet worden sei. Domine mußte sich fluchtartig zurückziehen und die Expedition den Piraten überlassen. 11 französische Sol- ! baten wurden getödtet und zahlreiche verwundet; mehrere ! bereits beruhigte Dörfer wurden dem Erdboden gleich gemacht. Auch aus anderen Gegenden wird das Vordringen der Chinesen gemeldet. Welche ungemüthlichen Zustände in Lissabon herrschen, - davon legt folgendes Telegramm aus ver portugiesische« . Hauptstadt Zeugniß ab: Dem Vernehmen nach beabsichtigen f die vereinigten Gasgesellschaften, den Gaspreis, den sie aus : 45 Rcts für den Kubikmeter erhöht haben, wiederherabzusetzen, ' um der von einer großen Anzahl von Geschäftsinhabern beab- s sichtigten Schließung der Läden und Magazine zu begegnen. Eine Anzahl von Personen, die sich gestern an lärmenden Kundgebungen gegen die Gasgesellschaften betheiligt hatten, wurden an Bord eines Kriegsschiffes und von diesem in die ! Hafenfestung geschafft. Die Behauptung, daß die in letzter Zeit zu Tage getretene z Erschütterung der Disziplin in der englischen Armee auf ' Politische ««schau. Freiberg, den 4. August. Die durch verschiedene Zeitungen gegangene Meldung der „Täglichen Rundschau", daß die Taufe der Kronprinzessin Sophie von Griechenland, Schwester des deutsche« Kaisers, nachträglich von der griechischen Kirche nicht anerkannt werde, und daß die Kronprinzessin aufs Neue getauft werden solle, wird in einer Zuschrift deS vr. Dom. Spiliotoponlos, Archi- mandriten der griechischen Kirche, an die „Münchener Allge meine Zeitung" als auS der Luft gegriffen bezeichnet. Der Archimandrit bemerkt: Die Taufe der Kronprinzessin ist von der griechischen Synode anerkannt worden. Den Patriarchen von Konstantinopel geht die Sache gar nichts an, da die Kirche des Königreichs Griechenland autokephal, das heißt selbständig ist, unabhängig von dem Patriarchen in Konstan tinopel. sozialistisch rechtigung chester Gu zialistischei Tagen da! ist jedoch, herab Sch angefragt steriumS r tärische Di In CH vom Stap 1889 bego welche naö 18 Millie der Welt, der Breite Schiff soll Parnel spräche an der Abfall Schlag sm nach ihrer Er müsse gegen das fortsetzen, unabhängi großen eiy Die bc Petersburg eines Bür sie ist Von hochwichtig teler Om Charakter! Gervais, > einer polii allem Voi finden, alr den Schlu denn, daß Dementi Seite hab tische Bed halten. 3 Grundlag Mohrenhl Gervais k gestellten trachtnahr wärtigen ' Minister t so wird dl Ministern, und der 8 bis zum t paar Tage Abende D waren, die mit Herrn Marinemi werden t Ministern gemeinscha^ von den Der „Tim schon teleg unterrichte: Unterschrif vorläufige fensivvertrc Minister u Ministcrko von vielen Besuches g lcgcnheit ! auszusetzen Punkt ged Ergebniß Mächten, I trägt, von „gebilligt" haben, di« aus morge es übcrdil die Thatsc fahr", d. laßt sicht Waffen ge um die Fi wenn es seiner Nac Deutschlan Italien wk diese Frag« zusammen! daß man i Erfolges z Zaren nock trag gemel in einem Kriege tro In diesem und russis die wirkli« bindung R sei. Sie i die sie zur schließung kann ihre 3 reich vor »an nicht Men kön sisch-n „R land kein Ergebniß, friedlichen Nicht so ruhig zeigte sich der lange Jobst. Er folgte zwar bereitwillig dem Gerichtsdiener, als dieser ihn von seinem Wagen rief, damit er vor dem Richter seine Aussage abgebe; als ihm aber der Richter mittheilte, sein Herr, der Amerikaner, habe ihn des Mordversuchs gegen Doktor Falk angeklagt, gerieth er in eine fürchterliche Wuth. Das wolle er dem Schuft, dem Amerikaner, eintränken, schrie er auf. Auf ihn, den Unschul digen, wolle der Mörder seine Schuld schieben, aber das solle ihm nicht gelingen. Jetzt gebe es keine Schonung mehr für ihn! Aufs Zuchthaus müsse er! So schimpfte und tobte er weiter, er leugnete, den Schuß auf Doktor Falk abgefeuert zu haben; aber dies Leugnen nützte ihm nichts, da nicht nur das Zeugniß des Amerikaners, sondern auch das des Doktors Berg gegen ihn vorlag. Er wurde ebenfalls trotz seines wüthenden Sträubens ins Gefängnis; abgeführt. Obgleich der Richter einen großen Theil der Nacht auf die Verhöre des Doktor Berg, des Amerikaners und des langen Jobst verwendet hatte und nach denselben noch lange Zeit bei den Stammgästen im „Greis" geblieben war, hatte er doch schon bei Tagesanbruch keine Ruhe mehr im Bett gesunden. Eine fieberhafte Unruhe trieb ihn nach dem alten Schloß, in welchem sich die Amtslokalitäten des Gerichts und die Gefängnisse be fanden. Sonst liebte er die Arbeit nicht gerade übermäßig, heute aber konnte er die Zeit gar nicht erwarten, in welcher er sie beginnen durfte. Sein sehnlichster Wunsch schien der Erfüllung nabe. Endlich lag ihm eine solche Fülle von Verdachtsmomenten gegen den Amerikaner vor, daß gegen diesen zweifellos der Staatsanwalt die Anklage einleiten konnte, und daß die Geschworenen ihr Schuldig sprechen mußten. Es kam nur noch darauf an, das Beweismaterial durch die Vernehmung noch einiger Zeugen zu vervollständigen und womöglich den Amerikaner und seinen Mtschuldigen, den langen Jobst, durch ein recht gründliches "Verhör zum Geständniß zu bringen. Er wollte den Ameri kaner wohl mürbe machen durch stundenlange Verhöre und durch die -Vorhaltung des von Doktor Berg gesammelten Be- wersmateriadH. Freilich, der Amerikaner war ein hartgesottener Wunder, der in einem langen Verbrecherleben sich mit allen Schlichen und Kniffen vertraut gemacht hatte, und der dadurch, daß er sich selbst vdein Gerichte gestellt hatte und als Ankläger seines Knechtes aul^rat, glaubte, am besten den Verdacht wegen des gegen Doktor KM verübten Mordanfalles von sich ab wälzen zu können war gewiß nicht leicht, ihn zum Ge ständniß zu bringen. ><-ur dadurch wurde cs möglich, daß ihm das gegen ihn vorluücnide eidrückende Beweismaterial vorgelegt wurde, so daß er ei Mben mußte, er könne durch Leugnen seine
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