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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189101163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18910116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18910116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-01
- Tag 1891-01-16
-
Monat
1891-01
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.01.1891
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:remomen I Die dies- I !. bis mit I oten alle« I »mehr 15 I ind Spar. I öniglichen 8 ii. Daz« I mvrar für I Abzug zu I rage sind R zu berück, I i eiu Ue- I ausCellii- I chie eN«z I reu hellki I gelang ihi, I häugendeu I licher Fall I pe beugle, D rar Feuer I lare durch I i Droschk I nniaiemit I ibgeliefen, I — Jnan-M r 50 Jahre I u Dresden I Ungeachm I , zwischen I geschah es, I d übcrsuhr I rt. — Ae I , in den D edcr eims 8 iuitcrlirche D chgemeinde D Gemeinde I dringende- D i aber die D rtc behus- » können, si » e Strehlen I rng finden. I Simon in I uf Äeran-1 hne Himer- D miedcr ent- > bahnen in-1 er Vertrag I nburgischen I >g zwischen D )cr Abends I in Leipzig! n wakrend I ar auf der W issen. Ein I der Unfall I icnzug von I rkehrte aus I eise. — Ein I welcher das I icn gewußt I aes Zweig'» rtrauen da-1 hlug. Diel >0 M. will I haben. Er I n zur Be-D Halles ver-1 als er eben I lefilde Ruß- V ritz, Pns. I eitern einen I rösscnllichte, I » schristliche I -ließen, daß! julkonsen^ I in Schul»I n die Ver-1 len Stücken I Gesches -1 r sich nicht I er bestehen'» t Ware, ia I ache fehlen. I und nehme l : Besorgniß I nnenkirchcn-1 rte herrliche I einzuweibe». I usladen drei I ns aus der! ;e entgegen. I Bahndamm I h den Ver>I r noch an;I »uen i.v- t die Reise >on Agenten urwüchsige, s >re von der in Amerika littag trafen en i. V. ei», ist mit einem -arme Suppe >erer fahren der Weber» der allge» ihrung seiner ges Scheid« Berg« und Hüttenwesen. X Am Sonnabend verunglückte auf dem Steinkohlen bergwerke „Kaisergrubezu Gersdorf bei Hohenstein der Bergarbeiter Meyer aus Lungwitz tödtlich durch das Uebersahren eines Hundes. Angesichts der gegenwätigen Preisbewegung aus dem Kohlenmarkte sind die Mittheilungen der preußischen Staats regierung über die Aussichten der fiskalischen Gruben in Preußen von Interesse. Nach den Erläuterungen zum Staats haushalte ist für die Saarbrücker Werke eine Steigerung der Absatzmcnge um 270000 Tonnen, nämlich auf 5836380 Tonnen, und ein durchschnittlicher Verkaufspreis von 9,70 Mk. für die Tonne Steinkohlen (1,56 Mk. mehr als im vorjährigen Voranschläge nnd 0,92 Mark mehr, als im Rechnungsjahre 1889/90 thatsächlich erzielt ist) in Aussicht genommen. Dem gemäß soll die Einnahme der Werke auf 57842360 Mark (11313830 Mark mehr) steigen. Bei der Königsgrube in Oberschlesien ist veranschlagt: Absatz 1103125 Tonnen (gegen 1009625 nach dem vorjährigen Anschläge und 1088400 that- sächlicher Ausbeute im Jahre 1889/90), während der Preis auf 5,40 Mk. gegen 4,44 bezw. 3,87 angenommen wird. Bei der Königin-Luise-Grube wird der Absatz auf 2300000 Ton nen (gegen 2220000 bezw. 2283880) bei einem Preise von 6,36 (gegen 5,26 bezw. 4,72) Mk. veranschlagt. Mehreinnah men sind auch bei den Steinkohlenwerken am Deister und bei Ibbenbüren in Aussicht genommen, wächrend die Einnahme aus dem Bergwerk bei Wettin herabgesetzt wurde, „da dieses Werk nach erfolgtem Abbau der Lagerstätte seiner Betriebsein stellung entgegengeht." schen Herrschaften, Fürst Steutz, Prinz Schönburg mit Gemahlin und Tochter und ca. SV« Personen Theil. Der Schlutz erfolgte um ei« Uhr. Washington, 15. Januar. Der Senat be- rleth die Finanzvorlage. Er genehmigte da» Amendement Stewart, welches die freie «ilber- ausprägung auf in den Bereinigten Staaten pro- duzirteS Silber befchränken will, und strich die Bestimmungen betreffend die Ausgabe zwei- »rozentiger Obligationen und betreffend den An- auf von 1S Millionen Unzen Silbers zum Tages- kourse. Kunst, Wissenschaft, Literat«». " Ueber das im Bau begriffene Koch'sche Institut für Infektionskrankheiten sind in dem zur Ausgabe ge langten preußischen Etat folgende Mittheilungen enthalten: Das Institut, für welches ein Staatszuschuß Don 165 000 Mk. gefordert wird, hat die Bestimmung, die von Robert Koch in bahnbrechender Weise begonnenen Forschungen zur Bekämpfung der Infektionskrankheiten weiterzuführen. Dasselbe wird aus einer wissenschaftlichen Abtheilnng für experimentelle Arbeiten und einer Krankenabiheilung von etwa 120 Betten zur Vor nahme von Heilversuchen bestehen. Diese Einrichtung sowoh wie die sonstige Ausgestaltung des Instituts beruht überall au Vorschlägen Koch's. Die Räumlichkeiten für die Wissenschaft liche Ablheilung wird das sogenannte Triangelgrundstück der Berliner Charite bieten, dessen Aptirung für diesen Zweck be reits begonnen hat. Die Krankenablheilung wird aus der er forderlichen Anzahl von Baracken bestehen, die aus dem Ter rain zwischen der Front der alten Charite und der Stadtbahn unlergebracht werden und deren Bau bereits so weit vor geschritten ist, daß die Eröffnung voraussichtlich im April 1891 wird ersolgcn können. Als Einnahme der Krankcnabthcilung werden aus Kur- und Verpflegungskosten 70000 Mark in An schlag gebracht. Für den Direktor des Instituts (Professor Koch) ist ein Gehalt von 20000 Mark angcsetzt, für die Vor steher der wissenschaftlichen und der Krankcnabthcilung 5urch- schnittlich je 6000 Mk., zur Remunerirung von vier Assistenten und drei Unterärzten 7650 Mk., zur Remunerirung von wissen schaftlichen Hilfskräften 10000 Mk., zu wissenschaftlichen Unter suchungen 50000 Mark, ferner an Löhnen für 36 Kranken wärter, Krankenwärterinnen, Jnstitutsdiener rc. 14400 Mark, für Verpflegungskosten 46 296 Mk., für Medizin 12000 Mk.rc. Jnsgcsammt sind die Ausgaben des Instituts auf 235405 Mk. normirt. Es ist erfreulich, daß für die gute Verpflegung der hier zu behandelnden Kranken einerseits und für die wissen schaftlichen Forschungszwccke des Instituts andererseits so statt liche Summen ausgesetzt sind. — Ueber das staatliche Institut zur Bereitung der Koch'schen Lymphe enthält der Etat noch keine Angaben. ** Tchillerdenkmat. Eine Anzahl wackerer Männer aus den bürgerlichen Kreisen der Stadt Eger in Böhmen hat den Gedanken angeregt, anläßlich des auf den Juli d. I. fall enden hundertjährigen Gedenktages der Anwesenheit Schiller's in Eger dem.Dichter in einer der städtischen Anlagen ein würdiges Denkmal zu setzen. Als Mitglieder des Komitös werden genannt Bürgermeister Stanka mit den Stadträthen, die Vorstände der drei Gesangvereine Eger, ferner dannLand- tagsabgcordneter vr. Gschier, Ingenieur Herglotz, Bau-In spektor Pascher, Assekuranz-Inspektor Ströhl und Gymnasial- Professor Trötscher. Zur Aufbringung der für die Herstellung des Denkmals nöthigen Geldmittel wird das Komite einen Äusrus veröffentlichen. aus dieser Welt brieflich angezeigt und demselben verschiedene Mittheilungen über die Kassenangelegenheiten und die damit in Verbindung stehenden Schriftstücke gemacht. Als alleinigen Grund seines Todes führt der Heimgegangene an, daß er seine Kräfte den Anforderungen gegenüber, die die weitere Führung und Verwaltung der allgemeinen Ortskrankenkaffe in Ver bindung mit der Altersversorgung und Jnvaliditätsversicherung an ihn stellen würden, für die Zukunft für zu schwach halte. Eine sofort nach dem Bekanntwerden des Selbstmordes von Seiten des Kassenvorstandes vorgenommene Revision ergab die vollständige Richtigkeit der Kasse selbst und der dazu gehören den Schriftstücke. In Böhmisch-Aicha ist am Abend des 12. Januar der frühere sächpsche Landtagsabg. Hermann Stöhr im 74. Lebens jahre verstorben. In früheren Jahren hat der Dahingeschie dene in Zittau als Stadtverordneter und zeitweiliger Vor stand dieses Kollegiums, als erster Präsident der dortigen Handelskammer und als Abgeordneter des sächsischen Landtags seine ausgezeichnete geistige Begabung, seine reichen Kenntnisse, seinen hochherzigen Charakter dem öffentlichen Gemeinwesen gewidmet. Als Mitglied der Eisenbahnkommission galt sein gewichtiger Einfluß namentlich der Förderung der Eisenbahn verbindung zwischen Zittau und Großschönau, wie er früher schon auch sür die Verstaatlichung der Linien DrcsdewTharandt und den Weiterbau nach Chemnitz kräftig eintrat. Im Jahre 1866 schied er von Zittau und aus der Firma Edelmann u. Stöhr und war in der Folge bis zu seinem am Neujahr 1887 geschehenen Austritt Prokuraträger und Disponent der Welt firma F. Schmitt in Böhmisch-Aicha. In Lötzschen bei Grotzenhain brannte am 12. d. M. Abends nach 11 Uhr das Wohnhaus mit Scheune des Wirih- schastsbefitzers H. Pfützner, der gegenwärtig auf 10 Tage zum Militär einberufen ist, bis auf die Umfassungsmauern nieder. In Frauenhain bei Großenhain erhängte sich der 23 Jahr alte Dienstknecht O. H. Scheibe in dem Gehöfte des Gutsbe sitzers Berger. Ter „Pirnaer Anzeiger" schreibt: Gestern Nachmittag wurde auf der Krebser Straße ein junges Mädchen im Schnee liegend und unfähig, sich zu erheben, gesunden. Das Mädcheu halte nach seinen Angaben bisher bei einem Gutsbesitzer in Falken hain bei Dohna gedient, war vorgestern daselbst bei Bedienung der Dreschmaschine mit einem Fuße in die Maschine gekommen und derart verletzt worden, daß sofort ärztliche Hilfe in An spruch genommen werden mußte. Auf ausdrückliche Anordnung des Arztes halte das Mädchen schleunigst nach Pirna in das Stadtkrankenhaus gefahren werden sollen. Durch die kaum glaubliche Gefühllosigkeit ihres Dienstherrn war ihr dies jedoch verweigert worden mit den Worten, „sie möge nur laufen und zuschen, wie sie nach Pirna komme." Nothgedrungcn hat dann das bedauernswerlhe Mädchen gestern früh gegen 8 Uhr den Weg nach Pirna angetreten und sich so lange sortgeschleppt, bis cs zusammengebrochen und liegen geblieben ist. Das Mädchen ist durch die hinzugekommenen Personen mittelst eines Schlittens Nachmittags in der 6. Stunde (!) vollends nach Pirna befördert worden, wo es in das Stadtkrankenhaus aus genommen worden ist. Der Zustand des Mädchens ist in hohem Grade bedenklich, da starkes Fieber cingetreten ist. Zum Direktor der neuen Knabenschule in Wurzen ist Schuldirektor Sieber aus Mülsen St. Jakob gewählt worden. Tic große Ortschaft Oelsnitz bei Stollberg wird voraus sichtlich in Beziehung auf Beleuchtungsanlage als erster länd licher Ort des engeren Vaterlandes genannt werden, insofern daselbst die Errichtung einer elektrischen Zentralanlage in sichere Aussicht genommen worden ist. ** Ei« Grillparzer-Denkmal beabsichtigt der deutsche Journalisten- und Schriststellerverein für Mähren und Schlesien in Brünn errichten zu lassen. — Fremdsprachliche Ortsnamen. Aus Stuttgart wird der „Münchner Allgemeinen Zeitung" geschrieben: Mit einigem Kopfschütteln hat man die Nachricht vernommen, daß die Berliner Gruppe des Allgemeinen deutschen Sprachvereins >en Reichskanzler um ein Vorgehen behufs Verdeutschung fremdsprachlicher Ortsnamen im Reichsgebiet unter besonderer Bezugnahme auch auf Württemberg, anzugehen sich bemüßigt gesehen hat. Wenn die Herren nicht etwa unsern Bothnang, Backnang, Hinznang, Tettnang für chinesische Namen halten, so können ihnen nur unsere Waldenserdörfer Corres, Perouse, Pinache, Prevorst, Serres, Villars ein Dorn im Auge sein. Diese zu verdeutschen, liegt aber nicht der geringste An laß vor: denn sie sind nicht, wie dies in Elsaß- Lothringen vielfach zutreffen mag, ursprünglich deutsche und dann sranzvsirte, sondern von Franzosen gegründete Dörfer, nicht Denkmäler einer Niederlage des Vaterlandes, sondern ehrenvolle Zeugen der klugen und menschenfreundlichen Auf nahme der aus ihrem Vaterlande Vertriebenen. Solche Orts namen, deren Aussprache sich der Volksmund längst zurecht gelegt hat, willkürlich zu ändern, wäre gewiß so übel angebracht, wie wenn man die auf ähnlichem Wege zu uns verpflanzten fremden Familiennamen verpönen und etwa das Geschlecht von Caprivi in eine Familie „Böcklin" umtaufen wollte. Vermischtes. * Hotelbrand. Das „Hotel Royal" in Moskau wurde ein Raub der Flammen, wobei der dort wohnende General Schulgin erstickte. Mehrere Feuerwehrleute erlitten bei den Rettungsarbeiten schwere Brandwunden. * Der Pantoffel ist zwar auch im Abendlande zu einem Inbegriff der Ehrerbietung geworden; der Pole trinkt be kanntlich aus dem Schuh seiner Dame, und Ehrfurcht, doch mehr F ircht als Ehr', läßt man in allen Landen dem ehe- ichen Pantoffel angedeihen. Aber größere Bedeutung noch teht den Pantoffeln des Morgenlandes zu. Ein indischer Häuptling verehrt ein Paar, aus deren Sohlen sein Bildniß ge- ftickt ist, dem Fürsten, welchem er seine Unterwürfigkeit be zeigen will, und bittet, der Fürst möge ihm die Gnade er weisen, ihn mit Füßen zu treten! * Während eines epileptische« Anfalls ver brannt. Auf eine merkwürdige Weise hat eine deutsche Dame in London ihr Leben verloren. In einem Hause in Pembury-Avenue, Tottenham, hörte das Dienstmädchen am Sonnabend Morgen den Hund im Speisezimmer bellen und als das Mädchen die Thür öffnete, erhob der Hund ein klagen des Geheul. Mit Entsetzen nahm das Mädchen wahr, daß die 21 Jahre alte Tochter des Hauses, ein Fräulein Schultz mit dem Kopfe auf dem Kaminfeuer lag. Der Hund lief in größter Aufregung im Zimmer auf und ab. Die junge Dame war wahrscheinlich während eines epileptischen Anfalls mit dem Gesicht ins Feuer gefallen, wo sie der Tod noch vorher ereilt haben dürfte, ehe sie wieder zu sich kommen konnte. Das Bellen des klugen und treuen Hundes war nicht rechtzeitig be merkt worden. * Grober Unfug. Der wegen Mißhandlung eines Berliner Restaurateurs bestrafte Graf Kleist vom Loß ist seiner zerrütteten Gesundheit wegen in die Lazareihabtheilung des Plötzenseer Gefängnisses überführt worden. Uebrigens wird sich Graf Kleist dieser Tage noch einmal in Berlin vor Ge richt zu verantworten haben. In einer Nachtragsanklage werden ihm noch mehrere unbedeutendere Ausschreitungen vorgeworfen, welche er gegen einen Assessor, zwei Hausdiener und einen Schutzmann aus der Straße begangen hat. Dieselben werden vorwiegend als grober Unfug dargestellt. * Der Zahlmeisterprozetz in Warschau ist am 6. Januar durch die Verurtheilung des Lieutenants Mlaniko zur Degradation und dreijährigen Verbannung nach Sibirien beendet worden. Seit 13 Jahren befaßten sich die Gerichte mit der Angelegenheit, die selbst sür russische Verhältnisse aufsehen erregend war. So viel Unterschleife waren bisher nur selten vorgekommen. * Folgen Ver kleinen Sparbüchsen. Die New- Iorker Geschäftsleute haben sich seit längerer Zeit schon den Kopf darüber zerbrochen, wie es kommt, daß die 10 und 5 Centsstücke (20 und 40 Pfg.-Stücke) so rar sind. Trotz der Thatsache, daß die Münzwerkstätten des Landes in diesem Jahre mehr von diesen Münzen geprägt haben als früher, ist doch das Unterschatzamt nicht im Stande, dem Bedarf zu ge nügen. Die Hauptursache wird in dem Umstande gesucht, daß die neuesten Sparbüchsen sür Kinder derartig eingerichtet sind, daß nur 10 und 5 Centsstücke, aber keine andere Münze, hineingeworfen werden können. Diese Sparbüchsen können auch nicht eher geöffnet werden, als bis das 100ste Stück darin liegt. Der eigenthümliche Mechanismus arbeitet nämlich derart, daß sich die Büchse in diesem Augenblick von selbst öffnet. * Bo« Ver Elbmünvung gelangt eine Hiobspost nach der andern nach Hamburg. Die Gewalt der aufgethürmten, durch die Fluth bewegten Eisberge ist so groß, daß vorgestern zwei Mann auf einem Hamburger Schiff vom Steuer weg hoch in die Luft geschleudert wurden. In der Nacht zum Mitt woch erfolgte Sturmwarnung und gestern wurde gemeldet, das erste Feuerschiff in Kuxhaven habe acht Schiffbrüchige von zwei verschiedenen Schiffen ausgenommen. Auf Helgoland sind acht zehn Schiffbrüchige gelandet. Der englische Dampfer „Kasf- raria" ist geborsten; mehrere große Segelschiffe sind gestrandet und von der Mannschaft verlassen worden. Dagegen ist die Verbindung mit Helgoland wieder hcrgestellt. Die Vermißten von dem Bremer Dampfer „Senator Iken" wurden mit dem ersten Feuerschiff gelandet. * Raubanfall auf einen Postbeamten. Im vorigen Jahre wurde auf den Postboten Reffert in Ladenburg bei Mannheim, während er sich auf einem Dienstgange befand, ein Raubansall ausgeführt, wobei dem Reffert eine größere Summe, sowie Werthsachen abgenommen wurden. Obwohl die Postbe hörde eine größere Belohnung auf die Ermittelung der Thäter aussetzte, gelang cs trotz eifriger Nachforschungen nicht, die selben zu ermitteln. Jetzt scheint in das Dunkel Licht kommen zu sollen, und auch den Thälern ist man auf der Spur; die Hauptperson ist nämlich der beraubte Ressert selbst. Derselbe wurde schon seit einiger Zeit von der Gendarmerie beobachtet, seine großen Geldausgaben fielen auf, und mit der Zeit sanden sich Anhaltspunkte dafür, daß er den Raubansall selbst insze- nirt hat. Eine vorgenommene Haussuchung lieferte verschiedene Gegenstände in die Hände der Behörden, welche bei dem Raub anfall verschwanden. Außer dem „findigen" Postbeamten sind als seine Mithelfer seine Frau und mehrere Verwandte ver haftet worden. * Die weibliche« Telephonbeamten sind schon seit einiger Zeit im Besitz von Uniformen. Die Tracht wird als eine ebenso praktische wie kleidsame geschildert. Die Damen erhalten von der Postbekleidungskammer je zwei Anzüge (Sommer- und Winterkleidung); die Sommerunisorm besteht aus einer hell- und dunkelblau gestreiften Blousentaille mit rothem Passepoilbesatz, während ini Winter dunkelblaue, engan schließende Trikottaillen getragen werden. An der Brust sind Klappenaufschläge angebracht, Aermel und Kragen sind mit rothem Passepoil besetzt Volkswirthschaftliches. i Erbländischer Ritterschaftlicher Kreditverein im Königreich Sachsen. In 1890 erfolgten Eintritte von 6 Ritter- nnd 23 anderen Gütern mit 2 167 300 Mk-, Uebertritte von 8 Ritter- und 5 anderen Gütern mit 759100 Mk., zusammen 2 926 400 Mk., dagegen Austritte von 2 Ritter und 9 anderen Gütern mit 193 300 Mk., Abzahlungen 63650 Mark, Uebertritte 759100 Mk., zusammen 1 016 050 Mk., so daß 1 910 350 Mk. bleiben, die zuzüglich der Hypotheken vom 31. Dez. 1889 mit 56591600 M. die Summe von 58501950 Mark ausmachen. An Pfandbriefen bestanden 55521000 Mk., die Amortisation betrug 2 980 950 Mk. Ueberdics wurden sür 1. Juli 1891 ausgeloost 203 075 Mk., der Reservesond der Serien umfaßt 1 500 277 Mk., der allgemeine Reservefond 684 719 Mk. f Die Preise der rohen Häute. Anläßlich des am 8. d. M. in Frankfurt a. M. abgehaltenen Lederbörsentages sand eine Versammlung der südlichen und westlichen Gruppe deutscher Ledersabrikanten statt, in der einstimmig anerkannt wurde, daß die Preise der rohen Häute — sowohl der inlän dischen als der überseeischen — im Verhältniß zu den Garledcr- preisen viel zu theuer seien. Es wurde beschlossen, die Ein arbeitungen und den Häutceinkauf so lange möglichst zu beschränken, bis die Rohhautpreise einen entsprechenden Rück gang erfahren haben würden. H Nach dem von dem Verein deutscher Holz- und Flößerei- Interessenten erstatteten Jahresbericht war der Holzverkehr des Jahres 1890 ungewöhnlich stark. In den Sicherheits hafen Brahemündc wurden von der Weichsel eingeflößt: 925000 laufende Meter Flößen von 4 Meter Breite gegen 928345 laufende Meter in 1889, 851045 1888 und 619512 in 1887. Durch den Brombergcr Kanal wurden weitergeflößt in 1890 957624 Meter gegen 849217 in 1889, 741174 in 1888 und 669368 in 1887. Im Jahre 1885 wurden nur 561307 laufende Meter befördert; der Flößereiverkehr im Bromberger Kanal ist also in den letzten 6 Jahren um etwa 70 Prozent gestiegen. Neueste Nachrichten. Leipzig, 14. Jan. Vom hiesigen Landgericht wurde heute Abend nach zehnstündiger Verhandlung Rechtsanwalt Gustav Hofmann wegen Beihilfe bei Entfernung amtlicher Siegel sowie wegen Beleidigung und Bedrohung eines Polizeibeamten zu einer Gefängnißstrafe von 2 Monaten 1 Woche verurtheilt. Hamburg, 14. Januar. Nach einer Depesche aus Lagos ist vr. Zintgraffs Expedition von der Barombi-Station im Kamerungebiet nach dem Balilande aufgebrochen; gleichzeitig hat sich eine Handelsexpedition dorthin auf den Weg gemacht, zusammen 400 Mann. Wie«, 14. Januar. Wie aus Warschau gemeldet wird, ist in ganz Polen die Kommunikation durch enorme Schnee massen unterbrochen. Vrahtberichte -es „Freiberger Anzeiger". Dresden, 1S. Januar. An dem gestrige« ersten Kammerball nahmen Ihre Majestäten der König und die Königin, ferner die Prinz Georg-
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