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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 14.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189101144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18910114
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18910114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-01
- Tag 1891-01-14
-
Monat
1891-01
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 14.01.1891
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in INN' .V IN schäften der einzelnen Nährmittel zu sei». 8.0. an den daselbst gestern wieder ausgenommenen Verhandlungen Station 1. Zwenkau . . 2. Hubertusburg . 3. Hinterhermsdorf 4. Grülleuburg 5. Freiberg . . 6. Nehefeld. . . 7. Georgengrün . 8. Reitzenhain . . 9. Oberwiesenthal. Finanzrath vr. v. Koerner vorgestern von Dresden nach Wien begeben, um als Vertreter der sächsischen StaatSregierung über den deutsch-österreichischen Handelsvertrag theilzunehmcn — Wie der Staatssekretär des Reichs-Marine-Amtcs zu Berlin In Drebach bei Ehrenfriedersdorf brannte Sonntag früh der mit Holz und Oel angefüllte Vorrathsschuppen des Restaurateurs Heinrich Enge in kürzester Zeit' vollständig nieder. Glücklicher Weise war der Schuppen etwas entfernt gelegen, so daß die emporschlagenden Flammen die neben stehenden Engelchen Gebäude nicht erfassen konnten. Man vermuthet Brandstiftung. Vorgestern wurde aus Staatsforstrevier Markersbach, unweit des Dorfes Bahra, der Waldarbeiter Schäfer ans Eyland erfroren aufgefunden. Derselbe halte am 10. d. Mts. einem Begräbniß in Tyssa beigewohnt und diesen Ort Abends * Bereu -Coutard zur erwähnte er, -Einer der H -Courtard, cs mitzutheilen.' leicht, es gesc * Einst, (Distrikt Aq, Schulgebäude verunglückt. * Lchlo gestern, wäh duicheineFe, und Gemälde * Lchifi an der schot! stoß zwischen statt. Beide schast des „V „Britannia" nach Leith g, " Folge des „Tezienr wurde in d Fabrik, Sill seltene mit i Beweggrund * Eisen der Güterzu Hausen bei k Tie Maschi irümmeri. Erfurt stat 10. d. M. > beiha »ach I Kösener Br: werlhc ist ve breit abgern glückten wur zugcs auf dl Frau und r * Unsi. Braunschwei schweig des 8 nicht mehr: eingebrochen bruche, sond eingebrochcn. Nacht dem andere einer Falle gcrieth Frau lag, d dringling ve brccher einig in die Händ Wächter ein gewesen sein Einbrüche b< Die Krimim Beinen sein Die Zahl de (in Folge de nißmäßig gr * Der ! Wheble, eine Klubs, wurd vom Schlage schasst, wo e vielleicht de zum Reform Klub in Oxs Parlament" tischen Whis Wheble als sönlichkeiten der Revisioi seinem Tode Herren der " Ein! Lipowka de> Bauern voll sein Land, selbst?" wn versetzt." — — .Alles.. Auf weitere Folge herau 1870 bei ei sie 200 Rul Land versetz, schlecht und Der Mordw Dessjatineu : Bauern eine wandten sic muhten, der endlich die 2 das Jahr 18 die 2000 Rr daher das G 473 Tessjatn lember 1889 bezahlung so Land 10 Jal Jahr 1889 e lich dem Glä kacr in eine Mangel an t Unglück ein : 20 Pud Rvg wogegen sie 7 Jahre Vers biger mit 78 -das versetzte B-Ikswirthschafttiches. 7 Für landwirthschaftliche Kreise dürfte die Mittheilunz nicht ohne Jniereffe jein, daß sich in diesem Jahre ein Zeh- raum von 50 Jahren erfüllt, seitdem das weltbekannte und geschützte Düngemittel Peru-Guano in Sachsen einae- iührt wurde. Eine handschriftliche Notiz aus kommerziellen Kreisen besagt, daß der erste Peru-Guano zu Anfang des Jahres 1841 von den Südsceinseln an der peruanischen Küste nach England gebracht und auch sofort Handelsartikel geworden sei. Im Herbste des genannten Jahres wurde dos Groß handelshaus Ferdinand Friederiei's Erben in Neustadt-Dresden durch eine» intelligenten Reisenden, welcher eine Probe des neuen Dungmaterials mit sich führte, aufmerksam auf diesen Peru-Guano, bezog von dem englischen Hause Brougham Bro thers in London ein Paar Säcke im Gewicht von 280 Pjund und stellte die neue Waare zum Versuch an. Wirthschaftsdireltor Stecher in Bräuusdorf und Gutspächter Klingner in Bör- nichen waren die ersten Abnehmer der neuen Waare, während der Pachter des OstravorwerkS in Dresden davon nichts wissen wollte. Tie in der Folge gemachten Versuche, welche ganz ausfällig günstige Erfolge zeitigten, zogen die Aufmerksamkeit noch anderer tüchtiger sächsischer Landwirthe auf sich und wurden durch die Bemühungen des Oekonomieraths Geyer in Langenrinne bei Freiberg im Jahre 1843 bez. 1844 bereits 500 Zentner Peru-Guano bezogen und von den ge nannten drei Oekonomen gemeinschaftlich zu Versuchen ver wendet. In London war ein gewisser Geyer (Verwandter des Oekonomierathes) Vermittler des Bezugs. Er wurde Begründer des iu Dresden bestehenden und florirendeu Geyer'schen Guano geschäfts. f Den Ergebnissen der Beobachtungen über die Eat- Wickelung des Hafers von Aussaat bis Ernt«, welche das König!, meteorologische Institut in Chemnitz in der „Sächs. Landw. Zeitschrift" veröffentlicht, ist Folgendes (Dauer der Beobachtung 17 Jahre) zu entnehmen: — Zu besetzen: die 11. ständige Lchrerstcllc in Schedewitz. Kollawr: der Gemeinderock) daselbst. Einkommen: 900 Mark Gehalt und 100 Mk. persönliche Zulage, so lange die Schul dotation gewährt wird; 112 Mk. 50 Pf. Wohuungsgeld für einen unverheiratheten, 180 Mk. für einen verheiratheicn Lehrer. Gesuche sind bis zum 26. Januar bei den, Gcmeindcrath in Schedewitz einzureichen. — Se. Majestät der König hat die bei der Polizei direktion in Dresden zur Erledigung gekommene etatmäßige König!. Rathsstelle dem Polizeiraihe Beeger, die hierdurch zur ! Erledigung kommende Stelle dem Polizeiraihe Köttig übertragen und dem seitherigen Polizeiassessor Manitz das Dienstprädikat „Polizeirath" bcigelegt. — Königliches Landgericht Freiberg. Heute z Vormittag wurden vor der zweiten Strafkammer (Vorsitzender 1 Herr Landgerichtsdireklor von Wolf) verurtheilt: 1) Ter Fabrikarbeiter Johannes Paul Pohlers, geboren den 25. Mai 1860 zu Waldenburg, wohnhaft in Chemnitz, einmal wegen Betrugs, zweimal wegen Diebstahls vorbestraft, wegen Betrugs und Rücksallsdiebstahls in mehreren Fällen zu drei Jahren Zuchthaus, 5 Jahren Ehreurechtsverlust und Zulässig keit von Polizei-Aussicht; 2) der Zimmermann Oswald Gott hold Ulbricht in Freiberg wegen Beleidigung eines hiesigen Lehrers unter Jnwegfallstellung eines aus 3 Monaten 2 1 Wochen Gefängniß lautenden früheren Urtheiles des K. Amts gerichtes hier zu 5 Monaten Gefängniß i X Brand, 12. Januar. Der hiesige Gesangverein i .Sängerkreis" beging gestern Abend im Saale des Kronprinzen ! sein 42jühriges Stiftungsfest. Die alte ehrwürdige Fahne zierte außer vielen anderen Dekorationen den Saal, in welchem sich außer den Mitgliedern mit ihren Frauen zahlreiche ge ladene Gäste, darunter die Verwaltung des Bürgersingvereins ' eingcfunden hatte. Nach mehreren Vorträgen des Bergmusik chors begrüßte Herr Bercinsvorstand Heinrich Braune die An wesenden, knüpfte dann an die Dichtung Moritz Arndts „Der Gott der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte," patrio tische Betrachtungen und brachte schließlich Sr. Majestät dem König ein herzliches Glück aus!, in welches alle Anwesenden begeistert einstimmten. Hierauf wurde „Deu König segne Gott" gesungen. Eine Konzert-Pause benutzend, brachte der Vorstand des Bürgersingvereins, Herr Robert Höppler, die besten Wünsche seines Vereins zum Stiftungsfeste dar und widmete dem Brudervercin ein wohlgemeintes „Glück auf!" Dem Konzert folgte ein fröhlicher Ball. In einer Tanzpause wurde Herrn Vorstand Braune für die jederzeitige rechte Für sorge im Verein der Ausdruck des Dankes seitens eines Mit gliedes entgegengebracht. In ungezwungenster Stimmung blieb man dann noch lange fröhlich vereint. Im Mahnschen Saale in Nofien sand am 8. d. Al. die Eröffnung der 10. allgemeinen GeflügelauSstcllung des dortigen Geflügelzüchtervereins statt Wie bei dem eifrigen Streben der Vereinsmitglieder zn erwarten war, zeigte dieselbe gegenüber den vorhergehenden bemcrkenswerthe Fortschritte. In der Niedermühle von Neider in Döbeln brach am Sonntag früh in der zweiten Stunde in der im zweiten Stock werk gelegenen Wcrlstcllc des Drechslers Habenicht Feuer aus, welches durch das thatkrästigc Eingreifen der schnell hcrbci- geeilten Feuerwehr auf seinem Herd beschränkt blieb. Der bei dem Cchmicdemcister Winkler in Reichstädt bei Dippoldiswalde in Arbeit stehende Schmiedcgesclle Wilh. Rietzscher ist am Mittwoch Abend die Treppe heruntcrgestürzt und nachträglich an den Folgen des Falles verstorben. Nach einer Mittheilung des „Dr. Journals" hat sich Geh. dem Rektorat der technischen Hochschule in Dresden mitthcilte, hat in Folge der guten Aussichten, welche sich der studircnden Jugend in der Laufbahn eines Marine-Ingenieurs darboten, ein so starker Andrang zn dieser Stellung stattgesundcn, da genannte hohe Behörde es nunmehr für geboten erachtet, diese Studium nicht mehr wie es früher geschehen, offiziell zu em pfehlen. — Dem Mitglicde des Kvnigl. stenographischen Insti tuts, Professor vr. Rotter, wurde aus Anlaß seines 25jährigcn Dienstjubiläums von seinen Amtsgenossen ein Albumständer mit den Bildnissen des Kommissars und der Mitglieder des Freiberger Anzeiger und Tageblatt. Seite 4 Instituts feierlich überreicht. Geh. Rath Häpe beglückwünschte den Gefeierten unter Anerkennung seiner verdienstvollen Tätig keit. Hierauf übergab eine Abordnung der während des Land tags beschäftigten Kopisten dem Jubilare eine künstlerisch ans geführte Adresse. In der Januar-Versammlung der er weiterten Sitzungen, in welcher Hofrath Zeibig, 1>r. Rätzsch und vr. Neupert über die neuesten Vorkommnisse auf steno graphischem Gebiete Bericht erstatteten, wurde des Jubiläums nochmals gedacht. Prof. vr. Scheffler bat den Jubilar, die aus einem Säulenständer ruhende Büste Gabelsbergers zur Erinne rung an den in treuer Arbeit zurückgelegten Zeitabschnitt von den erweiternden Sitzungen freundlichst anzunehmen. — Vor wenigen Tage» starb der langjährige Lokomotivfuhrerder Maschine „Thion- ville". In derselben Nacht, fast zu derselben Stunde, ereignete es sich,daßdiese Maschineanf dem DresdenerZentralgüterbahnhofvon einer anderen Maschine angerannt und zertrümmert wurde. Gewiß ein sonderbares Zusammentreffen! — Ein Anfang d. M. erst nach Dresden übergesiedelter 21 Jahre alter Apotheker gehilfe, der am Sonnabend das Hosihealer besuchte, wo ihn die Aufführung der Oper „Hans Helling", seiner Acußerung »ach, ungemein aufrcgte, ist am Sonntag früh todt auf seiner Schlasslülte gefunden. Ein Herzschlag hatte seinem Leben ein jähes Ende bereitet. — Am 10. d. M. wurde eine in Dresden aufhältliche stellungslose Kellnerin aus Görlitz verhaftet, welche auf den Namen einer Fran Hauptmann H , die gar nicht existirt, eine Reihe Betrügereien ansgeführt hatte.— Die Freie Ver einigung Kampfgenossen von 1870 71 begeht nächsten Sonnabend in gewohnter würdiger Weise im Tivoli zu Dresden die Er innerungsfeier an die vor 20 Jahren erfolgte Wiederausrichtnng des deutschen Reiches. Herr Kampfgenosse Gymnasialobcrlehrer vr. Hankel hat die Festrede übernommen. Das gesellschaftliche Leben der tonangebenden Kreise in de> Stadt Leipzig wird während des gegenwärtigen Winters seinen Höhepunkt durch Veranstaltung eines großen Kostüm festes am 1. Februar seilens der Gewandhaus-Ballgesellschaft erreichen. DaS zu Ehren der beiden in Leipzig stndirenden Königlichen Prinzen stackfindende Fest wird in den glänzenden Räumen des Lienen Konzerthauses abgehalten und ist auf die Bcthciligung von cckva 1000 Personen gerechnet. Was dem Fest besonderen Glanz verleihen wird, das ist die erhoffte An ' Wesenheit der gesummten Königlichen Familie und hat insonder heit S e. Majestät der König bereits huldvoll sein Er- i scheinen in Aussicht gestellt. — Heute wird in Leipzig der l Inhaber der bekannten Firma Georg Wigand, Verlagsbuch händler Martin Wigand begraben, der einer tückischen Krank- > heil zum Opfer fiel. Der früh kurz nach 7 Uhr von Chemnitz über Borna! nach Leipzig abgehende Personenzug ist am Sonntag in Froh- i bürg mit einem dort sich ordnenden Güterzuge zusammenge- üoßen. Infolge der stets zu beobachtenden langsamen Ein ahrten in die Bahnhöfe wurde auch hierbei der Zusammen- tvß sehr gemildert, so daß nur die Verletzung eines Schaffners zu beklagen ist. Von dem Güterzuge wurden einige Wagen beschädigt, der Personcnzug dagegen konnte nach kurzem Aufent halte seine Weiterfahrl sortsetzen. Wegen Unterschlagung und Diebstahls wurde in der Nacht zum Montag auf dem Bahnhofe der Buffetier eines Restau rants in Zwickau festgenommen, welcher mit dem Zuge 2 Uhr 24 Minuten nach Dresden abdampfen wollte. Um seine Spur zu verdunkeln, war der Flüchtling erst 12 Uhr 6 Min. nach Reichenbach gefahren, dort aber hat er sich später in den Dresdener Zug gesetzt, aus welchem er aber in Zwickau wieder herausgehvlt wurde. Gelehrten oder den physiologischen Universitätsinsttiut über lassen. Für den einzelnen Gelehrten sind alle derartige Stu dien auf dem Gebiete der Experimcntal-Physiologie außer ordentlich schwierig und den genannten Instituten fehlt es, wie auch vr. von Rechenberg in seiner viel besprochenen Abhand lung über die „Ernährung der Handweber in der Amtshaupt- mannschast Zittau" ausspricht, an Zeit und Mitteln, sich ein gehend mit diesen Arbeiten zu beschäftigen. „ThatsSchlich sind wir bis jetzt", so sagte der genannte Arzt in seiner angeführten Schrift „bester darüber unterrichtet, wie das Rind und Schwein je nach dem erstrebten Zweck gefüttert werden muß, als wie der Mensch zu ernähren ist." lieber den großen Werth einer sichern Kcnntniß der zweckmäßigsten Ernährung der Menschen wird es besonders in unserer Zeit keinen Zweifel geben, die es als eine ihrer vornehmsten Ausgaben betrachtet, die Lebenshaltung der Bedürftigen zu bessern. Die soziale Frage weist aus dem Gebiete der Ernährungswissenschaft auch der Physiologie Ausgaben zu, die sie nicht ungelöst lassen darf. Tamil sic hierzu besser als bisher befähigt wcrde, macht vr. von Rechenberg den Vorschlag, der Staat möge „ein mit Mitteln hinreichend ausgestattctcs Institut errichten, welches, ohne jeden Lehrzweck, ausschließlich dazu bestimmt ist, die Ernährung des Menschen zu studiren." Ein solches Institut würde ohne Zweifel unsere Kenntnisse auf dem ihm zugewiesenen Forschungsgebiet ganz außerordentlich bereichern. Aber den rechten Segen würde das Institut doch nur dann stiften, wenn man gleichzeitig bedacht wäre, die goldenen Schätze seiner Forschungen in gangbare kleine Münze zu prägen. Und nicht nur nach Gründung eines derartigen physiologischen Instituts, sondern schon jetzt sollte mehr als bisher über die zweckmäßige Ernährung des Menschen ganz besonders in den niederen Schulen gesprochen werden. Obwohl die Wissenschaft auf diesem Gebiete noch manche schwierige Frage zu lösen hat, so haben ihre Forschungen doch schon Er gebnisse von sehr bedeutende»! praktischen Werth zu Tage ge fördert; diese sollten den Kindern in einer ihnen verständlichen Sprache als regelmäßiger Lchrgegcnstand eingehend bekannt gemacht werden. Je ärmer eine Bevölkerung ist, um so größer pflegt gewöhnlich die Unkenntnis! des Weiches und der Eigen- Kunst, Wissenschaft, Literatur. ** Nunmehr hat sich auch Geheimrath Thiersch zu Leipzig durchaus günstig über die Wirkung des Kochschen Mittels ausgesprochen. Am ergiebigsten sei sie bei beginnender Tuber kulose der Knochen und Gelenke, bei den örtlich beschränkt ge bliebenen Herden und bei den Resten solcher Erkrankungen. Bei vorgeschrittenen Fällen sei jedoch gleichzeitig operative Be handlung nothwendig. Um die Gefahren der Allgemein-Ne- aktion zu vermeiden, hat Prof. Thiersch den Versuch gemacht, die Einspritzung an der Stelle der Erkrankung selbst zu machen. Er hat indeß bisher noch kein befriedigendes Ergebniß gehabt. Neueste Nachrichten. Berlin, 12. Jan. Geheimrath Robert Koch wird, wie Pro fessor Bardeleben in der Freien Bereinigung der Berliner Chi rurgen mittheilte, in den nächsten Tagen die Zusammen setzung und Herstellung seines Heilmittels gegen Tuberkulose bekannt geben. Koburg, 12. Jan. Heute früh verschied der Herzoglich koburg-gothaische Hofmarschall und Schloßhauptmann Gustav v. Padberg im 54. Lebensjahre. Halberstadt, 12. Januar. Die Zuckerfabrik in Mins- leben ist durch eine Feuersbrunst vernichtet; der angerichlete Schaden wird auf eine Million Mark geschätzt. Bern, 12. Jan. Die gestrigen Verfassungsrathswahlen in Tessin sind ruhig verlaufen. Die liberale Partei hat strenge Disziplin gehalten und in keinem Kreise an den Wahlen Theil genommen. Die Ultramontanenbrachten ungefähr 11000St.aus oder 1000 weniger als bei den letzten Abstimmungen. Die Gesammtzahl der Stimmberechtigten beträgt 26 000. In ganzen Kanton herrscht vollständige Ruhe. Petersburg, 12. Jan. Es wird hier behauptet, der ill Konstantinopel verhaftete kaukasische Fürst Nakaschidzei sei identisch mit dem Haupt jener Fälscherbande, welche hier vor zwei Jahren kolossale Kuponfälschungen vornahm, mehrere hunderttausend Rubel erbeutete und einen Theil des Raubes an die nihilistische Partei gab. Der Fürst lebte hier unter anderem Namen, dem eines bekannten Fürsten, und verkehrte in den ersten Gesellschaftskreisen; dann verschwand er. Er wurde auch beschuldigt, der Leiter der Pariser Bombenaffäre gewesen zu sein. In welchem Vcrhältniß Lutzki zu ihm stand, ' darüber wird vorläufig hier das tiefste Schweigen beobachtet. Tost«, 11. Jan. Der durch Verrath in Konstantinopel verhaftete bulgarische Ingenieur Lutzki schreibt unter dem 24. Dezember a. St. aus Petersburg, daß er sich dort in Unter suchungshaft befinde. Da er mittellos sei, bitte er um Ueber- sendung seines rückständigen Gehaltes und seiner Effekten. Drahtberichte des „Freiberger Anzeiger". Mavrib, 13. Januar. Die hiesigen Blätter metven, die spanische Regierung habe der franzSsi- schen offiziell die Berhastung Padlewskis ange- zeigt und sich zur Auslieferung bereit erklärt, t salls die Identität des Verhastete« mit PadlewStt durch nach Olot entsandte sranzösische Agenten ! festgestellt wird. halb zehn Uhr in trunkenem Zustande verlassen. Jedenfalls hat er sich verlaufen. Da er sich der Stiefeln und des Rockes entledigt, so ist er wahrscheinlich der Meinung gewesen, er sei zu Hause. Die Annahme einer gewaltsamen Tödtung ist voll ständig ausgeschlossen. Der Zimmermann Jentzsch von Dahlen verunglückte am 8. d. M. im Walde dadurch, daß er mit einem Stamme, welchen er aus den Schultern trug, hinfiel. Dabei erhielt er von dem Stamme einen Schlag auf den Kopf und erlitt einen Schädel- nuch, welcher seinen sofortigen Tod herbeiführte. Der Ber- 'torbene hinterläßt eine zahlre che Familie. Wie bereits gemeldet worden, wurde in der Nacht zum 4. " d. M. in Plauen i. B. ein Einbruch in die Stadthauptkasse ! verübt. Gestern nun ist der Verbrecher von der Plauen'schen Kriminalpolizei in der Person des 27 Jahre alten verhei- ' ratheten Glasergcsellen Richard Seifert ermittelt worden. Der- clbe war vom Weihnachts-Heiligenabend ab ohne Arbeit und st wegen schweren Diebstahls schon im vorigen Jahre mit 6 Monaten Gefängnis; im Großherzoglhum Hessen vorbestraft worden. Diese Strafe hat er vom April bis Oktober 1890 in Mainz verbüßt. Der Verbrecher hat den in Plauen verübten Einbruch nach hartnäckigem Leugnen eingestanden. Gegenwärtig kreist unter den Subalternbeamten sämmtlicher Behörden in Rochlitz ein Rundschreiben, welches zur Ab schaffung des Grußes durch Abnchmcn der Kopfbedeckung und Einführung des sogenannten militärischen Grußes ausfordert und zwar soll dieser Gruß nicht nur während der jetzt so kalten Winterszeit, sondern immer gelten und nur dann in Wegfall kommen, wenn die betreffenden Herren sich in Be gleitung von Damen befinden. Der Vorschlag hat lebhaften Beifall und allseitige Zustimmung gefunden. Das in Grimma garnisonirende 2. König!, sächs. Husaren- Rcgimcnt Nr. 19 wird im Juli d. I. die Feier seines 100- jährigen Bestehens begehen. Die Zurüstungen zu dem nicht nur für alle Regimemsgenossen, sondern auch für alle sächsi schen Kameraden der wackeren Reitertruppe wichtigen Feste haben bereits begonnen. In Grimma, dem Sitze des Regi- : ments-Kommandos, hat sich zu dem Zwecke ein Hauptausschuß : gebildet , auch in den größeren Städten, wo eine größere An zahl ehemaliger oder beurlaubter Husaren des 2. Regiments > gegenwärtig ihren friedlichen Berufsgcschäften nachgehen, bildeten sich bereits kleinere Festausschüsse. , Der Gedanke, zur Erinnerung an Johann Friedrich Böttger - den Erfinder des Porzellans, ein Denkmal in Meihen zu er richten, ist der Verwirklichung nahe. Das Königliche Finanz ministerium Hai nicht nur einen bedeutenden Beitrag zu den Kosten bewilligt, sonder» auch die Herstellung des Denkmals in jeder Weise gefördert. Ferner haben das Personal der Königlichen Porzellanmanusaktur und die Stadtgemeindever- tretnng zu Meißen eine so namhafte Summe bcigesteuert, daß an den Gesammtkostenbetrag nur noch 2000 Mark fehlen. Ein Ausruf im „M. Tgbl." fordert die Bewohner von Meißen und Umgegend aus, die fehlende Summe bald durch freiwillige Beiträge zu decken. Seehöhe Aussaat Reise 131 9. April 13. August 180 18. - 11. - 367 22. - 25. - 377 6. Akai 8. Septbr. 398 29. April 2. - 684 2. Mai 22. - 725 29. April 18. - 772 22. - 10. - 922 1. Mai 25. -
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