Suche löschen...
Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 20.02.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189102208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18910220
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18910220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-02
- Tag 1891-02-20
-
Monat
1891-02
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 20.02.1891
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1V9l hat von von «i mann, Münchi Hand zermalmt und der Arm im Gelenk gebrochen. Dem Stadtgemeinderath zu Plauen i. B. wurde durch den Oberbürgermeister Kuntze die Miltheilung, daß ein Stras- betrag von 104000 Mark ringegangen sei, der wie andere ähnliche Strafgelder, zu einer gemeinnützigen Kasse verwendet werden solle, worüber dem Stadtgemeinderath noch Beschluß fassung zustehe. In verletzten Sitzungdes Domkapitularkollegiums zu Bautzen, die unter Vorsitz des Bischofs vr. L. Wahl abgehalten wurde, ist Georg Wuschanski, Präses des .wendischen" Seminars zu Prag, zumKanonikusdes Domstiftes St. PetrizuBautzen ernannt worden. Damit steigt die Zahl der zum Bautzener Kollcgiatstifte gehörigen Domherren aus 11. Das sogenannte .wendische" Seminar in Prag liegt auf der Kleinseite und ist eine Unterkunstsstütte sür die aus Sachsen kommenden Studircndcn der Theologie. Die Kosten dieses Priestcrseminars tverdcn in der Hauptsache aus einer Stiftung bestritten, die vom Domkapitel in Bautzen verwaltet wird. > Die Stadt Meihen wird diesen Sommer aus den Fest lichkeiten, aus den sestlichen Empfängen und Festzügen gar nicht herauskommen. Ter sächsische Bäckerverband macht mit seinem Besuche den Ansang, dann folgen in bunter Reihe die Bürgermeister Sachsens, die Gemcindebeamten Sachsens, der sächsische Gastwirthsverein u. A., dann kommt der Feuerwehr tag, das 50jährige Jubelfest der 2. Schützenkompagnie, das Schützenfest:c. Auf einem Grundstücke gegenüber dem Friedhose an der Krcbscr Straße in Pirna sanden Arbeiter beim «Ätzen eines Grenzsteines Theile eines mächtigen Thierskeletts, ähnlich dem eines Elephanten. Damit der Fund möglichst zusammenbleibt, hat man vorläufig mit dem Auswersen von Erde aufgehört; die Freilegung uud Hebung der Kuochcntheile aber soll erst unter Hinzuziehung eines Sachverständigen erfolgen. — Ans Pirna wird ferner berichtet: Ta das Thauwetter rasche Fort schritte macht, erwächst auch sür das Elbstrom-Amt die Nolh- wendigkeit, sich auf alle Eventualitäten der bevorstehenden Eis fahrt vorzubereiten. Es wird in dieser Beziehung der Be wohnerschaft des Elbthales bekannt gegeben, daß zur Abgabe von Schallsignalen die Städte Pirna und Schandau, sowie ferner die Ortschaften Schmilka, Postclwitz, Krippen, Rathen, Stadt Wehlen und Posta sich bereit erklärten. „Drei Schüsse" werden hiernach als das Zeichen des Eintritts großer Gefahr angesehen; hoffentlich verbleibt cs aber nur bei den Dispo sitionen auf dem Papiere, da ja die Bevölkerung des Elbthales, so hochherzig man ihr auch beisprang, unter den Nachwirkungen der letzten Fluth doch noch immer viel z» leiden hat. ' De mittelt w Cole (nick Ar men Hai Leiche erl Mörder i Frauenmi die Heilst sie die S „Speluuk sänguißbr Verbreche ein Trini rühmten seht mar mann Br in Indien lungen. Versuche Kriminal malige k Hunden sich auf hagle da! davon ui * M ans dem der chine Messern Erst das stellte di bürg ist H schieden? steigen Eisenbal bürg u Tausend ston in' zerstörte Folge h wieder Das M Stockwe Stockwe Bisher Diebsg« klasse d oller S lingc i Cambri * 3 digsten Staatsz County, ein reic! Hause l rend er lag un Keines Ensley sich zu wurde haftet, einzig > der Ei« Er wu an das nischer der Pn den An nach, t verurth nicht ei gesunde August in dem legte ei einen I eines A der W der voi lend, Geweh acht zu Spann das G Papiei das O die Sc konnte; John < wir« A Flechl jegliche beseit Ar! — Der in letzter Zeit vielgenannte russische Reitrrosfizier Leonide Ennatzky reiste gestern Vormittag '/,10 Uhr Chemnitz ab, und wurde der Zwickauer Straße entlang einer großen Menschenmenge geleitet. Die leider so häufig vorkommende Außerachtlassung des Verbotes, Maschinen während des Ganges zu schmieren, hat Drahtberichte des „Freiberger Anzeiger". Paris, 19. Febr. Die Kaiserin Friedrich ist mit der Prinzessin Margarethe heute Mittag 12h« Uhr hier eingetrossen. Bom deutschen Bob schafter empfangen, begab sie sich alsbald in dal Botschaftshotel. Vermischtes. * Zusammenstotz. Zwei Züge der unterirdischen Me- tropolitanbahn in London stießen gestern Nachmittag nahe dem Bahnhof Evgware Road bei einer Kreuzung zusammen. Mehrere Personen sollen dabei zu Schaden gekommen sein. * Freiheitsmitzbrauch. Der exzentrische Graf Kleist vom Loß befindet sich nicht inehr auf freiem Fuß, sondern ist vorgestern zunächst nach dem Polizeiarrest am Alcxanderplah in Berlin übergeführt worden. Dem Vernehmen nach wurde jedoch kein neues strafrechtliches Verfahren gegen ihn eilige« leitet, feine Festnahme ist vielmehr nur wegen Mißbrauchs der ihm durch den Urlaub gewährten persönlichen Freiheit erfolgt. Neueste Nachrichten. Berlin, 18. Fcbr. Heute Nachmittag wurden die Ver treter des Berliner Zonentarif-Vereins und des Hamburger Eisenbohnreform-Vereins unter Führung des Oberbürgermeister» Staude-Halle von dem Finanzministcr empfangen. Derselbe versprach, die Angelegenheit des Zonentarifs eingehend zu studiren. Die Halberstädter Handelskammer hat als erste von allen Handelskammern die Maybach'schen Tarifreformvorschläge als unannehmbar bezeichnet und verworfen und ihre Verkehrs kommission beauftragt, einen Taris auf neuer Grundlage aus zuarbeiten und dem Minister v. Maybach zu unterbreiten. Hamburg, 18. Februar. Der .Hamb, Korresp." betont gegenüber anderweitigen Meldungen, Fürst Bismarck denk nicht daran, im Herrenhause zu erscheinen, arbeite vielmehr eifrig an seinen Memoiren, an denen Lothar Bucher hervor ragend mithelfe. Wi<U, 18. Februar. Graf Taafse's Erkrankung war be denklicher, als bisher gemeldet worden; sie bestand in einer Lungenentzündung; heute ist eine Besserung eingetreten. Belgrav, 18. Febr. Im Senjer Staatstohlenwerke ist in einem Hauptstolln ein Brand ausgebrochen. Der Stölln wurde zur Unterdrückung des Feuers verschüttet und die Kohlen förderung eingestellt. London, 18. Febr. Der leitende Ausschuß der im Hafen von London beschäftigten Arbeiter-Unionen beschloß, den vm Rheder-Ring beanstandeten Boycott dreier Dampferlinien aus zuheben. Tom Mann verhängte mit Billigung der Zentral leitung der Union der Dockarbeiter einen Boycott in Cardiff, Penarth und den Barrydocks, wodurch die Kohlenausfuhr un möglich gemacht wird. London, 18. Febr. Ein höchst verwegener Raub wurdt vorgestern in der City verübt. Ein Kommis der Bank os Scolland fand, während er in der National Provinzial Ban! of England einen Wechsel einkassirte, daß seine Geldtasche, welche er auf den Tisch gelegt hatte, verschwunden sei. Die Tasche enthielt 11000 Lst. (d. i. 220000 Mark) in Noten der Bank von England, etwa 200 Lstr. in Gold und ver schiedene Wechsel. London, 18. Febr. Der griechische Dampfer „Andriana Stalhatos", mit Getreide von Sulina kommend, scheiterte wäh rend eines Sturmes auf der Insel Zea bei Attika. Der Kapitän und acht Mann ertranken. — «Snigliches Landgericht Freiberg. In der Sitzung der zweiten Strafkammer am 19. Februar wurden unter Vorsitz des Herrn Landgerichts-Direktor v. Wolf ver« urtheilt: 1) der Wirthschastsgchilfe Karl Robert Richard Schein pflug in Lichtenberg wegen im wiederholten Rückfalle verübten Diebstahls zu 2 Monaten Gefängniß; 2) der Handarbeiter Oskar Richard Präger, geboren den 2. Juni 1868 zu Lauta, wohnhaft in Zöblitz, welcher beschuldigt war, am 7. Dezember vor. Js. aus dem Wagncrschcn Tanzsaale zu Zöblitz groben Unfug verübt und den Blcchfpielwaarenarbeiter Hinkel mit einem Bierglafe auf den Hinterkops geschlagen und blutig ver letzt zu haben, wegen groben UnsugS und Körperverletzung zu 4 Monaten Gefängniß und 1 Woche Haft. ** Hainichen, 18. Februar. Nach dem aus das Jahr 1891 geltenden Haushaltplan der städiischen Verwaltung be laufen sich die Bedürfnisse auf 182 816 Mk. 11 Pf. Hiervon erfordert die Volksschule 60 637 Mk. 42 Pf., die Armenpflege 18 219 Mk. 42 Pf., die städtische Bauverwaltung 27 800 Mk. und die Stadtkasse 61318 Mk. 58 Ps. An Tcckungsmitteln sind 79 207 Mk. 77 Ps. vorhanden; doch treten hierzu noch 6498 Mk. 75 Ps. zu erwartende Staatsbeihilscn sür das Volks schulwesen und 30000 M. als Beihilsen aus dem zu erwartenden Geschäftsgcwinn der städtischen Sparkasse. Es verbleibt sonach als durch Kommunanlagen zu deckender Fehlbetrag von 67109 Mk. 59 Pfg. Nach dem Abschlusse ist die Annahme begründet, daß wenn anders die Abschätzung nicht wesentlich ungünstiger ausfallcn wird wie in den Vorjahren, eine Er höhung des Einheitensatzes nicht erforderlich sein werde. «st Annaberg-Buchholz, 18. Februar. Tie durch die Königin Marienhütte zu Cainsdorf mit einem Kostenauswande von ca. 200000 Mart in den letzten Jahren erbaute neue städtische Wasserleitung in Buchholz hat sich bis jetzt leider nicht sonderlich gut bewährt, da im Winter ein zu häufiges Abgefrieren des Wassers nicht nur in den Abzweigungen, son dern auch in den Hauptleitungen eintritt. Bei der trocken kalten Witterung dieses Winters ist dieser Uebclstand besonders scharf hervor getreten. Ganze Straßenzüge sind monatelang ohne Wasser in den Hauslcitungcn gewesen und diese zicmlic weit verbreitete Trink- und Verbrauchswasserkalamitnt ist je noch nicht behoben. Bei Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Georg fand am Dienstag Abend in Dresden ein größeres Diner statt, zu welchem zahlreiche Einladungen an Zivil- und Militärpersvnen ergangen waren. — Tcm bisher nur vorläufigen Verwalter der Organislcn-Funktion beim evangelischen Hosgottcsdicnste, Seminarvberlchrer Zocher zu Dresden - Friedrichstadt, ist das Organistcnamt an der evangelischen Hoflirche in Dresden cnd- giltig übertragen worden. — Nach dem kürzlich erfolgten Ab leben der Frau Buchdruckereibesitzer Heinrich in Dresden-Neu stadt ist dem (alten) Dresdner Thierschutz-Verein ein (Legat In Annaberg ist man sehr erfreut darüber, daß der angebliche Raubansall auf den Eierhändler Hahn aus Neisch- dorf auf Erdichtung beruhte. Hahn hat, nachdem die durch die k. k. Gendarmerie ermittelten Thatsachen die Unmöglichkeit de» Raubanfalles bewiesen halten, das Geständniß abgelegt, daß er diesen Raubanfall erdichtet habe, um sich aus der drückendsten Geldnoth zu befreien. Er hatte in diesen Tagen einen Wechsel über einen höheren Geldbetrag — man spricht von 2400 Gul den — einzulösen, und da er sich außer Stande sah, das Geld herbeizuschafscn, gab er sich sür das Opfer von Räubern aus. Tas „A Wochenbl." schreibt: Hauptsächlich den umsichtigen Nachforschungen der österreichischen Gendarmerie ist es zu danken, daß das Lügengewebe des böhmischen Händlers so rasch an den Tag kam und unsere Grcnzgegend von dem Verdachte, daß es an ihr nicht recht geheuer sei, gereinigt wurde. Hahn, der auch keinerlei Verletzungen aufwies, dürfte sich in nächster vor dem Strafrichter zu verantworten haben. Die Polizeibehörde iu Glauchau ließ 550 Kisten Bück linge vernichten, welche durch den Königl. Bezirksarzt als un genießbar erklärt worden waren. Am Dienstag Abend brannte in Netzschkau die Dvtzauersche Papierfabrik nebst Srallgebänden bis aus die Umfassungsmauern nieder; nur die Scheune blieb verschont. wieder in Zwickau einen schweren Unfall herbeigeführt. Der 9 Jahre alte Fördermann Richard Alban Flach hat bei einem wickauer Steinkohlenwerke das Lager der stehenden Korbwelle «r Strcckensördermaschine schmieren wollen. Zu diesem Zwecke griff Flach, welcher unterlassen hatte, die Maschine auszuhalten, mit der rechten Hand zwischen die Speichen des an dieser Welle angetriebenen, im Gange befindlichen großen Zahnrades und cs wurde ihm hierbei von einer Speiche des Rades die Hand gegen die vorstehenden Schraubrnköpfe, mit welchen daS Lager der Welle ausgeschraubt ist, gedrückt und ihm dabei die Mittel- von In! hinter l Rch an den mit großem Beifall aufgenommencn Vortrag sich anreihende Frage : Was gegen die Fluth des Unglaubens und Halbglaubens zu thun sei? gab Herr Diakonus vr. Költzsch die Antwort in tief anregendenAussührungen überdie jetzt immer mächtiger sich geltend machenden Forderungen nach lebendigen Gemeinden. Egidy, Von dessen bekannter Broschüre der Herr Redner ausging, sei bei seiner Unfähigkeit wissenschaftlich zu arbeiten und zu Vertheidigen, die er selbst ausdrücklich anerkannt hat, kein Re formator. Aus der Gemeinde heraus müsse das neue Leben brechen, sich darstellend im enge» Zusammenschlusse der Ge meinden, in der Beschaffung von möglichst vielen und zwar kleinen Gemeinden mit nur je Einem Geistlichen, in der Zer- theilung derjenigen Gemeinden, in welchen mehrere Geistliche amtiren, in Seelsorgerbezirke, durch die das Arbeitsfeld abge grenzt und dem Unfuge gewehrt sei, daß sich ein Geistlicher nn Wesentlichen sür die Reichen und ein anderer im Wesent lichen sür die Armen ausbilde, in der Aushebung des Mcchani- sirens, wie es im Wochendienste hervortrete, in der, wie Freiberg beweise, segensreichen Einrichtung von kirchlichen Familien abenden, in der Heranziehung der Parochianen zu thätiger Mithilfe, in dem Sichstützen des Pfarrers aus einen ihm treu zur Seite tretenden Kirchenvorstand, in der wie z. B. jetzt in der Nikolaiparochie geplanten Einführung der Gemeindedwkonie — Alles in Allem, in der Entfaltung des schlummernden Lebens, das nur eben gcwcckt zu werden braucht, um Früchte zu zeitigen. — Herr Pastor Haesselbarth hatte den Abend in ernstem Hinweise auf den am 18. Februar 1546 erfolgten Tod unseres großen, gerade jetzt im Blick aus seinen Tod von römischen Eiferern wieder besonders geschmähten Reformators eingeleitet und schloß ihn unter aufrichtigem Tank an die beiden Herren Redner. Der Gesangverein „Liedelkranz" um rahmte und durchflocht das Gebotene in dankcnswcrthcster Weise mit vortrefflichen Gesängen. — Der Turnverein zu Freiberg hielt gestern Abend im Saale zum Bairischen Garten einen außerordentlich zahl reich besuchten Familienabend ab, bei dem von talentvollen Vcrcinsmitgliedern verschiedene Männerquartette, ein ernstes Lied für Tenor, ein heiteres Kouplet, ein prächtiges komisches Duett, eine Deklamation, Zither-, Violin- und Klaviervorlräge in dankenswerther Weise geboten wurden. Ganz besonderes Interesse erregten die von 16 Turnern unter dem straffen Kommando des Herrn Oberturnlehrer Franke schneidig ausge führten Stabübungen, bei welchen wiederholt wahrhaft plastische Bilder die Aufmerksamkeit aller Anwesenden fesselten, sowie daS ebenfalls von 16 Turnern mit bemerkenswcrther Gewandt heit und Ausdauer ausgeführle Turnen an zwei Pferden. Hier bei steigerten sich die Leistungen fast von Nummer zu Nummer und erwarb ganz besonders der elegante Hechtsprung über zwei Pferde hinweg große Anerkennung. Hieraus nahmen die Tanz- srruden ihren Ansang, denen man sich ebenfalls mit Eifer und Ausdauer widmete. — Ueberführung. Heute früh mit dem 7 Uhr 55 Min. abgehenden Nossener Zuge wurde die vom Schwurgericht zum Tode verurtheilte, von Sr. Majestät dem König aber zu lebenslänglichem Zuchthause begnadigte StellmacherS-Ehesran Wagner aus Neuhausen bei Sayda nach der Strafanstalt Hoheneck überführt. — Erledigt: die unter Kollatur der obersten Schulbehörde stehende 4. Lchrerstelle an der Schule zu Hochkirch. Für alle an Letzterer wirkenden ständigen Lehrer sind außer freier Wohnung folgende Gehalte festgestcllt worden: Bis zum 30. Lebensjahre 1000 Mk., vom 30.-35. Lebensjahre 1190 Mk., vom 35.—40. Lebensjahre 1570 Mk., vom 45.—50. Lebens jahre 1760 Mk., vom 50. Lebensjahre an 1950 Mk. Bewerber, welche der wendischen Sprache mächtig sind, wollen ihre Ge suche bis zum 6. März bei dem Königl. Bezirksschulinspektor Rabitz in Löbau einreichen. Freiberger Anzeiger «nb Tageblatt. Sette 4 von 10 000 Mark ausgezahlt worden. — .Ueber den gegen wärtigen Stand der sozialen Bewegung," so lautete das Thema, welches sich der frühere Reichstagsabgeordnete Amtsrichter Kule- mann aus Braunschweig zu seinem vorgestern im Weißen Saale des Restaurants „Drei Raben" auf Einladung des „Reichsverrins" gehaltenen Vorträge gestellt hatte. Bei der außerordentlichen Ausdehnung seines Programms, welches sich kaum in den Grenzen eines Vortrages erschöpfen läßt, konnte der Redner, der mit hervorragender Gewandtheit der Rede durchsichtige Klarheit und Sachlichkeit auf das Glücklichste ver einte, nur ein Gesammtbild in großen Umrissen entwerfen, löste diese Aufgabe aber in so fesselnder Weise, daß die zahl reiche Zuhörerschaft seinen Ausführungen während fast zweier Stunden mit gespanntester Aufmerksamkeit folgte und ihm dann den lebhaftesten Beifall zollte. Bei Ihren Königl. Hoheiten den Prinzen Johann Georg und Max hat am Dienstag im Fürstenhofe zu Leipzig ein Diner stattgefunden, an welchem Sc. Hoheit der Herzog von Altenburg thcilnahm. Derselbe war Nachmittags von Alten burg in Leipzig eingetroffen und von dem fürstlichen Brüder paare am Bahnhofe empfangen worden. Mit dem Nachtzuge 11 Uhr 25 Minuten kehrte der hohe Herr von dem Prinzen Johann Georg nach dem Bahnhof begleitet nach Altenburg zu rück. — Nach dem neu erschienenen Lcktions-Verzeichniß der Leipziger Universität haben 175 Dozenten Vorlesungen für das Sommersemester 1891 angckündigt. Hiervon gehören 12 den Theologen, 16 den Juristen, 46 den Medizinern und 101 der philosophischen Fakuliät an. Im Ganzen gehören der Universität nicht weniger als 184 Dozenten an. — Das statistische Amt der Stadt Leipzig veröffentlicht eine Aufzählung der in Leipzig leerstehenden Wohnungen und bemerkt dazu: „In Bezug auf das quantitative Verhültniß ist demnach die Wohnungsnoth der ärmeren Klassen der Leipziger Bevölkerung, wie sie sich 1885 noch ganz schroff zeigte, als beseitigt zu betrachten. Da gegen dürften alle die damals nachgewiescnen qualitativen Uebel stände noch fortdaucrn, wie sie in den Ausartungen des Aster- miether- und des Schlasstellenwesens in die Erscheinung treten. Vielleicht dürfen wir hoffen, daß unser städtischer Gesundheits- ausschuß die günstige Gelegenheit benutzen wird, die Mindest anforderungen an die gesundheitlichen Bedingungen des Wohnens etwas zu erhöhen, und daß unsere städtischen Behörden auf dem Wege des Regulativs die entsetzlichen Ausartungen des Schlasstellenwesens etwas einschränlen." — In dem Ein brecher, der sich in Leipzig auf der Flucht erschoß, ist der Artist Georg Stanislewski erkannt worden. Derselbe wurde von Berlin aus gesucht, weil er in dem dringenden Verdachte stand, Mi von den Einbruchsdicbstählen in der Wilhelmstraße, wo- elbst ein Ingenieur, bezw. ein Verlagsbuchhändler bestohlen wurden, ausgesührt zu haben. — Am Dienstag Vormittag erschoß sich der 26jährige Sohn eines in Gohlis wohnhaften kautschukstempelfabrikanten an dem aus dem dortigen Fried hose gelegenen Grabe seiner Mutter. In den Apotheken der Stadt Chemnitz ist das Koch'sche Mittel „Tuberkulin" angekommen. Dasselbe darf selbstver- tändlich nur aus ärztliche Verordnung hin verabfolgt werden. Kunst, Wissenschaft, Literatur. ** Dem Professor von Helmholtz in Berlin ist vom Präsidenten der französischen Republik das Großkreuz der Ehrenlegion verliehen worden, eine Auszeichnung, die schon in Frankreich nur selten gewährt wird, einem nichlfranzösifchen Gelehrten aber eine Ehrenbezeugung außergewöhnlichster Be deutung darstcllt. ** In der gestrigen Sitzung der Medizinischen Gesellschaft in Berlin theilte Professor Fränkel mit, daß in seiner Klinik in sechs Fällen das neue Liebreichsche Mittel gegen die Kehlkopsschwindsucht angewendet worden sei und damit über raschende Erfolge ohne Fiebererregung und örtliche Entzündungen beobachtet wurden. " Die Bersetzunasstripta. Dem „Reichsanzeiger' zufolge ist durch einen Erlaß des preußischen Kultusministers vom 12. v. M. den Provinzialschulkollegien zur Beachtung mitgetheilt worden, daß die Bestimmung, wonach das griechische Versetzungsskriptum für die Prima der Gymnasien schon für den nächsten Ostertermin wegfällt und auch sür die Progym- oasien gilt. Für die gleichzeitige Aushebung des französischen Versetzungsskriptums an Gymnasien und Progymnasie» und ür die Beseitigung des lateinischen Versetzungsskriptums an Realgymnasien bestehe jedoch ein so dringendes Bedürsniß nicht. Von der Ausstellung eines lateinischen Aufsatzes sind die münd lichen und schriftlichen Uebungen nicht berührt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)