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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189101299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18910129
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18910129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-01
- Tag 1891-01-29
-
Monat
1891-01
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.01.1891
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« SS SS. ISSl sich tonlos. ihm hat, einige besondc Kurz, cs v Pichon will wcShalb sie erregenden St — Ter „Tenp Mandant Rue und machte ! geflüchtet. Ne selige Häuptli Der eng gusson erklär» das Gerücht, Abtretung eir von Penang jeder Begrün! lischt» Eiscnb verändert. I Verkehrs der seit dem Begin ausgenommen. Zur braß „ES scheint, di durch einen > worden ist, w betrachten. S ihrer Ansicht i denken nicht st und guten Frl AuSbruch ehrl Streites ist l Provinz Rio < und der Präsi Geldes aus de Präsidenten n Niemand hält Präsident dara Freunde des L sterium ab. l Demission des sür die Hondli zu ertheilen. der Anhängliä Kongreß sagt > es schwer mizn Kleinigkeiten n .Degrnws Diener?" wiederholte sie Ihr schien der Muth zu sinken. „Wollen Sie wirklich nicht gehen?" ries sie init flehender Gebärde: ihre Brust wogte ungestüm, ihre Augen irrten unstät umher, sie hielt sich kaum noch aufrecht. Er begriff ihre Erregung nicht, ihr Gefühl schien krankhaft gesteigert. „Was der Diener jenes Degraw Ihnen mitgetheilt braucht Sie nicht so zu erschrecken," sagte er. Sie fuhr zusammen, das furchtbarste Entsetzen malte in ihren Zügen. Vom Süd welcher sich mi Paschas der E Brief hierher x Maßregeln En welche der Zw ist. Das Schrei MO. In To länger zu wart Trägern voran von dort auf n Bukumbi gegen um Mittag sas Lktobcr, vor > hoben sich seit unter deutscher som unter schwl waren die Hä> langten durchai mit einem Ma jungen der Wa ine Nbtheilunt si verwüsten, iberall aus den wäre, daß die Vereinigte« Staaten vorher das Silber wieder rum Weltgeld machen und dadurch dem internationalen Kredit system eine breitere und solidere Grundlage verschaffen. Wir Deutschen hätten den dringendsten Grund, den Amerikanern hierbei zu helfen, allein unsere Staatsmänner und unsere öffent liche Meinung haben es nicht vermocht, in das Verständniß einer Frage einzudringcn, die an sich ebenso einfach ist, wie sie künstlich verdunkelt wurde. Hoffen wir nur, daß Deutschland nicht durch Schaden erst klug wird. ES scheint ja, daß für die nächste Zukunft der Frieden gesichert ist und daß in den Ver einigten Staaten, wenn auch nicht der gegenwärtige, so doch der nengewählte Kongreß, den Währungswirren ein Ende machen wird. Das Alters- und Jnvaliditätsversicherungsgesetz trägt auch in Berlin schon Früchte. Die sozialdemokratischen Führer haben behauptet, daß in Berlin ein Arbeiter über 70 Jahre ein weißer Rabe wäre. Bereits Mitte dieses Monats waren über hundert Personen im Genuß der Altersrente. Bei einer sehr großen Anzahl von Personen sind die nothwendigen Vorar beiten noch nicht abgeschlossen, so daß in wenigen Wochen 300 Personen die Rente beziehen werden. Die Arbeiten, welche die Einführung des Gesetzes gerade in Berlin gemacht hat, sind bei de» verwickelten und so kvmplizirten Verhältnissen ganz enorm gewesen; ca. 650000 Versicherungskartcn sind von der Zentralstelle abgegeben worden. Der „Franks. Ztg.", der wir die Verantwortung dafür überlasten müssen, entnehmen wir Folgendes: Im anhaltischen Lehrerseminar zu Cöthen hat eine Disziplinaruntersuchung gegen Schüler der zweiten Seminarklasse wegen sozialdemokra tischer Umtriebe begonnen. Die Schüler, im Durchschnitt neun zehn bis zwanzig Jahre, sind verdächtig, sich durch Antheil- nahme an sozialdemokratischen Versammlungen, durch Bezug sozialdemokratischer Schriften, sowie durch Agitation innerhalb und außerhalb des Seminars an der sozialdemokratischen Pro paganda praktisch bethätigt zu haben. Erner der Schüler entzog sich der drohenden Relegation durch schleunigen Austritt aus dem Seminar. Die bisher ongeordneten Neuwahlen zum österreichischen Reichsrath finden alle in der ersten Hälfte des Monat März statt; nur in Dalmatien sind sie bis zum 21. Mürz hinaus geschoben. Die Wahlen in den Städten Nieder-Oesterreichs — auch in Wien — sind auf den 5. Mürz festgesetzt. — Das Komits der böhmischen Landesausstellung theilt mit, daß an der Ausstellung sich 696 deutsche Firmen betheiligen, die 40000 Gulden Platzmiethe bezahlt haben. Das nennt man „Gesian- ungstüchligkeit". Die Herstellung des Gleichgewichts im italienischen Staatshaushalte wird vom italienischen Finanzminister in seinem Exposs am 28. d. M. angckündigt werden. Der „Nat.-Ztg," wird in dieser Hinsicht aus Mailand gemeldet, daß der gestrige Ministerrath den Bericht, welchen der Schatzministcr morgen der Deputirtenkammer über die Finanzlage unterbreiten wird, genehmigte. Durch bedeutende Abstriche der Budgets veröffent lichen Arbeiten, des Krieges und der Marine, sowie durch die Reform verschiedener Steuern wird das Gleichgewicht im Staats haushalt hergestellt werden, so daß die Aufstellung ohne Defizit schließt. Wer's glaubt! Schweizerische Blätter hatten sich eine Art umgekehrter Wohlgemuth-Affaire mit einem Bauführer Hangartncr kon- struirt, der nach seiner Angabe unter falschen Vorspiegelungen von Gendarmen auf deutsches Gebiet gelockt worden und vom Bürgermeister in Hohenthengen über eine Aeußerung zur Rede gestellt worden sei, welche er auf Schweizerboden über den deutschen Kaiser gethan haben soll. In ewigen schweizer Blättern wurde die Frage erörtert, ob der Bundesrath wegen der Angelegenheit diplomatische Schritte thun werde. Nun konstatirt abr, beim Bundes, anders, als r aus dem Arb Schlöffe Röth zum Bürgern Arbeitsplatz li ist nicht über im territorial, Verhaftung, könne vorläusi tervention. L müßte der Be suchen, und weitere Schrit In Puris der auf das höfischen M Herrn Bourge bereits Gerück Bourgeois ha darüber Rede des Stückes „ leidlich gcnux wird er zur l sührung eines sondern aus Man meldet > kalen heftig ai der großen R Jugend auf, s wurde gehört, stellung bei. großen Forma Radau los. Pierre, die Eo hatte, brüllte und bewarf i! und johlten, > und das Bühi holte sich in pflanzte er siö vielfach zu pe schließlich mr Areiverger Anzeiger und Tageblatt. Seite 2. Kalendersonntag verlangt, also von 12 11hr Nachts bis 12 Uhr Nachts, während in Regierungskreisen diese Bestimmung als undurchführbar für eine Reihe von Betrieben angesehen wird, da sie sich in den Schichtenwcchsel nicht einfügen läßt, auch den Betrieb für zwei Nächte zum Stillstand zwingt. Man will daher nur 24 Stunden Ruhezeit festsetzen, ohne sich an den Kalendersonntag zu binden, der Art, daß die Arbeit von Sonnabend Abend oder von Sonntag früh zu ruhen beginnt, je nachdem es der Betrieb erfordert. Die Ausnahmebestim mungen der 88 138» und 139», die die Kommission in zweiter Lesung er veitert hat, werden keinen Widerstand finden. Mehrfach wird in der Presse das Ausscheiden des kvmman- direnden Generals von Lesczynski in Altona aus dem Dienste mit der Thcilnahme des Fürsten Bismarck an einer Festlichkeit, welche jüngst im Hause des Generals stattfand, in Verbindung gebracht. „Offiziös" wird dies bestritten. Graf Herbert Bismarck, welcher sich nervös angegriffen fühlt, wird einen längeren Aufenthalt im Süden nehmen. Heute reist er von München nach Florenz, um von da zunächst nach Palermo zu kurzem Aufenthalt zu gehen. Ein mehr wöchiger Aufenthalt in Kairo ist ebenfalls in Aussicht ge nommen. Im Reichstag gab es vorgestern eine heitere Szene. Der nationalliberale Abg. Hoffmann-Löbau, der gesund und frisch sich aus seiner Heimath wieder cingefunden hatte, um an den Berathungen des Reichstags Theil zu nehmen, hörte zu seiner Verwunderung im Foyer, daß ihn die Presse todtgesagt habe. Er beeilte sich, cs schwarz auf weiß sich vor Augen zu führen, daß er nicht mehr zu Denen-gehören sollte, die nach Goethe nur Recht haben. In diesem Falle aber hatte die Presse Un recht und Herr Hoffmann konnte sich gratuliren lassen dazu, daß er jetzt als Todtgesagter ein recht langes Leben noch vor sich habe; was wir ihm auch gerne wünschen. , r Der Reichstag hat wieder eine Währungsdebatte gehabt, die vielleicht deshalb erhöhtes Interesse in Anspruch nehmen kann, weil man sich mehr mit der Theorie als mit der Praxis der Frage beschäftigte. Die „B. B.-Z." bemerkt hierzu: Die Aeußerungen vom Regierungstisch haben nichis Neues gebracht, man weiß, daß die Regierung nach wie vor am jetzigen Zu stand festhält, d. h. weder Silberverkäufc vornehmen noch sich zu Gunsten des Silbers cngagiren wird. Es bedarf erst durch greifender Ereignisse, uni ejne Aenderung herbeizuführen und vorerst überläßt es Europa den Amerikanern, den Stein ins Rollen zu bringen. Inzwischen aber bleibt uns hoffentlich die Probe auf das Exempel gespart. Der Optimismus der Gold- währungsparlei, der von den leitenden Kreisen getheilt wird, könnte sonst bittere Früchte tragen. In ruhigen Zeiten mag man die Schädigungen der Goldwährung übersehen, im Falle eines europäischen Krieges z. B. würde dieser blinde Doktrinaris mus sich furchtbar rächen. Man erwäge, daß Rußland 600 Millionen Mark Gold an den westlichen Börfen ausstehen hat und mal: sich aus, was die Zurückziehung dieser Summe be deutet oder welche Kaufkraft für Kriegsbedarf Rußland damit auf dem europäischen Markt besitzt. In Deutschland hat Ruß land nach der Miltheilung des Reichsbankpräsidenten Koch 80 Millionen Mark zu fordern. Der russische Finanzminister hat jetzt thatsächlich die Macht, die Börsen zu lenken, während früher eher das Umgekehrte galt. Ist diese Aufstapelung von Gold in Rußland nicht auch eine Kriegsrüstung ? Und Frank reich? Durch künstliche Berechnungen läßt sich doch nicht weg bringen, daß Frankreich doppelt so viel Gold besitzt als Deutsch land. Und wie steht es mit unseren Verbündeten? Wo sollen die Staaten des Dreibundes im Kriegsfälle Gold auftreiben? London wird dann vor Zurückziehung der Russischen Guthaben zittern. Der allgemeine Zusammenbruch müßte das Ende des Goldwährungs-Taumels herbeiführen, wenn nicht zu hoffen Fürchten Sie nichts," fuhr er fort, als sie ihn angstvoll am Arm ergriff, um ihn zurückzuhalten. „Bald werden Sic ihn beschämt von hinnen schleichen sehen." Er eilte seinem Widersacher entgegen, der eben durch die Halle kam; ehe er ihn jedoch erreicht hatte, trat ihm Fräulein Aspinwall in den Weg. „Hier lesen Sie. dieser Brief von Morris kam vor einer Stunde mit der Post," rief sie, ihm ein Papier überreichend. Er folgte ihr in's Wohnzimmer; mechanisch faltete er das Blatt auseinander und las: Verehrtes Fräulein! „Herr Hamilton Degraw ist in hiesiger Stadt wohlbekannt er ist ein gebildeter, kluger und rechtschaffener Mann aus angesehener Familie und von makellosem Ruf. Das habe ich Ihnen bereits mitgetheilt. Er ist groß von Wuchs, eine stattliche und in jeder Beziehung angenehme Erscheinung, hat dunkles Haar, graue Augen und trägt einen stacken Bart. Wenn Sie Zweifel hegen, ob der Herr, der den Empfehlungsbrief gebracht hat, derjenige ist, für welchen er sich ausgiebt, so fragen Sie ihn nach dem Namen meines Töchterchens, welches vor drei Monaten geboren wurde. Sagt er, daß die Kleine Friederike heißt, so ist Alles in Ordnung, verlassen Sie sich darauf, denn am letzten Abend, den er vor seiner Abreise mit uns »»brachte, hatten wir diesen Namen für sie bestimmt, veränderten ihn aber später in Dorothee, wovon er nichts wissen kann. Mit freundlichen Grüßen Ihr ergebener Herbert Morris. Der Künstler gab, ohne ein Wort zu sagen, den Bries zurück und trat in die Halle hinaus. Fräulein Aspinwall näherte sich indessen mit höflichem Gruß dem Herrn aus Cleve- land. Bald hatte sie ihn in ein Gespräch verwickelt, bei dem sie in völlig natürlicher, zwangloser Weise auf Cleveland und seine Bewohner zu sprechen kam. Der Fremde beantwortete alle Fragen rasch und ohne Verlegenheit, selbst ak» von der Familie Morris die Rede war. Der Künstler dagegen, der halb abgewandt am Eingang stand, so daß er jedes Wort hören konnte, fah mehr und mehr betroffen aus. Jetzt kam die ent scheidende Frage: „Wissen Sie vielleicht, welchen Namen man dem jüngst geborenen Töchterchen gegeben hat, Herr Degraw?" Ohne zu zögern, antwortete der Gefragte: „Friederike, so viel ich weiß. Wenigstens wurde mir das am letzten Abend gesagt, als ich bei ihnen war." „Danke sehr, ich hätte es schon längst gern gewußt!" er- wiedertc Fräulein Aspinwall. Sie wollte dem Künstler einen bedeutungsvollen Blick zuwerfen — allein dieser war fort. (Fortsetzung folgt.) dem Eissport in ausgedehntestem Maße huldigen durften, haben sich entweder auf ihren weiten Schlittenfahrten, die sie fast täglich unternahmen, oder während des Schlittschuhlausens, dem sie nicht minder oft auf der im Park des Schlosses Bellevue sür sie hergerichteten Eisbahn abgelegen, erkältet. Der Kronprinz leidet infolge besten an einer Entzündung der Augen, die zwar nicht bösartig ist, aber immerhin eine gewisse Schonung nothwendig macht. Bei den Prinzen Eitel-Friedrich und Adalbert ist eine Bronchitis aufgetreten, und zwar bei ersterem in so heftigem Grade, daß er das Bett hat hüten müssen, bei dem Prinzen Adalbert weniger heftig, aber immer hin ist auch ihm das Verlassen des Zimmers untersagt. Wenn bei dem am schwersten erkrankten Prinzen Eitel-Friedrich auch kein Anlaß zu besonderen Besorgnissen vorliegt, so wird der selbe voraussichtlich doch noch aus Wochen hinaus an das Zimmer gefesselt sein. Daß der junge Prinz, nachdem er die eigentliche Krankheit überstanden hat, deren Nachwehen leicht überwinden wird, darf um so eher gehofft werden, als er sich einer Konstitution erfreut, die bei Weitem kräftiger ist, als die jenige seines älteren Bruders; selbst der dritte Sohn unseres Ka'iserpaarcs ist körperlich kräftiger, als der um 2'Z Jahre ältere Kronprinz Der Bundesrath hat in seiner letzten Plenarsitzung zu den Beschlüssen der Arbeiterschutz-Kommission des Reichstages nach langer und eingehender Berathung Stellung genommen. Die selbe geht im Wesentlichen dahin, daß die Beschlüsse zweiter Lesung in ihrer Gesammtheit für die Verbündeten Regierungen unannehmbar sind. Ueber die Stellungnahme der verbündeten Regierungen zu den einzelnen Kommissionsbeschlüssen erhält die „Voss. Ztg." folgende Mittheilungen: Besonders erklären sich die verbündete» Regierungen gegen die bezüglich der Fort bildungsschulen zu K 120 des Gesetzes in zweiter Lesung ge faßten Beschlüsse, wonach der Unterricht nicht am Sonntage vor Beendigung des Hauptgottesdienstes statlfinden darf. Nicht minder verwerfen die verbündeten Regierungen den zu Gunsten der Jnnungsschulcn am Schlüsse des Paragraphen gemachten Zusatz, wonach die jungen Leute die Gemeinde-Fortbildungs schule nur dann zu besuchen gehalten sind, wenn sie keine von der höheren Verwaltungsbehörde anerkannte Jnnungs- oder andere Fach- oder Fortbildungsschule besuchen. Diese zu Gunsten der Innungen gemachte Ausnahmebestimmung hat derBundes- rath als vollständig unannehmbar erklärt. Was den viel be sprochenen § 153, Verrufsparagraphen, angeht, so werden die Verbündete» Regierungen die Wiederherstellung des Paragraphen in der Form der Regierungsvorlage Vorschlägen. Derselbe Vorschlag wird zu 8 125, wo aus der Buße der Vorlage eine Entschädigung geworden ist, nicht wiederholt werden. Was die Frauenarbeit angeht, so wünschen die Verbündeten Regierungen Aufrechterhaltung der Beschlüsse zweiter Lesung. Etwaigen Versuchen, die Disserenzirung der Frauenarbeit nach den Be schlüssen erster Lesung, 11 Stunden für unverheirathete, 10 Stunden für verheirathete Frauen, wieder aufzunehmen, wird energisch entgegengetreten werden. Was die jugendlichen Ar beiter angeht, so wird die Wiederherstellung jener Bestimmung gewünscht, wonach 13jährige Knaben, die nicht mehr schul pflichtig sind, auch vor dem vollendeten vierzehnten Jahre volle zehn Stunden des Tages beschäftigt werden können. Nach 8 105e Schlußsatz sind die Gewerbetreibenden, sofern cs sich um Ar beiten handelt, die ausnahmsweise nach den: Absatz 1, »I. 2, 3, desselben Paragraphen vorgenommen werden können, sofern diese Arbeiten länger als drei Stunden dauern, verpflichtet, jedem Arbeiter an jedem dritten Sonntage volle sechsund- dreißig Stunden frei zu lassen. Man wird auf der Wieder herstellung der Regierungsvorlage „volle vierundzwanzig" Stunden bestehen. Was die eigentliche Sonntagsruhe angeht, so besteht die Hauptdiffercnz darin, daß die Kommission den „Ja, ich sah Sic gestern im Gespräch mit ihm. Auch ich habe seitdem mit ihm geredet und weiß genau, was wir zu fürchten haben." Sie beugte das Hauvt und verfiel in tiefes Sinnen. Sie war so schön, wie sie mit gesenkten Lidern und ge- rötheten Wangen vor ihm stanv, immer von Neuem fesselten ihn ihre Reize — er gab keinen Laut von sich, um den Zauber nicht zu brechen. Wenn er sic verlor, wo konnte er hoffen, Liebe und Poesie je wieder so verkörpert zu finden. Nirgends — das wußte er wohl. Aber während sein Inneres noch von diesem Gedanken erbebte, wandte er sich und sein Blick schweifte unwillkürlich nach der geöffneten Saalthür, in welcher Hilary Aspinwall stand, das Auge auf ihn gerichtet und ein bedeut sames Lächeln aus den Lippen. Auch sie schmückte der holdeste Liebreiz. Warum, so fragte er sich, hatte er sem Herz an ein Weib gehängt, das durch sein räthselhaftes Wesen ihm unaus gesetzte Qualen bereitete, statt jene edle Frau zu erwählen, deren offenes Gcmüih und heitere Anmuth sie zu einer Krone ihres Geschlechtes machten? Er wußte leine Antwort aus diese Frage. Seufzend blickte er wieder nach der Signsrina hin. „Und was hat Degraw's Diener Ihnen gesagt?" hörte er sie murmeln. „Nichts, was Sie zu erschrecken braucht," erwiderte der Künstler. „Er ist — ja, er ist unser Freund und ohne sein Wissen kann uns nichts geschehen." Sic klammerte sich krampfhaft an das Treppengeländer. „Sind Sie denn durch nichis zu bewegen?" fragte sie wieder, „nicht einmal dazu, auf eine Woche nach New-Jork zu reisen?" „Nein, ich bleibe," versetzte er, „und wenn jener verkappte Teufel seinen Pferdefuß zeigt, so —" „Horch," ries sie und machte Miene, die Treppe wieder hinaus zu eilen, „er kommt, ich höre ihn in der Halle. Es ist um uns Beide geschehen. Woher soll ich die Kraft nehmen —" „Beruhigen Sie sich," sagte er kühn, „ich will handeln, wie es sich für mich ziemt. Gleich jetzt werde ich ihm ent gegen treten und den Bösewicht auf der Stelle entlarven. Am Millionen. Von U. K. Green. (25. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Sie haben meinen Bries nicht gelesen?" rief sie erschreckt und spähte mit angstvollen Blicken in alle Ecken und Winkel und nach der Eingangsthür. „Ich habe ihn gelesen und will Ihren Wunsch erfüllen, so bald Sie mir versichern, daß dies Ihre letzte Entscheidung ist, daß Sie dies Mittel ergreifen, nm sich eines lästigen Bewerbers zu entledigen. Sprechen Sie es aus, denn ich kann diesen Zweifel nicht ertragen, kann cs nicht ertrage», daß Sie mit so innigen Blicken die Blumen betrachten, die Ihnen jener Mensch geschickt hat, der —" „Wie," rief sie erbleichend und machte eine Bewegung, als wolle sie den Strauß von ihrem Busen reißen, „waren Sie cs denn nicht, der mir die Blumen sandte? Ich glaubte, sie kämen von Ihnen. Der Korb stand in der Fenster nische, wohl las icy den Namen des Gebers, aber ich dachte nur an Sie —" Der Ton der Worte erfüllte ihn mit Entzücke», er mußte an sich halten, um sie nicht vor Wonne in seine Arme zu schließe». „O, entziehen Sie sich der Gefahr," flehte sie, „erfüllen Sie meine Bitte! Täuschen Sic sich nicht. Scheint auch Unschuld und Heiterkeit in diesem Paradiese zu wohnen, doch lauert der Tod darin und Sie sind es, den er sich zum Opfer er sehen will." „Droht der Tod in diesen Mauern oder auch nur ein Schatten von Gefahr solange Sie hier sind — wie können Sie denken, daß ich von der Stelle weichen würde?" „Aber ich bin nicht bedroht — o glauben Sie mir doch!" rief sie, die Hande ringend, da sie sah, daß er unbeweglich blieb. „Sie machen sich unnöthige Sorgen, wenn Sie für meine Sicherheit fürchten," erwiverte er ernst. „Ich kann nicht glauben, daß mir wirklich Gefahr droht und dies der Grund rst, weshalb Sie mich entfernen wollen." Sie erblaßte; ihre Augen blitzten. „Was veranlaßt Sie zu solcher Behauptung?" fragte sie. ?,Daß Sie mich von sich schicken, daß Sie mir rathen, Sie feige zu verlassen, als wäre ich eine Memme. Ist jener De graw der Schurke, wie Sie mich glauben machen wollen, so thaten Sie besser, die Hilfe der Polizei gegen ihn anzurufen, statt de» Versuch zu machen, ihn durch Ihr liebreizendstes Lächeln von seinen Plänen abziibringcn." „Sie verstehen mich nicht," stöhnte sie. „Ich bin in einem Netz gefangen und muß mich aus meine Weise zu befreien suchen. Wen» Sic mich lieben, so vertrauen Sie mir. O thun Sie es, mein Freund! Nicht mir Ihre Rettung hängt davon ab, auch mein Glück." „Immer neue Geheimnisse!"
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