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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 20.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189101204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18910120
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18910120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-01
- Tag 1891-01-20
-
Monat
1891-01
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 20.01.1891
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18. tter eines hsen und Sr. Kgl. cst ist er iften be- Dresdens reinigung. jorabende deutschen chmückten iservative > Militär- öeleranen reine Ab- ildete die i. Hankels iers ver- regiment. gleichem -aale des lcher eine ach dem Dresdner Theodor Böttcher getragene sächsischen !tag, den : Wieder- eicr des. ds Sälen :ranstaltet Geburts- niiegesell- ! Uhr ein im Erd- auenschcn 'gefunden, en geheizt den Tod ten Sohn man arg, cholt, daß :r Ren- wrs zur ton den erhaupt m war. ad man. rnd nach re 1889. ig etwas ien und Z90 nach aerließen i 12147 :rein der Zelvedere zten sich eten war. hoff und ind Geh. rnd die , Prinz rschienen Majestät elgrauem mit lila- mke von clen mit l. Hoheit )iobe mit eröffnete >en Ball. Ulancn- ille mit nz Fricd- : Schultz, hast mit cen Saale n wurde, end früh. ! als der Benutzung ofsenstehen. Drahtberichte -es „Freiberger Anzeiger". Brüssel, 18. Januar. Der Bürgermeister genehmigte Vie für Dienstag beabsichtigte Kund- gebung zu Gunsten Ves allgemeinen Stimmrechts und tras die nothwendigen Maßregel n zur Aus rechterhaltung der Ordnung. Die Regierung be rief zwei Regimenter zur Verstärkung nach Brüstet Paris, 18. Januar. Der Winter ist hier außerordentlich streng. Das Thermometer zeigt in Maco« — 14 Grad, in Tours —15, in Toulons — 20, in Setif (Algerien) —12 und in Perpignan — 8 Grad. Mehrere Flüsse sind zugefroren, was seit 30 Jahren nicht der Fall war. London, 18. sJanuar. In einer Ansprache zu Traten erklärte Parnell, es sei in der letzten Zusammenkunft mit O'Brien zu einem Einver nehmen gekommen. Er Wiste nicht, ob die geg nerischen Deputieren ihre Entscheidung getroste« hätten; es wäre aber ihr Fehler, wenn die Lösung die Frage nicht beendigte. Konstantinopel, 18. Januar. Der Sultan begnadigte anlätzlich des armenischen Weihnachts- feftes von «8 hier gefangenen Armeniern 76. Die Begnadigten wurden sofort freigelastcn; die übrige« 13 bleiben in Haft. nid im Mitar- «Heizer irverein en hielt. ier und alichster äsende» ch zahl- gegeben er Herr Müller- ung des eutschen stät den matzsch- n Dank Verein Blühen meinde- r elften aus hie- chäsilgte muthlich >gen ge- rztcs ist Mittelst tthet ist. Vermischtes. * Entgleisung. Am 16. d. M., gegen 9 Uhr Abends ist der zwischen Potsdam und Berlin, Potsdamer Bahnhof verkehrende Anschlußschnellzug Nr. 33b bei der Abfahrt von Potsdam, wahrscheinlich in Folge unrichtiger Weichenstellung theilweise entgleist. Die Maschine zertrümmerte den Prellbock bei der an der östlichen Ausfahrt des Bahnbofes gelegenen Zentral-Hcbelbude und überfuhr die Neuendorfer Chaussee bis auf die daneben gelegene Wiese, woselbst der Tender umstürzte und den Weitergang der Maschine hemmte. Reisende und Per sonal sind unverletzt geblieben. * Eisenbahnunglück. Ter Frühzug von Metz nach Saarburg entgleiste gestern bei Remilly. Ter Unfall wurde durch unterlassene Weichenstcllung veranlaßt. Ter Zug fuhr auf ein todtcs Geleise. Die Maschine stürzte einen vier Meter hohen Damm herab, wodurch der Maschinist getödtet und ein Heizer schwer verletzt wnrbe. Der Packwagen legte sich gner, was ein Nachstürzen der Personenwagen verhinderte. Die Rückwände von drei Personenwagen wurden zwar eingedrückt, gleichwohl ist kein Passagier verletzt worden. * Unglücksfall. In einem Dorfe bei Würzburg ver brannten zwei Rinder; zwei andere erhielten starke Brand wunden. * Bon der Elbmünvung. Die Hamburger Assekuranz- Gesellschaften halten einen Dampfer, welcher in der Nähe von Helgoland kreuzt, um die ankommenden Schiffe zu warnen, in die Elbe cinzufahren. Mehrere Schiffe treiben, vom Eise um schlossen, im Strome. * Flucht. Der Hamburger Kollekteur Max Mindus ist verschwunden; er führt die Summe von 40000Mark bei sich. * Großartige Schenkung. Eine Pariser Dame, welche vorläufig ungenannt bleiben will, hat die testamentarische Verfügung getroffen, daß ihr Gesammtvermvgcn in Höhe von acht Millionen Franks dem französischen Staate als Fonds zum Ankauf von Kunstwerken für das Louvre - Museum zu fallen soll. ' Waivmännifche Ueberraschungen. Der ungemein strenge Winter mit seinen furchtbaren Schneefällen hat in Oester- S1a«de-amtS«a»rlchten von Freiberg vom 17. Januar 18bt. Aufgebote: Der Mädchenbürgcrschullchrcr Ferdinand Heinrich Bol chcr und Augusle Marika Rechenberger hier; der Lchornstein'cger Franz Oskar Kubasch hier und Lina Bcriha Morgenstern in Biei cn- mühic; der Schieferdecker Karl Hermann Otto auS Oederan und Emma Alwine Gärmcr aus Riede,ncukirch bei Bischofswerda, Be de hier. Ehcschlicbnnacu : Der Hüttenarbeiter Heinrich Wilhelm Keller und Mrric Emilie Arnold hier. Geburten: Dem Handarbeiter Haugut eine Tochter; dem Flachsspinnerei-Arbeiter Clausnitzer cm Sohn. Stcrbesälle: Des Schuhmacher K. H. Fischer Sohn Hans Hermann, 2 M 3 T. alt; der Privat,er, vormalige Gctreidehin dler Johann Friedrich August Oehmigen, 7S I. 8 M alt. Fai»Me«-Rachr1chte«. Geboren: Ein Knabe: Hrn Wilhelm Schröder, Bad Schw izer- muhlc. Hrn. Bruno Anders in Loschwiy. Hrn. Walther Lahodc in Dresden. — Em Mädchen: Hrn. Otto Paulsien in Leipzig. Hrn. Schlosscrmcister August Klemm in Dresden. Gestorben: Hr. Bürgermeister a D. Ernst F icdrich Picnitz m Pirna. Hr. Or. pkil. Martin Bechler in Lei z g. Hr. August Fremdenliste vom 17. Januar. Bcyrich, Gutsbesitzer, Pinncwitz, Goldnc Pforte. Bavlborn, Kaufmann, Rouland, Hotel Goldn. Stern. Beger, Gutsbesitzer, Lösten Goldne Pwrte. Ballet, Student, Prag. Hotel Goldn. Stern. Beu, Kaufmann, Leipzig. Hotel R Hirsch. Dietze Anton, V c Händler, Adolssgrün, Stadt Chemnitz. Dietze, Viehhändler, Adolssgrün, Stadt Chemnitz, siritziche, Kaufmann, Görlitz, Hotel de Saxe Gläser, Kaus, ann, Dresden, Hotel Goldn Stern. Glouth, Kausm., Döbeln, Hotel R Hirsch. Gareisi, Kaufmann, Fackenstem, Hotel Goldn. Stern . Hempel, Landbricslrägcr, Ziegenhain, Goldnc Pforte. Schmidt. Kausm, Berlin, Hotel R. Hirsch. Haase, Buchbindcr-Mstr., Dresden, Schwarzes Rosi Hellmann, Kaufmann, Nürnberg, Schwarzes Roß. Jungk, Kaufmann, Leipzig, Hotel de Saxe. Joscht, Kaufmann, München. Kretzschmar, Gutsbesitzer, Lösten, Goldnc Pforte. Kretzschmar, Pri- vatus, Pinncwitz, Goldne Psort. Löwcnh.im, Kaufmann, Berlin, Hotel R Hirsch. Marx, Kaufmann, Hannover, Hotel Goldn. Stern. Mehner, Gutsbesitzer, Leippen, Goldnc Pforte. Matthes, Kaufmann, Dresden Hotel R. Hirsch Noffke,Kaufmann, Berlin, Hotel de Saxe. Nopgatz, Kammann, Leipzig, Hotel de Saxe. Preiß, Kausmann, Zwickau, Hotel de Saxe Pauli, Kausmann, Leipzig Hotel Goldn. Stern. Pitschkcr, Kaufmann, Leipzig, Hotel R. Hüsch Richter, Trichincnschaucr, Pinncwitz, Goldnc Pforte. Ri ter, Kaufmann, Dresden, Hotel R. Hirsch. Rudolph Kaufmann, Zittau. Hotel Stadt Altcnbura. Richter und Frau, Kaufmann, Leipzig, Hotel Stadt Alten burg. Stern, Wcinhänd'cr, Kitzingcn, Schwarzes Roß. Stern, Reisender, Kitzingcn, Schwarzes Roß Stein, Kausm., Berlin. H.'Kl R. Hirsch. Schmul, Kaufmann, Berlin. Voigt, Monteur. Plauen, Stadt Chemnitz Vollert, Kaufmann, Glauchau, Hotel R. Hirsch. Vogt, Kaufmann, Magdeburg, Hotel de Saxe. Vogel, Kaufmann, Zeulenroda, Hotel Stadl Altenburg. Nach einer am schwarzen Brett der Universität zu Leipzig l befindlichen Bekanntmachung hat das Königl. Kultusministerium ! einen Wunsch dahin zu erkennen gegeben, daß die Studirenden < der Theologie mehr als dies seither geschehen ist, sich an den ! Vorlesungen über Pädagogik betheiligen möchten; ebenso seien f seminaristische Studien nicht zu vernachlässigen. Die theologische i Fakultät schließt sich dem Wunsche des hohen Ministeriums < an und ersucht die Studirenden, darnach zu handeln. — In einem Hotel in Leipzig wurde vorgestern ein Unbekannter, der sich daselbst einlogirt hatte, todt im Bette ausgefunden. Der selbe hat sich allem Anscheine uach mit Strychnin vergiftet. Ler Unbekannte dürfte 50 Jahre alt und Faorikant oder Ge- schästsreisender sein. — Auf dem Produktenbahnhose des Dres dener Bahnhofes hat sich vorgestern Nachmittag ein bedauer licher Unglücksfall zugelragen. Ein in Paunsdorf wohnhafter 58jähriger Streckenarbeiter trat beim Herannahen einer Loko motive auf einen neben dem Gleis liegenden Schneehaufen, der jedoch durch die Last des Mannes zusammenrutschte und letzteren dadurch zum Fallen brachte. Unglücklicherweise kam er aus das Gleis zu liegen, als gerade die Lokomotive vor übersauste, die ihm den rechten Unterschenkel zermalmte, so daß er schwerverletzt in's Leipziger Krankenhaus gebracht werden mußte. — Ter 4 Uhr 45 Minuten in Leipzig fällige Schnell zug aus Frankfurt a. M. hat vorgestern die Droschke Nr. 207 zwischen Ehrenberg und Leutzsch überfahren und vollständig demolirt, auch den Gaul getödtet, während der Kutscher zum Glück unverletzt davongekommcn ist. Tas Vorkommniß selbst war vom Zugpersonal nicht wahrgenommen worden und erst bei der Ankunft des Zuges in Leipzig, wo man ein Stück der Troschke an den Puffern hängend Vorsand und an denselben Blut bemerkte, erhielt das Personal Kenntniß von dem Un fälle. Ter Kutscher behauptet, die Bahnbarriere sei nicht ge schlossen gewesen. — In einem Hause des Leipziger .Stadt- theiles Lindenau entstand am vorgestrigen Abend in der achten Stunde in der Wohnung eines Handarbeiters ein Stubenbrand. Hierbei erstickten in Folge des Rauches die in Abwesenheit der Eltern eingcschlossen gewesenen 3 Kinder im Alter von 5, 3 und 1'/, Jahren. Vcrmuthlich haben die Kinder mit Streich hölzchen gespielt und das in der Stube befindliche Bett hier bei in Brand gesetzt. Ta die betreffende Familie allein in dem fraglichen Häuschen wohnte, konnte von dritter Seite aus Hilfe nicht leicht gebracht werden. Die heimkehrendc Mutter sand die Stube voll Rauch und ihre Kinder todt auf. Ter Verein ehemaliger Fürstenschüler hat Dank der uner müdlichen Thätigkeit seines Vorsitzenden, Major Königsheim, jetzt in Chemnitz, im letzten Jahre einen ansehnlichen Auf schwung genommen, indem sich seine Mitgliederzahl auf 773 erhöhte. Von diesen Mitgliedern besuchten 330 die Fürsten schule in Grimma, 250 St. Afra und nahezu 200 Schule Psorta. Ta nunmehr genügende Mittel zur Verfügung stehen, soll von nun an vom Vereine jeder der drei Fürstenschulen jährlich ein Viatikum von 200 Mark an einen Abgehenden, den die letzteren unter sich zu wählen haben, gewährt werden, während dies bisher nur ,e eine Schule empfangen konnte. Zur Stärkung des Gefühls der Zusammengehörigkeit haben sich bisher in 4 Städten, in Meißen und Zwickau, neuerdings in Chemnitz und Grimma Ortsvereimgunacn ehemaliger Fürstenschülcr gebildet. Vom Vereine werden über den Lebens ¬ mäßigen Systeme wird in derselben das Wissenswerthe aus der Verwaltung und dem Stande der Gemeindeangelegenheiten aus den Berichtsjahren vorgeführt. Einen breiten Boden des > Berichts nimmt die Entstehungsgeschichte und Beschreibung deS seitens der Fleischerinnung mit Einführung des Schlachtzwanges neuerrichteten Schlachtvichhofes ein. Bemerkcnswerth bezw. auf den ersten Anblick auffallend ist endlich, daß seit dem In krafttreten des Reichskrankenversicherungsgesetzes die Finanzver hältnisse des Stadlkrankenhauses sich eher verschlechtert als ver bessert haben. Es wird dies vom Berichterstatter damit er klärt, daß, während vorher sämmtliche gewerblichen Arbeiter zu der Krankenhauskasse ihre Krankensteuer entrichten mußten, es jetzt von dem Ermessen des Krankenkassenvorstandes abhängt, ob er dem erkrankten Arbeiter ambulante Krankenbehandlung gewähren oder die meist kostspieligere Aufnahme in das Stadtkrankenhaus bewilligen will, erfahrungsgemäß aber die Geneigtheit der Kassen - Vorstände zur Unter bringung der erkrankten Kaffenmitglieder im Stadt krankenhause mehr und mehr abnehme." — Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich am Donnerstag Vor mittag auf der Eisenbahnstrcckc Meerane-Gößnitz. Ter 29jährige Schneeschausler Schumann aus Ponitz war auf Götzenihaler Flur gerade in dem Augenblicke zwischen den Schienen be schäftigt, als der 10 Uhr 40 Min. von Meerane abgehende Personenzug hernngesaust kam und den arglos arbeitenden Mann erfaßte. Vom Tender wurde der Unglückliche 200 Meter weit mit sortgeschleift, bis schließlich der yanze Zug über seinen Körper hinwegging, wobei ihm das eine Bein abgetrrnnt wurde. In diesem gräßlichen Zustande fand man den Schumann auf und brachte ihn sofort in das Meeraner Krankenhaus. Kunst, Wissenschaft, Literatur. ** Woche«plan vcr Königlichen Hoftheater zu Dresden. Altstadt: Dienstag: Tie Königin von Saba. — Mittwoch: Martha. — Donnerstag: Der Freischütz. — Freitag: Letztes Sinfonie-Konzert. — Sonnabend: Die beiden Schützen. — Der Kinder Weihnachtstraum (Anfang 6(2 Uhr). — Sonntag: Tannhäuser (Anfang 6'/, Uhr). — Neustadt: Dienstag: Graf Essex. — Mittwoch: Künstler-Namen. — Donnerstag: Haus Fourchambault. — Freitag: Künstler-Namen. — Sonnabend: Subskriptionsball. —Sonntag: Künstler-Namen (für die Abonnenten des 24. d. M ). ** Die Königliche Sammlung ver Gipsabgüße im 2. Obergeschoß des Albertinums in Dresden wird Montag den 19. Januar um ^/,2 Nachmittags durch Se. Majestät den König im Beisein der Prinzen des königlichen Hauses und der Herren Staatsminister eröffnet werden. Dienstag den 20. ds. Mts. wird das Museum einem größeren Kreise geladener Besucher gegen Eintrittskarten zugänglich sein und am Tage darauf, also von Mittwoch den 21. Januar an, der allgemeinen gang ehemaliger Fürstenschüler Nachrichten für die später zu druckenden Stammbücher erbeten. — Ani Sonnabend wurden die zu den Gewehrübungen einberufen gewesenen Mannschaften wieder nach der Heimalh entlassen. Von Chemnitz wurden dreivicricl 9 Uhr Vormittags gegen 250 Mann nach Frei berg und 280 Mann nach Stationen bis Annaberg befördert, denselben folgten '/z12 Uhr 140 Mann nach Stationen bis Marienberg. Vom Riesaer Frühzug gingen 120 Mann aus den Reichenbacher 9 Uhr-Zug über, der bereits gegen 230 Mann von Freiberg nach Zwickau brachte. Von den Garnisonen Leisnig und Döbeln trafen gegen ^2 Uhr Nachmittags 800 Mann mit Sonderzng ein, von denen die Mehrzahl in Chemnitz blieb und 250 Mann ebenfalls mit Sonderzug nach Aue weiter- suhren, nachdem von einem kurz vorher aus Dresden eingetrof- jcnen 74 Achsen starken'Sonderzug, der bereits unterwegs über 300 Mann und in Chemnitz über 550 Mann abgegeben hatte, liech gegen 150 Mann zugestiegcn waren. Der Dresdner Zug fuhr mit 480 Mann nach Zwickau weiter. Ter crzgebirgisch-vogtländische Bezirlsverein vom deutschen Werkmeister-Verband hielt gestern in Zwickau einen Kreistag ab. Dieser Bezirlsverein umfaßt zur Zeit über 600 Mit glieder, welche sich auf 16 Vereine in den Städten Zwickau, Aue, Crimmitschau, Glauchau, Klingenthal, Lengenfeld, Lugau, Meerane, Mylau, Oelsnitz i. V-, Penig, Plauen, Reichenbach, Rodewisch, Auerbach, Schwarzenberg und Werdau vertheilen. In einem Dorfe bei Plaue« i. V- ist in der Nacht zum 17. d. M. ein Einbruchsdicbstahl verübt worden, wobei dem Ticb etwa 900 Mark Geld in die Hände gefallen sind, die der Bestohlene zur Bezahlung von Geschästsschulden verwenden wollte. Seitens des Stadtrathes von Zittau ist man gegenwärtig mit den Vorbereitungen zur Errichtung eines Gewerbegerichts in Zittau beschäftigt. Die Beisitzer sollen im Sinne des Ge setzes zur einen Hälfte aus den Arbeitgebern, zur anderen Halste aus den Arbeitern entnommen werden. Ter fahrplanmäßig halb 4 Uhr in Borna fällige Güterzug erlitt am Sonnabend unweit Platcka einen Achscnbruch und war in Folge dessen die Strecke Leipzig-Borna-Chcmnitz und umgckehrt gesperrt. Der Personenzug, welcher dreiviertel 4 Uhr von Leipzig in Borna einlraf, hatte demgemäß auf dem Bornaer Bahnhofe einen längeren unfreiwilligen Aufenthalt; desgleichen mußte auch der gegen 5 Uhr von Chemnitz in Borna zu erwartende Personenzug bei Plateka halten. Gegen 6 Uhr rückten die beiden erwähnten Personcnzüge an die Unfall stelle heran und mußten die Passagiere behufs der Weitersahrt an derseben umsteigcn. Die llcine Tochter des Fleischermeisters O. in Döbel« halte vor Jahresfrist eine Nähnadel verschluckt. Bei der ein jährigen Wanderung war dieselbe in der letzten Zeit in der Gegend des linken Oberschenkels, wo sie sich mit der Spitze nach der Hautsläche zu festgesetzt hatte, angekommen. Vor einigen Tagen gelang cs einem Döbelner Ärzte, die Nadel durch einen Schnitt zu entfernen. Ter jetzt ansgegebene Verwaltungsbericht des Stadtraths zu Reerane bezieht sich auf die Jahre 1888 und 1889 und ist noch von dem seitherigen Bürgermeister der Stadt, dem in zwischen als Nathsvorstand nach Freiberg berufenen Herrn Ur. Böhme, erstattet worden. Die „Leipz. Ztg." schreibt dar über : „In knapper Form und nach einem bestimmten, zweck ¬ reich mitunter recht unwillkommene Gäste in die Flachland reviere verschlagen. So machen es sich Bären, wahrscheinlich aus dem Bachergebirge in der Pettauer Gegend (Steiermark) bequem. Eine Treibjagd war von sehr günstigem Erfolge, in dem drei Bären erlegt wurden. In der Cubiner Gegend im Temeser Komitate wurden die Wölfe in bedenklicher Weise zu dringlich und raubten aus den Gehöften mehr als zwanzig Schafe. Einer Jügerpatrouille gelang es aus einer Rotte von acht Wölfen zwei Stück zu erbeuten. Im erzherzoglichen Revier MostyjbeiJablunkau wurde gelegentlich einer Treibjagd ein LuchS erlegt und zwar hat er eS einem schlichten Uhrmacher zu danken, daß sein letztes Stündlein geschlagen. * Das Erddede« i« Gouraya. Nach weiteren Nach richten wurde in Folge der jüngsten Erderschütterungen in Gouraya bei Cherschell etwa 40 Eingeborene getödtet. Der materielle Schaden wird auf 500 000 FrcS. geschätzt. * Berurtheilung. In dem in Canea verhandelte» kriminalprozeß, betreffend die Ermordung des deutschen Ge ehrten vr. Reinsch, wurden die Muhamedaner AchmetSkania als Mörder zum Tode, Agrimaki als Mitschuldiger zu zehn jähriger Kerkerstrafe verurtheilt. Als Theilnehmer wurden Kotzifos und Menaki mit zehmonatlichem, Refaki mit neun- monatlichem Kerker bestraft. * Ein junger Messerheld. Ein zwölfjähriger Knabe ist am 16. d. M. vom Schöffengericht in Spandau wegen Körperverletzung zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt wor den. Er hatte ohne Veranlassung einen anderen Knaben mit einem Messer verwundet. Der jugendliche Messerheld begann seine Laufbahn auf dem Bahnhof, wo er sich den Reisenden als Gepäckträger anbot. Davei verübte er einen Einbruchs dicbstahl und erhielt deshalb 14 Tage Gefängniß. ZurTheil- nahme an diesem Vergehen hatte er noch mehrere gleichaltrige Genossen verleitet. * Schneeverwehungen. Der vorgestern Abend 6 Uhr 55 Min. von München über Nürnberg-Bamberg nach Hof abgelassene Schnellzug ist wegen Schneeverwehung dort nicht eingetroffen, auch die Personenzüge verkehren mit ganz bedeu tenden Verspätungen. — Durch anhaltenden starken Schneefall waren gestern die Eisenbahnen in der Richtung Breslau und Glatz gesperrt. Der zweite Breslauer Zug liegt bei Gottesberg im Schnee. In der Richtung nach Görlitz und bis Ruhbank treffen die Züge mit großer Verspätung ein. Der Güterverkehr hat dort aufgehört. Laut amtlicher Meldung ist der Personenverkehr auf der Eisenbahn zwischen Hirschberg und Breslau gestern wieder ausgenommen worden. — Im west lichen Thüringen herrschen furchtbare Schneestürme. Der Bahnverkehr wird dort nur mit größter Mühe aufrecht er halten. Sämmtliche Züge haben mehrstündige Verspätung. — Wegen Schneeverwehung ist auf der Dux-Bodenbacher Eisenbahn aller Frachtenverkchr eingestellt worden; der Personen verkehr wird auch dort nur mit Mühe aufrecht erhalten. — Auch auf der Linie Budapest-Bruck-Wien und den Neben linien ist der Lastzugsverkehr eingestellt. — Große Schneefälle werden aus der Herzegowina, Crivoscie und Montenegro ge meldet. Die ganze Bocche di Cattaro ist mit Schnee bedeckt. In der Crivoscie tauchen zahlreiche Wölfe auf. — In Pi 0 m trat am 17. Januar abermals Schneefall ein. Nach Meldungen aus Neapel schneite es daselbst die ganze Nacht. Der Wagenverkchr wurde dort eingestellt. — In Rußland sind neuerdings wieder große Schneemassen niedergegangen und zahlreiche Personen durch Schneeverwehungen um's Leben gekommen. Die Wölfe drangen häufig, von Hunger gepeinigt, bis in die Gemarkungen der Dörfer vor und es fielen ihnen zahlreiche Thiere, vereinzelt auch Menschen, zum Opser. In vielen Dorfschulen sind die Weihnachtsferien (die Russischen Weihnachten finden bekanntlich 12 Tage später als in den Abendländischen Kirchen statt) auf jetzt unbestimmte Zeit verschoben worden und bleiben die Schulen vorläufig ganz geschlossen, bis mildere Witterung eintritt.
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