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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 20.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189101204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18910120
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18910120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-01
- Tag 1891-01-20
-
Monat
1891-01
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 20.01.1891
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ir I8VI i5< in Dresden gestorben ist, war am 25. November 1812 als der Sohn des 1819 gestorbenen Kgl. s. Leibchirurgus I. G- S. Petzholdt geboren. Er bekleidete seit 1874 die Acmter eines Bibliothekars Sr. Majestät des Königs Albert von Sachsen und Nach eine befindlichen B «inen Wunsch der Theologie Vorlesungen seminaristisch! Fakultät schli an und erfüll einem Hotel sich daselbst > selbe hat sich Der Unbekan schäftsreisend, dencr Bahnh licher Unglik 58jähriger § motive auf der jedoch dl letzteren dad er aus das 6 übersauste, di er schwerverl mußte. — T zug aus Fra zwischen Eh demolirt, au Glück unverl war vom Zi bei der Ank> Troschke an Blut bemerk salle. Ter schlossen ger theiles Lind Stunde in i Hierbei erst, Eltern einge und 1'/, Jc Hölzchen ges, bei in Brar dem fraglich Hilse nicht sand die St Ter Ve müdiichen l jetzt in CH schwung ge erhöhte. B schule in ( Psorta. T soll von nu jährlich ciu den die letz während di Zur Stärkt sich bisher in Chemn Fürstenschü gang ehenn druckenden die zu den wieder na« drciviertel und 280 denselben f> Maricnberc Reichenbach von Frei' Leisnig uni Mann mit blieb und 2 fuhren, nacl jenen 74 A 300 Mann noch gegen fuhr mit 4 Ter er^ Wcrkineistei ab. Dieser gliedcr, we! Aue, Erinn Meerane, L Rodewisch, In eincE 17. d. M. Ticb etwa der Veswhl wollte. Seitens mit den Vc in Zittau l setzes zur Hälfte aus Ter sah erlitt am Z war in Fol umgekehrt g von Leipzi, Bornacr B desgleichen Borna zu « 6 Uhr rücktc stelle heran an derseben Die lle hatte vor I jährigen M Gegend del nach der § einigen To durch einen Der jetz Meerane noch von i zwischen all vr. Böhme, über: „J> der prinzlichen Sekundogenitur-Bibliothek, wie auch Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Georg. Vor wenigen Jahren erst ist er in den Ruhestand getreten. Seine zahlreichen Schriften be schäftigen sich hauptsächlich mit dem Bibliothelwcsen Dresdens und Sachsens. — Die Angehörigen der Freien Vereinigung. Kampfgenossen von 1870/71 versammelten sich am Vorabende des 20. Gedenktages an die Wiederaufrichtung des deutschen Reiches zu einer Erinnerungsfeier in dem reichgeschmückten Saale des „Tivoli." Zu derselben hatten der konservative Verein, der Neichsvercin, das Präsidium von Sachsens Militär vereinsbund, die Vereinigung Schleswig-Holsteiner Veteranen von 1849, sowie fast sämmtliche Dresdner Militärvereine Ab ordnungen entsendet. Den Mittelpunkt dieser Feier bildete die weihevolle Festrede des Gymnasialoberlehrer vr. xlr. Hankel, eines in den Schlachten von St. Privat und Villiers ver wundeten Offizier- vom König!, sächsischen Schützenregiment. — Der Deutsche Reichsverein veranstaltete aus gleichem Anlatz gestern Vormitrag 11 Uhr im Großen Saale deS Dresdner Gewerbehauses eine glanzvolle Feier, zu welcher eine große Anzahl Einladungen ergangen war. Nach dem wirkungsvollen Vortrag einiger Männerchöre des Dresdner Orpheus ans dem Cyllus „Aus großer Zeit" von Theodor Müller-Reuter hielt Reichstagsabgeordneter vr. F. Böttcher aus Berlin eine längere, von warmer Begeisterung getragene Festrede. — Der Verband der Studierenden der Köngl. sächsischen technischen Hochschule in Dresden wird Donnerstag, den 22. Januar 1891, zur Feier des 20. Jahrestages der Wieder ausrichtung des deutschen Reiches und zur Vorfeier des- Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers in Meinholds Sälen einen Kommers abhalten. — Der Nath zu Dresden veranstaltet in Vereinigung mit den Stadtverordneten zur Feier des Geburts tages Sr. Majestät des Kaisers im Saale der Harmouiegesell- schast am Dienstag, den 27. ds. Mts., Nachmitags 2 Uhr ein Festmahl. — Am Sonnabend früh wurde in seiner im Erd geschoß gelegenen Schlafkammer auf der großen Plauenschen Straße ein 17 Jahre alter Fleischergeselle erstickt vorgefundcn. In dem Raume war ein sogen. Carbon-Natron-Ösen geheizt worden, dem wahrscheinlich Gase entstiegen sind, die den Tod des jungen Menschen verursachten. Den 22 Jahre alten Sohn des Meisters, der in derselben Kammer schlief, traf man arg. betäubt an, doch hat sich derselbe inzwischen soweit erholt, dast <er außer Gefahr ist. nahezu 400 Personen, unter denen der Adel stark vertreten war. Anwesend waren u. A. Vie Gesandten Grafen von Dönhoff und von Chvtek, sowie der Staatsminister von Thümmel und Geh. Rath von Metzsch. Ihre Majestäten der König und die Königin, sowie Ihre Königl. Hoheiten Prinz Georg, Prinz. Friedrich August und Prinzessin Mathilde erschienen gegen 9 Uhr und verblieben bis ^11 Uhr. Ihre Majestät die Königin ging in einer Schlepprobe von dunkelgrauem den bisherigen ordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät zu Gießen, vr. Ml. Adolf Birch-Hirschfeld, zum ordentlichen Professor für die romanischen Sprachen und ^'^owren der Universität Leipzig und ^en außer-1 lammet," das"Devant bestand in damaszirter Seide mit lila- ordentlichen Proiesior >n der philosophischen Multat der farbxneru Federausputz, und im Haar lag eine Ranke von Un'vcrntät Leipzig vr plul. Kretzschmar zum mMrordentl.che^ ^i Hals umschloß ein Collier von Perlen mit M.tgUedc der thcologijchcn Pru,ungskomm,sfton daselbst ernannt, besonders großen Exemplaren. Ihre Königl. Hoheit — Königliches Lanvgericht Freiberg. Vor der Prinzessin Mathilde trug eine lichtgrüne fußfreie Robe mit zweiten Strafkammer (Vorsitzender Herr Landgerichtsdirekwr Ranken, von Winden ausgeputzt. Ihre Königl. Hoheit eröffnete von Wolf) hatte sich vorigen Sonnabend der Hausbesitzer, mit einem Lieutenant des Gardereiter-Regiments den Ball, Agent und Schlachtsteuereinnchmer Franz Fürchtegott Zschaubitz, tanzte den Contre mit dem Kommandeur, des 1. Ulancn- gcboren den 3. September 1839 zu Pinnewitz, wohnhaft Regiments Nr. 17, von Schimpfs, und die Quadrille mit ebendaselbst, wegen versuchten Betrugs in zwei Fällen zu ver- Kammerherrn Graf Seebach. Se. Königl. Hoheit Prinz Fried- antworten. Demselben wurde zur Last gelegt, daß er durch rich August tanzte die Polonaise mit Frau Oberst Schultz, alsche Vorspiegelung versucht habe, das Vermögen dH Bahn- Ihre Königl. Majestäten unterhielten sich sehr lebhaft mit hossinspcltors und Postagenten Illgen in Ziegenhain um vielen der Anwesenden. Die Tafel fand in dem unteren Saale 300 Mk. und dasjenige des Ortsstcuereinnehmers und Gast- statt, während der Tanz im oberen Saale abgehalten wurde. Wirths Müller in Pinnewitz um 400 Mk. zu beschädigen. — Hofrath vr. MI. Julius Petzholdt, der Sonnabend früh Tas Gericht erkannte aus 7 Monate Gcsängniß, 7V0 Mark — " ' ' " . """ . Geldstrafe eventuell weitere 70 Tage Gcsängniß und 2 Jahre Ehrenrechtsverlust. gebracht seien, daß das, «was mit dem Schweiße der Edelsten erworben wurde, uns erhallen bleibe. Der deutschen Turnerei salle zunächst die Pflicht zu, die verhüngnißvolle Lauheit zu bekämpfen, denn sic war die Borlämpserin der nationalen Bewegung; in ihr verkehre die Heranwachsende Jugend, die zum rechten Bürgerdienst im Vaierlande erzogen werden müsse. Diese Erwägung ließ in dem Freiberger Turnrath den Entschluß reisen, die Veranstal tung patriotischer Abende in sein Programm auszunchmen, deren erster, für den rin Vortrag über den Freiheitskämpfer Friesen freundlichst zugesagt wurde, heute eine so lebhafte Be theiligung gesunden habe. Allen Erschienenen gebühre herz licher Dank; cs sei zu hoffen, daß dieser patriotische Abend seinen Zweck nicht verfehlen werde. Der Redner schloß mit einem herzlichen Willkommengluß für alle Festtheilnchmer, welche jubelnd in den Gut-Heil!-Ruf einstimmlen; worauf mit schwungvoller Begeisterung „Deutschland über Alles!" gesungen wurde. Nach kurzer Pause trat Herr Obcrturnlehrer Franke an das Rednerpult, um den in Aussicht gestellten Vor trag über „den Freiheitskämpfer Friesen" zu halten. Mit Arndts schwungvoller poetischer Lobpreisung Friesens beginnend, schilderte der Redner zunächst den Lebensgang des Letzteren, der am 27. Septbr. 1785 in Magdeburg geboren, mit kör perlichen und geistigen Vorzügen ungewöhnlich begabt, frühzeitig eine hohe Bildungsstufe erreichte, Ende 1805 nach Berlin ging, um dort die Bauakademie zu besuchen und sich in Berlin Denen anschloß, die ebenso wie er den tiefen Niedergang Preußens schmerzlich empfanden und für die Befreiung von dem Joch des Korsen Alles zu opfern bereit waren. Friesen wurde ein eifriger Zuhörer Fichtes, dessen Reden an die deutsche Nation eme so gewaltige Wirkung ausübten; er zeichnete für Alexander von Humboldt die Karte Mexikos; er trat ferner Stein, Arndt, Schleiermacher, Jahn und Chamiffo persönlich näher. 1808 als Oberlehrer an die im Geiste Pestalozzi s gelei tete Plamann'sche Anstalt in Berlin berufen, wirkte er daselbst neben Jahn und Eiselcn für eine kernhafterc Erziehung des Heranwachsenden Geschlechts, leitete die Fechtgesellschaft, die er aus Hieb und Stoß, einüble und wurde Schöpferderdeutschen Fechtschule und nach dem Zeugniß Jahns der eigentliche „Sinner der deutschen Turnkunst". Mit einer Siegfriedsgestall und seltener Liebenswürdigkeit begabt, stand er dem mehr agitatorisch schroffen Jahn als milder Melanchthon zur Seile und warb in dem an die Stelle des verbotenen Tugendbundes getretenen „Deutschen Bund" rastlos für die bevorstehende Befreiung Deutschlands von der französischen Knechtschaft durch die Anseuerung des Volksgeistcs. Mit dem Aufruf des Königs von Preußen wurde der Gedanke zur Thal; die deutsche Jugend griff zu den Waffen und Friesen trat wie der Dichter Körner in das Lützow'jche Freikorps, in dem sich die idealsten deutschen Jünglinge zusammen sanden. Der Redner gab den Wort laut des wunderbar ergreifenden Briefes wieder, in dem der Dichter Theodor Körner seinem Vater am 10. März 1813 seinen Eintritt in dieses Freikorps anlündiglc, schilderte dann den Zug der Lützower, den Ueberfall bciKitzen, dieErnennung Friesens zum Adjutanten Lützows, den am 26. August 1813 bei Gade busch in den Armen Friesens erfolgten Heldentod Theodor Körners, den Anschluß der Lützower au das in Frankreich cin- rückende schlesische Armeekorps, das Gefecht bei Rethcl, bei dem die Lützower zersprengt wurden und das traurige Ende Friesens, der übermüdet von den Anstrengungen, erschöpft von Hunger und Durst am 15.März 1814 als Flüchtling im Ardenner Walde allein umherirrend von französischen Bauern überfallen und von einem Schöfer meuchlerisch erschossen wurde. Seine Gebeine wurden von dem treuesten Freunde Friesens, vor Vielinßhof 1816 gesunden und 27 Jahre ausbewahrt, bis König Friedrich Wilhelm IV. ihre feierliche Bestattung im Jnvaliden- sriedhos in Berlin anordncte, wo sie nun neben Scharnhorsts irdischen Ueberresten ruhen. Ter Vortragende erinnerte an die ehrenden Worte, welche Jahn, Eiselen, und Arndt dem Helden junglinge Friesen widmeten und stellte den Letzteren zuletzt als ein leuchtendes Vorbild für die deutsche turnende Jugend hin, die von ihm die edelste Vaterlandsliebe, die treueste Hingabe an Deutschland lernen soll. Tiesbewcgt lauschten alle An wesenden diesen warmempsundenenAussührungcn und stimmten dann freudig den anerkennenden Dankesworten bei, wclcheHerr Brann im Namen des Turnrathcs dem Vortragenden widmete. Tic allgemein begeisterte Stimmung wurde dann noch durch das von der Sängerricgc vorgetragene Lied „Brause du Frei- ? Kleinwaltersdorf, 18. Jan. Seit einiger Zeit unter hält Herr Zauberkünstler Mellini die Bewohner unseres Ortes, Groß und Klein, aus die angenehmste Weise. Tie Vorsühr- ungendieses Herrn, unterstützt durch einen lebhaften, meist launigen Vortrag hallen die Zuschauer unausgesetzt in der regsten Spannung und befriedigen selbst ziemlich hochgestellte Ansprüche. Es ist zu wünschen, daß die Kunstleistungen Herrn Mellinisl durch einen recht zahlreichen Besuch die wohlverdiente Aner kennung finden möchten. Lichtenberg, 19. Jan. Gestern hielt im oberen Gast hofe der hiesige Vieh-Versicherungsverein eine Sitzung ab, bei welcher wieder recht deutlich zu erkennen war, welchen hohen Werth für den Landwirth die gegenseitige Unterstützung bietet. Ter Verein besteht seit Jahren und wird von Herrn Guts besitzer Hermann Fischer als Vorstand und Herrn Organist König als Kassirer in der uneigennützigsten Weise geleitet. Im letzten halben Jahre 1890 waren von 124 Mitgliedern 688 Rinder versichert worden, von welchen 7 Stück zu Schaden kamen. Die Hauptpunkte des Vcreinsstatuts gehen dahin, daß die Mitglieder bei Anmeldung ihres Viehbestandes für jedes einzelne Rind ein Eintrittsgeld von 50 Pf. entrichten und dann eine halbjährliche Prämie bezahlen, deren Höhe nach Erfordcr- niß festgestcllt wird. Letztere betrug bis jetzt im Durchschnitt sür den Kopf 15 Pf., dafür hat nun jeder Geschädigte den Genuß, daß ihm bei jedem gefallenen Stück, oder bei einem solchen, welches nach thierärztlicher Anordnung nach demNoth- schlachten vergraben werden muß und eine staatliche Vergütung nicht erfolgt, aus der Kaffe eine Entschädigung von 30 Pf. für jedes Pfund Fleisch ausbezohlt wird. Kann dagegen das Fleisch verpsundet werden, so zahlt die Kasse nur 5 Pf. für jedes Pfund als Unterstützung aus. Findet das Fleisch nicht von selbst seine nöthigen Käufer, so sind die Vereinsmitglieder zur gegenseitigen Abnahme desselben verpflichtet. Für die letzten sieben Verlustsälle erwuchs der Kaffe ein Aufwand von 132 M. 80 Pf. Der Verein hatte bis jetzt im Ganzen 39 Rinder, (wovon 2 Thiere vergraben werden mußten), zu entschädigen, und obgleich dies 842 M. 60 Pf. kostete, so ist doch heute noch ein Kassenbcstand von 280 M. vorhanden. Die Errichtung eines solchen Vereins ist gewiß jeder Landgemeinde zu empfehlen. — Am vergangenen Freitag fiel um die Mittagszeit der Wirth- schaftsbcsitzcr Karl Timmel in Oberlichte nberg so un glücklich von der Treppe seiner Scheune herab, daß er an den Folgen dieses Sturzes in der Nacht zum Sonnabend starb. hcilssang" erhöht. In begeisterten Worten schilderte Herr Lehrer Milde, wie schwer es für unsere deutschen Brüder ge wesen, mit ihrem Herzblute dem Vaterlande das wiederzugeben, was uns gehörte. Redner ermahnte die Anwesenden, sich dessen immer bewußt zu bleiben und gleich den Kämpfern von 70 und 71 dem Vaterlande in der Stunde der Gefahr Blut und Leben zu weihen. Es folgte das Doppclquartett „Zu Straßburg aus der Schanz". Hieraus feierte Herr Kassirer Bergmann in gebundener Rede Deutschlands Nationalfarbcn; worauf der Vortrag des Liedes „Es geht bei gedämpfter" folgte. Die Anwesenden blieben dann noch länger bei patriotischen Liedern in fröhlicher Stimmung zusammen und trennten sich schließlich unter dem Eindruck eines echt vaterländisch und turnerisch verlebten schönen Abends. — Ein Handwerker-Verein. Vor einigen Tagen wurde im Restaurant des Herrn Butze von 18 Herren, hie sigen Jnnungsobermeistern und Vorständen verschiedener Kor porationen eiwogen, ob cs nicht rathsam sei, auchsin hiesiger Stadt einen „Handwerker-Verein" ins Leben zu rusen. Dieser Vor schlag sand allseitigen Anklang; mehrere Herren betonten, da in verschiedenen Städten durch solche Vereine Segensreiches gc wirkt werde. Man war von ver Hoffnung beseelt, daß in der altehrwürdigen Bergstadt Freiberg sich der Handwerkerstand recht zahlreich bei einem solchen Verein betheiligen werde. Eine Abstimmung über die Frage, ob ein Handwerler-Verein zu gründen sei, ergab einstimmige Bejahung. In kürzester Zeit soll nun ein Entwurf der Statuten ausgcarbeitcl werden, und zur Berathung gelangen. — Ter Kaufmännische Verein unternahm gestcr Mittag in etwa 30 Schlitten eine Partie nach Mulda, woselb im Gasthofe Egg ein fröhliches Beisammensein stattsand. Nac mehreren heiter verlebten Stunden trafen die Theilnehmer dieser Schlittenpartie Nachts 11 Uhr bei Fackelschein wieder in Freiberg ein. — Ter Gärtnerverein „Flora" wird am 5. Februar dieses Jahres sein neuntes Stiftungsfest im Saale zum Tivoli abhalten. — Von der Zeitschrift des deutschcn Sprachvereins ist die erste Nummer des neuen Jahrgangs ausgegeben worden; Freiberger Anzeiger und Tageblatt. Seite 4. sie erwähnt an der Spitze mit freudiger Zustimmung zwei Stellen aus der Rede des Kaisers bei Eröffnung der Schul- konsercnz; zunächst die einleitende Bemerkung des Kaisers, in der er den Wunsch ausspricht, daß an die Stelle des Fremd wortes Schul-Enquete die Bezeichnung Schulfrage angewcndet wird und sodann den Kernpunkt der Rede, die Betonung der Nolhwendigkeit, daß als Grundlage sür das Gymnasium das Deutsche genommen werden müsse. Sodann folgt ein Abdruck des Vortrags, den Herr Prof. Brenner auf der Hauptversamm lung in München gehalten hat: „Freiheit und Zwang in der Muttersprache. „Unter den kleineren Aussätzen bespricht einer mit der Ueberschrift „die oder der Tiber ?" die mehr und mehr um sich greifende Neigung, bei Eindeutschung fremder Namen durch Anwendung des in der fremden Sprache gebrauchten Geschlechts auch alter Gewohnheit gegenüber sich ein gelehrtes Mäntelchen umzuhängen. Jetzt ist auch weiteren Kreisen Ge-, legenheit gegeben, sich von dem reichen Inhalt der Zeitschrift Kenntniß zu verschaffen; sie liegt in verschiedenen Wirthschasten aus, z. B. im Raihskeller, im Tunnel, im Stern, Hotel de Saxe, Stadt Altenburg u. A. — Unter den neuesten Patent-Anmeldungen befindet sich eine solche dcs Herrn H. A. Hülsenberg in Freiberg für eine neue Art von Saugflaschen. — Die vom 1. Februar ab in Kraft tretende Ermäßi gung der Lelegraphengebühr von 6 auf 5 Pfennige sür das einzelne Wort findet im Publikum allseitig um so größere Anerkennung, als sie anscheinend aus freier Entschließung der Telegraphenverwaltung hervorgegangen ist. — Erledigt: 2 ständige Lehrerstcllcn in Schönefeld bei Leipzig. Kollator: der Gemeinderath daselbst. Anfangsgehalt 1200 Mark einschließlich Wohnungsgeld, mit vollendetem 25. Lebensjahre 1350 Mark, nach Verlaus von 3 zu 3 Jahren 150 Mark Zulage bis zur Höhe von 2100 Mark, alsdann nach je 5 Jahren 150 Mark bis zu 2400 Mark einschließlich Woh- nungsgeld. Gesuche sind bis zum 31. Januar beim Gemeinde- rathe zu Schönefeld einzureichen; — zu besetzen: Vie 4. Lehrer stelle zu Rabenau. Kollator: das Königl. Ministerium dcs Kultus und öffentlichen Unterrichts. Einkommen: 900 Mark Gehalt, Honorar sür den Turnunterricht und Amtswohnung oder 150 Mark Wohnungsgeld für einen vcrheiratheten Lehrer. Von 3 zu 3 Jahren werden 100 Marl Zulage gewährt bis zum Betrage von 1200 Mark; weitere Zulagen nach den Leist ungen. Bewerbungsdesuche sind bis zum 1. Februar bei dem Königl. Bezirksschulinspektor sür Dresden-Land, Schulrath Giüllich, einzuceichen. — Se. Majestät der König hat dem Kämltlercr Werner Rudolf Heinrich von Watzdorf, Oberhofmeister Ihrer Majestät der Königin, dem Hausmarschall Otto Georg Grafen zu Münster und dem Chef der Hofhaltung Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Georg, Herzog zu Sachsen, Hosmarschall Gotthold Paul Freiherr» von Gutschmid, den Titel und Rang eines wirklichen geheimen Ralhes verliehen. Ferner hat Se. Majestät »» Colmnitz, 18, Januar. Vorgestern verließ der Ren tier Ernst Böhme seine Wohnung, um nach Höckendorf zw gehen, kehrte jedoch des Abends nicht wieder zuruck. Von den Angehörigen wurde das Schlimmste befürchtet, da überhaupt bei ihm in letzter Zeit Schwcrmuth zu bemerken gewesen war. Tags daraus wurven sofort Suchungen angestellt und fand man Böhme im Walde erfroren auf. LanghennerSdorf, 18. Januar. Heute fand im hiesigen Gasthos eine Versammlung der Mitglieder des Militär- ! Vereins und deren Angehörigen statt, bei welcher der Oberheizcr der deutschen Marine Herr Scheunert vom Militärverein „Kameradschaft" zu Freiberg einen Vortrag über Seereisen hielt. Herr Scheunert erzählte alle seine Reisen und Abenteuer und schilderte dabei fremde Länder und Völker in anschaulichster Weise. Der Vortrag wurde von den zahlreichen Anwesenden mit umHso größerem nnteresse verfolgt, als denselben auch zahl» I reiche Photographien erläuterten, die zur Ansicht ausgcgeben wurden. Im Namen des Vereins dankte der Vorsteher Herr Möllentin dem Vortragenden. Hierauf wies Herr Müller- Freiberg in einer zündenden Ansprache auf die Bedeutung des 18. Januar als des 20jährigen Geburtstages des deutschen Reiches hin und schloß mit einem Hoch auf Se. Majestät den Kaiser Wilhelm II. Zum Schluffe sprach noch Herr Lommatzsch- Freiberg im Namen der mitanwcsenden Kameraden seinen Dank aus sür die freundliche Theilnahme und widmete dem Verein und der Gemeinde von LanghennerSdorf zum weiteren Blühen und Gedeihen ein herzliches Glückauf, worauf Herr Gemeinde vorstand Knäbel dankte. oo Nosfen, 18. Januar. Heute Vormittag in der elften Stunde verunglückte beim Rangiren von Güterwagen aus hie sigem Bahnhose der aushilfsweise mit Rangiren beschäftigte Bahnarbeiter Großöhmigcn aus Augustusberg. Vermuthlich ist der Verunglückte zwischen die Puffer zweier Wagen ge kommen und gedrückt worden. Nach Aussage des Arztes ist die Verletzung an Brust und Rücken sehr schwer. Mittelst Siechkorbcs wurde der Schwerverletzte, welcher verheirathet ist„ in das hiesige städtische Krankenhaus transportirt. Die Bewegung der Bevölkerung DreSVenS von und nach auswärts war im Jahre 1890 stärker als im Jahre 1889, jedoch war der Ueberschuß des Zuzugs über den Wegzug etwas geringer, als im letztgenannten Jahre. 18144 Familien und einzelstehende selbständige Personen zogen im Jahre 1890 nach Dresden, im Jahre 1889 nur 17073. Dagegen verließen Dresden im Berichtsjahre 13885 Familien, gegen 12147 Familien im Jahre vorher. — An dem von dem Verein der heiligen Elisabeth am Sonnabend Abend auf dem Belvedere der Brühl'schen Terrasse veranstalteten Ball bethciligten sich
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