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hindern werde, sie ernstlich zu prüfen. In Erwä gung alles dessen befinde er sich nicht im Stande, während der jetzigen Periode einen Entwurf vorzu legen. Der Minister stellt dem Hause anheim, ob es nicht in Form eines Antrages oder in einer Petition die früheren Regierungsvorschläge von 1868 wieder aufnehmen wolle. Abg. Streit bezweifelt, ob diese Vorschläge für die heutigen Verhältnisse noch maßgebend seien. Hierauf folgen noch mehrere Repliken der Aögg. Ackermann, Starke und Lieb knecht; der Deputationsantrag wird mit dem Unter antrag Starke gegen 4 Stimmen angenommen, der Antrag Liebknecht aber fallen gelassen. — Im Victoriasalon zu Dresden fand am Frei tag eine nur für das Militär bestimmte Vorstellung statt, welche von circa 1300 Mann aller Truppen- gattuugen besucht war. Mit derselben verband der mit anwesende Stadtcommandant Generalmajor v. Funke einen Versuch, in welcher Zeit sich der über aus gefüllte Raum entleere, und ergab sich das überraschende Resultat, daß die 1300 Militärs in 3 Min. auf der Waisenhausstraße standen. Die Galerien waren in 2 Minuten und die Logen in 2'/s Minuten geräumt. — Unter denjenigen Reisenden, welche am 19. d. mit dem Mittagszug '/e2 Uhr Leipzig vom Bairi schen Bahnhofe ab verließen, erregte eine jugendliche Riesin, ein erst 15 Jahre altes Mädchen, aus der Gegend von Halle gebürtig, gerechtes Aufsehen. Dasselbe hatte die Größe von 7 Fuß 3 Zoll und befand sich in der Begleitung des früher in der Gesellschaft Blondin's befindlichen Herrn Kopf, wel cher mit der seltenen Erscheinung nach Wien reiste, um dieselbe dem dortigen Publikum vorzustellen. — Der Verein gegen Verfälschung der Lebens mittel in Chemnitz warnt vor dem Ankauf hellgrün bemalter Wachskerzen oder Talglichte, sowie Wachs stöcken. Nach den zahlreichen Analysen ist es das Schweinfurter Grün, welches bei den vorgenomme nen Untersuchungen fast ausnahmslos als Färbe mittel gefunden wurde. Die Entwickelung von arseniger Säure beim Abbrennen dieser Lichter dürfte geeignet sein, die Weihnachlsfreude von Alt und Jung zu trüben, wenn nicht gar zu zerstören. Gerade in der feinen Vertheilung des Arsenik in der Luft ist es eingeathmet das gefährlichste Gift für Kinder und Erwachsene. — Das Wiener Theaterunglück hat auch dem Stadtrath in Meerane Veranlassung gegeben, unter Zuziehung Sachverständiger die dortigen Theater- und größeren Saallocalitäten einer eingehenden Be sichtigung zu unterziehen. Es sind hier und da, um Gefahren für das Publikum bei etwa ausbrechendem Feuer zu verhüten, Anordnungen zur Sicherheit getroffen worden, deren rascheste Ausführung anbe fohlen wurde. — In Zschopau hat man dieser Tage eine Diebesgesellschaft, bestehend aus einem Mann und drei weiblichen Personen, aufgehoben, die in großen Manufakturwaarengeschäflen Waarendiebstähle aus- gesührt haben. Die Leute sind ans Böhmen. — In Leisnig fand am Sonntag die gewöhn liche Weihnachtsbescheerung des Frauenvereins statt, wobei im festlich erleuchteten Saale 12 alte Frauen, 12 Knaben und 12 Mädchen warme Kleider ge schenkt bekamen. — Aus Zittau schreibt man der „Chemn. Ztg.": Eine Skandalgeschichte bildet hierselbst das Stadt gespräch. Der bisherige Bevollmächtigte der Leben- stein'schen Orleansweberei, Eo. Sonn, der bis jetzt sich der allgemeinsten Achtung erfreute, hat seine Frau und seine drei Kinder im Stich gelassen und in Begleitung einer obscönen Weibsperson das Weite gesucht. Um die nöthigen Mittel zu dieser „Kunst reise" zu erlangen, verkaufte Sonn hinter dem Rücken seiner Frau deren Möbel rc., so daß diese sich mit ihren Kindern in der hilflosesten Lage befindet. Das saubere Paar lebt in London- Vermischtes. Ein Eldorado für heirathslustige Mädche». Der gegenwärtig in London weilende General-Gouverneur von Canada, Marquis von Lorne, präsidirte kürzlich einem in der Exeter-Hall abgehaltenen Meeting des Frauen-Auswanderungs-Vereins, welcher sich die Ermunterung zur Auswanderung von Mädchen und Frauen nach den britischen Colonien zur Aufgabe gestellt hat. Nach den Aeußerungen des General- Gouverneurs zu schließen, scheint Canada und ins besondere der westliche Theil des Dominon ein wah res Eldorado für heirathslustige Mädchen zu sein. So groß auch in canadischen Städten die Nachfrage nach weiblichen Dienstboten sei, der Begehr nach Ehehälften sei noch größer, und jedes nur einiger maßen hübsche Mädchen sei sicher, wenige Tage nach ihrer Landung einen Heirathsantrag zu be kommen; ja im fernen Westen risse man sich förmlich um junge Mädchen. Die Hausfrauen in Montreal, Quebek und Toronto klagten, daß sie ein nur Halb wegs hübsches Dienstmädchen kaum vierzehn Tage im Hause hätten, und flugs würde es ihnen von einem heirathslustigen Jüngling weggesührt. Da, wie statistisch erwiesen, es in England eine Million mehr Frauenspersonen als Männer giebt, so wäre ja diesem Ueberflusse durch oie Auswanderung nach Canada praktisch abzuhelfen. Allerlei. Die Strafkammer zu Erfurt verur- theilte den Zimmermeister S. daselbst, welcher die Bude des Zauberkünstlers Mallini zum Feuerwehr lage so leicht aufgsbaut hatte, daß dieselbe zusam menbrach und hierdurch mehrere Arbeiter schwer verletzte, wegen fahrlässiger Körperverletzung zu 600 Mark event. 60 Tagen, den Bauaufsehrer, Zimmergesellen Pf. zu 300 Mark event. 60 Tagen Gesängniß. — Ein wohlhabender Bürgeraus Boden bach begab sich dieser Tage auf das Zollamt, um eine Sendung verzollen zu lassen, verlor aber auf dem Wege dahin sein Portemonnaie mit einem be deutenden Geldbeträge. Er kehrte deshalb um und wollte den Weg entlang Nachschau halten. Kaum hat er jedoch das Zollgebäude verlassen, so begegnete er einem k. k. Finanzwach-Oberaufseher, der in einem Portemonnaie, das der dortige Bürger als das seine erkennt, blätterte. Der Bürger reclamirte seine Brieftasche, allein der Finanzbeamte macht ihm be greiflich, daß er dieselbe vorläufig nicht wieder er halten könne, da in derselben außer dem Gelds noch zwölf Stück Loose der königl. sächsischen Lotterie enthalten seien. Der Finanzoberauffeher machte die Anzeige und der Bürger mußte eine bedeutende Strafe zahlen. — In Sagan ist eine Frau, welche sich beim Nähen von Hemden, zu denen blauge färbte Leinwand von einem auswärtigen Geschäft geliefert worden war, infolge einer leichten Ver letzung der Hand eine Blutvergiftung zugezogen hatte, an Vieser gestorben. — Von einem neuen Erwerbszweige wird aus Berlin geschrieben. In einer Anzahl von großen Restaurants, in welchen durch den starken Verkehr ein häufiges Wechseln größerer Geldsorten nöthig wird erscheint, jeden Morgen ein Mann, der den Kellnern den täglichen Bedarf von kleiner Münze gegen große Geldstücke einwechselt. Für je drei Mark erhält er eine bestimmte kleine Vergütigung. Auf diese Weise erzielt er täg lich mit leichter Mühe einen anständigen Verdienst. Er selbst holt sich das Kleingeld meist von der Kaffe der Omnibus- und Pferde-Eisenbahn-Gesellschaft. — Von dem aus Stettin ausgelaufenen Auswande rungsschiff „Katie" fehlen noch immer nähere Nachrichten. In einem Schreiben giebt der Kapitän des Dampfers „Borinquen", der dieselbe gesehen haben will, des Näheren an, daß er viermal den Versuch gemacht habe, das Schiff ins Schlepptau zu nehmen, des hohen Seegangs wegen aber seine Bemühungen habe einstellen müssen. Im Uebrigen ' sei die „Katie" unter Dampf gewesen und habe er, abgesehen vom Steuer, weitere Beschädigungen nicht wahrnehmen können, nur die kleinen Böte, glaubte er, hätten gefehlt. — Bei einem Rencontre, das am Freitag in Mainz zwei Soldaten in der Wall straße mit einer Anzahl Louis und lüderlichen Dir nen hatten, wurden die Soldaten mit Messern derart zugerichiet, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. — In BeregßLß (Ungarn) wurde der Raub mörder Daniel Bozuk, der im verflossenen Sommer sieben Menschen ermordet hatte, Freitag hin ge richtet. Als ihm die Bestätigung des Todesurtheils mitgetheilt wurde, stand er wie vernichtet da; er ließ sich, vor Schreck verstummt, in die Arme-Sünder- Zelle führen, wo er sich bis zum letzten Moment stumpfsinnig benahm; er betete viel und gedachte seines Weibes und seiner vier Kinder. — Beim österreichischen Botschafter Grafen Beust in Paris fand am 20. d. eine matiuss museal« zu Gun sten der Opfer des Wiener Ringtheaterbrandes statt. Die Versammlung war eine überaus glänzende. Die Einnahme betrug, wie der „Nat. - Ztg." gemeldet wird, 25,000 Frcs. — Im Finanzwachgebäude des Nordbahnhoses zu Wien hat am 20. d. abends eine Gasexplosion statt gefunden, welche das Gebäude zertrümmerte, den Verwalter Wenzel Fischer tödtete und vier Personen verwundete. Der entstandene Brand wurde bald gelöscht. — Der Strandvoigt der Insel Roem mel det unterm 21. d. der deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger: Gestern ist der dreimastige Schooner „Ledita", Kapitän Dose mit Stückgütern von Hamburg nach Amerika bestimmt, gestrandet, und zwar eine Viertelmeile westlich vom Vollert bei Roem; 14 Personen wurden gerettet durch das Rettungsboot „Peter Kruckenberg" der Station Roem. Uiuer den Geretteten befinden sich 2 Frauen, 3 Männer und ein Knabe als Passagiere. Ertrunken ist Niemand. Der Wind hatte südliche Richtung. Das Boot war 17 Stunden unterwegs. Neueste Nachrichten. Wien, 21. December. Gegen den Director des Ringtheaters Jauner wurde die strafgerichtliche Untersuchung wegen Vergehens gegen die Sicher heit einaeleitet. Es steht darauf ein Strafsatz von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. Abfahrt der Bahnzüge von Waldenburg. In der Richtung Glauchau: früh 6. 33, Borm. 1k). 57, Nachm. 2. 21 und 5. 24, Abends 8. 46. In der Richtung Würze«: Borm 8. 22, Nachm. 12.13 (nur bis Großbothen) und 3. 35, Abends 6. 35 uad 9. 43 (nur bis Penig). Ankunft der Bahnzüge in Walvenburg. Aus der Richtung Glauchau: Vorm. 8. 21, Nachm. 12 12 und 3. SO, Abends 6. 33 und 9. 42. Aus der Richtung Würze«: früh 6. 26 (von Penig ab), Vorm. 10. 56, Nachm. 2.14 und 5.20 (von Äroßbotbs« ab), Abends 8. 40. Ortskalender von Waldenburg. Kürltl. Museum: Geöffnet Wochentags von Vorm. 8—12 Uhr, Nachm. 1—6 Uhr. Sonn- und Feier tags von Vorm. 11—7 Abends. 'Nersoueufahrpost nach den von hier abgehenden Zügen: Zu den Zügen nach Penig Vorm. 7. 41, Nachm. 35 und 6. 5. Zu den Zügen nach Glauchau Vorm. 10.23, Nachm. 1. 54 und Abends 8. 16. Dorschußverei«, hinter der Kirche Nr. 243, parterre: Ge öffnet vor Vormittags 9—12 Uhr und von Nachmit tags 2—5 Uhr. Sonntags geschloffen. Aürkl. Sparkasse: Geöffnet Dienstags und Sonnabends von Vorm. 8—11 und Nachm. von 2—5 Uhr. Jieuerstgualer Bei 3 Schlägen Feuer in der Stadt, bei 2 Schlägen in Altwaldenburg und Eichlaidr, bei I Schlag in Altstadt-Waldenburg. Standesamt: Expeditionsstunden Wochentags von Vor mittags 8—12 Uhr, Nachmittags von 2 —6 Uhr. Sonn tags geschloffen. Für Eheschließungen nur Mittwo.ss und Sonnabends Vormittags geöffnet. Königl. Steueramt: Obergaffe 41. Expeditionsstunden von Vorm. 8 bis 12 und Nachm. von 2 bis 5 Uhr. Jost- und Kelegrapheu-Amt: Geöffnet Wochentage: von Vorm. 8—12 Uhr, Nachm. 2—7 Uhr. sonn- u. Feiertags von Vorm. 8—9 und 11—12 Uhr, Nach mittags 5—7 Uhr. Heller'sche Spielwerke werden alljährlich um diese Zeit angekündigt, um bald darauf als Glanzpunkt auf Tausenden von Weihnachtstischen die kostbarsten Sachen zu überstrahlen. Aus Ueberzeugunz rufen wir einem Jeden zU: Was kann wohl der Gatte der Gattin, der Bräutigam der Braut, der Freund dem Freunde Schöneres und Willkommeneres schenken? Es vergegenwär tigt glücklich verlebte Stunden, lacht und scherzt durch seine bald heitern — erhebt Herz und Gemüth durch seine ernsten Weisen, verscheucht Traurigkeit und Melancholie, ist der beste Gesellschafter, des Einsamen treuester Freund; und nun gar für den Leidenden, den Kranken, den an das Haus Gefesselten! — mit einem Worte, ein Heller'sches Spiel- Werk darf und sollte in keinem Salon, an keinem Kranken bette, überhaupt in keinem guten Hause fehlen. Für die Herren Wirthe, Conditorcn, sowie Ge schäfte jeder Art, giebt es keine einfachere und sichere An ziehungskraft als solch' ein Werk, um dis Gäste und Kunden dauernd zu fesseln. Wie uns von vielen Seiten bestätigt wird, haben sich die Einnahmen solcher Etablissements ge radezu verdoppelt; darum jenen Herren Wirtheu und Geschäftsinhabern, die noch nicht im Besitze eines Spielwerkss sind, nicht dringend genug anempfohlen werden kann, sich dieser so sicher erweisenden Zugkraft ohne Zögern zu bedienen, um so mehr, da auf Wunsch Zah- lungserleichterungsn gewährt werden. Den Herren Geist lichen, welche aus Rücksicht für ihren Stand, oder der Entfernung wegen, Concerten rc. nicht beiwohnen können, bereitet solch' ein Kunstwerk den schönsten, dauerndsten Ge nuß. Wir bemerken noch, daß die Wahl der einzelnen Stücke eine sein durchdachte ist; die neuesten, sowie di. be liebtesten altern Opern, Opperetten, Tänze und Lieder fin den sich in den Heller'sche« Werken aus das Schönst« vereinigt. Derselbe hat die Ehre, Lieferant vieler Höss und Hoheiten zu sein, ist überdies auf den Ausstellungen preisge krönt, neuerdings in Melbourne der einzige, der spiciell sür sich allein den ersten Preis — Diplom nebst silberne Medaille — erhielt. Eine sür diesen Winter veranstaltete Prämienver- theilung von 100 Spielwerken im Betrage von Francs 20,000 dürfte zudem besonderen Anklang finden, da jeder Käufer, selbst schon einer kleinen Spieldose, dadurch in den Besitz eines großen Werkes gelangen kann; auf je 25 Francs erhält man einen Prämienschsin. Reichhaltige illustrirte Preislisten nebst Plan werden aus Verlangen franco zugesandt. Wir empfehlen Jedermann, auch bei einer kleine» Spiel dose, sich stets direct an die Fabrik zu wenden, da vielerorts Werke für Heller'sche angepriesen werden, die es nicht sind. Alle ächten Werke und Spieldosen tragen seinen gedruckten Namen, worauf zu achten ist. Die Firma hält nirgends Niederlagen. Als ein praotisobes Hilfsmittel für jeden Geschäfsmann der billig und rationell inseriren will, ist das reitungs- Verreiobniss der Oentral-Annoneen-kxpeckition der äeutsoken unck auslanllisoke» reitungen von 6. I.. Daube L Oo. zu be trachten. Dasselbe erscheint soeben in 22ter Kutlags, ist auch dieses Jahr wieder in mancher Hinsicht vervollständigt und verbessert worden und giebt Auskunft übe: jede der vielen Tausenden auf dem Erdball erscheinenden Zeitungen, Fach zeitschriften u. s. w. Jedem Inserenten kann daher mit Recht empfohlen werden, sich dieses Büchelchen kommen zu lassen, zumal da es graiis und franco versandt wird. Die Firma L. l.. Daube L Oo., eine der ältesten und renom- mirtestvn Annoncen-Expeditionen, ist in allen größeren Städten vertreten, in I-eiprig, Nicolaistraße 51.