Volltext Seite (XML)
Landwirthschaftlicher Theil. (Erscheint jeden Sonntag.) Im Winterwalde. Denken wir uns hübsches Winterwetter, milden Frost, ruhige Luft, Hellen Sonnenschein. Wir machen einen Spaziergang über Feld und Flur und kommen auch in den Wald. Was können wir dort sehen und suchen? Uebcrall Schnee, und Baum und Strauch, mit blitzenden Krustallen incrustirt und behangen, sehen prächtig genug aus. Aber wir sehen viel mehr an ihnen als diesen schö nen, aber sehr vergänglichen Schmuck. Das Auge des Botanikers, des Forstmanns, des Gärtners, gewahrt viel Interessantes und Wunderbares. Lassen wie uns einmal von P. Kummer (Skizzen und Bilder aus allen Reichen der Natur) dahin führen. Nackt, blattlos, grünlos, die Kronen von der Last des Schnees gedrückt, liegen die Bäume vor uns; nur da und dort von den Zweigen des Nadelholzes schimmert ein mattes Grün. Der Wald sieht aus wie ein wirres Einer lei, Bäume und Sträucher in ihren Individualitäten kaum unterscheidbar. Man braucht aber nur etwas Aufmerk samkeit, um zu beobachten, daß gerade der seiner Blätter fülle entkleidete Baum seine Grundgestalt, die Eigenthüm- lichkeit seines Wuchses, das Specistsche seiner Verästelung, kurz seinen Charakter nur um so schärfer und übersichtlicher zur Anschauung bringt. Wem fällt nicht beim ersten Blick das knorrige Zickzack der Eiche, das lang und schwank hängende Gezweig der zartgegliederten, silberstämmigen Birke, die regulär pyramidalische Krone der Erle, die ge ringe federästige Ausbreitung der Linde und Ulme, die wirre Verzweigung einiger Pappelarten, die schlanken Säulen der in äußerst spitzen Winkeln aufsteigenden Py- ramidemmppel u. s. w. auf! Die Wissenschaft begnügt sich nun freilich nicht mit die sen physiognomischcn Aeußerlichkeiten, mit der bloßen Ge stalt, gewissermaßen dem Skelet des Baumes. Sie geht nicht blos auf das Wiel?, sondern noch weit lieber auf das Warum? der Dinge ein und schließt von den Erschei nungen auf die Ursachen derselben. Durch die innere Organisation, durch das Leben des Baumes, insbesondere durch seine Saftströmung werden die verschiedenen Mo dalitäten der Verästelung, Verzweigung, Mattstellung u. s. w. bedingt; aus dem Innern des Baumes vermag der Botaniker sein Aeußeres, aus dem Aeußeren sein Inneres zu erkennen. Nicht blos Stamm und Verzweigung, sondern auch jede Furche am Baum, jede Ansiedelung von Moos und Flechten, jede Eigentümlichkeit der Färbung, — es ist alles charakteristisch, am charakteristischsten für ein kundiges Auge, trotz ihrer mannigfachen Verschiedenheiten nach Art und Alter des Baumes, die Rindenbildung. Wenn die Birke alt geworden und ihr Stamm statt der silbergrauen Schale mit einer braunen, dicken Korkrinde bekleidet ist, ähnelt sie bei einem flüchtigen Ueberblick der Pappel; die j altgewordene Espe hingegen überzieht ihre wulstige Rinde mit einer birkenweißen Haut. Welcher Unterschied z. B. I zwischen dem mächtigen Rindengeflecht der Eiche und dem glatten, nur mit Flechtcolonien überzogenen Stamme der ! Rothbuche und Hainbuche; zwischen der Rinde der Kem- , fruchtbäume, deren Plättchen sich stückenweise über einan- , der abheben, und der in großem Umfange sich loslösenden s Rinde der Platane. Wir kommen auf die zarten Anfänge , dieser Entwickelungen, wenn wir den ersten besten Zweig vom letzten Jahre einer Prüfung unterwerfen. Die Ober haut desselben zeigt die bekannten braunen Korkpünktchen, deren Anordnung aber bei jeder Baumart verschieden ist. Sie sind die mit Korksubstanz überkleideten Wundnarben der kaum sichtbar gewesenen Spaltlöcher, wie sie in der jugendlich vegetirenden Rinde zahlreichst vorhanden ge wesen sind. Wenn der Baum älter wird, reißen auch immer mehr und mehr diese Wundnarben auf, verheilen und verkorken immer wieder und bilden endlich die tief gefurchte und runzelige Rinde der alten bemoosten Häup ter des Waldes. (Fortsetzung folgt.) Räthsel. Spürt es die Henne, freut sie sich, Spürt es dein Auge, quält es Dich. Auflösung des Räthsels in Nr. 286: Stockwerk — Stückwerk. Kirchliche Nachrichten. Am 4. Advent-Sonntag. Vormittags predigt: Herr Oberpfarrer vr. Schumann. Nachmittags predigt: Herr Diaconus Wächter. Marktbericht. ^Altenburg, 17. Decbr. Per 1000 kx. Weizen 200—230 M. Roggen 180—186. Gerste 160—176. Hafer 152—162. Wicken . Raps . Erbsen 188—224. Rübsen — . Mais rum. 156—160. Mais amerik. 156—160. Per 50 kx. Weizenmehl 00 17,50 ,—, 0 16,50. Roggenmehl "/, 13,00—13,50. Weizenkleie 5—5,30 Roggenkleie 6,75—7,—. Kartoffeln 2,50—3,—. Stroh 3,50—4,50. Heu 2,25—3,00. Rüböl loco 28^. Lieferung 30. Abfahrt der Bahuzügc von Waldenburg. In der Richtung Hkauchau: früh 6. 33, Vorm. 10. 57, Na hm. 2. 24 und 5. 24, Abends 8 46. In der Richtuirg Wurzen: Vorm 8. 22, Nachm. 12.18 (nur bis Großbothen) und 3. 35, Abends 6. 35 und 9. 43 (nur bis Penig). Amtliche Mmümchmgtn.! Bekanntmachung. Im Monat Novbr. n. e. betrug im Hauptmarkt-Orte Glauchau der Durch schnittspreis pro Ctnr. Hafer 7 Mk. 35 Pf., pro Ctnr. Heu 3 Mk. 5 Pf., pro Ctnr. Stroh 2 Mk. 90 Pf., was andurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Glauchau, den 16. Decbr. 1881. Königliche Amtshauptmannschaft. I. St. Merz, Reg.-Ass.' E. keine 2alm- soNmsrrön msdr! 1000 Naik Wblku vir Osmsknissev, Völcker bei üsdraucü von Olvlckmanu's Laisor- X»I>u,vu88sr jemals vieäsr Zalm- «ciimvrüvu bekommt. LiumSes Air tel ^ur Lrkaltuuß; soböusr, vsisssr nuck ACsuuäsr 28,bus bis in äas spä teste ^Itsr. 8. Kolämann L 60., ÜL'68lnu, LelliMdrüoIro 36. In IVuIckenburA nur allein sollt 2U buben bei Unünoi'. Frauen, die mit Blutarmuth, Nervenschwäche und Unterleibsstörungen behaftet sind, behandelt mit sicherem und raschem Erfolg Di-, inoä. Müller in Pasing bei München. Erforderlich ist: eine kleine Kranken geschichte mit Altersangabe. i Zantische Corinthen, gem. Raffinad, schön weiß, Mandeln, rein gelesen, feinsten Genueser Citronat, Butter ä, Stück zum Marktpreis, desgleichen eingelegt, Prima Kunstbutter, Margarin-sSalz )Butter, Prima Schmelzbutter, rein gem. Gewürze, Wallnüsse, Vallp., Lampertsnüsse, Sicil., Citronen, Messt«, Christbaum-Confeet, do. -Tillen, Gold- und Silberschaum re. empfiehlt zu ganz billigen Preisen Uax laiebo^oit, Allstadt-Waldenburg. Wollene Capoten fiir Dam» und Kinder billigst bei B. Herold. Weihnacht 1881. Rosinen RIoin6 1881oi', 6oninHt6n, LueLor MM. L, 6on. 6itionat, Alnnüoln 8Ü88 nuü Vitter, Lnn8ttmtt6r, 2larK.-(8al2-)8ntt6r, Hvvinnlsknttor, Ottronon, >VaIInn886 empfiehlt billigst 6. Or^s, Altwaldenburg. Christlmumstiinder, Christbaumdillcn und Con- fcctlMer enlpfichlt August Mai. Als paffende Weihnachtsgeschenke empfiehlt: feine Tischmeffer und Gabeln, Lranchirmeffer und Deffertmeffer, Taschenmesser für Herren und Damen von einfacher bis zur feinsten Ausstattung, Küchenwaagen, Glanzplütten, Mörser, Unibersalreibeisen, fein deconrte, emaillirte Kaffee- nud Theeserbice, Geräthsiänder, Blumen tische und Blumenständer mit Topf, Werkzeugkasten, Laub- sägekastcn, Vorlagen und Schulreißzeuge Gute rhein. Wallnüsse. D. Obige. empfiehlt ihr reichhaltiges Lager von Schweizer Seiden stoffen, ächten Lyoner Sammeten, Schnitt- und Mode- waare«, sowie Leiuenzeug und Wäsche zur geneigten Beachtung. empfiehlt zu billigsten Preisen: Moderne Kleiderstoffe, Kutterstoffe, Haze, ital. HlotH, Sammet, Lama, neueste Dessins, Lalblama, WoLfianell, Plüsch in schwarz, braun und blau, Jacken- und Kcmdenbarcheut, bedr. Kemdenffanelk, Kattun roh und gebleicht, Kasünet, Möer, Kitz, Bettzeuge, Fischtücher, Kandtücher, weißleinene und bunte Gaschentücher, Shilling, ßhiffon, Kayonv, weiße und blaue Leinwand in versch. Breiten, bedruckte und carrirle Schürzenlein, grünen Schürz ndrelk, boumw. Kemdenzenge, Kitzröcke, fertige Jacken, alle Sorten Läkelstoffdecken, rochwollene, leinene und Manilla-Kecken, seidne, halbseidne und wollne Lerren- und Kamen- tücher, ßoncerttücher, Kapoten feinsten Genres, Korset's u. s.^w. Paletots ;u festen Fabrikpreisen stets auf Lager. Die ütulmnim- Md KiMWWtlt-Wrik von O. i atir, Glauchau, Brüderstraße Nr. ist am mittleren Thor, hält ihr großes Lager aller in das Fach einschlagender Artikel bei Bedarf bestens empfohlen. Damen- und Kinder-Taschen in den neuesten Mustern und geschmackvollster Ausführung. Puppenwagen in größter Auswahl. Fußabtreter in Rohr-, Filz- und Laosgeflecht. Große Weihnachts-Ausstellung iu Holn- nnä 1>llpiäi'Mll6llä-8i)i6lvvll^ alles beweglich. Thiere mit natürlicher Stimme und überzogenem Fell, Puppen, geklei det und unaekleidet, in großer Auswahl, Leder- und Zeugbälgc, Porzel lan- und Wachsküpfe mit seiner Haartour, verkaufe ich zum billigsten Preis. Carl Thomä, oberhalb am Markt. Reine Schmelzbutter unter Garantie, feinste Kunstbutter, prima Salzbutter empfiehlt billigst Lsrntiarc! Oplt?. Zum bevorstehenden Weihmchtsfest empfehle ich mein Lager von Schirmen, Stöcken, kurzen und langen Pfeien, Cigarren-Spitzen in Meerschaum und Bernstein, Kämmen, Dosen, Senflöffeln, Salatscheeren, Stickringen. W. ltÄnns, Drechsler. Auch sind daselbst zwei Maschinenöfen billig zu verkaufen.