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Schönburger Tageblatt Erscheint täglich mit Ausnahme der Tage nach Sonn- und Festtagen. Beiträge sind erwünscht und werden eventuell honorirt. Annahme von Inseraten für die nächster- scheinende Nummer bis Mittags 12 Uhr des vorhergehenden Tages. und aldenburger Anzeiger. Der Abonnementspreis beträgt vierteljähr lich 1 Mk. SO Pf. Alle Postanstaltsn, die Expedition und dis Colporteure dieses Blattes nehmen Be stellungen an. Einzelne Nummern 8 Pf. Inserate pro Zeile 1V Pf., unter Eingesandt 20 Pf. Amtsblatt für den Stadtrath zu Waldenburg. 285. Sonnabend, den 10. December 1881. Holzauktion aus Oberwaldenburger Revier weicher Stamm von Mitten stärke, 1 11 em. Nmtr. buchene Nutzscheite, 1 m. Scheillänge, 2 Mittwoch, den 21. Deeember, von Vormittags 9 Uhr an Brennscheite, Brennrollen, Rodestöcke, Brennreißig, 4 1 28 4 23 2 345 6 birkenes l weiches s 6,o 4,o 87,4 II- Rmlr. buchene - birkene > - weiche ) - birkene > - weiche 1 - birkene i - weiche s unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen und bei den Stämmen, Klötzern und Stangen entweder gegen sofortige Bezahlung oder zum mindesten gegen Erlegung des fünften Theils der Erstehungssumme, bei allen übrigen Hölzern nur gegen sofortige volle Bezahlung meistbietend verkauft werden Nähere Auskunft ertheilt Herr Rrvierförster Schroedter im Forsthause Oberwald bei Hohenstein-Ernstthal. Fürstlich Schönburg'sche Forstverwaltung Oberwaldenburg. - weiche geschneidelte Aeste (sogen. Astmeter schw. Rollen und Aeste unt. 7 eiu.), Wellenhundert buchenes ) Im Gasthof zur „Katze" in Tirschheim sollen I., Mittwoch, den 14. December, von Vormittags 9 Uhr an auf Kahlschlägen, in Durchforstungen und Läuterungen und Dürr- und Bruchhölzer; Oberwald: Abtheilung 11 der obere Kieferberg; 14 der Langenberger; 16 die große Ebene; 17 der Steinberg; 18, 20 und 21 der Hohensteinsr; 23 der Goldforst; 28 und 29 der Todtengraben; 34 und 35 der Waldenburger, 38 der Lichtensteiner Baumgarten; 39 bis 42 der Haubler; 44 und 45 am Forsthaus; Nüsdorf: 50 und 51 der Dittrich; 55 und 56 der Blauborn; 61 am Ebersbach; 80 weiche Stämme - 12—17 - 18-23 - 24 — 29 - 30-35 - - 269 94 49 - 12 2 S r 36-41 - r 10 r - s 42-54 - - 50 birkene Nutzstücke r 6—30 - Stärke und 4—12 m. Länge, 30 buchene - s 6-45 - - - 3-12 - 380 fichtene Stangen - 3—4 - Unterstärke und bis 5 m. lang 270 r s - 5—6 - - - - 8 - - 190 - - - 7 — 9 - - - - 9 - - 80 r s - 10—12 - - - - 11 - 55 r s r 13-15 - - - - 15 - - "Waldenburg, 9. December 1881. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Theilnehmer an der Jagd in der Göhrde können nicht genug erzählen von der Frische und Munter keit, die der Kaiser dabei an den Tag legte; der selbe machte die Jagd zu Fuß ab und war in der heitersten Stimmung, welcher er durch Erzählungen und Bemerkungen Ausdruck gab. Das Befinden Moltke's ist ganz normal; er wohnt fast täglich den Reichstags-Sitzungen bei. Doch haben ihn die asthmatischen Beschwerden, an dem er seit Jahren leidet, erheblich geschwächt und kann er bisweilen diese Beschwerden, die er mit dem ihm eigenen Pflichtgefühl zu verbergen gewußt Hal, nur mit dem Aufwande höchster Willenskraft ertragen. In Graf Waldersee, seinem Gehilfen und eventuellen Stellvertreter, glauben Manche bereit« den zukünf tigen Generalstabs-Chef zu erblicken, der durchaus nicht einer der ältesten Generale der Armee zu sein braucht, wie vielfach angenommen wird. Graf Waldersee ist erst seit der Jahre 1814 General. Der Ausschuß des Centralverandes deutscher Industrieller nahm am 7. d. mehrere Resolutio nen an, deren erste eine baldige Reform der Ge setzgebung über die Handelskammer für nothwendig erklärt, welche neben der Vertretung des eigentlichen Handelüstandes die Wahrung der Interessen der Industrie und des Handwerks sicherstellt. Die zweite Resolution erklärt die Errichtung eines deutschen Volswirthschaftsralhs im Sinne der früheren Anträge des Centralverbandes für dringendes Be- bürfniß. Die dritte Resolution erklärt, die angestrebte Ausdehnung des Haftpflichtgesetzes werde den Erfolg haben, den Klassenhaß zu verschärfen und die Ein tracht der Unternehmer und Arbeiter bauernd zu untergraben, ohne den berechtigten Ansprüchen letzterer zu genügen, weshalb diesen Bestrebungen entgegen getreten und die Einführung der Unfallversicherung zu fördcrn sei. Die Resolutionen sollen zur Kenntniß des Reichskanzlers gebracht werden. In Reichstagskreisen bricht die Anschauung immer mehr durch, daß die Regierungsvorlagen bis zum Weihnachtsfest nicht mehr Erledigung finden werden, und auch bei der Reichsregierung stimmt man dieser Anschauung zu. Man hört, daß an letzter Stelle ein Hauptgewicht darauf gelegt wird, daß der Etat noch vor dem Weihnachtsfest 'durch- berathen werde. Sobald dies geschehen, würde dann — diese Meinung herrscht augenblicklich an dieser Stelle vor — eine Vertagung der Reichstagssession bis nach Beendigung der Landtagssession eintreten. Von dem Abg. Payer und unterstützt von 58 Mitgliedern der Volkspartei, Fortschrittspartei, Se- cessionisten, der Nationalliberalen und des Centrums ist beim Reichstag der Antrag eingebracht worden, wiederholt die Erwartung auszusprechen, daß die verbündeten Regierungen der nächsten Session des Reichstags Vorschläge machen werden, welche eine durchgreifendere Ermäßigung der Gerichtsge bühren herbeiführen, als durch das Reichsgesetz vom 29. Juni 1881 gewährt worden ist." Die Audienz, welche der Reichskanzler und der Vicepräsident des Staalsministeriums, der Minister des Innern, v. Puttkamer, am Sonntag beim Kai ser gehabt, wird mehrfach mit Schaffung des Po stens für einen Vicekanzler in Verbindung ge bracht. Wiederholt wird jetzt Herr v. Puttkamer, der sich wie kein aüberer Minister der hohen Pro tection des Reichskanzlers zu erfreuen hat, als für den Posten des Vicekanzlers designirt bezeichnet. Der Bundesrath hat der Vorlage über den Zoll anschluß der Unterelbe seine Zustimmung ertheilt. Der Gesetzentwurf, betreffend die Erhebung einer Berufs-Statistik und Vornahme einer Viehzäh lung im Jahre 1882 ist von der Reichsregierung geschichtlich und sachlich begründet worden. In letzterer Hinsicht lautet die Erklärung der Reichs regierung: „Sowohl bei den Erörterungen über die Wirkungen wirthschastlicher Gesetze und Anord nungen, als auch bei den Verhandlungen über das Unterstützungswohnsitzgesetz hat der völlige MangU an jedweder auch nur annähernd richtigen Berufs- Statistik sich fühlbar gemacht. Ebenso bei der Un tersuchung über die Nothwendigkeit und Durchführ barkeit der neuerdings in den Vordergrund getretenen socialpolitischen Probleme, — insbesondere der wirksameren Fürsorge für die durch Unfall, Invali dität und Aller erwerbsunfähig gewordenen Arbeiter. Die auf diesem Gebiete liegenden Aufgaben der Gesetzgebung werden nur dann eine gedeihliche Lö sung finden können, wenn den gesetzgebenden Fac- toren die Möglichkeit gewährt wird, sich über die thatsächliche Entwickelung und derzeitige Gestalt des gesammten nationalen Erwerbslebens genau und zuverlässig zu unterrichten. Insbesondere wird sich nur auf Grund einer auf zuverlässigen statistischen Ermittelungen beruhenden Kenntniß unserer gesamm ten Erwerbsverhältniffe beurtheilen lassen, in welcher Gestalt und in welchem Maße die Organisation corporativer Genosse ischaften behufs Lösung jener socialen und wirthschaftlichen Aufgaben durchführbar ist. Um diesen statistischen Aufnahmen eine un-