Volltext Seite (XML)
heitsdauer entsprechend, der Allgemeinzustand der hohen Patientin ein angegriffener und geschwächter, doch waren die Fiebererschsinungen bereits am Sonntag ganz gewichen und sind Appetit und Allge meinbefinden gut. — Das „Berl. Tgbl." schreibt: Die Königin Carola von Sachsen ist bekanntlich an einem schlei chenden Nervenfieber nicht unbedenklich erkrankt. Eigenthümlich ist die Veranlassung dieser Krankheit, die in einer Ueberanstrengung und damit verbundener Erkältung gesucht wird. Die Königin ist nämlich nicht nur eine eifrige Protectorin des nach ihr be nannten Krankenhauses, sondern auch eine passionirts Künstlerin im Einkochen von Früchten. Schon seit einer Reihe von Jahren läßt sie es sich nicht nehmen, für die unter ihrem Schutze stehenden Krankenan stalten die Fruchlconserven selbst herzustellen. Die Fülle des Obstes in diesem Jahre ist, wie der Frankfurter Zeitung berichtet wird, Veranlassung gewesen, daß die Königin in dem Carolahause Früchte in solchen Mengen eingemacht hat, daß selbst für eine Berufsköhin die Herstellung des Quantums eine Riesenleistung gewe'en sein würde. Bei dieser Arbeit hat die Königin zu wiederholten Malen die Nächte zu Hilfe genommen, um die vorhandenen Vorräthe zu bewältigen und dabei soll sie sich die Erkrankung zugezogen haben. — In der am 7. d. stattgefundenen Abendsitzung des sächsischen Landtags begründete Herr Staals- minister v. Könnsritz den Staatshaushaltsetat auf die Finanzperiode 1882/83, dessen wir in seinen Hauptbestandtheilen bereits gedacht haben. Zu der 20o/vigen Steuerermäßigung tritt noch die Aussicht, daß die Ueberschüsse in der gegenwärtigen Periode aller Berechnung nach sich auf 10 Millionen Mark belaufen werden, daß sonach auch für die nächste Finanzperiode eine weitere Ermäßigung der Steuer zu erwarten ist. Freilich konnte dabei der Herr Finanz-Finanzminister nicht umgehen, darauf hinzu weisen, daß er genöthigt ist, eine Erhöhung der Matricularbeiträge für Sachsen zu beantragen, welche jedoch für die gegenwärdige financielle Situation nicht von Einfluß sein werde. Ein vereinigter An trag der Abg. Starke, Roth, Richter-Tharandt, nebst Zusatzantrag Uhlemann, nach welchem die Cap. des Etats der Zuschüsse im Staatshaus halts-Etat für 1882/83, betr. allgemeine Staats bedürfnisse (Cap. 22—24 und 27—31), Ge- sammtministerium nebst Dependenzen (Cap. 32—37), Departement des Auswärtigen (Cap. 103—104), , Ausgaben zu Reichszwecken (Cap. 106—107) und Pensionseta! (Cap. 110) zur allgemeinen Schluß- berothung zu nehmen, dagegen alle übrigen Capitel des Etats, insbesondere Cap. 26, planmäßige Tilgung der Staatsschulden, und Cap. 105 Malrikularbei- träge, sowie das Finanzgesetz an die Finanzdeputa- tion zur Berichterstattung zu verweisen sind, wurde schließlich mit weitaus überwiegender Majori tät angenommen. — Unter allen Heizungsarten der Personenwagen hat sich die Dampfheizung bisher noch als die zweck mäßigste, billigste und beim reisenden Publikum als die beliebteste bewährt. Nachdem ausreichende Versuche gemacht und ein Theil der Züge mit den Feuilleton. Chamäleona. Eine Novelle von Klara Meichner. (Fortsetzung.) „Sie scheinen ein sehr großes Vertrauen in mich und meine Ehrlichkeit zu setzen," sprach Irene ernst. „Würden Sie sehr unglücklich sein, wenn die Sache mißlänge?" „Ich habe ihn sehr lieb," war die leise Antwort, „und er war mir auch sehr gut, bis —" Hier stockte sie. „Vollenden Sie nur ruhig: bis Frau Chamäleona erschien, um ihr Eigenthum scheinbar an sich zu reißen. Das ist's. — Nun, da wird wohl die böse Frau Chamäleona gut machen müssen, was sie verbrach. — — Sie sollen ihn wieder haben, so weit es an mir liegt." „O, Frau Gräfin, wie soll ich Ihnen danken für die Nachsicht, mit der Sie mich Thörin ausge nommen haben, und für alles?" „Danken Sie mir nicht, — noch nicht," sprach sehr ernst und fast traurig Irene, „wir wissen ja noch nicht, ob Sie Ursache dazu haben werden. Ich werde thun, was ich kann, das verspreche ich Ihnen, der Erfolg freilich hängt nicht von mir ab. Hoffen Sie aber inzwischen auf die Zukunft, sie gleicht vieles aus." Eleonore war aufgestanden und berührte zaghaft die Hand, welche Irene ihr gleichsam zur Be siegelung entgegenstreckte. Dann einer plötzlichen erforderlichen Einrichtungen versehen worden ist, will die Sächsische Staatseisenbahnverwaltung nun mehr in der Sache weitergehen und die Dampf heizung successioe allgemein einführen. In der Etaisperiode 1882/83 soll hauptsächlich die Linie Leipzig-Bodenbach die Einrichtung erhalten. In den Etat sind hierfür 77,780 Mk. eingesetzt. — Auch d e dem Publikum weit angenehmere Beleuch tungsweise der Züge mit Gas soll wenigstens auf den Hauptlinien eingeführt werden. Namentlich bei directen Zügen erscheint dies dringend wünschens- werth. Es werden zunächst auf den Linien Leipzig-Hof, Leipzig-Chemnitz, Leipzig-Riesa-Dresden-Bodenbach und Leipzig-Döbeln-Dresden die Züge mit Gas er leuchtet und deshalb auf dem Bahnhofe zu Leipzig eine Gasanstalt erbaut, von der aus die Wagen mit den erforderlichen Einrichtungen versehen werden. Für dieselben ist in den Etat ein Betrag von 290,160 Mark eingestellt. — Das König!, sächsische statistische Bureau des Ministeriums des Innern veröffentlicht eine Ueber- sicht der bei den sächsischen Sparkassen 1881 er folgten Ein- und Rückzahlungen, welche in die financielle Besserung in den betheiligten Kreisen erfreuliche Einsicht gewährt. In den 9 Monaten bis 30. September erfolgten bei den 176 sächsischen Kassen 613,910 Einzahlungen und nur 480,821 Rückzahlungen, so daß sich also die Gesammtzahl Ler Sparer um 133,089 oder 27 Procent vermehrte; nur bei 22 Kassen überwog die Anzahl der Rück zahlungen. Die Sparkassen, welche früher die Ein lagen von 3'/s Procent aufsteigend bis 5 Procent verzinsten, haben dem allgemeinen Sinken des Zinses folgend in diesem Jahrs vielfach diese Sätze auf 3—3'/2 Procent reducirt und dadurch eine Reihe von Rückzahlungen herbeigeführt. Namentlich die jenigen Einlagen, welche durch Zuschlag der Zinsen oder spätere Nachzahlungen allmählich über 300 Mk. gewachsen waren, fanden nunmehr eine einträglichere Anlage in Staatspapieren, wo 4 Procent und darüber zu erreichen sind. Daher wurden vornehm lich die größeren Einlagen zurückgefordert. Die Sparkassen haben sich nun ihrem Zwecke — An sammlung kleiner, anderweitig nicht unterzubringen der Beträge — entsprechend, von den größeren Ein lagen befreit. — Ein lebendiges Bild von dem Eisenbahnver kehre, der sich nach und von Dresden bewegt, geben die folgenden Zahlen. An regelmäßigen Zügen verkehren gegenwärtig im Böhmischen Bahnhofe auf 4 verschiedenen Linien täglich 83 Züge, welche dem Personenverkehr dienen und außerdem durch fahren 26 Güterzüge diesen Bahnhof. Auf dem Altstädter Güterbahnhof laufen täglich 89 Güter züge ein und aus mit Einschluß der Kohlenzüge aus dem Plauenschen Grund. Mit 124 Zügen täglich wird dem Verkehrsbedürfnisse auf dem Leip ziger Bahnhofe in Dresden-Neustadt genügt. Da von dienen 69 Züge nur dem Personenverkehr, 54 nur dem Güterverkehr und einer beiden Verkehrs zweigen. Im Schlesischen Bahnhose verkehren an jedem Tage zusammen 70 Züge und zwar 38 Personen- und 32 Güterzüge. Auf den Staatsbahnhöfen in Alt- und Neustadt laufen hiernach täglich 373 Züge aus Eingebung folgend, drückte sie schnell ihre Lippen darauf. „Ich danke Ihnen, — ich danke Ihnen," flüsterte sie. „Und nicht wahr," sagte sie dann beim Hinaus- gehen, „Sie sagen Niemand etwas davon, daß ich bei Ihnen gewesen bin — auch — auch Kurt nicht?" „O nein, Sie können ruhig sein; leben Sie wohl." So schieden sie. Eleonore flog hastig die Stufen hinunter; es war ihr ganz seltsam zu Muthe und alles vibrirte förm lich an ihr, sie wußte selbst nicht recht, was sie empfand, war's Glückseligkeit oder Traurigkeit. „Ich wundere mich nicht mehr über Kurt, — durchaus nicht", dachte sie, „denn ich selbst — wäre es nicht wegen Kurt — ich selbst könnte mich in sie verlieben. Es ist wirklich, als wäre Zauberei dabei, — sie ist ganz anders, als alle übrigen Menschen." Irene blieb nach der Entfernung Eleonorens einen Augenblick wie festgewurzelt stehen, dann schritt sie nachdenklich auf und nieder. „Zwei Menschen glücklich machen! — Soll ich wirklich einmal versuchen, Schicksal zu spielen? Ich Halle nichts davon. Auch ist meine Hand für der gleichen Dinge keine glückliche. Dieses kleine Mäd chen forderte mit einer wunderlichen Mischung von Trotz und Vertrauen ihr Eigenthum von mir zurück wie ein Spielzeug, daß man verloren glaubt. — Ihr Eigenthum? — Ihr Herz würde nicht darüber brechen, wenn ihr Verlangen unerfüllt bliebe; sie ist ein Kind. — Kurt und sie sind sich beide zu ähnlich. Sie sollten viel älter sein, um erkennen und ein und wenn wir hierzu noch den Verkehr auf dem Berliner Bahnhof in Friedrichstadt mit 30 Zügen rechnen, so ergiebt sich für Dresden ein Gesammtverkehr von 403 Zügen an jedem Tage, welche bestehen aus 43 Courier- und 167 Personenzügen, aus 10 Omnibuszügen, 1 gemisch ten Zug und 182 Gülerzügen. Daraus ergiebt sich ferner, daß unter Berücksichtigung der namentlich im Sommer in großer Anzahl verkehrenden Extra züge dem Verkehre von und nach Dresden in einem Jahre nicht weniger als 150,000 Eisenbahnzüge dienstbar sind. Wem will es heute mehr in den Kopf, daß noch vor kaum mehr als 4 Dezennien sich Lastfuhrwerk und Postkutsche in diesen Verkehr einträchtig theilten, der heute diese 150,000 Züge in Anspruch nimmt? — Als ein Schaffner des am Freitag Abend z/48 Uhr von Görlitz in Dresden eingetroffenen Zuges ein Coupee zweiter Claffe öffnete, fand er beide Passagiere desselben, einen jungen Buchhalter von dort und seine Braut, todt vor. Dieselben hatten in Löbau den Zug bestiegen und halte der Schaffner in Arnsdorf die Billets der beiden Rei senden coupirt, ohne etwas Auffälliges zu bemerken. Nach einem im Coupee vorgefundenen Fläschchen zu schließen, haben sich die Beiden mittelst Cyankalis vergiftet. — Höchst beachtenswerth und interessant sind die Ergebnisse der Untersuchungen, welche der Augenarzt vr. Nobis in Chemnitz mit den Schülern des dor tigen königlichen Gymnasiums angestellt hat. vr. Nobis stellte durch sorgfältiges und wiederholtes Experimenliren mit den Schülern fest, daß normal sichtig in Sexta 65 von 72 Schülern, also 90 Procent waren, in Quinta 70 von 84 Schülern — 83 Procent, in Quarta 59 von 73 — 80 Proc., in Untertertia 59 von 78 — 75 Proc., in Ober tertia 41 von 63 — 65 Proc., in Untersecunda 23 von 41 — 56 Proc., in Obersecunda und Ober prima ebenfalls 56 Proc., in Unterprima nur 36 Proc. Der Procentsatz der Anormalsichtigen nimmt also von den unteren nach den oberen Classen ziem lich rasch zu und wächst am stärksten bei den Schü lern, welche Untertertia absolvirt haben. Von dem ganzen Schülercötus waren 25,8 Proc. kurzsichtig, 1 Proc. übersichtig, 73,2 Proc. normalsichtig. Die bisher von Augenärzten in den Schulen Deutschlands angestellten Augenuntersuchungen haben ergeben, daß die Zahl der Kurzsichtigen in Dorfschulen kaum 1 Proc., in Elementarschulen 5—11 Proc., in höheren Töchterschulen 10 bis 24 Proc., in Realschulen 20—24 Proc., in Gymnasien 30—35 Proc. beträgt. — Eine wunderbar glücklich abgelaufene, aber sehr aufregende Scene spielte sich kürzlich auf einer Straße in Plauen i. V. ab. Ein Mann bemerkt noch im letzten Augenblicke, daß dicht vor einem herannahenden Wagen zwei etwa 3 und 4 Jahr alte Kinder auf der Straße sitzen. Er springt hinzu und will sie nach dem Trottoir herüber reißen, kommt aber dabei mit beiden Kindern zum Fallen und der Wagen geht über die Letzteren hinweg. B im Auf heben derselben ergiebt sich zum freudigsten Staunen Aller, daß sie auch nicht im Mindesten verletzt waren. zu können, ob sie für einander paffend sind. — Thue ich also recht? Ist es ein gutes Werk? — Gleichviel, — ich will nach- menschlichen Begriffen vernünftig und gut handeln, — das Schicksal mag dann den Ausschlag geben, es ist mächtiger als wir. — Ob's dann ausfällt, wie wir's gewollt? Bah, das Leben ist ja von Anfang bis zu Ende — Chamäleona." VII- Einige Stunden später betrat Kurt von Sellen das trauliche, wohlbekannte, grüne Zimmer, in welchem Irene vor dem Schreibtische saß. Er hatte sich die gestrige Mahnung, nicht so oft zu kommen, nicht eben sehr zu Herzen genommen und war freudig überrascht, draußen von der Zofe nicht abgewiesen zu werden. Irene begrüßte den Eintretenden freundlich; ohne aber lange sich mit einleitenden Bemerkungen auf zuhalten, redete ihn an: „Sie sind ja verlobt, Herr von Sellen; ich wußte das bis jetzt gar nicht. Wie seltsam, daß weder Herr von Trotha noch sonst Jemand mir, auch nicht einmal zufällig, davon sprach." Sie sagte nicht, daß sie sich über Kurt's eigenes Stillschweigen gewundert habe, und er empfand diese Schonung tiefer noch als einen Vorwurf. „Ja, es ist wahr, ich bin verlobt," sagte Kurt, aber nicht in dem einem Bräutigam geziemenden Jubeltone. Dann erzählte er, — erzählte er fast wie zu seiner Rechtfertigung und mit vollem Ver trauen. (Fortsetzung folgt.) Mitglie tenverei 103. H. sichtigte Schulz: hendste. zu ein« — S in Wei wirthen Deputi: Glauch, Werda: gründe: Leitung wurde < - 5 Sucht ; Schüler dem er von St Beschnu gen, da tion se Trotz a aber, n gefallen bald ei darauf <? fundene Socialt Blos c Stimm Krause Der Pester erzählt. Schönst theater Damast Frieden kam au Licht se von Ge Wiener birge, Sein : vorgelai mein N gewöhn! Name ! aufgefü Finger dehntem den Na wohl g den"." einen c Witz ist Compao Das so wirt Wahrhe Leser a: in der Gründe war, n diesen ' den; tu Kreises müsse n Diese ! wieder darauf wi en 1 Dent silianisck deutsche: Zeit gib 160,ooc Deutsch: vertrete: (10,10c Santo Laurenz (1000) einen di reiche L katholisä wesen st politisch: Gesang: ener Z: