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ruhen stattgefunden. Die Irländer wollten eine Baracke stürmen, in welche sich die Polizisten zurück gezogen hatten. Die Angegriffenen gaben darauf Feuer und zwei Personen wurden dadurch getödlet, zwanzig verwundet. Die Zahl der Verhafteten be trug über dreißig. Von Ballina ist eine stärkere militärische Abiheilung an den Schauplatz der Un ruhen befohlen worden, um letztere zu unterdrücken. Die Bevölkerung ist sehr aufgeregt. Rußland. Aus Libau in Kurland berichtet der dortige „Tages-Anzeiger," daß dieser Tage aus dem russi schen Verkehrsministerium die Weisung ergangen sei, von dem dortigen Bahnhofe alle deutschen Aufschriften zu entfernen. Auch der bei den Be amten und dem häufiger die Eisenbahn benutzenden Publikum sehr beliebte d:utsche Restaurateur soll einem russischen weichen. Griechenland. Die griechische Kammer ist aufgelöst worden. Die Neuwahlen werden für den 1. Januar 1882 ausgeschrieben. Der Zusammentritt der neuen Kammer ist auf den 30. Januar anberaumt. Aus dem Muldenthale. ^Waldenburg, 5. November. I. I. D. D. Prinzessin Margarethe und Elisabeth von Schön burg-Waldenburg sind von Schloß Droyßig zum Besuch am hiesigen Fürstlichen Hose eingelroffen. * — In Ebersbach haben am 28. October fünf Strolche aus Glauchau das Dach des Armenhauses beschädigt, außerdem noch gegen verschiedene Be wohner sich mit ganz unverschämten Redensarten vergangen, und schließlich im dortigen Gasthof auch ein Tuch gestohlen. Dieselben sind bereits ermittelt und zur Bestrafung angezeigt worden. *— Bei der gestern stattgefundenen Schöffenge richtssitzung wurde der Schlossergeselle Georg Os wald Schimmerohn aus Pirna von der Anklage wegen Diebstahls freigesprochen, dagegen wegen Unterschlagung zu 6 Wochen Gesängniß verurtheilt, wovon eine LtZoche als durch die erlittene Unter suchungshaft für verbüßt erachtet wurde. Als Schöffen fungirten die Herren Kaufmann Boffecker und Oberlehrer Reichardt hier. — Die Stadtverordneten in Zwickau haben in ihrer letzten Sitznng einem Beschlusse des Rathes zugestimmt, zufolge dessen die Firma C. A. Gün ther Nachfolger daselbst die Erlaubniß zur Aufstel lung von Plakatsäulen in dortiger Stadt unter ge wissen Bedingungen und mit dem Rechte, daß An schläge in Zukunft ausschließlich an jenen Säulen angebracht werden dürfen, ertheilt werden soll. Die genannte Firma hat zunächst 15 Säulen ins Auge gefaßt, soll jedoch zur Aufstellung von 3 weiteren Säulen an geeigneten Orten noch veranlaßt werden. — In einem Zwickauer Schachte verunglückte am Donnerstag Morgen dec 32 Jahre alte Häuer Emil Döhler. Es explodirte ein Schuß unerwartet und Döhler wurde im Gesicht und an den Händen so schwer verbrannt, daß er im Kreiskrankenstifte untergebracht werden mußte. Feuilleton. Chamäleona. Eine Novelle von Hkara Aeichner. (Fortsetzung.) Ich werde mich z. B. niemals so lächerlich machen, zu Ihnen oder sonst zu Jemand zu sagen: „Vergessen Sie mich nicht", weil ich schon im Aussprechen dieser Worte die Unmöglichkeit ihrer Erfüllung begriffe. Also auch Sie werden mich vergessen, wenn Sie auch augenblicklich mich ganz gern haben, wie ich sehr genau weiß. Ich weiß aber auch ebenso genau, daß die größte Gefälligkeit, die ich Ihnen, und vielleicht auch mir, erweisen könnte, die wäre, wenn ich eines schönen Tages verschwände, ohne zu sagen wohin, bis wann und warum. — Nun, was sehen Sie mich denn so an?" „Ich möchte Ihnen immer so zuhören, wenn es auch eigentlich gar nicht schön ist, was Sie da sagen. Aber etwas verstehe ich dabei durchaus nicht." „Nun — und was denn nicht?" „Warum es auch eine Gefälligkeit gegen Sie selbst sein sollte, wenn Sie Ihren dämonischen Plan ausführlen und plötzlich verschwänden?" Irene sprach ohne Zögern: „Weil ich Sie gern habe und mich an Sie ge wöhnen werde; das taugt aber nichts, namentlich bei meinem gänzlichen Mangel an Illusion." Kurt schüttelte den Kopf. „Sie sind voll Seltsamkeit," sprach er dann sinnend. „Finden Sie? Ich finde es zuweilen auch und Aus dem Dachsenlande. — Das am Namenstag der Königin ausgegebene Bulletin giebt zum ersten Male Aussicht auf wirk liche Besserung Ihrer Majestät; der Schlaf war gut, das Fieber nahm ab. In Rücksicht auf diese er freuliche Wendung im Befinden seiner erlauchten Gemahlin besuchte Se. Maj. der König, welcher bis dahin alle Zeit, die ihm die Regierungsgeschäfte gelassen, im Krankenzimmer verbracht hatte, am 3. d. bereits die Lustspiel-Vorstellung im Alberttheater. Am 4. kam Se. Majestät von der Strehlener Villa nach dem Schlosse in der Residenz, um Vorträge entgegenzunehmen und einer Sitzung des Gesammt- ministeriums zu präsidiren. — Die Stände sind am 4. d. wieder zusammen getreten. Präsident Haberkorn begrüßte die Mit glieder der 2. Kammer mit einer kurzen Ansprache, in der er besonvers hervorhob, daß dieselben sich streng an Das halten möchten, was vor das Forum des Haufes gehört; alles Anderen, außer diesem Bereich Liegenden sich aber enthalten mögen. Nach Verlesung der Registrande, in welcher sich u. A. auch ein Protest des Abg. Philipp und Genossen gegen die Wahl des Abg. Or. Schmidt-Neustadt befindet, und nach Vereidigung des ueugewählten Abg. Opitz wurde zur Tagesordnung verschritten, welche eine sehr schnelle Erledigung fand. Die Decrete, den Besoldungsetat der Landesimmobiliar- Brandversicherungsanstalt pro 1882/83, die Gehalts- verhältnisse der Oberlandsgerichtsräthe und die Uebernahme der Realschule in Wurzen betr., wur den den Finanzdeputationen, dagegen die Decrete über das Reisefortkommen der agrarischen Special- commissare und über die Heizungs-Anlagen in den Staatslehranstalten zur Schlußberath,ng überwiesen. — In der ersten Kammer wurde zunächst Erbgraf Friedr. Mognus zu Solms-Wildenfels als bevoll mächtigter Vertreter seines Vaters vereidigt und nach Verlesung der Registrande die Wahl der sei tens der ersten Kammer in den Ausschuß zur Staatsschuldenverwaltung zu entsendenden Mitglieder vorgenommen. Als ordentliche Mitglieder wurden Präsident v. Zehmen und Abg. Löhr-Bautzen und als stellvertretende Mitglieder die Abgg. Rülke- Dresden und v. d. Planitz-Naundorf gewählt. — Eine Statistik der Concurse, sowie der Zwangs versteigerungen im Königreiche Sachsen war seit der die Jahre 1858 — 1863 betreffenden nicht zur Be arbeitung gelangt und doch würde eine allgemeinere Kenntniß dieser Erscheinungen für Beurtheilung der jeweiligen Geschäftslage von besonderer Wichtigkeit sein. Es ist daher mit Interesse zu erkennen, daß das Königlich Sächsische statistische Bnreau jene Bearbeitungen wieder ausgenommen und für die Gewinnung sicherer Materialien hierzu Unterstützung durch die Königliche Expedition der Leipziger Zeitung gefunden hat. Das neueste Heft der Zeitschrift des Bureau's enthält sehr lehrreiche tabellarische Ueber- sichten über die in Sachsen während der Jahre 1877—1879 vorgekommenen Concurse und Zwangs versteigerungen. Die über die Concurse gruppiren sich zunächst nach Amtshauptmannschaften unter Trennung von Stadt und Land, sodann nach der Berufsari der Schuldner, aber auch nach Form der betroffenen Unternehmungen. In Sachsen gab nach der Zählung im Jahre 1875: 238,303 Ge- werbbstriebe, wovon 2006 wirthschaftlichen Gesell schaften oder Genossenschaften gehörten. Das Jahr 1877 zeigt nun 564 Concurse einzelner Personen und 8 jener Gesellschaften rc.; im Jahre 1878 fielen 493 Betriebe Einzelner und 6 von Gesell schaften rc. in Concurs; im Jahre 1879: 415 und 6. Die procentualen Verhältnisse dieser Ziffern ergeben, daß die Gefahr, in Concurs zu verfallen, bei Gesellschaften und Genossenschaften größer war (1877 fast um das Doppelte), als Kei den Betrie ben einzelner Personen; bei letzteren ist eine Ab nahme der Concurse (von 564 im Jahre 1877 auf 415 im Jahre 1879) erfreulich zu bemerken. — Die Statistik der Zwangsversteigerungen unter scheidet Stadt und Landgrundstücke, die Einzelarten derselben und gruppirt sich unter steter Beifügung der Taxwerthe nach Gerichtsämtern und Amtshaupt mannschaften. Eine Vergleichung mit jener frühe ren Zusammenstellung über sie Jahre 1858—1863 läßt leider eine bedeutende Zunahme der Zwangs versteigerungen in der neueren Peciode, namentlich auf dem Lande, erkennen, wie solche zu dem Wachs thum der Bevölkerung in keinem Verhältnisse steht. Die Zahl der Fälle wuchs nämlich in den Jahren 1877-1879 um durchschnittlich 207,45°/«. In den Städten betrifft diese Zunahme vorwiegend ge werbliche Grundstücke; auf dem Lande zeigt sich dieselbe am meisten bei Haus- und Garten-, sowie Haus- und Feldstücken (auch Gartennahrungen). — Am 31. October fand in Leipzig der Rector wechsel an der Universität statt. Aus dem Berichte des abtretenden Rector MÄAuitieus, vr. Luthardt, der unter dem lebhaftesten Beifall der Studirenden schloß, ergab sich, was die Frequenz betrifft, die erfreuliche Thatsache, daß bis Sonnabend 782 Studirende neu inskribirt wurden, wogegen 670 abgingen. Die Jnskribirten waren zu 109 Sachsen, zu 673 Nichtsachsen, 139 Theologen, 256 Juristen, 111 Mediziner und 267 Philosophen. Augenblick lich zählt die Hochschule 3295 Studirende oder 112 mehr als im Somme-, 31 weniger als vorigen Winter um diese Zeit. Der neue Rector uiticus Or. Zarncke ward dann vereidet und investirt und trat sein Amt durch eine interessante Rede über die philosophische Fakultät in ihrer historischen Entwicklung und mit Beziehung auf die scheinbar ihr fehlende Einheit des Studienzieles an. — In Leipzig erkrankte vor einigen Tagen ein 21 Jahre altes Dienstmädchen aus Kraftsdorf unter Umständen, welche eine Vergiftung annehmen ließen; sie räumte auch ein, eine Quantität von Streich hölzchen abgeschabten Phosphor genossen zu haben, in der Absicht, sich das Leben zu nehmen. Die durch ein unglückliches Liebesverhältniß zum Selbst morde Getriebene ist bald darauf ihrem Leiden erlegen. — In Volkmarsdorf entdeckte dieser Tage der verpflichtete Trichinenbeschauer Wache in einem zum Verkauf geschlachteten Schwein zahlreiche Trichinen. Großes Unheil ist dadurch abgewendet worden und man sieht, wie nöthig ogligatorische Fleischbeschau ist. komme mir dann nicht selten abgeschmackt vor. — Doch genug dieser Philosophirerei, überlegen Sie sich das, was ich Ihnen sagte, hören Sie?" Und dann übergangslos fortfahrend fragte sie: „Was sehen Sie nach der Uhr?" „Ja ich will zu Trotha, ich habe zur Spielpartie dort zugesagt." „Ach lassen Sie doch die einfältige Spielpartie, bleiben Sie lieber bei mir zum Thee, — wollen Sie?" Und Kurt blieb, — bei Irene blieb er. Und sie war so heiter und vergnügt, daß sie ihn mit fortriß; sie plauderten harmlos wie die Kinder, — es war ein lieber, schöner Abend, — doch die Zeit bleibt nicht stehen, — dieser Abend ging vorüber. VI. Am folgenden Tage huschte eine jugendliche Mäd chengestalt in das Haus, in welchem die Gräfin Wallensee wohnte, den Schleier um das braunge lockte Köpfchen mit dem eleganten, dunkeln Feder hute gezogen. Als sie hochaufathmend auf der Treppe einen Augenblick stillstand öffnete sich oben die Thür und ein Herr trat heraus. Das junge Mädchen stutzte beim Anblicke desselben und wen dete sich dann ab, — er ging vorbei, ohne sie zu beachten. „Der Legationsrath von Sellen?" fragte sich Eleonore, denn diese war es, „was mag denn der bei der Gräfin gewollt haben? Kennen sich denn diese Beiden?" Wenige Minuten später befand sie sich in dem einfach eleganten Salon, welcher bei der Gräfin Wallensee zum Empfange nicht intimer Besuche diente. Sie schaute sich kaum um, — ihr war zu be klommen dazu. Da hörte sie eine Thüre gehen; sie fühlte es: das war sie. Als sie sich umwendete, stand Irene vor ihr. Sie trug ein einfaches schwarzes Sammtkleid mit schwarzen Spitzen garnirt. „O, sie sind ganz echt," hätte Flora ganz ent zückt ausgerufen, „und der Sammet ist sicher fran zösischer!" Eleonore bemerkte freilich davon nichts, sie sah nur das blasse Gesicht mit den schillernden Nixen augen, sie sah nur, daß sie vor jener Frau stand, weiche ihr Eigenthum an sich gefesselt halte. „Womit kann ich dienen?" fragte Irenens wohl lautende Stimme, indeß eine Handbewegung zum Platznehmen aufforderte. „Ich — ich — komme," stotterte Eleonore und setzte dann plötzlich mit raschem Entschlusse hinzu: „ich bin die Braut Kurt von Sellen's." „Ah!" machte Irene. Sie verrieth durch kein Zeichen, daß es ihr überhaupt nicht bekannt gewesen, daß Kurt verlobt sei, „Kann ich Ihnen irgendwie nützlich sein?" fügte sie nach einer kleinen Pause hinzu, um dem jungen Mädchen Muth zum Sprechen zu machen. „Oh, mehr als das," sagte Eleonore, welche ihren Schleier zurückgeschlagen hatte und die sammetbraunen Augen kindlich auf Irene richtete. „Verzeihen Sie meinen Ueberfall, es weiß Niemand etwas davon, — ganz gewiß nicht, man hätte mich getadelt und es nicht zugegeben; aber ich dachte, daß, da Sie — so vieles vermögen, Sie, nur Sie mir gewiß auch helfen können." (Fortsetzung folgt.) — k in Au« furt a Untern, haben Hauptv — i Staats Gymnc — i Herberj in den sie an < Mülsei auch sc angega zu neh man ii damit den nc Von d umsom Eisend, Webin! zweige unbedi Großö! solche an die wahrst ben be tem F der Hl nährur rigen l Hunge chen v einem welche, zur A Wohn! andern das ge stentbv 89,84! Bunde Neligi 100,81 69 I entfall. 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