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llMlmiM TaMM und Waldenburger Anzeiger Amtsblatt für den Stadtrath zu Waldenburg. Der Abonnementspreis beträgt vierteljähr lich 1 Mk. 5« Pf. Alle Postanstalten, die Expedition und die Colporteure dieses Blattes nehmen Be stellungen an. Einzelne Nummern 8 Pf. Inserate pro Zeile 1V Pf., unter Eingesandt 20 Pf. Erscheint täglich mit Ausnahme der Tage nach Sonn- und Festtagen. Beiträge sind erwünscht und werden eventuell honorrrt. «nnakme von Inseraten für dre nächster- s?eine7de Nummer bis Mittags 12 Uhr des vorhergehenden Tages. Dienstag, de» 13. Deceniber 1881 287 Bekanntmachung. N-chd-m d-, am 8. di-,-- s,°ug.h°d'-» S,-dI--w,dn-I-n. L-,-tzw»hi Buchbi-d-rm-i»-, Eduard Hobusch, Herr Brauereibesitzer Adolph Zieger, Ansässige, ""d Zinngießer Eduard Klemm jr„ Unansässiger, zu Stadtverordneten, sow s,err Schlosser und Handelsmann August dKai, Ansässiger, Herr Seminaroberlehrer Carl Gottlob Ntertig, Unansässiger, zu Ersatzmännern gewählt worden sind, die aus sie gefallenen Wahlen auch angenommen haben, wird Solches hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Waldenburg, am 12. December 1881. Der Stadtrath. Cunrady. R II. Feldberpachtung. Im Rathskeller zu Waldenburg soll Freitag, den 16. December 1881, Vormittags 9 Uhr das Feld am Allweinhölzchen, Nr. 70 des Flurbuches von Waldenburg, an 169 s^Ruthen oder 31,? Ar, unter den im Termin bekannt zu machenden Be dingungen, sowie mit Vorbehalt der herrschaftlichen Genehmigung zum Zuschläge, aus 6 Jahre, vom 1. October 1881 bis dahin 1887 meistbietend verpachtet werden. Kürsttich Schönburg'scheNentverwattttNg Waldenburg, den 12. Decem ber 1881. Letz. Bekanntmachung. Die hiesige Sparcaffe bleibt wegen des Rechnungsabschlusses vom 1. bis mit s« Januar 188S gänzlich geschlossen und werden während dieser Zeit weder Einlagen ange nommen, noch Rückzahlungen bewirkt werden. Fürstliche Sparkasse Waldenburg, am 5. December 1881. Nebel. Holzauetion. Im Schwäbuer Grund an der Hoyersdorfer Grenze sollen Sonnabend, den 17. Deeember 188L, von Nachmittags 1 Uhr an 9 eichene Stämme von 17—43 am Mittenstärke 8—20 m. lang, 18 birkene - - 16-30 - - 9—19 - - 140 fichtene - - 12 — 36 - - bis 23 - - 54 - Stangen - 8 — 13 - Unterstärke, 10 Laubholz-Stangen (Birke, Eiche, Aspe) 13 em. Unterstärke, 2,° Wellenhundert Laubholz-Astreißig, meistbietend verkauft werden. *Waldenburg, 13. December 1881. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Auf dem Fractionsdiner dec Nationalliberalen am 8. Dec. hat Herr v. Bennigsen eine politische Rede gehalten. Er lehnt den Gedanken der Bildung einer großen liberalen Partei als unpractisch ab und führte aus, die liberalen Gruppen sollten in^ der Abwehr der Reaction vereinigt stehen und könnten auch bei positiven Aufgaben auch manches zusammen wirken, es seien jedoch vielfache Unterschiede vor handen. Die Nalionalliberaten müßten vor allen Dingen gerade in dieser Zeit ihre Selbstständigkeit nach rechts wie nach links und gegen die Regierung mit Entschiedenheit wahren und mit festem Ver trauen in die Zukunft den Moment abwarten, wo sie wieder zu einer größeren Action und zu er freulicherer Wirksamkeit als jetzt würden gelangen können. Das Erscheinen des Deutschen Parlamentsalma nachs hat Anlaß zu statistischen Untersuchungen übcrdie Pcrsonenverhältnifse der Mitglieder des neuen Reichstags gegen. Es sind dabei 75 Mitglieder gezählt worden, welche noch nicht das 40. Lebensjahr erreicht haben, -und 7 von diesen sind noch nicht 30 Jahre alt. Sehr reich ist das Cenlrum an jugendlichen Mitgliedern: nicht weniger als 17 desselben haben das Alter von 40 Jahren noch nicht erlangt. Auch der jüngste Abgeordnete, der 25jährige Abgeordnete Erbgraf zu Neipperg ge hört demselben an. Von den Socialdemokraten haben 7 das Alter von 40 Jahren noch nicht er langt: Kayser ist 28 Jahre, Frohme und der ehe malige bairische und päpstliche Offizier von Vollmar 31. L.tzterer ist die interessanteste Erscheinung unter den neugewähllen socialdemokratischcn Abgeordneten; er bewegt sich nur mühsam auf ein paar Krücken, erfreut sich aber im Uebrigen einer vortrefflichen Gesundheit. Unter den socialdemokratischen Abgeord neten sind sehr deutlich zwei Strömungen bemerk bar, von denen die eine der Socialpolitik des Reichs kanzlers zuneigt und dessen arbeiterfreundliche Projecte zu unterstützen bereit ist, während die andere Rich tung an der alten Richtung sesthält und jedem Com- promittiren abgeneigt ist. Der ersteren gehören u. A. Nitlinghausen und Kayser an, der andern Liebknecht und Bebel, der voraussichtlich in Mainz gewählt werden wird. Die Matricularbeträge pro 1882/83 belaufen sich auf insgesammt 103,684,369 M. (13,230,871 mehr als 1881/82). Davon entfallen auf Preußen 52,501,454 M., Bayern 20,149,588 M., Sachsen 5,624,998 M., Würtemberg 7,281,433 M., Baden 5,185,452, Hesten 1,806,698, Mecklenburg-Schwerin 1,129,439, Mecklenburg-Strelitz 195,125, Sachsen- Weimar 597,434, Oldenburg 651,238, Braunschweig 667,304, Sachsen-Meiningen 396,669, Sachsen- Altenburg 297,448, Sachsen-Koburz-Gotha 372,409, Anhalt 435,562, Schwarzburg - Sondershausen 137,625, Schwarzburg-Nudolstadt 156,379, Waldeck 111,648, Reuß ältere Linie 95,823, Reuß jüngere Linie 188,405, Schaumburg-Lippe 67,575, Lippe 229,343, Lübeck 116,070, Bremen 290,016, Ham burg 792,583 und Elsaß-Lothringen 3,810,854 Mark. Der in Berlin tagende X. deutsche Handelstag hat am 10. d. über die Frage des Tabakmonopols und der Frankfurter Tgbakmanufaklur berothen und erklärte mit 80 gegen 8 Stimmen das Tabakmonopol für eine schwere Schädigung der in Deutschland bestehenden wirthschaftlichen Verhältnisse und mit 68 gegen 3 Stimmen gegen das Fortbestehen der Straßburger Manufactur. Gegen den ersten Be schluß stimmten Bochum, Dortmund, Frankfurt, Esten, Mühlheim (Ruhr), Siegen, Stuttgart und Ulm, gegen den zweiten: Esten, Bochum und Harburg. In Metz ist neben den Plakaten, welche die kaiserliche Botschaft in deutscher Sprache enthält, auch eine französische Uebersetzung derselben affichirt morden, da sich dieselbe doch als eine unbedingte Nothwendigkeit herausgestellt hat. Man sieht denn auch mehr gewöhnliche Leute vor den Plakaten stehen und die Botschaft lesen. Oesterreich. Die hochofficiöse „Mantagsrevue" bringt einen Artikel, in welchem dem Grafen Kalnoky nahe ge legt wird, Rußland für einen mitteleuropäischen Staatenbund zu gewinnen, um so den Orient sür den Handel und dieJndustrie Mitteleuropas zu öffnen und Englands Monopolisirungsgelüste zu brechen. Kalnoky werde in diesem Sinn prak tische Politik zu treiben haben. Frankreich. Aus Paris wird gemeldet, daß sür die Verun glückten im Ringtheater in Wien die „Union Asnöialo" 100,000 Francs und der Präsident 10,000 Francs, Madame Boudon 5000 Francs, der Unionsdireclor Feder 5000 Francs zeichneten. Die genannte Bank eröffnet außerdem eine Sub skription bei der gesammten Klientel. England. Weit davon entfernt, daß die Landacte sich als eine heilsame Maßregel erwiesen hat, herrscht viel mehr das allgemeine Gefühl vor, daß sie nur eine ganz entgegensetzte Wirkung haben kann. Die bis herigen Erfolge des Landgesetzes für Irland zeigen, daß es eine ganz einseitige Maßregel ist, nur dazu bestimmt, ausschließlich einer Klasse auf Kosten einer andern Nutzen zu bringen, wenigstens ist dies bis heute die Anwendung gewesen, die der mit ihrer Ausführung beauftragte Gerichtshof von derselben gemacht hat. Von den 50,000 Fällen, welche diesem Gerichtshöfe unterbreitet worden waren, sind nur 139 entschieden worden. Man hat berech net, daß etwa Jahre nöthig sein werden, um die ganze, sich noch täglich mehrende Zahl abzumachen. Dabei berücksichtige man einzelne Resultate der Arbeit der Commistare des außerordenlichen Landgerichts hofes. Die frühere Pacht, wie dies Lord Ran dolph Churchill in einer vor kurzem von ihm ge haltenen Rede hervorgehoben hat, beträgt insgesammt bei den bereits zur Entscheidung gekommenen Fällen 3574 Pfd. Sterl.; die Commission habe dieselbe auf 2698 Pfd. Sterl, herabgesetzt, also fast um 25 pCt. vermindert. Die gesammte in ganz Irland bezahlte Pacht beläuft sich auf etwa 16,000,000 Pfd. Sterl., eine Verminderung um 25 pCt. würde daher 4,000,000 Pfd. Sterl, betragen. Zieht man nun noch den Werth der auf irischen Grundstücken lastenden Hypotheken in Betracht, so wird man die