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HlhölibliM TaaMait UNd Der Abonnementsvreis beträat vierteliükr- Alle Postanstalten, die Expedition und die Colporteure dieses Blattes nehmen Be stellungen an. Einzelne Nummern 8 Pf. Inserate pro Zeile 10 Pf., unter Eingesandt 20 Pf. Der Abonnementspreis beträgt vierteljähr lich 1 Mk. SV Pf. '"-SW---' Waldenburger Anzeiger Annahme von Inseraten für dre nächstes scheinende Nummer bis Mittags 12 Ud ' pes vorhergehenden Tages. Amtsblatt für den StaLtrath zu Waldenburg. Freitag, den 4. November 1881 oN 255 59 liberalen Gruppe der Socialdcmokraten den 9 Je 44 25 den Secessionisten . der Fortschrittspartei 97 15 30 2 24 36 0 1 14 »Waldenburg, 3. November 1881. den Polen . . - den Natioualliberalen Mikusch. Die Bauerndeputalionen haben sich im Lause des Nachmittags mit dem historischen Pflug phoiographiren lassen. Bei mehreren Polenarbeiterftthrern in Lem- bis- in die Be- ge> der Inschrift unvergeßlichen Bauern aus Die Festrede von Spielfeld, 3 397 49 102 14 62 15 23 28 8 25 Formen, in welchen sich der Angriff der Fortschritts partei bewegte." Aus dem Elsaß schreibt man über die Wahlen in Elsaß-Lothringen, daß, wie man auch sonst deren Resultat beurtheilen und deuten mag, sie doch keineswegs in ihrer Gesammtheit als ein Ausdruck des Protestes gegen die Zusammengehörigkeit mit Deutschland aufzufassen sind, daß vielleicht con- fessionelle katholische Inter ssen dabei wesentlich als Ausschlag gebend mitgewirkl haben. Letzteres er hellt einmal aus dem Umstande, daß die katholi schen Geistlichen Winterer, Guerber und Simonis wiedergewählt wurden, welche sich in ihren Mani festen mit großer Mäßigung aussprechen. Diese Thatsache aber wird dadurch weiter Austritt, daß die protestantischen Candidaten Cablo, Goldberg und Dietrich in ihren Programmen erklärt haben: für die katholischen Interessen und mit dem Centrum im Reichstage stimmen zu wollen. Bemerkenswerth ist ferner, daß, von Ca44 und Dollfuß abgesehen, kein Candida: das Schlagwort „Protest" in sein Wahlprogramm ausgenommen hat, auch nicht Be sancon in Metz. Wenngleich Letzterer sich früher auf einen ähnlichen Standpunkt stellte, wie die bei den Vorgenannten, so scheint ec doch in neuerer Zeit gemäßigteren Ansichten zuzuneigen. Man darf hieraus wohl schließen, daß der Standpunkt einer prinzipiellen, nach Frankreich hinübsrschauenden Oppo sition im Wesentlichen auf die großen Städte des Lanves beschränkt ist, während die bedeutende Mehr heit der Bevölkerung, die Bewohner der kleinen Städte und die ländlichen Bezirke dieser unfrucht baren, negativen Politik abgeneigt ist. Oesterreich. Durch Handschreiben des Kaisers an den Minister präsidenten Grasen Taaffe wird die Einberufung des Reichsralhs auf den 14. November angeordnet." Der italienische Botschafter Graf Robillanl in Wien erhielt ein Telegramm des Königs von Italien, worin derselbe seinen herzlichen Dank für den hervorragenden Antheil Robillants an der Bewerkstelligung der Wiener Reise, welche ebenso den Gefühlen des Königspaares als denen des italienischen Volkes entsprochen habe, und die allge meine lebhafteste Befriedigung über das Zustande kommen der Reise kundgab. Am 1. d. sind aus den österreichischen Alpen ländern und aus Mähren ungefähr 150 Bauern zur Gedenkfeier der Aufhebung der Leib eigenschaft in Wien eingetroffen. Die Bauern, welche meistens in Nationaltracht waren, nahmen vor dem Monument Kaiser Josef II. entblößten Hauptes Aufstellung und legten auf den Sockel des Denkmals zwei Kränze nieder. Sodann begaben sie sich in die Kapuzinerkirche, wo ihnen ausnahms weise der Zutritt Vormittags in die Kaisergrufl ge stattet wurde. Auf den Sarg des Kaisers Josef legten sie drei Kränze nieder. Um 12 Uhr ver sammelten sich die Bauerndeputationen im „Hotel Zillinger" zum Festmahl. Im großen Saal des Hotels war auf einem Podium jener historische Pflug aufgestellt, den Kaiser Josef eigenhändig bei Raußnitz in Mähren geführt und den das Museum in Brünn zu dieser Feier überlassen halte. Ober halb des Pfluges war ein prachtvoller Kranz den Deutschconservativen, die zuletzt zählten den Freiconfervativen (Dtsch. Reichspart.), die zuletzt zählten. . - - - - - dem katholischen Centrum, das zuletzt zahlte mehr cs zur Gewißheit wurde, daß mit der herigcn liberalen Partei in dem Zustande, welchem sie sich seit der Secession befand, Pläne, welche die Negierung für die festigung nationalen Wesens und für den von künstlichen Schneeglöckchen mit auf schwarzen Schleifen: „Dem Kaiser Josef, gewidmet von den Mähren, Steiermark und Kärnten", hielt der Obmann des Bauernvereins den Wilden Protestler und Pattiknlaristen aus Elsaß- Lothringen Partikularisten aus Hannover von der süddeutschen Volkspartei . . Das Wahlergebniß ist im Ganzen hinter den Erwartungen der Negierung zurückgeblieben; wie sich aber die parlamentarischen Verhältnisse demnächst gestalten werden, das ist noch keineswegs zu über sehen, es hängt von der Slellung der Fraktionen untereinander und zur Regierung, es hängt von ihrer Stellung zu den einzelnen großen Fragen ab. Die Regierung ist nach wie vor von der Heilsam keit ihrer Bestrebungen im Interesse des Volkes überzeugt und wird auf die Verwirklichung derselben trotz der gesteigerten Schwierigkeiten fort und fort bedacht sein. Je erfahrener im nächsten Reichstage die Parteien in Bezug auf alle positive Schöpfungen voraussichllich sein werden, desto mehr wird man erkennen, daß eine wirkliche Förderung des Volks wohls nur im festen Anschlusse an die Regierung möglich ist." Zu einer Kritik des Gesammtergebnisses über gehend, sagt das offtciöse Blatt: „Die Freunde der Negierung hofften besonders eine feste zuverlässige Mehrheit für die Pläne des Kanzlers auf dem wirthschaftlichen, jovialen Gebiete zu gewinnen. I' werblichen Aufschwung Deutschlands als nothwen dig erkannt halte, nicht durchzuführen sein würden, desto mehr mußte sie versuchen, durch Neuwahlen mehr Geneigtheit für diese Absichten auch bei den Freisinnigen in der Bevölkerung zu finden. Dieses Streben ist für jetzt nicht in Erfüllung gegangen, vielmehr hat sich die liberale Bevölkerung in dem Zwiespalt der Nationalliberalen unter sich mehr auf Seiten der Secessionisten gestellt, welche die Regie rung gerade um ihrer wirthschaftlichen Politik willen im Verein mit der Fortschrittspartei entschieden be kämpfen. Weniger als je darf daher die Regierung hoffen, ihre Entwürfe für die Neugestaltung des wirthschaftlichen Lebens des Volkes in naher Zeit mit Hülfe ter liberalen Partei durchzufüyren. Alle weiteigehenden Absichten der Negierung sind daher vorläufig gescheitert: es wäre müssig, jetzt zu unter suchen, welche zum Theil augenblickliche, vorüber gehende Umstände zur Unterstützung der Gegner beigetragen haben — es handelt sich jetzt bloß um das Ergebniß, wecches nicht wegzuleugnen ist. Da gegen sind die ttrsprünglichen Hoffnungen der Oppo sition, die conservative Richtung im Volke als eine bloß zufällige Erscheinung der vorigen Wahlen dar zustellen durch die jetzigen Ergebnisse als gescheitert zu erachten. . . . Wenn übrigens die Wahlen im Einzelnen zum Theil nachtheilig für die conservative Sache ausgefallen sind, so ist doch selbst von fort schrittlicher Seile dem conservativen Geiste der Be völkerung insofern gehuldigt worden, als nicht blos die Treue gegen das Königthum lauter als früher versichert, sondern auch das vor Kurzem von der Leitung der Fortschrittspartei selbst ausgegebene Aldgeschrei: „Der Kanzler muß fort von seinem Platze" — jetzr verleugnet wird. Es finden also 100 Stichwahlen statt, und zwar kommen noch in dieselben: 22 Deulschconservalive, 12 von der deutschen Neichspartei, 20 vom Centrum, 4 von den Pole», 30 von den Nationalliberalen, 18 von den Secessivnisten, einige 30 von der Fort schrittspartei, 20 von den Socialdemokraten in die Wahl. »Waldenburg, 3. November 1881. Politische Nmrdschan. Deutsches Ncich. Gegenwärtig verlautet, daß der Reichstag zum 21. d. M. einberufen werden wird. Demselben wird außer dem Reichshaushalts-Etat pro 1882/83 die bereits seil längerer Zeit vom Bundesralh ge nehmigte Vorlage wegen des Neichszuschusses zu den Kosten für den Hamburger Zollanschluß zur Geneh migung unterbreitet werden. Unter den dem Reichstage zu machenden Vor lagen soll sich dein Vernehmen nach auch das soge nannte Trunksuchtsgesetz befinden, das bekanntlich in der letzten Session des Reichstages nicht mehr zur Erledigung im Plenum gelangen konnte. Wie es heißt, würden in der neuen Vorlage die Be schlüsse der Reichstags-Commission möglichst Berück sichtigung finden, so daß die Erledigung dieser Vorlage nicht allzu großen Schwierigkeiten begegnen dürste. Von Berlin ist osficiell nach Dresden mitgetheilt worden, daß der zwischen Deutschland und Spa nien bestehende Handels- und Schiffsahrtsvsr- traa, welcher am 30. März 1868 geschlossen wor den ist, gegenwärtig von der königl. spanischen Re gierung gekündigt worden ist. Der Vertrag tritt in Folge dessen mit 18. October 1882 außer Kraft. Unter der Ueberschrifl „Eins wüste Wahlbe wegung" beschäftigt die „Prov.-Corr." sich mit der Wahlbewegung im Allgemeinen. Sie sagt: „Es ist allerdings richtig, daß während der verflossenen Wahlkämpfe die Gegensätze der Parteien in heftig ster Weise aufeinanderplatzten und daß demgemäß Zeitungen und Redner, welche in der vordersten Reihe des Kampfes standen, sich häufig bedenklicher Ausdrücke bedienten, um den "egner aus dem Felde zu schlagen. Man kann dahingestellt sein lassen, ob sich diese Erscheinungen nicht regelmäßig bei allen Wahlen wiederholen und nur immer wieder vergessen werden; zweifellos aber ist, daß, wenn diesmal eine Partei für die Schärfe und Bitterkeit der Wahlbewegung in Ausdrücken und Handlungen verantwortlich gemacht werden kann, dies keine andere ist, als die Fortschritts partei. Die Fortschrittspartei allein hat dem Wahlkampf ihren Stempel aufgedrückt. Die Heftig keit ihres Angriffs fand naturgemäß auf Seiten ihrer Gegner eine geziemende Erwiederung. Es mag auch von dieser Seite in der Hitze des Ge fechtes manches Wort gefallen sein, welches in der Erregung seine Erklärung findet uno in ruhigen Zeiten nicht aufrecht erhalten werden würde. Aber Alles was auf dieser Seite geschah, war nur eine, wenn auch kräftige, so doch berechtigte Abwehr der Zum Wahlergebniß. Die jüngste Nummer der da« Wahlergebniß in folgender Weise fes - Gewählten gehören folgenden Parteien an . 6 3 297