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Nie Zurücknahme russischer Truppe» an de» Aa i» Kur- laud, die wenig« Tage vor der Eröffnung der Moskauer Kouferenz erfolgte, sollte -liichfall» den Eindruck einer erneuten deutsche» Offensive, verbunden mit einer un mittelbaren Bedr»hungPet«r»burg», Hervorrufe». Während aber Kerenski von d r Friedenskundgebung der Mehrheit de» deutschen Reich»tag» schwieg, scheute er nicht vor der erlogenen Behauptung zurück, daß deutscherseits ganz neuerdings wieder da» Angebot «ine» Sonderfrieden» an Rußland ergangen sei. Einen Separatfrieden hatte Deutschland auch am 12. Dezember v. I. der russischen Regierung nicht angefonne»; di, Behauptung von einem zweiten Angebot aber iß eine Lüge, mit der Kerenski lediglich seine Ltelung vor dem russischen Molke zu decken sucht,. Betrachtet «an di« sahrt, die Kerenski mit de« rus sischen Stxatsschiff ansielt, so kann man nu» eine« Kritiker unter seinen eigenen Parteigenossen beipflichten, welcher ihn einen unglücklichen, halbverrückten Narren nannte. Keren»ki beklagt den Zusammenbruch der mili- tiirischen Ttoßkraft Rußland» in demselben Atemzuge, in de« er die Fortsetzung de» Krieges bis zur Unterwerfung der Mittel«ächte auch für Rußland verlaugt. Glaubt er etwa, daß die Japaner zur Rettnng Rußland» herbeieilen werden? Der Entente iß es im Lause des Kriege» fchon wiederholt so miserabel ergangen, daß Japan allen An laß gehabt hätte, einzuspringen; wenn e» seine wertvol len Streitkräfte dahei« behielt, fo geschah es wohl, weil i« sie fkr höhere Zwecke des eigenen Saude» zurückhal- ten wollte. I« mehr sich aber die europäischen Entente mächte erschöpfen, um so reicher bläht Japan» Aeize». Her Abtransport eine» japanischen Heere» wäre heute Nieleicht eher möglich al» in den beiden erste« KriegS- jahre»; außer Japan» Abneigung stehen einer solch,» Maßnahme aber auch die Bedenken der Engländer und Amerikaner entgegen, di« zurzeit die Herren in Rußland find und ihre Herrschaft daselbst nicht mit so einem an- spruchsvolen Verbündeten, wie Japan e» ist, teilen »ö- g«n. Kerenskis Verfahren stürzt Rußland immer tiefer in» Verderbs»; man darf gespannt sei», wie lange das »nsßiche Volk sich diesen Tyrannen noch gefallen lasten und wa» nach ihm kommen wird. Reben Kerenski strebt General Kornilow, dieser sibiri sche Bauer, nach der Militärdiktatur, die ihm nach dem vor«u»sichtlich nicht m,hr fernen Sturz Kerenski» zufalle« wird. Rebe« Ko»«ilow strebt auch der Borfitzende der Arbeiter- und Soldatenräte, der Sozialdemokrat Lscheidse, »ach der Herrschaft. Er wurde a«f d«r Moskauer Kon ferenz stürmifch begrüßt. Deine Forderungen richtete« sich vornehmlich auf die Wiederherstellung dor Ordnung und die Sicherung der Ernährung d«» russischen Volkes; »ou der Fortsetzung des Krieges spricht er mit keiner Gilbe. Hie lebee»mitt«lsrage ist aber auch das aller wichtigste Problem, denn nach ministerielle« Darlegnugen steht Rußland vor einer Hungersnot. Her Oberbefehls haber General Kornilow beleuchtete die Gefahr des mili tärischen -usammenbrnch» Rußlands, zu der«n Abwehr die Wiederherstellung der alten Z«cht und Ordnung in der Armee unerläßlich sei. Die Kosakontruppen ließen durch ihren General Kaldin Vorschläg« zur Erreichung dieser Ziele» unterbreiten. Sie wiesen vor allem auf die Not wendigkeit hin, die Politik so schu«kl und so gründlich wie möglich aus dem He«« wieder zu entfernen. Man steht, in Rußland befindet sich noch aste» in voller Gärung. Eine Klärung muß der Zeit überlasten «erde». politische «mrdschG» Datsche- «eich. D« Kaiser hat dr» bayrische» General Gras Vothiuer »»L de« Lst-rr«ichisch>u»garischen Generalstabschef Arz »»« Straußenburg da« Eiche«laub zum Orden ?our le merite, dem bayrische« Oberstleutnant H«»«,r n»d dam bayrisch?» Oberleutnant Ritt« ». »mscheck dm Orden pvur l< merite »erliehe». Der Kais«, empfing am «»»tag Mittag i» Gräßer» Haupt« zaartiar in Gege»«a,t de» Maattmimßer« Or. Schmidt le» ßärßbichof »on Prag, Grafen Huy», zn ö«ß» Bitz-f» auch di» Grafschaft Glatz -«hört, i» Antritt»a»tzi«z, ferner dm Or. Ureih«rrn «« Vissing zur Räckgab« der Ordm sein,« »erst», beue« Vater», de« G«»eralgom»arnt«r» »»« Bel-i«, S««M- »t«st Freiherr» von Msßng. Di« gmannt«» Herren wurö» zur Mttag»t,frl -«»»-« ebmso der in Begleit,», de» Gärst bisch,f« besiadlich« päßlich« Gehiimkämmeo«, Or. Kruplk. Der H«npta«»schuß d l Reich»tag» beschäftigt« sich ft»«r l«tzte» Sitzn»g »», de, Vertaguvg bi» zn Mitte S«pi»*trr mit d»n Fragen d«r politisch«« Z«nsur, d»S »«lager»«,»,,, stand«» »nd »«» B«s««»lnn-»r«cht». Fär di« Regierung »ar der St«ll»«tnt» d«S R'tchtönnzl«» Or. Hels«rich erschien,». Hirrzu lag «i« v« de» Mchrheit»p«rteien grsiestter Antrag vor, der den Reich«ka»zlm «»sucht, dahi« zu »irke», daß die p,Ii° tische Fe»s»< alsbald beseitigt w«d«. F»r»er habe« di« Gazial demokatm »ied«r»m «in« Resol«ti»> eiagrbracht, d«, Rrich» b««zl«r «öz« »«ranlaß«, daß d« »elag«rn«g»zusta»d ausg«- h«b«« »erde. Die ,vost. Ztß." b«ll«gt d«n streng« Au», schluß dm P«ße ,»» dies«, B,rat«»g«, da di« O»ßmtlichk«it da» Recht hab«, i» s, wichtig« A»gelcz»nh»Ite« nicht einfach »or v»I«det« Hotsach«, gestellt zu werde». Der G,»d.ran»schnß d«» R«ich»t,g» m-d Vnadekr.t», der mit der Beratung der pästlich« Friärn»n«t« b«:r»»t ist, hiklt »»ter de« Vorsitz d,« »eichtkanzler» sein, erste Gihvnz ab. H«r ,L,kala»zeiger' »«richtet «ber dies« «aste Sitz»»,, daß sie zwei und «iahalb Munden »ährte, »nd daß rin Dermin fär dm Wi«derzus«»mtMri!t de« »utschaß,« »ich! festgesetzt »md«, ««r «llg««,in »mbe bestimmt, daß man i» den nächst«» Wochen die B-rha«dlungen »ied«r anfaehmm »«rd«. E» ist also mit einer lä»g,re» Zwischenpause z« rechne», di« aber d«rch die Beratungen B«lm-Wi«a-K»»st«nti»op»l Sofi« ««»gefüllt sein wird und deren Ergebnisse »ei d,r zweiten Sitzu«- bereit» »»rliegrn dßrften. Ob i« Vatikan da», schon eine Antwort der Enteile »orliege» wird, kau« auf die weit«» Beha»dl»»g i« Ausschuß deihalb »icht »»n maßgebendem Einstuß sei«, weil es für un» lediglich auf ein«, d«m Papst «ad »icht etwa un ser« Feind«, zu gebende Antwort «»kommt. Her türkische Marineminist« Bj«»al Pascha benutzt« den Vormittag d«» Die»«tag in vnliu zu Besuch«. Mittag« nahm er bei d«m türkischen Botschafter da« Frühstück «in, aa dem auch der R«ich»konzler und «iutge Staatssekretär« t«il»ahm«. Nachmittag« wurde eine Fahrt durch die Stadt gemacht, der« Anlagen dar besondere Jutereff» de» Gaste« erregte». An Nimtz fand beim Staatssekretär de« Reichrmarine-Amte« «in Eff« statt. Wie i» parlamentarisch«» Kreise« v«l««t«t, wird der pr«« ßische Landtag am 16. Oktsber sein« Gitzuug« wieder auf« »«hm«. Man nimm! al« sicher ««, daß ihm dir Wahl reformvorlage sogleich «»terbreitet werde« wird. Der Ha«». halt«ug»pl«n für 1818 wird dem Landtag im Oktob«r noch nicht z»gehi«. Da« Herrwha«« dü-ft, seine Beratungs» «st im Dezember wieder aufnehm«. Al» Ursache des Rücktritt» d«S pol»ische« Staatsrat» wird ei»r A»»rd»ung de» G»«,ralgouaern«r» v. B,sil« bez«ich «et, die da» polnische Schützeakorp« der Ssterreichischen Arme« zu Verfügung stillt. Der gefchästsführende A«»schuß der uatioualliöerälen Partei hat in Aussicht g«o»«en, den Zeutralrorstand der Partei a«f dru 13. September «ach Berlin z« berufen. Am 2L. Sept, soll eine G»däch!v»seier für den »erstorbenen Partei sührer Baffermaun stattsinden. Bi, »Reue Züricher Zt-.", d«re» Ehesredakteur Baumberger gut« B«ziehu»g« zu sührindc« deutschen Z«trum8mSnuera unterhält, schriibt: Goeb« sind di« monatelangrn Nat«such»ng«n durch wiffeuschaftliche technisch« Autoritäten über eine »eu« epochemacheude Entdeckung auf de« Gebitls der Polkier- «ährnug abgeschlrffe». Di« Herstellung der «euer- Entdeckung ist bereit« ix Einleituug begriff«», die alle Aushungerung»- plä», d«r Feindt zunichte mache» muß. A«r Landrat der Kreises Köln Laud gibt bekannt, daß zahl reiche Laadivirte mit der »»rgeschritbenm Liefer ung der Früh kartoffel i« Rückstand geblieben sind. Dir Mengen, die al» angebliche Gaalkartoffeln in den Kellers zmücki hatten «nrden, würdm rücksichtslos enteignet »erden. Wer die Kar loff«!» »irfi«ck«, um st« eigcnnützig'zu teure« Preis-n unter Um- gehus- der Beßimmnnze» zu »erkaufrn, habe nicht mehr aus Berücksichtigung bei ZurückstelluugSanträze« vom Heeresdienst zu rechne«. Sein« sofortige Einstellung werde rücksichtslos, veranlaßt werd«. Vefterretch-R»-»«» Kaiser Karl hob in einem Handschreib« an Len Erzherzog Buge« die V«di«si« »e» uuter der Leitung de» Erzherzog« stehende» d«»tsche« Ritterorden« auf dem Gebiets d« Ga«ität»pfl;ge her»«. Der Kaiser spricht dem E Herzog nsd d»m deutsch»» Ritterorden darin sem« Dank und feine A» erkeunung «uS. Präsident Poincarb empfing am So««ab«»d den rusksche« Botschafter J»«ol»ki, der ihm sei» Abbernfsngßschreib« über- reichie. Ma-lewW. Rach Mrldunge» a»S Loi^vn belaufen sich die kanadische» Verluste auf Grund amtlicher Angaben »»« Bezina b«« Kriege» bi» Ende Jnli auf 101,848 Man» und 4b44Ofst' zi«re, »ou den«« i«»gesa«t über 2b,000 Man« gefalle« oder ihre« Verletzung« «rlege« find. Edward Carson soll »ach einer Meldung der „Laüy Mail* mit der englisch« Propaganda in de« »entrslen und «lliimt« Länder» betraut »erd»«. A» der interalliiert« sazialisiischen und Arbeiter-Zusaw« mrskuuft in Londo» »eh»«», »ach d« „Lime»*, keine italienisch«« Abg«ordne!« T«il, »lhr«nd den »Daily News" zufolg« der»it» italienisch« Delegiert« gl,ichzeitig mit Le» f ax- zösische» i« Londo» «ingetroffe« K»d. W»bl««W. Der russische Arbeiter- und Sold«te»,at beruft ei»e gieße Koxfe»«xz sämtlicher Herr«k» und KlotteM Bereiuigun«;«« all« sozialisische» Organisationen »nd Arbeiter »nd Beruft »er- bände «in zxr Beratung der Maßregeln, dir zur Abwentonz de» XntorgaugeS der russische« Wehrmacht nölig stad. Za ihrer vollen Wieder,nfrichtung fordert der Rat di« Mrbilifieivvg aller Kräfte der B«mokratie. Auf der Tagesordnung brr Kouferenz stehe« folgende »ier Haup!p»«k>e: 1. Steigerung brr MnnitwsSmrsorguug; 2. Aufkläru«z der Bauernschaft über die Not»»udigk«»t, da» Heer «nd di« Ber-Slkerung mit Lebo-»« »itt«l» zu »erseh«; ». Aktive Unterstützung de- Armee durch Aufstellung »»« sreimillig« Formationen; 4. Förderung der Fr«ih«it»auleihe. Lsir dem Prozeß G»ch»mli»o» wurde s«stgest»St, daß irr Zar bei AuSbruch des Krieges üi«r di« russisch« Mabilmachoag belogeu word»u iß. Auf d«m Kongreß i» M«»lau gab Tscheidse, der Vor« sitzend« der Arbeiter- und Soldat,nrät«, rin« irnge Erklärung ab, i« der er durchgreifend« Maßnahme» in der Versorgaag de« Land«», direkte Krieg»stem«, Dnrchführnnz d,r Azrarl«- fsr« fordirt«. Bezüglich der Rationalitätrnsrage «klärte -r, daß di« oorlänßg« R-gieruiz j«der Nationalitäl die Best »' «ung üb« ihr Schicks«! überlaß« solle, »orau-gesetzt, daß die konstituiermde versammlnng ihr« Einwilligung erwilt. Spanien. Bi» Paris«» Priff« isstäligt, daß in Spanien «ine gereizte Slimmnng gegen Frankreich besieht, da» man beschult ge, di« Rt»»l«lio»kbe»rgu«g geschürt zu hebe«. Eine Anzahl franMscher Staatsbürger isi serhritet worden. Emspanischer Parl»m«tari«r »«sicherte Sff.utlicht di« franMsche Kam' er habe «men Geheimkredit »on 80 Million« Franke» zur Unter« stütz«»- der Rr»oluti»»Sr« oo» Bar«,Ion, und Bilbao ange« »»mm«. Diese Angabe gab Frankreich de« «wünschten liu- laß, i« Madrid v»rß,llig z« werd«. Ba« spanisch' Kabinett -ab beruhigend; Zusicherung«, «nd die große Madrider Pr-O o»rSff«utlichte halbamtliche A»l«uznuugen. Die französisch« Re» gierung erklärt« sich davon befri«digt. Der frühere M niste!« präßdeut Gras Romauou«» hat sich «ach Sa» T bastian zu« Könige begeb««. S,i», Reise wird mit den srmzöstsch a Be« schwerd« in Verbindung gebracht »nd vi,l besprochen. Oie arme« Zrsuenkerzen. JÄtpemäh« EHätzkwig »im L. Hshenftet«. (Schl»ß.) Als der erste Rausch sich ein wenig gelegt, ihnen Lie Besinnung wiederkam. fragte Arnold, ohne den trahlenden Blick von ihr zu lassen: „Du willst dich mir anvertrauen, willst mir ange« yören, Geliebte, trotzdem du weißt —" Ihre weiße Hand legte sich auf seinen Mund. «Sprich nicht weiter, ich weiß nur, daß ich ohne dich nicht sein kann! Und du wirst mich nicht enttäuschen l" „Nein. Ilse. Jeder Atemzug gehört dir! Und wenn der Himmel will, daß ich vom Schlachtfelde un versehrt heimkehre, — ach, ich wage das Glück nicht auszudenken .... Vorläufig muffen wir uns trennen, und wer weiß, was mit mir in Feindesland geschieht." Ilse sah eine Weile vor sich nieder, errötete, zögerte und sagte dann schlicht: „Ich bin kein junges Mädchen und gehe nicht mit den Trü: dreien eines solchen in die Ehe. Aber gerade darum Uebe tch tiefer und leidenschaftlicher und weiß, daß du der einzige Mann bist, mit dem ich glück lich sein kann! Gott niöge dich behüten, Geliebter; aber laß dir gesagt sein, daß, wie du auch zurück- kommst, meine Liebe dir unwandelbar bleibt I Ich liebe nicht nur deine treuen, klugen Augen oder deine Gestalt, sondern den ganzen Menschen, dein innerste« Wesen. Und bliebe nur das zurück von dir, so könnte ich dich nicht wieder lassen I" „Wenn du dich so offen als einen Teil meine» Selbst zu mir bekennst, mein Liebling, dann bitte ich dich innig, daß wir uns kriegstrauen lassen. In diesem Falle wäre mir ein Nachurlaub sicher, und wir könnten ein paar Tage ungestört unserem Glück und unserer Liebe leben." „Damit bin lch vollkommen einverstanden," sagte Ilse ohne Ziererei, „ich will alles, was du willst!" Dankbar drückte er ihre lieben Hände. Dann sprachen sie sich aus. Arnold erzählte von seiner ver» sedlten Jugend, und wie die Verzweiflung ihn irre geleitet. Aber davon wollte Ilse in diesen Freudentagen nichts wissen. Sie war ja so glücklich wie nie zuvor in ihrem Leben. Sie war mit dem Manne vereint, welchem ihre Liebe, die Leidenschaft der gereisten Frau gehörte. Still saßen sie, eng aneinandergeschmiegt, bi» Lottchens Helle Stinime nach der Mama rief. „Ach, unser Kind!" sagte Arnold, und dem auf' horchenden Ohr der Mutter entging es nicht, wie zart' lich seine Stimme klang. „Lottchen ist doch auch eiu Teil von dir, meine Ilse, ich habe sie ganz in mein Herz geschlossen und verspreche, ihr ein treusorgendek, liebevoller Vater zu sein." Er ging Lottchen entgegen, die ihn stürmisch bt' grüßte. Als sie sich auf die Fußspitzen reckte und M den kleinen Mund bot, nahm er sie auf den Arm un» trug sie zur Mutter. Es wurde erwähnt, daß Baronin Leonhard und ihre Genossen vom Schicksal ereilt und unschädlich gt' macht worden waren. Käthe Jaeschke hatte Schwesterntracht angelegt; si< hotte ihre Schwermut überwunden, um als Samariteri» dem Vaterlande zu dienen. Die wenigen Tage, welche dem jungen Paare seinem großen Glück blieben, sah man es stets *»S' vereint. Beide hatten sich fo viel zu sagen, daß s^ meinten, nur ein langes Leben reiche dazu aus. Und doch mußte in wenigen Tagen geschieden sein- Für immer? Sie wagten es nicht, eine Frage an die Zukunft zu richten. Im schlichten weißen Kleide war Ilse zum Standes amt und Traualtar gegangen. Zwei Kameraden m Feldgiau hatten ihnen als Trauzeugen zur Seit« standen. Nun waren sie Mann und Frau und nichts nE konnte sie trennen als der Tod, und an den dachte sie noch lange nicht. Die Gegenwart war ja so schön. Sie durchquerte" im Wagen die blühende, sonnendurchleuchtete Laim' chast, glitten im Nachen auf blauen Wogen dcuM kosten in verschwiegenen Winkeln des Parkes, der Zi Billa gehörte, immer in der Gewißheit, daß ihre Herze nie uu hören würden, sich zu lieben. , Und wie nu» auch alles kommen mochte, ein M Unterpfand ihrer Liebe blieb Ilse, das ihrem Gluck Weihe gab. Das hatte sie gewollt. Für den Genev hoffte sie weder, noch fürchtete sie. Wie der ihn ihr vom Schlachtfelde heimschickte, so nahm st* al« «in« Gnadengeschenk des Himmels. Ende.