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2. MM M MMnrm Tageblatt. M01. Sonntag, den 10. März 58. Jahrestag des Ereignisses durch die Einschließung Allerdings, ich kann manchmal deshalb nicht schlafen. einem Dewet!" sagt der mit war Euer Commandant?" Nonnenklöster gab darf bei Weißenfels, Remse bei Glauchau, Beutewitz Lange oder Dann Die ehemaligen 6 Benedictinerklöster waren Merseburg, bei Naumburg, Bosau bei Zeitz, der Saale und Chemnitz; die 6 Augustiner- und Zeitz, in Pegau, Goseck an Feldherr geworden ist, der nicht blos handelt, sondern vorher rechnet. sind seine Schaaren zerstreut, und stets war er wieder kampfbereit. Das erscheint mitunter rüthselhaft; weite, weite Züge zwischen einem stark überlegenen Feind, ohne jedes sichere Magazin, und doch zu jeder Stunde ge- klöster in Dresden, Grimma, Wittenberg, Herzberg, Waldheim, Neustadt an der Orla; die 5 Klöster der geregelten Chorherren in Leipzig, Naumburg, Meißen, an dem Petersberge bei Halle; die 4 Dominikanerklöster in Leipzig, Freiberg, Pirna und Plauen; die Klöster der deutschen Herren in Altenburg, Zschillen, jetzt Wechsel burg, Plauen, Schlewitz und Dommitzsch an der Elbe. Die Bernhardiner und Cisterciensermönche hatten in Altenzelle bei Nossen, Pforta bei Kösen, Buchau an der Mulde, Doderbuch an der Elbe, Grünhain, Neuzelle bei Aue und Brunnhain bei Schneeberg Klöster. Außerdem gab es in Leipzig und in Lichtenburg bei Prettin an der Elbe ein Kloster der Antonierherren, bei Crimmit schau ein Carthäuserkloster, in Orlamünde ein Wil- helmiterkloster, in Königstein ein Cölestinerkloster, in Hayn und Mutzschen ein Kloster der Marienknechte, in Wildenfurt bei Weida ein Prämonstratenserkloster. Zum Benedictinerorden gehörten die Nonnen zum heiligen Kreuz zu Riesa, Sörnewitz bei Mügeln, Stüchau, Hei ligenkreuz bei Saalburg und Sitzerode bei Torgau; zum fechtsbereit, das sind Thatsachen, die nicht nur Briten zu denken geben. den, für den , nicht schön, weil er immer befürchten müßte, daß m seiner unmittelbaren Nachbarschaft ein Gewehr einmal „zufällig" nicht blos „losgeht", sondern auch „zufällig trifft!" Das brillante, geschloffene Vorgehen der Buren in Gerade ein Jahr ist verstrichen, seitdem Cronje, der Eisenkopf, mit seinem Corps capitulirte und sich dem Feldmarschall Roberts ergab, der seine Gefangenen nach St. Helena, der Napoleonsinsel, bringen ließ. Da mals hieß es allgemein, das Kriegsende sei nahe. Das war eine Täuschung. In London hoffte man, den Bismarck ist einsam, er kümmert sich nicht viel um das, was um ihn vorgeht. Dabei übt er doch auf Alle, die ihm nahe kommen, einen wahrhaft unsäglichen Zauber aus. Vor 1890 fragte ich ihn einmal, warum er denn eine Uniform trage, er sei doch erhaben über solche. „Ja", sagte er, „mir ist das Zeug bequem, denn ich brauche da nicht so oft mit den Anzügen zu wechseln, und dann hätte ich bei meinem alten Kaiser in Civil nicht die Hälfte von dem durchgcsetzt, was ich in Uniform erreicht habe." Drollig geht es oft bei Tafel zu. Jeder mann ist da willkommen, wer gerade im Hause ist, ein Photograph, ein Jnspector, der wegen einer Hagelver sicherung gekommen ist, ein Forstmann; Bismarck spricht mit dem ihm Unbekannten, schänkt ihm Wein ein, läßt „Dewet" genannt wird. Wird ein Bur gefangen, so heißt die Frage: „Wer Vermischtes. Einige interessante Aussprüche Prof. v. Len- bach's über Bismarck findet man in der Deutschen Revue: Freunde im gewöhnlichen Sinne hat Bismarck ehrlicher Miene, aber mit einem Zucken um den Mund winkel. Hinterher sausen eine oder mehrere britische Colonnen. Die Buren zerstreuen sich, sobald dieUeber- macht drohend wird, in alle vier Winde, und immer heißt es: „Dewet commandirt uns!" Und die Briten Mühen sich ab und suchen und suchen, ohne Resultat. Von Dewet hören sie immer, sie greifen ihn nie. Walde. Jungsraueuvereiue in Berlin. Tie Vereins- meiner Ansicht nach überhaupt nicht, und ich glaube ' nicht, daß Männer von solcher Größe je dergleichen ge habt haben. Er haust sozusagen in sich; er erlebt sich, Christian Dewets feiern können; auch das war eine er blickt gedankenvoll zurück auf die ungeheure Summe Täuschung. seines Lebens. Sein Gehirn arbeitet unablässig, so daß Ein halbes Dutzend britischer Colonnen ist dem ich ihn einmal fragte, ob diese ewige Arbeit seines Kopfes Buren-Führer auf den Fersen; sie hatten ihn, wer weiß ihm nicht Beschwerden verursache. Darauf sagte er: wie oft — den Berichten gemäß — umzingelt, immer k»sk>„rs, r?s>s„kv„ - ist der „schwarze Christian" entwichen, nachdem er seine Gegner durch die ärgsten Strapazen völlig „auf den Hund" gebracht hatte. Wiederholt ist ihm — immer nach den englischen Kriegsbulletins — der größte Theil seines Proviantes und seiner Munition abgenommen, Tic Persönlichkeit Christian Tewct's steht fest. Zeit sollte er ein Advokat aus Johannesbnrg Prätoria sein, doch das war nicht zutreffend, hieß es, ein alter Burenheld verberge sich unter dem Namen, weiter, es sei ein Ausländer, aber alle diese Angaben trafen nicht das Rechte. Christian Dewet hat sich vor diesem Kriege nicht mit militärischen Dingen abgegeben, er war anfänglich Fleischer in Pretoria, dann Viehhändler. Er lebte als rühriger und thätiger Mann im leidlichen Wohlstände. Tas über seine Persönlichkeit. Aber trotzdem bleibt die Frage berechtigt: Wer ist Dewet, der rechte Dewet? Man muß diese Frage nach dem Verlauf der kriegerischen Ereignisse der letzten Monate stellen, denn die Vermuthung liegt außerordentlich nahe, daß die Briten selbst ihren gefürchtetsten Gegner gar vicht genau kennen, oder aber eine ganze Reihe vor Buren-Führern zur Täuschung der Feinde von diesen So allein ist es zu erklären, wenn im Anfang Januar die englischen Kriegsberichte Dewet innerhalb einer Woche sein ließen: An den Grenzen von Transvaal und der portugiesischen Colonie, bei Johannesburg, west lich vom Bloemfontein, an der Grenze der Kapcolonie, und mit einem Male wieder im Norden des Freistaates. Ein Blick auf die Karte zeigt, daß das ganz unmög lich ist. Nicht einmal im Besitz der Bahn hätte Dewet mit seinen Truppen solche Strecken meistern können, viel weniger auf dem Rücken seines Pferdes. Da haben die Buren ganz sicher die Kriegslist gebraucht, die Eng länder mit dem Namen Dewet zum Drauflosstürmen zu bringen, aber ins Leere, wie der Stier in der Arena mit der rothen Fahne gereizt und — , ihn neben einem eben anwesenden Gesandten sitzen, und wenn der Mann fort ist, so fragt er: „Wer war denn der Kerl eigentlich?" Nach Frack oder dergleichen fällt es Niemandem ein zu fragen. Bei Tisch interessiren den Fürsten die Menschen nur als solche; wer zu sprechen weiß, ist ihm willkommen, und wer sich auf's ! Zuhören versteht, ist es doppelt. Die ehemaligen Klöster in und nm Sachsen. Bis zur Reformationszeit gab es 55 Mönchs- und 29 Nonnenklöster in und um Sachsen. Die Franziskaner, Barfüßler oder grauen Mönche waren die verbreitetsten. Ihnen gehörten Klöster in Leipzig, Altenburg, Zwickau, Chemnitz, Annaberg, Freiberg, Dresden, Meißen, Oschatz, Stein-Lausig, bei Bitterfeld, Torgau, Wittenberg, Weida „„ . Meierei steht in Berlin in besonderer Blüthe. Neuer- Wenn es für einen hervorragenden Burenführer über- dings werden dort sogenannte „Jungfrauenvereine" gebildet, Haupt nicht schön ist, Gefangener der Engländer zu wer- die aber eigener Art sein müssen, denn sie „erfreuen" schwarzen Christian" ist es erst rechtlich großer Aufmerksamkeit von Seiten der Polizei. , Berliner Blätter bringen darüber folgende Notiz: „Jung frauenbälle" sind auf dem besten Wege, die „Wittwen- bälle" zu verdrängen. Nachdem die neue Spezialität Von einigen Lokalbesitzern angeregt war, gab der große Andrang der Herrenwelt Veranlassung, daß sich überall ^as vriuanie, geschloßene norgrqcn vrr v vcrrcnwen ^rra den Bezirken, wo Dewet sein soll, deutet gleichfalls da-„Jungfrauenvereine" bildeten, die Festlichkeiten über rauf hin, daß aus dem früheren Viehhändler, späteren Festlichkeiten veranstalteten. Tie weiblichen Besucher Führer einer einzelnen Freischaar heute ein anerkannter der Vereinsabende rekrutirten fick auch bei den „Jung- . «l vrr ! St. Maria Magdalenenorden die zu Freiberg, Hayn und . ausgelacht wird. Altenburg; zum Predigerorden die zu Schmölln, Crons- Auch die allerletzten Meldungen aus der Kapcolonie Witz und Weida; zum Barfüßler- und St. Clarenorden bestärken die Annahme, daß Heute Christian Dewet mehr die zu Seußlitz und Weißenfels; zum Cistercienserorden ein geistiger Leiter, denn ein persönlicher Draufgänger ist, die zu Nimpschen und Mühlberg. Nonnenklöster gab obwohl er das Letztere nicht fürchtet. Von allen Seiten es außerdem noch in Leipzig, Zeitz, Merseburg, auf dem her wurde sein Erscheinen gemeldet, schließlich stimmte Petersberge, Löbejün, in Brene bei Landsberg, Franken fast nichts von den großen Sieges-Ankündigungen, und Hausen bei Crimmitschau, Schönfels bei Weida, Langen- wer weiß, wo in Wahrheit Dewet steckt ... dorf bei Weißenfels, Remse bei Glauchau, Beutewitz Auch der kühnste, energischste Mann kann nicht über» a. d. Saale, Klosterlausnitz bei Eisenberg und Gerings- all sein, Christian Dewet also gleichfalls nicht. Mit seinem Namen werden die Engländer echauffirt, hin- und hergehetzt, und das ist seine Sicherheit. Denn Der iß Jewet? Von Georg Paulsen. «achdrul verboten. frauenvereinen" aus denselben Schichten wie bei den „Wittwenvereinen". Die Polizei, die eine peinliche Controlle bei den „Wittwen" ausübtc, wendet jetzt den „Jungfrauen" ihre besondere Aufmerksamkeit zu. Die Gründung eines solchen Vereins geht meist recht ein fach vor sich. Der Wirth eines Lokals, in dem das Nachtgeschäft blüht, läßt sich von einigen bei ihm ver kehrenden Damen bestätigen, daß die Bildung eines neuen Vereins durchaus eine Nothwendigkeit sei. Eine der Damen meldet dann, nachdem man sich über den Namen, der einen möglichst sentimentalen Anklang haben muß, einig geworden ist, den Verein als „geselligen" bei der Polizei an. Die Einnahmen aus Eintritts geldern fließen vielfach nach Abzug eines Prozentsatzes für die thätigen Vorstandsdamen in die Tasche deS Wirths, der außerdem noch einen hübschen Gewinn von den Gästen hat, die sich den „Wittwen" und „Jung frauen" gegenüber von der noblen Seite zeigen. Die Zahl dieser Frauenvereine ist mit 200 nicht zu hoch gegriffen. Eine neue BelenchtvngSart. Als die elektrische Beleuchtung vor etwa zwanzig Jahren den Siegerzug durch die Welt begann, war man allgemein der Ansicht, daß die Tage des Gaslichtes gezählt seien. Tie An strengungen der Gasindustrie sind aber von derartigen Erfolgen begleitet gewesen, daß trotz der elektischen Con- currenz der Consum von Gas sich in ununterbrochener Steigerung befindet, nicht zum Wenigsten infolge der großen Ausnutzung des Gasglühlichts, welches nicht nur größere Leuchtkraft, sondern vor allem auch einen wesent lich billigeren Betrieb gewährt. Unbestritten war bis jetzt lediglich die elektrische Bogenlampe mit ihrer großen, durch Gas bisher nicht zu erreichen gewesenen Licht quelle. Nun taucht eine Lampe auf, die infolge ihrer großen Leuchtkraft allgemeine Bewunderung erregt. Diese Gasglühlicht-Jntensivlampe erzeugt eine außerordentliche Lichtquelle infolge eines intensiven Gemisches von GaS und Luft, das erzeugt wird vermöge eines längeren Mischrohres unterhalb des Brenners und eines langen Caugkamins oberhalb der Brennstelle. Die Wirkung dieser Einrichtung auf Lichtstärke und Gasverbrauch ist überraschend. Die Verbrennung des Gases ist eine bessere und vollständige, so daß der Glühkörper durch dieselbe Gasmenge viel höher erhitzt wird als bisher, also auch mehr Licht ausstrahlt. Die neue Lampe, die keinerlei Nebenapparate bedarf und überall dort, wo Gasrohre liegen, angeschraubt werden kann, eignet sich namentlich für große Lichtquellen von 500 bis 600 Kerzen Stärke (ein gewöhnlicher und guter Gasglühlichtbrenner giebt etwa 70 Kerzen) und ersetzt vollständig eine große elektrische Bogenlampe von etwa acht Ampdre, während die Kosten nur etwa den dritten Theil einer solchen betragen. Tie diese Lampe einführende „Deutsche Be- leuchtungs- und Heiz-Jndustrie-Actiengesellschaft" in Ber lin, von der vorstehende Mittheilungen herrühren, hat daS Licht nach dem Erfinder „Lucas-Licht" benannt. Kirchliche Nachrichten. Am Sonntag Oculi. Waldenburg. Früh V-8 Uhr hält Herr Oberpfarrer Harleß Beichte und Communion. Vormittags V'10 Uhr predigt derselbe über Luk. 20, 9—20 (Lied 346). Nachm. V»2 Uhr Misstonsstunde für innere Mission. Collett« für innere Mission. Altstavtwalvenbnrg. Frühgottesdienst V>9 Uhr. Nachm. V-2 Uhr Kindergottesdienst. Niederwinkel. Spätgotlesdienft V»11 Uhr. Oberwinkel. Früh V»8 Uhr Gottesdienst. Grumbach. Vorm. 10 Uhr Gottesdienst. Nachm. 2 Uhr Katechismusunterredung. Schlagwitz. Vsrm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. Nachm. 2 Uhr: Betstunde. Kranken. Vorm. V»11 Uhr: Predigtgottesdienst. Langenchnrsdors. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst (Text: Luk. 20, 9—20). Abends 5 Uhr Missionsstunde. Callenberg. Vorm. 9 Uhr Predigt. Langenchnrsdors. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. (Text: Luc. 20. 9—20h Abends 5 Uhr Missionsstunde. Wolke«bürg. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Nachm. 5 Uhr Abendgottcsdienst mit Communion. x.V.SrünM Vodorot N F LoMooLottSeU.) Snniln IcklMMllS? I^mäeslniter leinen- uoil üedilä-Rederei