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die Kriegslage ankgesprochrn und dabei besonder- Amerika? Eingreifen berührt. Eine BeeimrächUgung der deutschen See sperre durch Amerika hält Hindenburg für ausgeschlossen, eb-nso ein militärisches Eingreifen in Europa vor Jah-eSfrist. Die Ost- und Westfront find so stark aukgebaut, daß sie jeden Angriff aushalteu. Alles, was an der Front, zur See ode, in der Lust geschieh», ist dar Glied eines großen Planes Der Eintritt Amerikas in den Kreil unserer Feinde hat olle Ungewißheit von uns genommen. Zwecks Überführung der Leiche des Prinzen Friedrich Karl von Preußen, der jetzt in englischer Gefanzenschaft seinen Verletzungen erlegen ist, find seitens des HofmarschaKamteS Schritte unternommen worden, damit der Prinz in heimatlicher Erde beigesetzt werden kann. Professor Pauli, der langjährige frühere ReichStagrabge- ordnete, ist in Eberswalde gestorben. Er gehörte von 1893 bi- 1911 dem Reichstage als Mitglied der ReichSpartei an. Viele Jahre versah er auch da» Amt eine» Schriftführers. Professor Pauli, der eine Zeit lang auch Mitglied de» preußi schen Abgeordnetenhauses war, stand im 79. Lebensjahre. Die Osterbotschaft des Kaiser» über die Neugestaltung des preußischen Wahlrecht» soll nur einen ersten Schritt auf dem betretenen Wege darstellen. Auch da» Wahlrecht in den Stadt- und Landkreisen soll neu geregelt werden. Man spricht auch von einer Neueinteilung, bezw. Verwehrung volk reicher ReichslazSwahlkreise. Rach einer Meldung de» „Morgenblad* au» Christiani« hat zwischen einem amerikanischen bewaffneten Dampfer und einem deutschen Uboot ein Seegefecht stattgefunden. Der Ausgang des Kampfes ist noch unbekannt. Die» dürfte der erste Zusammenstoß aus See zwischen Deutschland und Ame rika sein. Der Postoerkehr zwischen Deutschland und den Bereinigten Staaten von Amerika ist gänzlich eingestellt wordrn und findet auch auf dem Wege über andere Länder nicht mehr statt. Der Telegrophenverkehr nach Amerika ist ebenfalls eingestellt wm den. Die Wirkungen unserer über die Ententeländer verhängten Ubootsperre machen sich allenthalben bemerkbar, je weiter die Zeit fortschnitet um so deutlicher. Das unter ihrem Druck seufzende England hat al» neuen Retter aus der Ubootinot da» durch Wilson» Willen gefügige Amerika herbei gewinkt Zunächst natürlich nur, um sich selber Luft zu schaffen, später soll oielleicht auch den Verbandsbrüdern Hilfe werden. Der- weUe schreitet dort die Not fort, zieht sich die Ubootschlinge immer fester. Mit jedem Schiff, das von der Meerobelstäche verschwindet, finkr eine Hoffnung auf Sieg der Entente zu Grunde. In Italien steigern sich die Ernährungsschwierig keüen derart, daß wieder einmal Unruhen an der Tagesordnung find. Der liberale Abgeordnete von Como, Scanioni, hat in einem Bortrage damit nicht hinter dem Berge gehalten; dem Eifer der Bersorgungskommisston stellt er wohl ein gutes Zeug- ni» aut, aber die von der Regierung zur Verfügung gestellte NahrungSmittelmenge hielt er für völlig unzureichend. Daß die italienische Regierung gern mehr geben würde, wenn fie falber nur «ehr hätte, ist gewiß zu glauben. In ähnlicher Zwangslage befindet sich Frankreich. Die ErnteauSfichtm haben sich dort sehr verschlechtert; e» fehlt an Saatgut. Dazu kommt die Arbeitslosigkeit in den Häfen, in denen die Schiff« infolge de« Ubootkrieges aufliegen. Auch da» Dekret über dir Kohlen zufuhrverringerung »st eine Folge der Ubootsperre. 60,000 Arbeiter werden dadurch mit Arbeitslosigkeit bedroht. Unsere Ubootwaffe nahmen wir zur Hans, al» die Feinde hohnooll uns«r Friedensangebot abwiesen. Jetzt müssen sie die Wucht dieser Waffe fühlen, durch eigene Schuld. vefterreächMtgav«. Der österreichische Kriegüminister, Generaloberst Krobatin, h«t seine Demission eingereicht. Der Rücktritt dürste mit dem Prozeß Kranz zusammenhängen. Kramkretch. Die französischen Sozialisten sollen nach einer Mitteilung auf dem Kongreß der holländischen sozialdemokratischen Arbei terpartei! sich bereit erklärt haben, eine Konferenz zwischen de» internationalen Sozialisten zu betreiben. Wegen der augenblicklichen Schwierigkeiten in der Verpro viantierung Frankreichs find die Portefeuille des Proviant »esratz und de» Seeverkehr» in der Hand des Ministers Vio lette vereinigt worden. Rach einer Renporker Meldung de« „Matin* wurde der «merikanische Danpfer »Missourian" im Mittelmeer torpe diert. Der Dampfer hatte 7900 Tonne» verdräng. Lei der Versenkung hatte er 38 Amerikaner an Bord. Die Zohl der Opfer ist noch unbekannt. Der Züricher „Tagesauzeiger" und die übrigen Züricher Zeitungen bringen Meldungen von neuen größeren Kundge bungen gegen den Krieg an« Pari». Tausende »on Per sonen beteiligten sich an dm Friedenskundgebungen unter Ab fingen revolutionärer und kriegSfeiudlicher Lieder. E» kam zu großen Kundgebungen und Tumulten. I« England ist großer Mangel an BewachungSfahr- zeuge» emgetreten; eine Anzahl kleinerer Stützpunkte für Br- «achnngSfahrzeuge ist daher ausgegeben worden. Di« Rückkehr der „Möwe" hat nicht nur in der öffentlichen Meinung Eng land«, sondern auch in der englischen Admiralität große Ver stimmung gegen da» Flottenkommando heroorgerufen. In »Pall M-ll Gazette« vom 29. März heißt e«: Die Ueberficht über die wöchentlichen Verlust« durch Uboote zeigt eine beständige und schreckliche Abnahme unsere» Schiff«, ranne«, dazu kommen »och die Verluste an neutrale« Schiffen. In der Lat ist der Ubootkrieg derartig erfolgreich, daß er, »mn er lange genug anhält, die furchtbarste Gefahr be ¬ deutet, »mn nicht mesne «egmmaßregel» in weiteste« «m- fange und mit der größte» «nergie getroffen »erd,». Metzler»*. General Iwanow wurde von der pro,isorischen Rtgi.run- m Petersburg fr«ig«!,ffen, nachdem er di, schriftliche Erklärung abgegeben hatte, d»ß er dem »mm Regime treu »leiben und Petersburg nicht verlassen »erd«. Die Kosaken in u»- nm P-terSbur, heben am Döners- tag auf ei,er Mrsseuversammlung «ine Resolution angenommen, daß fie mit den «gr-rpoliti'chen Zielen des Soldaten- und «rbeitera»sschuffe« nicht .inverstonde» find, Gi« «ollen sich gegen alle BErebxngen »»»den, das «grarprobllm ge «altsa« zu löse». Alterte! verbürgte Tatsachen Das Deutsche Reich hat sich verpflichtet, den hohen Zins. satz seiner Kriegsanleihen vor dem Jahre 1S24 nicht herab- zusetzen. Selbst nach dieser Zeit muß dem Inhaber zuvor Zurückzahlung zum vollen Nennwert angeboten werden. Wann hat je bas Reich sein verpfändetes Wort gebrochen? Weder Zwangsmaßregeln irgendwelcher Art, noch Be schlagnahmungen von Sparkassen, und Bankguthaben sind beabsichtigt oder auch nur in Aussicht genommen. Die Drohung mit dem Zwang können wir getrost den Eng ländern überlassen. Das deutsche Volk, das seinem Vaterland bisher schon 4? Milliarden freiwillig dar gebracht hat, hat wahrlich weder Zwang zu befürchten noch Zwang verdient. Eine Sondersteuer auf die Kriegsanleihe wird niemals erhoben werben. Es ist eine hirnverbrannte Torheit, zu glauben, das Reich würde denen, die ihm in schwerer Not geholfen haben, dafür sogar noch eine Strafe auferlegen. Viel berechtigter wäre es, nach dem Krieg jenen eine nachdrückliche Steuer aufzubürden, die sich von der Be teiligung an den Kriegsanleihen zurückgehalten haben, obwohl ihnen ihr Einkommen und ihr Vermögen die Zeichnung gestattet hätte. Oie Darlehnskassen werde« nach dem Krieg noch eine Reihe von Zähren - mindestens vier oder fünf - bestehen bleiben und für die Beleihung von Wertpapieren zur Ver fügung stehen. Sie werden durch maßvolle Zinssätze auch im Frieden die allmähliche Abtragung der für Kriegs anleihezeichnungen aufgenommenen Darlehen erleichtern. Man kann also jederzeit das in Kriegsanleihe angelegte Kapital in Bargeld umsetzen. Ein Kursniedergang, der mit dem inneren Wert der Kriegs, anleihen nicht überelnstimmt, wird niemals eintreten. Es sind wirksame Vorkehrungen getroffen und gründliche Maßnahmen vorbereitet, auch bei einem etwaigen plötz lichen Andrang sehr großer Mengen von Verkaufs anträgen in den ersten Friedensjahren einen Kurssturz zu verhindern und unmöglich zu machen. Du hast also keinen Grun- ängstlich zu fein und Dein Get- hrachliegen zu lassen. Dein deutsches Vaterland ist -er sicherste Schuldner der Welt. Zeichne Kriegsanleihe! 's Laut Rachricht«« aus Haparanda verdichte« sich in Rußland die Gerücht, über B«rha»dl»»g<» der «uglisch»« Regierung mit dem Cxekntivkomitc, i» P«t,r»bmg betreffend GtbietSbe- etzungen in Rordr»ßland durch di» Engländer, sowie die Abtretung russischer Gebiet« an G»gl«»d, darunter von G«bie- pn, die jetzt von deutschen Lrvppen b»s«tzt sind. England »er langt Bürgschaften, daß Rußland all» Kräfte u»d Mittel ein- etzr, um diese Gebiete baldigst »u befreien. Die Gebiete sollen >ls Sicherheit für ein, neue Milliardenanleih« dienen. Rach Petersburger Nachricht« hat der finnische S«»at ei» Gesetz angenommen, nach d«m russische Staatsbürger in Finn land di« gleichen Rechte g«ni«ß«n «ie dir finnischen. Di« Duma hat ei» Gesetz über das StaatSmouopol für dwr Tetrtidehandel einstimmig avgoommen. Der Mi»ist»rdes Jan«r» hat einen Ausschuß ei»g«setzt zur A»«arb,it»»z von Reformen für die Verwaltung der Ostsetprovinzen auf der Grundlage der Selbstverwaltung. Au» Anlaß des Aufrufe» an die Pole» durch die «ene russische Regierung hat die Higa de« Polnische» Gtaat«»«s»»S laut »Kurier War«za»rki* »in« Erklär»«g «rlaffe», i» der fie feststekt, daß der neue Standpunkt d«r russischen R«zi«rn»g iu keiner Weise ihren grundsätzlichen Standpunkt veräuter« könnt. Die Liga erklärt, daß irgend ei», sta,t«rechtlich« B,r- biudung Polen« mit Rußland in jeder Gestalt für Pole«» na tional« »d stattlich« Zukunft schädlich wäre. Die einzige Grund lage de» verhältuiffe« beider Staaten sei völlige Unabhängig k«it Pol«»» von Rußlan». Die Erklärung schließt mit der Forderung der Schaffung einer polnisch«» Armee, di« di« »ot- »eudige Bedingung de« Bestehen» d«» polmsch,» Staat«» sei. »marik«. Die Regierung von Havanna hat drei interniert, diutsche Schiffe beschlagnahmt. Die Mannschaften fiud verhaftet worden. E» verlautet, daß b-züglich der beiden in Eienfuego« und des iu Santiago int«r«i»rten deutschen Schiffe» dieselben Maßnahme» getroffen werden sollen. Oesterreich Ungarn hat Schweden um die Wahrnehmung sei ner Interessen in Amerika ersucht. Der Abbruch der diplo matischen Beziehung»« »in O«sterr«!ch»Ungarn wird als ler Vorbote einer Kriegserklärung betrachtet. Mau erwar tet, daß Bulgarien und di« Türkei d»m Beispiele Oesterreich- Ungar»« folgen «erden. Die Biälter erfahren au» Washington, daß Bulgari«« die diplomatischen Beziehungen zu den P« einigte« Staate» abgebroche» hat. Aus dem Mul-eutale. 'waldon-nr?, 11. April. Gestern Abend in der 7. Stunde trat hier ein kurzes Gewitter mil heftigem Schneegestöber ans, »aS auf den Lächern eine Schneedecke hinterließ, während der Schnee auf dem Erdboden bald wieder schmelz. *— Iu fast all,« Städten uad Gemeinde« find ninmehr amtliche Kürsoigcstellen eingerichtet, die sich der Hi»t,rbli«b«»en mit R«t und Tat annehmen. Hier erhalten di« Hinterblie benen nähere AuSkunfl, inSb,sonder, über ihre Viesorgung. Ihnen kann nur immer wieder dringend geraten werden, nach Eintreffen drr TrdeSmichncht sich sobald als möglich an diese Fürsorgestcllen zu wenden. Burch die rechtzeitige Sorge für di« Zukunft der Familie werden sich manche Nachteile, di« sich a»S einer verspätet n Stellung der Anträg« oder aus mangel«, der Umerrichtung über die bestehende« rechtlichen «xd tatsäch- Uche« Verhällniffe ergeben könnte«, vermeide» lassen. Anch werden di« Hinlerbiiebenen eine Stütze darin finde», daß sie eine Stell« wissen, die vonamttwegen dazu ter»fe» ist, ih»«n »erste»d zur Seite zu stehen. Di» amtlichen Fürsorgesttlle« elbst »erden erneut darauf hingewiesen, ihre Errichlnng durch »ie örtlich, Presse durch Aushang oder B«ka»n<mach»«g allen Octieing- festeren ausreichend bekannt zu gebe». *— Der Landetkulturrat für da« Königreich Sachse» hat zur Förderung der Großgcwüsebauet umfangreich« V»rb»r«itnn- ge» getroffen. Er begründete einen Gemüsebauausschuß zur Zirderung des laudwirlschaftlichrn Gemüsebauer. Er hat erner für Landwirte, di« der Sache noch fremd gegenüber' khen, eine Anleitung für den Gemüstbau heranSgegtbe», sich »er Samenbesorgung «nd Verteilung d«tselte» an Landwirte, o«ie der Besorgung oon Kunstdünger für den Gcmüstban an» zenommen und richtet eine Beratungsstelle für feldmäßige» Ge müsebau ein, in der an Landwirt« unentgeltlich Ratschläge über Gemüsebau erteilt »erden. Die GeschäftSräumt befinden sich Dresden A., Sidon enstraße 14, I. Etwaige schriftliche An ragen find an da» Generalsekretariat de« 8and«Sk»lturr»tS zu richten. *— Für di« Kriegssammlung de« Benin« für Sanitäts. mnde >m Kömgreich Sachsen find bi« Ende März 1917 in«« gesamt 112,569.61 Mk. gesammelt worden. Bei der hiesigen Sammelstell«, BrreinSbank zu Colditz, »»rden insgesamt 424 Rark gesammelt. *— I» Jmttrknisen hatte di« Nachricht, daß die gesamte jonigerit- de« Jahre» 1917 b«schl»gnah«r werden soll«, große Beunruhigung hervorgerufen. Wie di« Rtichrzuckerstell« mit- teilt, ist die» nicht beabsichtigt. E» kann sich nur darum «ndeln, erforderlichenfalls die Mengen zu erfassen, zu deren t-räußerung die Imker gegen einen angrmeffenen Pni» be reit find. *— Nachträglich gingen noch Ostergrüßt ein »»» Arffz. Milly Hofmann und Htrmann Wolf, sowi« an all« Wicker«, »orser »nd Bekannt« von Fahrer Kurt Körner. *— Die Krieg»«nleih«zeichuungen n«hmen im Glauchauer Bezirk eine» sehr guten Fortgang. Ans «mem Merbtgang in Hohenstein Ernstthal wurden »on brr Lehrerschaft über 2S,0EV Kark gesammelt, »ährend in den Schulen drr genannten Stadt chou über 1000 Mk. eingrkommcn find. Dir Gemeind« Ger», wrf hat beschlossen, au» vorhander en Rücklagen für di« Krieg», anleih« 18,000 Mk. zu zeichn«», ferner »ird sich di« kleine Landgemeinde Aerntdors mit 1300 Mk. an der Anlnh« b«t«i- lrg'N. Wi« b kannt »ird, find die Gla»cha«er Sch»lzttchn»«g«n bereit« wesentlich höher al» die bei der 5. Krieg« ««leih«, so daß »an i« Bezirk Glauchau einem recht gntcn Ergebnis rnl. gegrnzusehen berechtigt ist. *— Arbeitgeber, die Krirg«g«fa»ge»e beschäftigen, «erde« daraus anfmerksam gemacht, daß «» verboten ist, den Ge- angene» Hartgeld anlzuzshlen. Auch »ird di« Zivilbevölke rung dringend davor gewarnt, den Kingrgefangeurn Papier« ,»Id tu Hartgeld »mzuwechseln. Vangonchnradors. Zum Beste» d«S »Heimatdauk« läßt der OrtSa»«schuß durch hiesige junge Dame» eine mnfikalisch-