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Haus nnd Herd-: ctoao Ringe, ou 4 MI» an tu eite ev schönes Auswahl ten ums Sonst-atmen in set· Werkstatt bittigst 4. Juni. Redaction von Silvis Bund- Dressur- qustandsätippem Frau Matgarethe eilt aus der Wafchtüche fchnurstrscks in den Almen Winkel des Hauses, in die gute Stube. Dort ist« , Danl der herab elassenen Jalousten, dunkel und kühl, dort ftört sie Keiner, dort sann sie sich satt weinen. Sie ist mit einem Male namenlos unglücklich, die arme Frau Wargsrethe sie möchte am liebsten sterben. « Phale w kaagZ die Wafchfrau,s die Tapern, die hat die Thtäneck ver u e. Man sollte die Person zum Hause hinausjagen Hm, das wäre eine gewagte Sache. Denn ein Vergehen ist ihr aosolut nicht nachzuweisen. Jm Gegentheil, sie ist eifrig und pflicht treu wie immer; sie wäscht und kocht und brüht das Leinen wie immer; ge schont die Seife wie immer, gerade als ob sie aus ihrer eigenen ·asche bezahlt würde; sie nimmt ssen und Trinken zusammen, damit nichts verloren gehe. Jn ihrer Eigenschaft als Waschfrau führt sich die Tat-ern also tadellos. Aber als Frau Margarethes Geschlechts äenossin hat sie etwas eingebroctt, das nicht leicht auszulöffeln ist; e ist aufrichtig gewesen« , So aufrichtig, daß aus der guten Eigenschaft der Aufrichtigkeit eine der schlimmsten wurde, die UnvorsichtigkeiL Das ging so zu. Trotz des Dienstmädchens und trotz der Tapern W sich’s Frau Margarethe nicht nehmen, die Chemisetten, Kragen Und Manschetten ihres Gatten und ihrer beiden jugendlichen »So·hne klnbst ZU säubern Es ist, als ob sie dadurch eine besondere Zart·lich « fiir Diejenigen an den Tag legen wollte, denen die»Stucke geboten. Vielleicht handelt sie auch in dem Glauben, daß die Wasche unter ihren Welchen Händen nicht so leide, wie unter denen der Waschfrarn Mit MIETU WM, Frau Margarethe zählt zu den überaus sürsorglichen und MFIAM hausmütterm sie ist keine von den modernen Vornehmen, die 111 ieder ernsten Arbeit eine Entwürdigung ihres Namens und Standes IMM- sie ist eine altmodisch Vornehme, eine Edle an Geist, Herz und M -. Ums-Mehr schmerzt es uns, daß sie so ganz· außer Fassung ist Mk M- was ihr die Tapern soeben gesprächsweise gesagt. « Erwarte keinen Stadtklatsch, liebe kleine Neugierde, keine pitante Clettsndsgetchichte Mit solchen Dingen giebt sich die aiemodisch vix-- Hm Makgstethe nicht ab, von denen mag sie nichts wissen, nur eins UUMU Vorsang ist zu erzählen. Schlag 9 Uhr war es. Frau Margarethes Eheherr, der Herr VVMkFltstichtee hatte sich mit einem Kasse verabschiedet, ais die Emsige M ka sit besonders vorbehalteneii Platz an der Manne mit den ERST Metallreifen einnahm und rüstig und frohgemuth zu schaffen Eine lan e Weile vernahm man nichts als das Plättchern des Wassers. das Zischen im Kessel. Dann seufzte die Taxerm tief, so tief sie tonnte und veranlaßte rau Margarethe um Aufs auen, zur theils net-wenden Ita e, ob die LkZsrau etwa lrant fei. Ach nein, meinte die. traiil gerade nist, aber geärgert und gegrämt hätte sie sich bereits· deii Wien Mskgm Geärgert und ge reimt über die Liedlosigteit ihres Mumnss M ihr heut zu ihrem ans igsten Geburtstage nicht ’mal ssfäsåtihäschweige denn ein Blumenäöckchen oder ein Stilct Kuchen e. DIE dras- Obeeqmueichiek weine den Sünd-e ein«-innigem sie We beeilen-ein · · sck Wd ei vergessen Dasein Sie dürfen iåzm das nicht so tidel anni- WII holt er den liickiouiisch nach. enn man, wie Sie-, UMDOMWMMMWWUM nachträglich werden, sobald sich's um eine derzeihliche Achsttostgteit handelt; ich werde Jhnen dann eine Ehocolade machen la en, eine Geburtstagschocoladel« Obschon die Tapern durch den Gedanken an die Chocolade einiger maßen mit ihrem Ehegemahl ausgethnt wurde, verdroß sie doch die Mahnung an die silberne Hochzeit, sie vermuthete darin einen Hinweis auf ihr Alter und war verletzt. « Welche Frau ist’s nicht, wenn dieser Punkt, diese Achillesferse berührt, wenn rückhaltslos vom Alter gesprochen, dies und jenes Familienereigniß nachgezählt wird. Da nun die Waschfrau Tapern ungeachtet ihrer vortrefflichen Talente nicht zu Denen zu rechnen ist, die Aerger stillschweigend unterschlucken, so fühlte sie sich berufen, der Frau Oberamtsrichter zu erwidern, daß sie wohl auch bald die silberne Hochzeit mit dem Herrn Oberamtsrichter begehen und ihr in den Jahren taum diel nachstehen könne. Jm ersten Augenblicke lachte Frau Margarethe hell aus. Sie mit ihren achtunddreißig Jahren und die Tapern mit fünfzig, zu komisch, wirklich zu tomisch. Nach reiflicher Ueberlegung stieg jedoch ein Argwohn in ihr aus. Sollte sie etwa schon so alt aussehen? Sollte ihr das bei dem kurzen Verweilen vor dem Spiegel entgangen sein? Nicht ohne Bangen, leise, ganz leise, erklang die Frage, wie alt die Tapern sie eigentlich schätze. Und diese unvorsichtige Frau, diese Tapern, rieth frisch darauf los: achtundvierzig mindestens. i Das Gesicht der Frau Oberamtgrichter wäre ja noch recht glatt, blos das Haar finge an, an der Seite einen grauen Schein zu kriegen. Genau so sei es ihr, der Tapern, ergangen. Erst wurde es an den Schlaer herum ein bischen weiblich, als hätte man Mehl daraus ge stäubt, dann zeigte sich früh im Kamm ein langes weißes oder graues Haar, das man natürlich aus-risse, dann nähmen die grauen Haare dermaßen zu, daß der Mann eines Tages mit sonderbarem Au en blinzeln spräche: »Na wirst Du aber alt und grau, nun wir-W Beit, daß ich mich nach einer Jungen umthue." Damit hätte man sein Todesurtheil weg. Eine Frau mit grauem Kopfe gelte bei den Männern nichts mehr, einer Blonden oder Schwarzen liefen sie wie« rasend nach; k—' . -» « Diese an und für sich harmlose Weisheit versetzte der guten Frau Margarethe tausend seine Nadelstiche, das Blut stieg ihr nach dem Gesicht, mit Mühe und Noth vermochte sie ihre Verwirrung zu ver bergen. Schließlich lief sie slinlen Fußes auf und davon. Erstaunt blickte ihr die Tapern nach- Wir treten zu Frau Margarethe in die gute Stube. Wie sie schluchzt, die Arme. Also wie achtundvierzig sieht sie aus, und das - Haar, das sie bis jetzt für nußbrauii hielt, hat einen grauweiszen Schein, und die Männer lieben das graue Haar nicht, sie wenden sich von den Frauen, deren Scheitel weiß oder grau wird, ab zu den jungen Blenden und Schwarzen Ob ihr Mann, ihr Gotthard, auch so gesinnt ist« ob er sie nicht mehr lieben wird, wenn die Spuren des Alters sichtbar werden? Unmöglich, Gotthard ist besser, nobler als die Anderen, er ist das Jdeal eines Eheniannes. Aber seine Freunde, seine Be-. konnten werden an ihm herum hetzen, sie werden ihn durch oerbliitnte: und unverblümte Anspielungen so lange ausstacheln, bis er Vergleiche! zieht zwischen sonst und jetzt, zwischen ihr und anderen jüngeren Frauen, bis er am Ende gar die totette Referendarssrau, die er neulich einen netten Käfer nannte, thr, der-alten Margarethe, voranstelle. Wa; thun, wie itber dieses Leid hinwegtointnenf Ach, es ist nichtdzu veirikieideJn ERng giebt es dxle Franken, die eben o dinnierten un in d e ein animer end inen udwe andeu, widmete-siegen sw-JJWJM. wollen, obschon die Sitte des haarfiirbens aus dem grauen Alterthunie stammt, folglich sanctionirt ist. » Er braucht's ja auch nicht zu erfahren. Sie muß die Ausgabe fur das, wie sie bei Gelegenheit erfuhr, durchaus nicht billige Mittel m ihrem Wirthschafisbuchc geschickt einschieben unter die diversen Be träge. Jst das aber in der Ordnung, ist das nicht Täuschung, Petri-gis PfuidMalrgarethh wohin führt Dich die Eitelkeit und die Eifersucht. - s t ingelt. Margarcthe springt aus, das sind ihre Söhne Gustav und Fritz, die Gymnasiasten. , Nun wird ihr Gatte bald da sein, und sie hat ein völlig orrweintes Gesicht. Trotz der Dunkelheit sieht sie es im Spiegel. Entstellt, wie gne Heläe Jus dem Märchenbuch, mit flatternd-ern Haar-, erscheint das «piege il . So muß sie sich den Jungen zeigen? Schrecklich, schrecklich. Jndeß, die Nothwendigkeit erfordert es, das Essen kann durch das Dienst mädchen nicht allein fertig gemacht werden. Frau Margarethe kühlt rasch die brennenden Augen und schreitet, müde von der Traurigkeit, welche sie die letzten Stunden umfangen hielt, durch den Corridor. Die Jungen stürmen auf sie zu. »Morgen! MutteU Morgen! Herr Gott, was fehlt Dir denn, siehst ja so so —« »Alt«, will Frau Margarethe hinzusehen, doch sie beherrscht sich, murmelt eine unverständliche Antwort und geht an den Herd. Das Dienstmädchen, das ihr, wie alltäglich, die Küchenschiirze reicht, erschrickt. »Haben die Frau Oberamtsrichter LezahnschmerzenlM Fiir die Blicke Auguste existirt nämlich nur ein Schmerz, der Zahnschmerz. nstatt zu antworten, schüttelt Frau Margarethe den Kopf, die Kehle Hist ihr-wie zugeschnier Langsam verrichtet sie das Kochgeschäst, die »Mehlspeise mißlingt, die Brühe ist zu scharf gesalzen, kein Wunder, ihre Gedanken weilen bei den Achtundbierzig und dem grauen Haar. Der Schritt des Hausherrn ertönt aus dem Flur, Frau Margarethc fährt zusammen, als hätte sie ein Verbrechen begangen Zitternd tritt sie hinaus zu ihm und reicht ihm die Hand, er usi armt sie und führt sie scherzend ins Speisezimmer zu ihrem Platze. »Da, mein Schatz, habe ich Dir eine schöne weiße Rose mitge bracht!« Frau Margarethe will danken; doch ehe sie den Dank aus spricht, fällt ihr ein: weshalb eine weiße Rose, weshalb keine rothe? Soll die weiße Rose auf die weißen Haare hinzielen? Dein Oberamts richtet fällt das Wesen seiner Gattin auf, die Jungen haben ihm auch einen Wink gegeben. Forschend richtet er sein Auge auf die ganz ber änderte Gefährtin, und sie erröthet unter dem Blicke wie ein junges Mädchen, das unerwartet »dem Geliebten begegnen « Merkwürdig, so war Margarethe noch niemals, so lange sie pet heitathet sind. Wird es nicht beinahe eintrat-zwanzig Jahres Nur um etwas zu sagen, das peinliche Schweigen abzubrechen, giebt der Ober amtsxichter Fern Gedankea Wspottk · A , - Jetzt ist’S vorbei mit Margarethez etkiinstelter Fassung, heiße Tbriinen perlen über ihre Wangen, die Tapern soll also Recht behalten. Gotthard erinnert sie bereit-Z an ihr Alter« gleich wird er das graue Haar oder vielmehr den Schein von Gran, der auf dein Nußbraun Lagern foll, erörtern. Er thut es jedoch nicht, der Oberamtsrichter. Sanft mw zärtlich nigtmt er die Weinende in den Arm und geleitet sie in ein Zimmer ne enan. »Hier, Grethchen, wirft Du Dich herfetzen nnd mir beichten, was eigentlich los ist« Jch war heute Vormittag in der Lage, mich über eine recht unvernünftige Frau auf dem Gericht oben zu ärgern. Die Frau hat bei einem Frtfeur oder Coiffeut eine Masse Totlettemnittel nach und nach entliehen, natürlich hinter ihr-es Mannes Rücken, und derselbe MUM«MIMIWUIIIUUM tl Fisches-, , Jtzweliey 16209 skhqfclstraße 22. Löhol Ausführung und bestem zu mäßiqu Preisen in verschiedenen Formen echt und imitlrt I. Gottsclkalchs öbolfabrik, W eergasse 1, l. u. 2. IS von Trompeterstr.lB. te Auswahl äek 111-liebsten ininos larwoniaxvs 111-ZEIT 111-« Z.·Zil;kkfljlsswa si well-h ovalva Bedienung in 2967 due-Haus zenhekg sa-Ccokgoa-Alleo ts. seht-. biniqs klomm-. fclwcith M tell-termin nuisbcerweiu, chclbccmeius insectwa sj been-ein- VIIIqu —,· Ist-M ist-· If