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M- mtd Herd Jritschrist fiir dir Zutrrksscu sdkø hauøwcsksmx sonntag 10. April. Redaetiou von Sust- Israud- Dresden. Wem. Veilchem frische Beilcheni« Kein chmqtee blasses Mai-check hebt den kons, in dem ne duftenden kleinen Blumen liegen, zu einem ernst dareinfchauenden Mann empor. Er ehi in Gedan en versunken die Strase entlang. Dort, in dem Hause mit den helihlinlenden Fenstern un den schneeweiåen VorhanFen wohnt Diejenige, die er von ganzem Fersen ieht. te gern h’ tte er es ihr schon gesagt Aber es fand ich keine Gelegen eit; welch glückliches Ostern w rde er feiern, wenn er heute mit ihr reden, wenn er dem Klange ihrer lieben Stimme lauschen, das frobe Kinderlachen von den rosigen Lippen abküfsen könnte. Darf er es denn? Jst er willkommen? Wird sie· den einfachen Handwerker nicht abweist-if - Und ihre Eltern, was werden die für Augen machen, ob fie nicht recht hoch hinaus wollen? »Veilchen frische Veilchen l« Das Mädchen ruft’s zium gweiten Male und läuft neben dem Manne her und hält ihm e nen er schönsten Striinse entgågew Da übetlommt’s ihn wie eine Himmels -Botf aft. it einem Ausruf des Jubels ergreift er- die Veilchen, wirft dem-Mädchen ein Geldstück zu, das zdem- armen Dinge Osterfreuden bringt, und stürmt auf und davon. . Jetzt ist’s entschieden, die Veilchen, die süßen zarten Osterboten, sollen bei ihr anklopfenz sie, das Sinnbild der Demuth und Be scheidenheit, sollen sie frasem ob sie mit dem schlichten Loofe zufrieden sein will, das er ihr zu ieten vermag. Sagt sie ja, nickt sie auch nur verfchämt, gleich dem Veilchen, dann, o dann bricht ein Oftertag an, der Ostertag der Liebe, der herrlichste, von dem die Glocken erzählen draußen im stillen Walde, droben auf den Bergen, drunten im Thale, wo das Bächlein murmelt, und weiterhin, weiter auf einsamen Pfaden wie auf der Heerstrafze, überall, allüberall. - —- Ostern. Der altherggbrachte Brauch, an Festtagen oder an Vorabenden von Festta en ie Gräber aufzusuchen, dcn Heimgegangenen einen Festtagsgruz in Gestalt eines Kranzes, einer Blume zu weihen, treibt sie, die herbe verschlossene Frau, die den Menschen allenthalben aus weicht, wo sie ihnen auswe chen kann, mitten durch die Beterschaaren, welche zur Kirche wallen, hinaus auf den Friedhof. Gott sei Dank, hier waltet Ruhe; hier er dringt das Surren der Stimmen nicht hier hbrt man die unkindlichen Kinder, die eitlen Frauen nnd Mädchen nicht schwatzen und kichern und lachen, weil der Besuch des Gotteshauses ihnen kaum mehr gilt als die Parade der neuen Kleider und Hüte-. So sind sie: scheinbar fromm, scheinbar gläubig, und inwendig, wie sieht’s inwendig aus? Quälen sie'sickz mit Zweifeln, mit Gewgsensfragem mit Sorgen um das Leben oer um den Tod, die na diesem Leben beginnen müssen, wenn die Seele nicht ins Nichts, iu den Abgrund der Un möglichkeit hinabfinken soll? Denken sie auch nur an Tagen wie heute ernstlich darüber nach, ob sie geboren wurden, um den Umsatz der Modewaarenhändler, der Kuchen- und Zuckerbiicker, der Romaneolporteure usw. fördern zu helfen, oder ob sie in die Welt kamen, um mit den ihnen ander-trauten geistigen Gütern nach Erkenntniß, nach Beredelung zu trachten, Ziele H verfolgen, die wahrhaft Osterfegen spenden fur das allgemeine ohl? Mißmuthig, traurig schüttelt die Frau das Haupt, sie weiß ganz genau, wie oberflächlich die große Menge ist und wie wenig ihr, ieser großen vielköpfigen Menge, die Oster otschaft gilt, wie gering schätzend diese große Menge alle Fragen auffaßt, die nicht das eigene Ich betreffen und zwar unmittelbar betreffen. Wäre das Jenseits ein Goldland, ein Eden für die Habsüchtigem eine Zufluchtsstätte für Arbeitsscheue oder Abenteurer, ei, wie würde man sich mühen, den Weg zu ergründen, die Wandlung durch Tod und Grab zum Ostern auszuschmiicken mit den verheißungsvollsten Bilderni Aber das Jenseits ist kein Klondhke und deshalb eschäftigt sich die große Menge am allerliebsten gar nicht damit, sogar am Ostertage nicht. S e hat Wichtigeres zu thun. Was? - - je nun, die Frau bat’s schon geschil ert als sie von der Kleidervaradc nach dem Gotteshause vor sich hin flüsterte und dabei ihr schwarzes schlichtes Gewand betastete. , Jn diesem Augenblick streift das Gewand an einen Hügel. Zögernd folgt das Auge der Frau dem leisen Kuistcrn. Diirres aub fällt zur Seite und darunter - darnnter strecken junge riine Triebe die Köpfe empor-, und ein kleiner weißer Schmetterling gebt die Flügel. Glückseli e Osterverheißung, sähe Dich die gro e vielköp ge, e dankenloie Nkens sähen Dich die Zweifler, die Fleingläubfgew Sie falteten wohl ans die Hände, wie es die Frau thut, sie kämen mä auch zu dem unendlich befriedigenden Osterbewußtfein, segneten Osternl Ostern. Schwere, sorgenvolle Krankheitswochen gingen in dem Zimmer vorüber-, in das soeben ein Strahl der Ostersonne fällt. Er huscht über schlafende Kinder, über das Antlitz eines jungen Weibes und bleibt dann wie liebkosend auf den alzesehrten Händen ruhen, die dem kranken Vater der Kinder, dem atten des Weibes gehören. Wie oft hat der arme Mann diese Hände gerungen im namenlosen Schmerz, heute liegen sie still auf der Bettdeckr. Das Weib schaut mit Angst und Zittern bald auf den Kranken, bald auf die Wandnhr. Plötzlich reißt es die müden Augen weit auf und hält den Athem an - - ach, wie klopft das arme gequälte Herz, wie biiumt sich’s auf, da - ein regelmäßiger tiefer »A:l)emzug, noch einer, noch einer - der Kranke schläft, zum ersten Male nach dem entsetzlichen Fieber schläft er sanft, und dieser Schlaf bedeutet nach dem Ausspruch des Arztes Genesun l » Aufjubeln mbchate die Frau, sie möchte dieKinder wecken, auf daß sie mit ihr beten un Gott danken fiix die Rettung des Er nährers und Schützers; die Mutterliebe sagt: Laß sie schlummern. Und so sinkt die Frau stumm aus die Kniee, heiße leränen brechen sich Bahn, es sind Freudenthränen, Osterhoffnung künden sie, Osterseligleib - S. B· Für die Jamicia Håugkiche Hunstarkkeitenz Feustermauteh Der für ein Herrenzimmer bestimmte Fenster mantel bietet eine günstige Gelegenheitszur Verwerthunn gesammelter Cigarrenbändchen. Als Grundstoff dient tabakbrauner Moulton oder Friestuch, dessen Länge der betreffenden Fensterwand anzupassen ist- Der untere Theil des Stoffes wird mit einer breiten Bordüre japanischer Astern ausgestattet, die in der modernen Rocoeostickerei hergestellt werden· Zur Ausführung der Blüthen dienen gelbseidene Cigarrenbiindchen, Stiele und Blätter werden in erhabenem Plattstich mit olivegrüner Wolle gearbeitet. Zur Herstellung der Blüthen werden die Bündchen durch entsprechendes Einsalten den zuvor auf gepausten Musterfiguren angepaßt und mit möglichst unsichtbaren Stichen von gleickåfearbiger Seide auf dem Grundstofse befestigt. Der obere Theil des tzteren wird mit einzelnen, in gleicher Weise ge arbeiteten Streublumen veriert. Nach Vollendung der Stickarbeit wird die Kehrseite des Stoifzes mit leichtem braunen Wollenzeug ab gesüttert nnd sämmtliche Randseitcn mit tabalbrauner Möbelschnur begrenzt. Letztere wird in den beiden oberen Ecken, sowie an der oberen Randuiitte zu je einer Rosette angenäht, welche die Befestigung des Mantels an der Fenster-wand vermitteln. Boubomiidre. Eine möglichst niedrige, runde Cartonschachtel mit bis zum Boden iiberareisendeiu Deckel läßt sich mit Leichtigkeit zu einer originellen Bonbonniere umgestaltcn. Zu diesem Behufe wird der äußere Deckelrand platt mit rothcm Plüsch bespannt, welchem zuvor - in gleichmäßigen Abständen kleine Silberglöckchen aus zunähen sind. Die obere Deckelfltiche wird rings am Rande mit Goldborde beklebt und mit einem Sträuszchen zierlicher Tragant blumen geschmückt, das mit unsichtbaren Stichen von gleichfarbiger Seite auf dem Deckel befesti t wird. An der Pliischbekleidung wird Zum Schluß ein schmale-Z rotges Atlasband, als Tragband, angeuiiht, essen Ansatzstellen unter je ein Glöckchen zu verlegen sind. Für den Hatt-hakt Sardellenbrödchem Man hacke sechs entgriitctc nnd sehr rein gewaschene Sardellen ganz fein und ver-mische sie mit sehr fein ge hacktcm Saueramvfcr, Petersilie, Esdragom Pimpinclle, Thymian, Schnittlanch, Chalotte und 125 Gr. frischer Butter, sioße Alles zusammen in einem Mörser-, bis es recht gut vermischt ist und ireibe es durch ein Haar-sieh Dann schneide man ganz gleiche, viereckige Stücke von Weißbrod und röste sie auf beiden Seiten, bestreiche sie mit der· Butter, bestreite immer ein Stück mit dem Gelben und eins mit dem Weißen von hartgekochten Eiern z- Beibeö fein gehackt —- unb arrangire sie wie ein Damenbrett aus eine große, mit einer acht eckig gesaiteten Serviette bedeckten Schitilgeb Statt Sardellen kann man Heringsmilchncr nehmen« es ist f noch seiner «