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MM andern Lag. PrnS vieneijaynutz > Marl 25 Pf., V« . zweimonatlich 1M. VO Ps. und «iummatüch 7öHf. V 1889 ersten Sitzungen. Unser darnach modtfizirter HandelSvertrag ». M »äo», «r, Hc.2.50. wMig rauf mit 308 -egen 243 Stimmen am Montag ltt sungSrevifion ans die Tagesordnung für di« 6ur, rode uestetr beschloß da- die Vorlage koi», bLek, Ls, r«r, renem )farbe i. S. böi 81, Inserate »erden btt Vormittag 11 men und beträgt der Preis für die ob« deren Raum 15 mit der Schweiz ist von unbegrenzter Dauer, frühesten« ist er jedoch am 1. Februar 1892 kündbar. Gleichfalls innerhalb weniger Sitzungen wurde der Gesetzentwurf, betreffend Bekämpfung des Sklavenhandels und Schutz der deutsche« Interessen in Ostafrika erledigt. Die Verhandlungen über denselben, welche durch da« Eingreifen de« Fürsten Bttmarck ein besondere» charakteristische« Gepräge erhielten, find noch tu Aller Grdächt- niß, und die Expedition, welche die Aussührung de« Retch»- tag»brschluffr» in die Hand nimmt, wird in den nächsten Tagm von Deutschland tu dt« See stechen. ESmmtltch« drei genannten Gesetzentwürfe erhielten wenige Tage nach ihrer An nahme durch den Reichstag dir kaiserliche Sanktion. Bon kleineren Vorlagen, welche bisher genehmigt worden find, wollen wir den Gesetzentwurf, betreffend Abänderungen de» Gesetzes vom 2b. Oktober 1867 über die Rationalität der Kauffahrteischiff« und Ihre Befugniß zur Führung der Bundes- flagge, sowie den Bundisrathsbeschluß, betreffend Aufnahme der Anstalten zum Trocknen und Einsätzen ungrgrrbter Thin- »I»r. si allo» ,8t- uuä 'visdsl- 10 ktz. » uuä Kablet betreff» beider Fragen etn Vertrauensvotum verlang« und nicht von seinem Posten weichen. Außerdem müsse auch die Kammer bi» zum Erlöschen des Mandats beisammen dl ib«, um anläßlich der bevorstehende« Weltausstellung dem öt^dez» von- der Nationen beizuwohn«. Am Freitag wurde daS norwegische Parlann ' (das Storthtug) vom König Oskar mit einer Thronrede nff et, welche dte Vorlegung von Gesetzentwürfen ankündigt, b firud dt« Erweiterung der Wirksamkeit der Staatsbanken, dte Volks schulen, die Handels- und Schiffs-Register, die Aussig, üb« die Arbetteu ia den Fabriken, dte Arbeitszeit tn i »«- schied«« Industriezweigen. Die Staatsekmahm« Norwegen» 41. Jahrgang Dienstag, b« IS. Februar d, hast öglichst Gesetzentwurf, betreffend die Revision der Bersaffimg, aufrecht zu erhalt« und zu verthetdtgrn. Dte Kamm« Sitzung am Donnerstag zu setzen. Nach Floqurt» Erklärung wirb das »Schul« und Haus- tn dm Kreis« von Lehre«, Lite« schulpflichtig« Kinder und von Schulfreund« überhaupt that- sächlich unterlagen? Im Bejahuu^sall«, wie vermag der Mb- nifler eine derartige, im Gesetze nicht begründete Einschränkung der den genannt« Personen unstreitig zustehenden Rechte z« rechtfertigen?" Von der Tessiner Regierung verlangte der schweizerische Bundesrath Auskunst und Rechtfertigung über die borgen»»» menen beträchtlich« Aeuderung« an den kantonalen Stiunn- registern. Dte Aufregung ist tn Tessin, wo dte allgemein« Wahlen nahe bevorsteheu, tm Wachsen begriff«. In dm letzt« Tag« veranstaltete» in der italienische« Hauptstadt unbeschästigte Arbeit« stürmische Kundgebung«, um die Regierung und die Gemeind« zur Wiederaufnahme >er unterbrochenen Arbeiten des Justtzpalastes nnd der Poli klinik zu veranlassen. Dte Kundgebung« nahm« schließlich den Charakter des Aufruhrs au und zwang« zu ««gische« Eiuschrrtt«. D« Polizeipräsekt, der nicht gleich anfangs ««gisch eiugriff, soll zurücktretm und dessen Stelle d« bW- herigr Präfekt von Malland riunrhmen. Bezüglich des sprung» d« Unruh« bemerkt die offiziöse „Riforma", derselbe -ehr auf dte roth« «ud dt« schwarze International« zurück. Nrbrigens sei« auch in Paris nnd London ähnliche well be deutendere Unruh« vorgekommen. Dte „Riforma" veu» fichrrt, d« Mangel an Arbeit erkläre dir Ruhestörung« durch aus nicht; irgend Jemand trachte dieselben zu einem Amecke zu unterhalten, b« Mit d« Arbeiterfrage nichts gemein habe. Dte Brrkaufsläden tu Rom war« auch am Sonnabend «och gs- ichloffen. Zahlreiche Patrouillen durchzogen dte Straße«. Dte Verhaftungen dauerten fort. Der „Agenzta Stefani* zu folge betrug b«rtt» vorgestern Abend di« Zahl d« Brr« hastet« 1sß, die meisten derselbe» gehört« d« International« an. Dte Zahl dn verwundet« Poltzelbeamtm und Privatperson« sei eine aus wmtgr Personen beschränkte, grtSdtet Word« sei NW« mand.Der MtuisterprLfidentLrttpt empfing eine Arbetterdeputatt«, welch« dt« Austritte lebhaft bedauerte, worauf ihr verspräche« wurde, daß dte Regierung Alles zur Beschaffung von Arbeit thun werde. Die Erklärung Crispi'», daß er künstig keinerlei politische Volttvnsammlungm mehr dulden werde, stad« be reit» Anwendung. Drei auf gestern angesagt« sogmannte Friedens- Meeting» tn Mailand, Florenz und Ferrara wurden verbotm. Die römische Poltzrt widerlegt ihre eigen« früher«, der „Trtbuna* mitgrthrtlte Nachricht, daß der Juwelier Boni tn Rom bei dem Freitag»-Krawall eturn Schaden von SO 000 Frank» er litten habe. D« Schaden war wett geringer, dagegen wlll die Firma Finoecht einen Schadenersatz von angeblich 100000 Frank» «inklagen. Gleichzeitig mit der Vorlegung de» Budgets für 1890 beantragte der französische Fiuanzmintster Peytral am Sonnabend in der Deputirtenkammer dte sofortige Ernennung rin« Sommtifion zur Borberathung desselben. Thomson Ver la» den Deputation»bericht über den Gesetzentwurf, betreffend di« Bezirkswahl«, worin gesagt wurde, dte mtt der Listrnabstl«- mung gemachten Erfahrungen seien kein« guten; die Beztrk»ab- stimmungen dürsten bessere Ergebnisse liefern. E» wurde bv- antragt, dte Berathung auf Montag anzuberaum«. Tony Rssillon Verla» den Bericht üb« dm Entwurf, betreffend dte Lnfaffungsrevifion, welcher zu dem Schluffe kommt, daß die letzt«« nothwmdtg sei. D« Radikale Stmhau verlangte den Vorzug für den Revtfion»entwurf. Der Konsellpräfideut Floqurt beantragte, den Gesetzentwurf über dte Bezirttwahlen auf dte Tage»ordn«ng zu scheu und versprach aliidan«, dar TagcSschim Freiberg, dm 11. Februar. Bei anhaltende« Schneegestöber sand am Sonnabend dte Verleihung d« Fahnenbänder an da» 1. Garde-Regiment zu Kuß durch dm deutsche» Kaiser tn Potsdam statt. Da» Regiment stand tm Paradeanzuge mit langen Mänteln und Orevadiermützm in Sompagntesront. Die Generalität und da» Osfizterkorp» der tn Potsdam gamtsoutrmden Regiment« und Truppenthelle besandm fich tm Paradeanzug mit angrzogenrn Paletots und Schärpe der Musik de» 1. Garde-Regiment» gegenüber. Der Kaiser schritt die Front des präsenttrendm Regiments ab, gefolgt von d« marokkanischen Gesandtschaft, und übergab darauf di« mit dm neud« liehen« Bändern ge schmückten Fahnen dem Regiment. Dte Offiziere der einzelnen Bataillone traten vor die Front, und nach der eigenhändigen Sehergabe d« Fahne richtete der Kaiser eine Ansprache an da» Regiment, In welcher er «wähnte, daß er an demselben Tage vor 11 Jahren als dienstthuendrr Premier-Lieutenant in daS letzt«« etngetreten. Hinaus trat d« Oberst und Kom- f trrtm sollt«, so «ledigtr d« RrtchStag die Vorlage tn seinen j „Wollte d« Herr lluterrtchtsminist« durch dm Erlaß vom " —"— 6. Januar dm Lehre« und schlllbehördltchm Personen jeglich« Mitwirkung zur Verbreitung d« pädagogischen Zeitschrift selle, sowie d« Verbleiung»', Brrziuomegs- und Berztnkungs- anstaltrn ia da» Verzetchntß der «tn« besond«« Genehmigung bedürsrndm Anlag« erwähn«. Für d« zweit« Abschnitt sein« Thätigkett bleibt dem Reichstage dir Erledigung der betdm größten ihm zngrgang«« Gesetzentwürfe, derjenige« üb«r die Alters- u«d Invalidenversicherung und über dte Erwerbs- und Wtrthschasttg«off«schaftm Vor behalte«, deren erste B«athungm brrell» vor längerer Zett zu Gude grsührt Word« find und dt« nunmehr durch dt« be- lrrffmd« RetchStLgsaurschüffe ein« völlig ungestört« Er örterung unterzog« werd« können. Hoffen wir, daß es dem Reichstag« tn dem zweiten Abschnitt sein« diesmalig« Thätigkett gelingen wird, auch diese so hochwichtigen Gesetz entwürfe zur Verabschiedung gelang« zu lassen. — Die Reich» tags komm t.ss io «für das Altersverstche r- ungSgesrtz, welcher bekanntlich Herr Oberbrrg- rath Merbach-Freiberg augehört, bemdete am Sonnabend nach selbständiger Sitzung die vnathung über 8 30, welcher dt» Grundzüge d« Orgmtsation seststält. — Do» preußische Abgtordnetrnhaus nahm vorgestern tn zweiter Lesung dir Krondotatton grgm die Stimmen von 7 srelfinntgrn Abgeordneten an. Bet der weltnrn Berathung der Sekundärbahnvorlagr wurde« zahlreiche Wünsche sür Her stellung von Bahnverbindung« ausgesprochen. Dir Vorlage ging sodann an dte vudgetkommtsfion. DaS Hau» erledigte schließlich einen großen Theil de» Handel», und Sewerbe- «tat». Di« für den Untrrstaat»sekretär tm Handelsministerium geforderte Gehaltserhöhung von 5000 Mark wurde abgelehnt. — Die Kaiserin Friedrich wird ihren Aufenthalt tn England verlängern und mtt der Königin Viktoria von OSbornr nach dem Schloß Windsor zurückkehren, dort bi» zum 25. d. M. verweilen und dann dte Königin nach London begleit«, um der Cour tm Buckingham-Palast anzuwohneu. Am 28. d. M. wird die Kaiserin Friedrich sich an Bord der kgl. y acht „Viktoria und Albert* tm Port Viktoria tn der Nähe von Shcernrß nach Vltsfingrn auf dem Wege nach Kiel einschtffen. Dte Prinzessinnen Viktoria und Margaretha von Preußen werden wahrscheinlich dte Königin von England nach Biarritz begleit«, tn welchem Fake dte Prinzessin Sophie utcht nach Kiel, sondern nach Berlin zum Besuch« d«r Kais«rlicheu Fa milie gehen wird. Nach den letzten Bericht« üb« dm Tod de» ösierreichis scheu Kronprinzen scheint e» allerdtug» außer jedem Zweifel zu stehen, daß Kronprinz Rudolf und dte erst 19 Jahre alte reizend« Baronesse Betsera gemeinsam aus dem Leben ge schieden und daß beide Leichen von dem Grasen Hoyo» tn einem Zimmer de» Schlöffe» Meterltng gesunden worden find. Mit dies« Mtttheiluug dars wohl dte höchst traurige Ange legenheit al» vollständig abgeschlossen betrachtet werden. Dir Kronprinzessin Stephanie begtebt sich mtt der kleinen Erzher zogin Elisabeth tm Laufe der nächsten Tage nach Schloß Mtramare. — Da» Erbe de» Herzogs von Modena, welche» bet der vorauSfichtltchrn Regelung d« österretchtschen Thron folge auf de» Erzherzog Otto übergehen wtrd, besteht nach österretchtschen Blättern au» acht Herrschaften, deren jede «tn jährliche» Erträgniß von 75000 Frank» lt«f«t und au» «tn«m Baarvermögen von 80 Millionen Frank». — Durch einen Erlaß de» österreichischen Unterricht»mtnist«tum» vom S. Januar d. I. wurde verfügt, daß die zwei letzten Jahrgänge der Zeit schrift „Schule und Haus" als „zur Lektüre für dte Jugend ungeeignet* au» den Schulbtbliothek« d« Bolk»fchulm, soferne sie darin ruthalten fein sollt«, zu mtsern« sei«. Bon mehreren liberalen Abgeordneten wurde deghalb t« österreichi sche» Abgeordnetenhaus« folgende Interpellation etugrbracht: UN- Tag MM. Amtsblatt fitr die Nützlichen und städtischen Behörden zn Freiberg nnd Brand. BermetworÜtcher Redscktrm: Julius Brau» bl Freiberg. über dir Wlederetnsührung dn Bezirk-Wahl« zu berathm und mit 507 grgm S Sttmmm dt« Brrathuug der Bersas- wandem dr» Regiment», von Pleffrn, vor, sprach dem Kats« seinen und de» Regimenter Dank sür die verliehene Auszeich nung au» und brachte rin Hoch auf den Kaiser auS, woraus dir Musik dir Nationalhymne anstimmte. Nun folgte ein Pa rademarsch in Zugsrout vor dem obersten Krieg-Herrn. Die «arokkanlschr Gesandtschaft bewies dm lebhaftesten Antheil an dn militärischen Feier. Schließlich wurdrn dte Fahnm in daS Köntzl. Schloß zurückgebracht. — Dem Vernehmen nach ist-der Grn«alarzi 1. Klaffe, vr v. Tol«, Abth-tlung-ches der Medizinalabtheilung Im preußischen KriegSmtnisterium, zum Nachfolger de» Vr. v. Lauer als Chef des Sanitättkorp», und der Gen«alarzt 2. Klaffe, vr. Strube, Sorpsarzt des 6. Armeekorps, al» Abtheilungschef der Medtzinalabthrilung tm preußischen KriegSmtnisterium tn Aussicht genommen. — Der „Reichs-Anzeiger" berichtet: Dte bet Sr. Majestät dem Kals« stattgrhabte Audienz de» Präsidenten Bödicker und de» Brmierridlreltor» Röficke war von diesm nicht uachgesucht, sondern dieselben waren vielmehr zur Audienz bei dr« Kats« besohlen, der sich über da» t« Interesse dn Arbeit« geplante Ausstellung-Unternehmen unterrichten wollte. — Unter dm offiziösen Notizen der „Nordd. Allg. Ztg." findet fich dir folgende: In den Blättern macht folgmde Notiz dte Runde: „Wie tn Parlamentarischen Kreis« bestimmt verlautet, habe sich Sr. Majestät der Kaiser gelegentlich etn« Audienz, welche dieser Tage einem Abgeordneten (für Pot-dam) «thetlt Word« war, diesem gegenüber erstaunt und mißbilligend über die von der „Krruzztg." beobachtete Haltung ausgesprochen. Der Lhes- redakteur und sein Einfluß sollen als wenig günstig sür dir weitere Entwickelung de» genannten Blattes hierbet besonder» Erwähnung gesunden haben. Im Gegensatz zu ihm soll auf die Thätigkett eine« anderen deutfchkonfervativen Führer» tm Reichstage In anerkennendster Weise hingewtesen worden sein.* — Der in anerkennender Weise genannt« Abgeordnete dürste Herr von Helldorff sein. — Die „Nordd. Allg. Ztg." bemerkt über dl« Angriff« der sranzöfischen Press« in der Angelegenheit de» Senard'schrn Tagesbefehl», dte Botschaft tu Part» habe nur die ihr erthellteu Vorschrift« befolgt, denn eS sei ihr tm All gemeinen untersagt worden, aftiven französischen Osfizt«« Paßvisa zu «thrtlen. Einem deutsch« Offizier, d« d Belfort krank« Verwandte besuchen wollte, würde et ebenso ergehen, wie r» de» deutschen Studenten «gongen Ist; er würde, wenn er klagen wollte, vor dm sranzöfi- scheu Gerichten keinen Anwalt, kein Recht finden. — Der Wtrderzusammentrttt de» Reichstage» wlrb picht vor Mitte März «solg«. D« weiter« Verlauf und die Au»- dehnung der Session lassen fich noch nicht zum voraus rr- kennrn. Abgesehen von dem Gang, de» dte Berathung der Altersversicherung-Vorlage nimmt, wtrd, so schreibt dte „Nat. Lib. Ko«.*, sür dt« zwett« Hälft« d« Session der Nachtrazs- rtat sür mtlttärtsche Zwecke (Artillertevermehrung) maßgebend setu. Es dürste bet dtrsem Anlaß tnteresfir«, dte Erfolge d« bisherigen Thätigkett de» Reichstag- fett Eröffnung der Session (am 22. Novbr. v. I.) zusammenzustrll«. Sehen wtr dabet von der tn jedem Jahr fich wiederholenden, diesmal indessen «Ine ausgedehntere Berathung als früher beanspruchend« Fest stellung de» ReichShauShaltretatS ab, so find e» namentlich drei zur Verabschiedung gelangte Vorlagen gewesen, dir eine größere Bedeutung tn Anspruch nehm« können. Einer der ersten zur Annahme gelangt« Sesetzmtwürse betras dte Vorarbeit« für das Nattonaldenkmal Kals« Wilhelm» I. Noch srüh« al» der Entwurf für da» Nattonaldenkmal fand der Zusatzvertrag zum Handrl»vntrage mit der Schweiz vom 23. Mat 1881 dte Zustimmung d« deutschen Volksvertretung. Da dn Zusatzvertrag schon «u 1. Jmmar 188» in Kraft lasse 1. co Ztr. rrhof.