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Schönburger Tageblatt r und Waldenburger Anzeiger in Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirsten. - t Mittwoch, se» 12. Mär; 1902 Jg- Neuer Sieg der Buren. r «- währung von Diäten Sommers fortsetzen, dagegen, der Versuch, mer zur Erledigung r Lie Engländer zum Victoriasee. Regierung äußert folgendermaßen: so stark sein, als ihre Berathungen während des Die „Deutsche Tagesztg." meint die Zolltarifangelegenheit im Sam in der Commission zu bringen, bauen ihre Ugandabahn direct bis Ein amtlicher Bericht der britischen sich über die Aussichten der Eisenbahn „Der Verkehr wird mehr als doppelt man 1893 annahm. Wenn die ganze wird und auf dem Victoriasee die afrikanischen Besitzes durch fremde Eisenbahnen immer deutlicher zu Tage tritt: Im Osten die mehr als zur Hälfte vollendete Ugandabahn; im Süden die Schirethal bahn und die Eisenbahn Kapstadt-Kairo; im Westen die beiden Linien nach den Stanley-Fällen; im Norden endlich wiederum die Linie Kapstadt-Kairo, die hier das Bestreben zeigt, unser deutsches Ostafrika zu einem Hinter lande des englischen Egyptens zu machen. f Der Stadtrat h. Kretschmer, Bürgermeister. Au- und Abmeldung nicht genau befolgen. Unter Hinweis auf § 8 dieser Satzungen wird darauf aufmerksam gemacht, daß Zieh- und Pstegeeltern, welche den erwähnten Bestimmungen zuwiderhandeln, Geldstrafe bis zu 20 Mk. oder entsprechende Haft strafe zu erwarten haben. Waldenburg, den 6. März 1902. würde auch trotz der Einführung von Tagegeldern ohne Frage scheitern. Obwohl an der Bewilligung von Diäten in diesem Ausnahmefall kaum mehr zu zweifeln ist, glauben auch wir nicht, daß die Commission den ganzen Sommer hindurch zusammenzuhalten sein wird, die Zolltariffrage wird jedenfalls erst in 0er nächsten Winter session ihrer Erledigung entgegengeführt werden. Zur Bekämpfung des Bauschwindels sind zwei wcrthvolle Vorschläge gemacht worden, die Bauunter nehmer gesetzlich zu verpflichten, eine kaufmännische Buch führung einzurichten und die Verwendung von Bau geldern zu andern als den unmittelbaren Bauzwecken für straffällig zu erklären. Vom 1. Januar 1903 ab gelangt die vom preußi schen Cultusminister für die Schulen festgestellte Recht schreibung allgemein in dem amtlichen Schriftverkehr der preußischen Staatsbehörden und der unter staat- *Waidenburg, 1I. März 1902. Vor nun fast 18 Jahren ist Deutschland in die Reihe der Colonialstaaten eingetreten. Jetzt nehmen wir mit unserm überseeischen Besitz den dritten Rang ein, aber in der Behandlung unsrer Colonien unterscheiden wir uns wesentlich von den andern Völkern; diesen haben wir nicht folgen können. Ein Beweis für diese That- sache ist die Ablehnung der Forderung für die Ver längerung der ostafrikanischen Eisenbahn Tanga-Muhesa- Korogwe nach Mombo durch den Reichstag. Dieser Beschluß ist umso auffallender, als der Reichstag seiner Zeit die Kosten für die Vorarbeiten bis Mombo be willigt und damit anerkannt hat, daß die Bahn ein nützliches Unternehmen ist. Finanzielle Gründe wurden von dem freisinnigen Abgeordneten Richter gegen den Bahnbau ins Feld geführt, obgleich cs sich im Ganzen nur um 44 Kilometer handelt, die zum Abschluß der ganzen Linie fehlen. Mit Recht wies der Staatssekretär Freiherr v. Richthofen darauf hin, daß es keine ver kehrtere Eisenbahnpolitik in Ostafrika geben könne als die Unterbrechung einer Eisenbahn, die später aller Wahrscheinlichkeit nach doch fortzuführen ist, zumal da das ganze Personal und Material abgefahren und später wieder hingebracht werden muß. Das deutsch-ostafrikanische Schutzgebiet ist mehr als anderthalb mal so groß wie das deutsche Reich; den 540,000 Quadratkilometern Deutschlands stehen die 840,000 Leutsch-Ostafrikas gegenüber. Der Verkehr im deutschen Reiche wird überall durch Eisenbahnen ver mittelt, der in Teutsch-Ostafrika durch Karawanen. Wo in Deutschland noch irgend ein entlegener Winkel, sei es im Gebirge oder in unfruchtbarer Sandgegend, ohne Eisenbahn ist, da petitioniren dessen Bewohner so dringend und anhaltend um Anschluß an den durch die Eisenbahn vermittelten Weltverkehr und um die daraus erhoffte Hebung ihres wirthschaftlichen Wohlstandes, bis diesen Wünschen Gehör gegeben und die Eisenbahn ge baut wird. Deutsch-Ostafrika mit seinen fruchtbaren Flächen von gewaltiger Ausdehnung, mit seinem Wirth- schaftlich noch so gut wie gar nicht erschlossenen Hinter lande, bittet durch sein Gouvernement und seine Colonisten seit Jahren um den Bau der Eisenbahn — das Bitten bleibt unerfüllt. Wie ganz anders gehen die übrigen Colonialmächte in Afrika vor! Nicht allein, daß der kühne Plan eines Cecil Rhodes, Alexandrien im Norden und Kapstadt im Süden Afrikas durch eine Eisenbahn zu verbinden, be reits zur Hälfte vollendet ist; nicht nur, daß der noch kühnere Plan der Franzosen, die Wüste Sahara in zwei Richtungen zu durchqueren, in seiner Verwirklichung immer weiter fortschreitet; wir finden auch, daß das arme, an politischer und wirthschaftlicher Bedeutung tief unter uns stehende Portugal uns im Bau afrikanischer Eisenbahnen weit voraus ist. Das ist für uns umso weniger erfreulich, als die Umklammerung unseres ost Bahn fertig sein gehörige Zahl von Dampfern verkehrt, ist eine noch viel bedeutendere Steigerung des Verkehrs mit Bestimmtheit Bekanntmachung, betreffend behördliches An- und Abmelden der Ziehkinder. Es ist wahrzunehmen gewesen, daß Personen, welche Kinder in Erziehung und Pflege nehmen, die in den Satzungen über das Ziehkinderwesen in hiesiger Stadt vom 1- November 1882 enthaltenen Vorschriften hinsichtlich der bei der Behörde allgemein zu erbittenden Erlaubnitz wie der in jedem einzelnen Falle nöthigen Witterungsbericht, ausgenommen am 11. März, nachm. 4 Uhr. Barometerstand 759 WM. reducirt auf den Meeresspiegel. Thermometerstand 4- 5" 0. (Morgens 8 Uhr - 1° 0.) Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach "ambrcckts Volumeter 54°,« ThauNnukt — 4» 6. Windrichtung: Nordwcst. Niederschlagsmenge m den letzten 24 Stunden bis 12 Uhr mittags: 0,o nun. umbrech § ^aber Witterns für den 12. März: Bewölkt bis halbhciter, Niederschläge nicht ausgeschlossen. Filialen: in Altstadtwaidenburg bei Herrn Kaufmann Otto Förster; in Kaufungen bei Herrn Fr. Janaschek; in Lasgenchursiwrf bei Herrn H. Stiegler; in Penig bei Herrn Wilhelm Tahlcr, Cigarrenfabrikant an der Brücke; in Rochsburg bei Herrn Paul Zebl; in Wallenburg bei Herrn Herm. Wildenhain; Erschein, täglich mit Ausnahme der Tage n-ch Sonn- und Festtagen. Annahme von Inseraten Mr die nächster sVnd-Mmmer bis L L e Pf. Es«at?proZeile 10Ps-, fürauswärts 15 Pf. Mlla^scher Satz wird doppelt berechnet. behaupten vermocht. Jnsgesammt hat sich die Lage zwischen den beiden nationalen Parteien, deren Kampf hauptsächlich in Betracht kommt, nicht bloß absolut zu Gunsten des Teutschthums und zum Nachtheil des Dänenthums verschoben, sondern weit mehr noch im Verhältniß. Zum ersten Mal seit einer Reihe von Jahren verzeichnet das Tänenthum einen absoluten Rückgang. Ter Reichskanzler hat einer Mittheilung der „Nordd. Allg. Ztg." zufolge den Entwurf eines Gesetzes betr. die Abänderung des K 7 der Strafprozeßordnung vor gelegt. Preßvergehen sollen danach bei Erzeugnissen der periodischen Presse dort, wo die Druckschrift er scheint, verfolgt werden; nur im Wege der Privatklage foll die Verfolgung auch am Wohnorte des Verletzten, doch nicht am dritten Orte, geschehen können. Der fliegende Gerichsstand der Presse, über den so viel Klage geführt worden ist, dürfte damit im Wesent lichen als beseitigt gelten. Wie seiner Zeit schon Fürst Bismarck für das Reichs amt des Auswärtigen und die Reichskanzlei angeordnet, hat nun auch das Reichspostamt die Vereinfachung des Amtsstils bestimmt. Wendungen wie „beehre mich ergebenst, sehr geneigteft, ganz ergebenst, Hochdie- selben, deroseits, Hochderoseits" sollen ganz fortfallen, ebenso die Anrede „Ew. Wohlgeboren." Die Anreden „Ew. Hochwohlgeboren, Ew. Hochgeboren, Excellenz u. f. w." sind thunlichsteinzuschränken. Weitschweifigkeiten und Schroffheiten sollen vermieden, ruhige Höflichkeit beobachtet werden. Letztere genügt auch. Er wird er innerlich sein, daß Fürst Bismarck mehr als einmal Be richte, die von solchen Uebertreibungen strotzten, einfach zurückgab zur neuen Ausfertigung. Der Reichstag wird, wie die Münch. „Allg. Ztg." erfährt, von Pfingsten bis zum Herbst abermals vertagt werden; die Zolltarifcommission aber wird unter Ge- zu erwarten. Zu diesem Verkehr wird der Handel der deutschen Colonie, der bisher auf den schwierigen Kara wanenweg angewiesen ist, einen erheblichen Bruchtheil beitragen." Unter diesen Umständen ist es dringend zu wünschen, daß der Reichstag wenigstens den Gesetzentwurf über den Bau der Bahn von Dar-es-Salaam nach Mrogoro, der nochmals in die Budget-Commission zurückgewiesen ist, in einer Weise erledigt, die den Interessen und dem Ansehen des deutschen Reiches entspricht. Oder wollen wir mit dem Bahnbau warten, bis sich der Handel der deutschen Colonie an den Weg zur englischen Bahn hin gewöhnt hat? Politische Rundschau. Deutsches Reich. Ter Kaiser ist Montag Abend von Berlin nach Wilhelmshaven abgereist, wo er am Dienstag der Vereidigung der Marinerekruten beiwohnt. Vor seiner Abreise speiste der Monarch beim italienischen Bot schafter, nachdem er im Laufe des Tages das Denkmal der Königin Louise im Thiergarten besucht und einen Vortrag des Chefs des Civilkabinets gehört hatte. Am Sonntag, als am Todestage Kaiser Wilhelm's I-, hatten beide Majestäten im Charlottenburger Mausoleum einen Kranz nicdergelegt. Kronprinz Wilhelm, der in den letzten Tagen im Reichslande weilte, besuchte am Montag das Heidel berger Schloß und die dortige Universität, worauf er Gast des Großherzogs Friedrich in Karlsruhe war. Zur Reichstagsersatzwahl in Hadersleben, die dem Dänen Fessen den Sieg brachte, schreibt die „Tägl. Rundsch.": Trotz dieses Wahlresultats haben wir Deutschen keinen Grund zur Klage. Die deutsche Stimmenzahl ist stark, um 25 °/g gewachsen, obgleich in einzelnen ländlichen Orten kleine Rückgänge statt- sanden. An dem Fortschritt des Deutschthums insge- sammt haben beide Kreise, Hadersleben wie Sonder burg, Land und Stadt, erfreulichen Antheil. Außerdem hat die dänische Partei ihre Stellung trotz wahr haft verzweifelter Krastanstrengungen nicht ganz zu —Amtsblatt für den Stadtrath zu Waldenburg. Zugleich weit verbreitet in den Städten Penig, Lunzenau, Ltchtensteiu-Callnberg, und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezirke: Altstadt-Waldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, St. Egidien, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langen« leuba-Niederhain, Langenleuba-Oberhain, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Oelsmtz i. E., Reichenbach, Remse, Rochsburg, Rußdorf, ' Nr v Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim.