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Gesetzentwurfs behufs Reorganisation der Oberrechnungs kammer zu übernehmen. Es erfolgte dann noch eine Besprechung der Interpellation, worauf der Gegenstand erledigt war. Nächste Sitzung Dienstag. — Das 7. Verzeichniß der bei der Petitions-Depu tation der 2. Kammer eingegangenen Petitionen erhöht deren Zahl auf 255. Tie meisten Petitionen betreffen wieder, wie üblich, Eisenbahnsachen; daneben beziehen sich mehrere auf den Wohnungsgeldzuschuß und auf die Errichtung von Amtsgerichten. — Bekanntlich sollte ein Einwohner von Meerane, der Besitzer des Restaurants „Stadt Rom" im Rosen thal, auf der Bahnfahrt von Burkhardsdorf nach Meerane 7800 Mark in barem Gelbe verloren haben. Der ganzen Geschichte schenkte die Polizei nicht viel Ver trauen, trotzdem Beyer mehrfach in den Tageszeitungen seinen Verlust bekannt machte. Der dortigen Polizei ist es nun mit Hilfe der Gendarmerie gelungen, festzu stellen, daß diese Annoncen auf einem ganz dreisten Schwindel beruhen. Der genannte Gastwirth, welcher seit zwei Tagen sich in Haft befindet und über dessen Vermögen inzwischen Eoncurs ausgebrochen sein dürfte, hat, wie er nach langem Leugnen nun endlich gestanden, die Annoncen nur deshalb aufgegeben, um seine mannig fachen Gläubiger noch längere Zeit vertrauensselig zu machen. — Auf einem Tanz in Hohenstein-Ernstthal wurde am Sonntag Abend ein im vorigen Herbst vom Militär zurückgekehrter junger Mann, Namens Gerstenberger, dessen Eltern an der Oststraße wohnen, von zwei kaum 16jährigen Burschen mittels Revolvers schwer verletzt. Tie Burschen wollen angeblich mit dem Revolver ge spielt haben, wobei der Schuß losgegangen sei, ohne daß sie gewußt haben, daß die Waffe geladen sei. Bei der vorgenommenen Leibesvisitation fand man jedoch noch einen Revolver, sowie mehrere Patronen, und auch der Revolver, aus dem geschossen worden war, war noch mit Munition versehen. Die Burschen, welche von dort sind, wurden geschlossen und hierauf zur Haft ge bracht, während der Verletzte nach ärztlicher Untersuchung ins Elternhaus gebracht wurde. Das Geschoß war in den Hals gedrungen, war am Knochen abgeprallt und im Fleisch sitzen geblieben. Herrn vr. rusä. Götz ge lang es am Montag Abend noch, das Blei zu ent fernen. Für das Leben des Verletzten scheint glück licherweise voraussichtlich keine Gefahr mehr vorhanden zu fein. — Ter vorigen Herbst von einem Jagdpächter in St. Estidien durch einen Schuß in den Kopf verletzte Gutsbesitzer H. von dort, welcher es nur einem Zufall zu verdanken hat, daß er mit dem Leben davongekommen ist, ist nun vollständig wieder hergestellt und sind ihm von feiten des unglücklichen Schützen 500 Mk. Abfindungs summe gewährt worden. — In der Nacht zum Montag ist von übermiithigen Personen die Hälfte des an der Apotheke in Lichten stein befindlichen Eisengeländers abgebrochen worden. — Den Bemühungen der Postbehörde, insbesondere des zuständigen Gendarmen in Riesa ist es gelungen, den Raubanfall, der auf den Landbriefträger H. bei Beförderung der Boterpost von Boritz nach Riesa unweit Leutewitz zur Ausführung gelangt sein sollte, als er dichtet aufzuklären. Ter gedachte Postbote hatte den Ueberfall lediglich erfunden, um einen längeren ungerecht fertigten Aufenthalt im Gasthofe zu Leutewitz, wo er Bekannte getroffen hatte, und die hierdurch hervorgerufene Versäumniß im Postengang zu verschleiern. Er hat in letzter Stunde den wahren Sachverhalt zugegeben. — Obwohl die Anmeldefrist noch nicht abgelaufen ist, haben sich doch bis zum 15. Januar bereits 70 Knaben zur Aufnahme in das königl. Lehrerseminar in Auerbach angemeldet. Am 10. und 11. Februar d. I. findet die Aufnahmeprüfung statt. — In der Nacht zum Donnerstag, als ein arger Schneesturm das Vogtland durchbrauste, ist der aus Auerbach gebürtige Handarbeiter Franz Kießling unweit Georgengrün vom Wege abgekommen, ermattet zusammen gesunken und liegen geblieben. Freitag früh wurde K. erstarrt aufgefunden, nach längeren Bemühungen wieder zum Bewußtsein gebracht und in ärztliche Behandlung gegeben. Man hofft, Kießling am Leben zu erhalten. — Bei Erdarbeiten in einem Gehöft in Schönberg wurde ein eisernes Kästchen mit silbernen Münzen, die z. Th. aus dem 14. und 16. Jahrhundert stammen, aufgefunden. — Das 60jährige Ehejubiläum feierten am 16. Januar Herr Thiersch in Scharrtauue und dessen Ehefrau. Dem Jubelpaar wurde ein königl. Gnadengeschenk über reicht. Denselben Ehrentag konnte das Ehepaar Stein setzer Lose in Zwickau begehen. Der jetzt 84jährige Ehemann und die 82jährige Ehefrau schlossen am 16. Januar 1842 in der Kirche zu Mittweida ihren Ehe- bund. Herr Pastor Müller vollzog nach feierlicher An sprache die Einsegnung des Jubelpaares im Hause und spendete dann das Abendmahl, auch überbrachte er im Namen der Kirchen« und Stadtgemeinde Glückwünsche und eine Geldspende. — Eine empfindliche Strafe wurde in Allgustnsburg einem Milchpantscher zu theil. Das königl. Schöffen ¬ gericht daselbst hat dem in Grünberg wohnhaften Milch- Händler Friedrich Hermann Oehme wegen Nahrungs mittelfälschung eine Geldstrafe von 100 Mk. und die Tragung der Kosten auferlegt, weil er gewohnheits mäßig die eingekaufte Magermilch mit etwa ebensoviel Wasser vermengte und dann in Augustusburg zum Ver kaufe brachte. — Das wegen seiner schönen Lage bekannte Bad Ottenstein bei Schwarzenberg kommt am 7. März zur Zwangsversteigerung. — Wegen fortgesetzter Verweigerung des Besuchs ihrer Versammlungen hat die für die Amtsgerichtsbezirke Markneukirchen und Adorf bestehende Bogenmacher- Zwangsinnung gegen eine große Anzahl Mitglieder die in den Satzungen vorgesehenen Ordnungsstrafen erlassen, die nach Befinden durch Vermittelung der Ortsbehörden nunmehr zwangsweise eingehoben werden. — In einer Fleischerei in Dippoldiswalde ver wundete sich vor 4 Wochen der Gehilfe unbedeutend am kleinen Finger. Trotz ärztlicher Hilfe stellte sich Blutvergiftung ein, und im Dresdner Krankenhause, wo der junge Mann Hilfe suchte, erlag er seinem Leiden. — In der Rittergutswaldung Kleinzschocher schoß ich am Sonnabend Abend ein Arzt aus Chemnitz in selbstmörderischer Absicht eine Kugel in den Kopf. Er wurde noch lebend ins Krankenhaus gebracht, wo cr in der Nacht zum Montag gestorben ist. Das Motiv der That ist unbekannt. — Am Donnerstag Morgen wurde im Waldparke zu Blasewitz ein Mann mit gefesselten Händen aufge funden, der behauptete, von zwei unbekannten Männern überfallen und gefesselt worden zu sein. Nach längerem Verhör auf der Polizeiwache gab er an, Baumeister L. aus Dresden zu sein und gestand ein, die Schauermär erfunden zu haben. — Der Gewerbeverein in Reichenbach i. B. feiert in diesem Jahre sein 25jähriges Bestehen, und wird das aller Wahrscheinlichkeit nach in den Monat October fallende Stiftungsfest deshalb in größerem Rahmen, als für gewöhnlich zu geschehen pflegte, abgehalten werden. Tic Anregung zur Gründung dieses Vereins geschah seiner Zeit hauptsächlich durch Herrn Conditor Hagen, der dann auch längere Zeit den Verein als Vorstand leitete. — Sehr schwach erhält sich, so wird aus Reichen bach geschrieben, fortgesetzt zer Durchgangsverkehr bei der Eisenbahn. Daß Personeuzüge mit fünf, vier und weniger Personen den Bahnhof passiren, ist jetzt keine Seltenheit. Ter heutige Frühzug nach Leipzig (5 Uhr 10 Min.) tras mit zwei Passagieren von Plauen dort ein und fuhr mit nur einem Fahrgast weiter. Es ver geht jetzt kein Tag, an welchem nicht Güterzüge ausfallen. Infolge solcher llmstände ist es in letzter Zeit wieder holt vorgekommen, daß ganze Sectionen vom Zugs personal nicht in Dienst zu treten brauchten. — Zur Oberlausitzer Gewerbe- und Industrie-Aus stellung Zittau 1902 sind erst 160 Anmeldungen ein gegangen, während die Leiter des Unternehmens im ganzen auf 800 Aussteller rechnen. — Die „Altb. Ldsztg." schreibt aus Altenburg: Eine recht kritische Nacht ist die von Dienstag zu Mitt woch gewesen. Außer einem gewaltigen Schneesturm, der sich über ganz Mitteleuropa erstreckt zu haben scheint, brachte sie uns Gewittererscheinungen, die in dieser Jahreszeit doch gewiß nicht zu den Häufigkeiten gehören. Aber nicht genug damit; es ist auch ein prachtvolles Nordlicht bewundert worden. Wie dem „Ronned. Anz." mitgetheilt wird, wurde das Nord- oder Polarlicht früh gegen ^2 Uhr beobachtet, wie es in seiner scheinbaren Ausdehnung von Gera bis Altenburg dreimal je 2^/z Minuten aufleuchtete und seine Strahlen hoch über den Horizont emporsandte. — Die Sammlungen für das Burschenjchafts-Denk- mal in Eisenach haben nach dem jüngsten Ausweis die Summe von 100,000 Mk. überschritten. Deutscher Reichstag. 122. Sitzung vom 20. Januar. 1^ Uhr: Auf der Tagesordnung des sehr schwach besetzten Hauses steht zunächst die Berathung Arendt wegen eines Nachtragsetats behufs Auszahlung der Bei hilfe an alle Veteranen, deren Unterstützungsberechtigung und Bedürftigkeit anerkannt ist. Ohne jede Debatte, und ohne daß auch nur der Antragsteller feinen Antrag empfiehlt, wird dieser einstimmig angenommen. Ebenfalls ohne Debatte und zwar in dritter Lesung angenommen wird die Vorlage, betreffend Verlegung der deutsch dänischen Grenze an der Norderau und der Kjärmühlenau. Alsdann wird die Besprechung der Interpellation Albrecht, betreffend Maßnahmen gegen die Arbeits losigkeit fortgesetzt. Geh. Rath Wehrmann stellt in Abrede, daß auf der Strecke Altenbeken-Paderborn dis Zahl der Wärter im Ver gleich zu früher eine Verringerung erfahren habe, wie vor gestern dies der Abgeordnete Lenzmann behauptet habe. Seit zehn Jahren sei die Zahl der dortigen Streckenwärter un verändert geblieben. Daß bei Reisen von Mitgliedern des königlichen Hauses eine noch besonders verstärkte Aufsicht ge übt werde, so also auch bei der Reise des Kronprinzen am Tags vor dem Unglücksfall, sei alter Brauch. Eine Ent lassung ständig beschäftigt gewesener Arbeiter erfolge über haupt nicht. Auch sonst, durch Beschleunigung von Bauten, erwjge Seitens des Eisenbahnministers Alles, was nur mög lich sei, um Entlassungen vorzubeugen. MD Abg. Hoch (Socdem.) erklärt, den von dem Staatssekretär Grafen Posadowsky verlesenen amtlichen Berichten keinen Werth beilegen zu können. Die Berichte rührten zumeist von Personen her, die über die geschäftliche Situation nicht Urtheil genug hätten. Was speciell Frankfurt a. M- und den Bericht der Centrale für private Fürsorge anlange, so habe er an demselben Tage, an dem der Bericht hier vom Staatssekretär verlesen wurde, ein ganz anders lautender Bericht in der Frankfurter Presse gestanden. Jener andere Bericht sei also offenbar schon veraltet gewesen. Wer also jenen Miltheilungen des Staatssekretärs vertraue, verfalle einem großen Jrrthum. In Wirklichkeit sei der Nothstand groß, Hunderttaujende von Arbeitern müßten feiern. Ver schuldet sei der jetzige Mangel an Arbeiten durch die wahn sinnige Jagd nach Prosit Seitens der Unternehmer in der Zeit der sogenannten industriellen Blüthe. Staat und Unter nehmer müßten jetzt unbedingt dafür sorgen, daß den Arbeitern, die selbst in befielen Zeilen keinen Spargroschen hätten zurück legen können, geholfen werde. Es sei das Pflicht der herrschen den Klasse. Die Lage des Arbeitsmarkts sei beweiskräftig für den Nothstand. Die Syndikate seien für unser Wirth- schaftsleben kein Sezen, sondern ein Fluch, sie schwächen die Krise nicht ab, sondern verschärfen sie. Und wenn die land- wirthschaftlichen Ringe auf dis industriellen, auf Kohlen- und Eisenringe u. s. w., schimpfen und umgekehrt, so glaube ich, sie werden beide Recht haben. Es wird von ihnen gelten das Wort vom Rabbi und vom Mönch. Trotz des Widerspruchs der Vertreter der Eisenbahnverwaltungen stehe es fest, daß das Personal auf den Staatsbahnen an Zahl zu klein und deshalb überlastet sei, worauf in der Hauptsache dis Unfälle zurückzuführen seien. Weshalb stelle man nicht mehr Personal ein? Und weshalb werde denn noch immer durch die Gesängnißarbeit den freien Arbeitern Concurrenz gemacht und dadurch die Zahl der Arbeitslosen vermehrt? Und weshalb baue man nicht schleunigst Erholungsheims für Schwindsüchtige? Redner beleuchtet weiter die gegen wärtigen Brodwuchsr-Bestrebungen und die damit verknüpften Gefahren für die gesammte Industrie und deren Arbeiter. Der Redner kommt schließlich noch einmal auf die Frankfurter Vorgänge zu sprechen. Die dortige Polizei habe sich be nommen, daß es ein Scandal sei. (Vicepräsident Büsing ersucht den Redner sich zu mäßigen-! Redner verliest sodann einen Zeitungsbericht, der sich in ähnlich scharfen Ausdrücken bewegt, worauf ihn der Vicepräsident abermals ersucht, in dieser Weise nicht weiter fortzusahren. Als endlich Redner mit den Worten schließt: Ihr Staat ist ein Staal wucherischer Ausbeutung, ruft ihn Vicepräsident Büsing zur Ordnung. Staatssekretär Graf Posadowsky wendet sich lebhaft gegen den vom Vorredner erhobenen Vorwurf, die Reichs- regisrung thue nicht genug für die Arbeiter und sei nicht rechtzeitig gegen die Arbeitslosigkeit eingeschrilten. Die Re gierung sei auch mit Fug und Recht bestrebt, die Land- wirthschaft zu stärken, damit diese ihre Arbeiter besser bezahlen könne, worauf dann auch der industrielle Arbeitsmarkt ent lastet würde Damit müßten doch Alle einverstanden sein, die auf wirkliche Abhilfe der Arbeitslosigkeit bedacht seien. Wenn Vorredner behaupte, die Polizei in Frankfurt a. M. sei scandalös vorgegangen, so könne er solche Aeußerungen nur bedauern, wolle aber auf die Einzelheiten nicht ein gehen. Würden solche Anklagen im preußischen Landtage erhoben, würde es die Regierung dort an der Antwort nicht fehlen lassen. Sächsischer Bevollm. Graf Hohenthal: Herr Hoch scheint zu glauben, daß es genügt, eine unrichtige Behauptung immer von Neuem zu wiederholen. Auf solche Weise ist aber eine ernste Unterhaltung nicht möglich. Ich kann nur nochmals feüstellsn, daß eine Entlassung ständiger Arbeiter bei den sächsischen Staatsbahnen nicht stattgefunden hat. Will Herr Hoch mir das nicht glauben, so mag er sich bei den sächsischen Arbeitern erkundi gen. Ministerialdireclor Wehrmann stellt ebenfalls sest, daß auf der Altenbeker Unfallsstrecke Entlastungen nicht stattge funden hätten, weder von Beamten noch von Wärtern. Ebenso unberechtigt sei der Vorwurf der Lohndrückerei. Sest einem Jahrzehnt hätten sich die Löhne etwa um 22—23 gehoben. Abg. Hilbck (nl.l giebt seiner Genugthuung darüber Ausdruck, daß die Debatte über die Arbeitslosigkeit im All gemeinen so ruhig verlaufen sei. Graf Kanitz habe wieder sein Steckenpferd betreffs der Syndikate geritten, er sei aber ein schlechter Reiter. In Wirklichkeit habe infolge der Thäligkeit der Syndikate die Production nicht ab, sondern zuzenommen, und es hätten deshalb nicht mehr, sondern weniger Arbeiter entlasten werden müssen, als dies ohne das Eingreifen der Syndikate geschehen wäre. Auch die Löhne der Bergarbeiter seien gestiegen und infolge besten die Selbstkosten der Bergwerke um ein Erhebliches, so daß sich die Gewinne erheblich vermindert hätten. Eine Kohlennoth gebe es heute nicht mehr; sollten sich die Kohlenpreise noch weiter herabsetzen, so müßten die Löhne wieder herabgesetzt werden, um die Selbstkosten zu reduciren. Auch die Eisenindustrie könne sich nicht über die Kohlenpreise beklagen, denn noch niemals sei der Export der Eisenindustrie, und zwar an Fertigfabrikaten so hoch gewesen wie im vorigen Jahre. Daß die gegenwärtige Krise so bald werde überwunden werden, glaube er nicht. Und da möchte er doch den Reichskanzler und preußischen Ministerpräsidenten bitten, doch endlich die wastsrwirchschastlichs Frage energisch in Angriff zu nehmen und so schleunig wie möglich in Preußen eine entsprechende Vorlage einzubringen. Redner polemisirt schließlich gegen den neuen Zolltarisentwurf und erklärt: Wenn Sie so hohe Mauern aufrichten, dann wird schließlich nur noch unsre Handllsflotie zu thun haben, aber sie wird nicht Waaren exportiren, sondern Menschen! Abg. Pachnicke (fr. Vg.)t Das Wirthschaftsleberr bewegt sich beständig auf und ab, Schwankungen zwischen Nieder gang und Aufschwung würden nie ausbleiben, nicht einmal bei der collectivistischen Production, von der die Social- demokraten jetzt allerdings nicht mehr gern viel sprächen. Die Syndikate yabcn zu lange an den hohen Preisen sestge- halten, was ihnen zumVorwurf zu machen sei. Wie man seiner Zeit den Lanöwirthen im Osten zu Hilfe gekommen sei, so müsse man es jetzt der Industrie gegenüber thun. Statt dessen wolle man durch den neuen Zolltarif die Nahrungsmittel noch mehr vertheuern, so daß der den Arbeitern zur Ernäh rung zur Verfügung stehende Einkommensbetrag noch weniger zurelchsn werde als bisher. Je niedriger das Einkommen der Arbeiter sei, desto schwerer falle diese Vertheuerung des Lebensunterhaltes ins Gewicht. Ihnen jetzt noch eine solche Last aufzulegeu, das heiß- in der Thal, einen durch Blut-