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I. R 18 andern Ta«. Preil vierteljährlich zweimonatlich i M. S0Pf. and rin lich SVmt W«., etmaonatlich 7b W. e« des Zllen. tief vxstimmt über die gehässige Blätter bei diesetn diplomatischen Jan., 188« iraße, . 7» 7» 7» nser unä ister ldern. iachm. K, aus nach Gatte, r, der und len ken LIM, r und nah :ben ank. r liche bten sk- fstm 4 » L Sprache, welche die Pariser Blätter bei diesetn diplomatischen Zwischenfall gegen Italien, führen. Wie aus Massauah gemeldet wird, nahm der kommandirende General Dienstag Vormittag mit dery. Obersten Vigano eine Rekognoszirung bis Saati vor, fand aber von den Abessiniern keine Spur. schied :rgeß- l be- iedene Nuts- n 62. ;e an- «e«. aber —— so. Iohrgovr — Sonntag, »« 22. Januar Tagesschau. Freiberg, de« 21. Januar. Der deutsche Kaiser ertheilte gestern Mittag 12 Uhr den Präsidien de» preußischen Landtages eine Audienz. Die Einladung zu derselben war aus dem Palais zu so später Stunde gekommen, daß die aus 11 Uhr anberaumte Sitzung deS preußischen Abgeordnetenhauses nicht mehr abgrsagt werden konnte. Demgemäß wurde bestimmt, daß Herr v. Benda, doc zweite Vizepräsident, den Vorsitz im Hause sühren sollte, di» der Präsident von Köller und der erste Vizepräsident Frhr. v. Heereman von der Audienz zurückgekehrt sein würden. Ueber den Empfang bei dem Monarchen wird berichtet: Der Kaiser sah sehr rüstig und wohl auS, und begrüßt« die ihm bekannten Herren mit großer Freundlichkeit. Er sprach weder vom Kronprinzen noch von der auswärtigen Politik — abgesehen von einer gleichsam nebenbei hingeworfenen Bemerkung, daß er aus Erhaltung de» Frieden» hoffe. Die Hoh« mit der Wehrvorlage verknüpft« Kost« sei« bedauerlich: desto erfreulicher erscheine die günstige Finanzlage de» Staate», welche großenthril» der günstigen Entwicklung de» Eisenbahn wesen» zu dank« sei. Der Kaiser ging ziemlich au»führlich auf dir Geschichte der Eisenbahnverstaatlichung ein — Die Kaiserin unterhielt sich mit dm Präsidenten hauptsächlich von WohlthatigkritSveranstaltungm. Vom Kronprinz« sprach auch die Kaiserin nicht. — Die Adresse der Berliner Bürger an den deutschen Kronprinzen, der übrigen» in Folge eine» jetzt glücklich überstandenen Fieberanfalle» in dm nächst« Tagen noch da» Zimmer wird hüt« müssen, hat 180000 Unter schriften gesund« und wird demnächst nach San Remo abgehm. — Dem Berliner Magistrat ist auf die an die deutsche Kron prinzessin gerichteteReujahrSglückwunschadresie folgende» Antwort schreiben zugegangen: „Die mir zum Jahreswechsel von Seit« de» Magistrats von Berlin dargebrachtm Glückwünsche hab« mich tief gerührt, da sie Gesinnung« de» Mitgefühl» an dm Leiden de» verflossen« Jahres mthaltm, dir Gotte» unerforsch« licher Rathschluß über den Kronprinzen, meinm Gemahl, ver hängt hat. Mit dem. ganzen Volke vereint flehe ich zu« Himmel, daß in diesem neuen Jahre die Gebete von Million« für die Genesung des Kronprinzen erhört werd« möchten. Ja Freud wie Leih, und in der Ferne werd« meine aufrichtigen Gesinnungen für da» Wohl der Stadt Berlin unverändert bleiben und mein Dank nie aufhören für die wohlthaeod« Beweise der Theilnahme in den Tagen so schwerer Prüfung. Victoria, Kronprinzessin." Die städtischen Behörden von Magdeburg übersandten dem deutschen Kronprinz« eine Adresse, welche zunächst daran erinnert, daß die Stadt vor dreißig Jahren daS Glück hatte, dm Kronprinzen an der Seit« s«inrr Gemahlin, welche er, wie einst Kaiser Otto der Große die jugendliche Königin Editha, aus dem befreundeten England heimgeführt, in ihren Mauern zu begrüßen. Seither feien dreißig inhaltschwere Jahre vergangen, in welchen die Liebe zum Kronprinzenpaare immer tiefere Wurzeln geschlagen. Nicht dem ruhmreichen Kriegshrldm allein, sondern vor Allem dem edlen leutseligen Manne, dem verständnißvollm Freund« und Gönner von Kunst und Wissenschaft, dem Fürsten, der mit warmem Herzen und weitem Blick Allen ein Vorbild religiöser Duldsamkeit und jedweder ManneStugend ist, gelte die allgemeine Verehrung deS Volke». Die Adresse schließt mit den wärmsten Wünschen für baldige Genesung und froh« Heimkehr. — An der Berliner Börse machte ein Rundschreiben deS Hamburger Bankhauses Lappenberg an seine Kundschaft Aufsehm, worin e» heißt: „Entgegen der herrschend« politisch« Verstimmung bin ich in der Lage, nach zuverlässiger Quelle mitzutheilen, daß Fürst Bismarck gestern beim Dmer einem hiesigen Herrn (von Ohlendorff) gegenüber geäußert hat: „Nach meiner innersten Ueberzeugung werden wtr in den nächsten drei Jahren keinen Krieg haben." — Der deutsche Reichstag setzte gestern dieBerathungde» Etat- des R-ichsamtcs fort. Dabei beklagte der sozialdemo kratische Abg. Frohme die in den Berichten der Fabrik- Inspektoren vielfach zu erkennende Parteilichkeit der letzter«, die sich namentlich in den Vorwürfen gegm die Arbeitsein stellungen der Arbeiter zeige. — Abg. vr. Hartmann dankte dem Staatssekretär für die in Aussicht gestellte Aus dehnung der Schutzvorschriften für Arbeiter und die Revision deS Krankenkassengesetze», woran er den Wunsch knüpfte, die Bestimmungen diese» Gesetze» auch auf die Angehörig« de» HandelSstande» auSzudehnen. Redner trat dem Wunsche de» Abg. Baumbach bezüglich eine» engeren Zusammenhanges der Fabrikinspektor« mit den Beruf-genossenschaft« bei, wünscht« aber gleichzeitig rin« solchen Zusammenhang mit den Organ« der Polizei und Justiz, wodurch der betrübenden Zunahme Von Massauah ging die italienische Genie-Abtheilung nach Saati ab, um dort Befestigungen anzulegen. Der Negus von Abessinien berief Ras Alulah nach Adua, damit er das Schicksal Abessiniens nicht durch eine unüberlegte Bewegung gefährde. Trotzdem das französische Ministerium Tirard für das am Montag bei der Interpellation LamarzelleS ver langte Vertrauensvotum einen Erfolg erzielte, hält man das Kabinet noch keineswegs für gesichert. Sollte Tirard seine unvorsichtige Absicht ausführen, aus der Annahme der von der Kommission abgelehnten Getränkesteuer eine Kabinets- frage zu machen, so stünde Frankreich neuerdings am Vor abend einer Ministerkrlse, zu deren Entstehen auch die un klare Haltung der Minister Tirard und Sarrien während der Besprechung der Interpellation über den Pariser Muni- zipalrath beigetragen hätte. Die Budgetberathung wird am Montag beginnen. Der ministerielle „Temps" fordert die Pariser Blätter auf, sich aller aufreizenden Artikel über den durch das Verfahren des Friedensrichters Tosini und der Polizei in Florenz herbeigeführten Zwischenfall zu ent halten, da dessen Lösung unmittelbar bevorstehe. In England verfolgt man die Fortschritte der italienischen Truppen in Ostafrika mit um so größerer Spannung, als der Fremdenhaß der Abessinier auch den Trotz der Sudanesen wieder wachgerüttelt zu haben scheint Osman Digma hat in letzter Zeit die egyptische Garnison und die Einwohner von Suakin durch häufige Ueber fälle und nächtliche Alarmirung in Athem gehalten und einen von englischen Offizieren geleiteten Ausfall kräftig zurück geschlagen. — Wenn auch das Reskript des Kaisers von Rußland an den Generalgouverneur von Moskau rin sehr friedliches Gepräge trug, ist doch dieser freundliche Eindruck durch die ausschließliche Verleihung hoher Orden an erklärte Feinde Deutschlands und durch dre kriegerische Ansprache des Generals Gurko an die Warschauer Offiziere wieder verwischt worden. Es bestätigte sich, daß in den letzten Tagen mehrere nach Petersburg kommandirte russische Offiziere wegen nchilistischer Umtriebe festgenommen wurden In ihrer an der Moika gelegenen Wohnung hat man neben sehr kompromittirenden Briefschaften auch Dynamit gefun den. Infolge der bei der Verhaftung eines nihilistischen Frldscheer« gewonnenen Unterlagen erwies sich im Narwa'- schen Stadttheile in Petersburg ein ganzes Polizeibureau (Uschastok) vom Pristaw (Vorsteher) bis zum jüngsten Gorodowoi als politisch verdächtig und wurden alle Beamte ins Gcfängniß geführt. Gerade die neuerdings bemerkbare Verstärkung der nihilistischen Umtriebe dürfte die russische Regierung verleiten, durch eine kräftige Aktton gegen Bulgarien eine Ableitung der unruhig« Elemente nach Außen zu versuchen. BergerM^ und Tageblatt. " Amtsblatt für bie Nützlichen and städtischen Behörden zu Freiberg mb Brand «»nuttwortticher Nedatteru: Julin» Brav» tu Freiberg stellung der Friedenspräsenzstärke des Heeres sein, deren Festsetzung auf zehn Jahre im kommenden Jahre abläuft. Bei dem am 18. d. M. erfolgten Schluß des böhmischen Land tages gab der Oberstlandmarschall der Ueberzeugung Aus- druck, daß der Wiedereintritt der deutschen Abgeordneten allgemein mit Freude begrüßt werden würde. Die darüber bevorstehenden Verhandlungen, zu deren Gunsten die Czechen von der Ungiltigkeitseiklärung der Mandate der deutschen Abgeordneten absaben, können aber nur dann glücken, wenn die österreichische Regierung ihren Widerwillen besiegt, sich daran zu betheiligen. Die von dem jungczechischen Abge ordneten Grafen Kaunitz dem französischen Deputirten Laur, dem intimen Freunde des Generals Boulanger, ertheilte Versicherung, daß das czrchische Volk eine selbständige äußere Politik habe, dürste dm Minister Taaffe von der Noth wendigkeit überzeugen, bei den Deutschen eine zuverlässigere Stütze zu suchen. Von dem italienischen Blatte .Diritto" wird der Nachweis geführt, daß das von Frankreich so übel aufge- nommene Verfahren des Florentiner Gerichts in Sachen der Millionen-Erbschast des tunesischen Generals Hussein vollständig dem Vertrag zwischen Italien uyd dem Bey vom Jahre 1868 entsprach uno daß Frankreich 1884 er- klärte, diese früher« Abmachung« Wetter gelten lassen zu wollen. In Rom ist man 1' " !! JuMM« «erd« bt» Vormittag 11 Ahr augmmu. mm und der^Prtt» swc dtt Lalime 8tUe A.OOO Die Woche. In der deutschen Reichshauptstadt ist nun die parla mentarische Arbeit im voll« Gange, da der deutsche Reichs tag und beide Häuser des preußisch« Landtages wieder einmal gleichzeitig vrrsamwelt sind und die mit Doppel- Mandaten Behafteten allen Grund haben, unter der Last ihrer mannigfachen Verpflichtungen zu seufzen. Bis jetzt liegt der Schwerpunkt noch nicht in den Plenarberathungen sondern in den Kommissions-Sitzungen und den Fraktions- Bersammlungen. So zeigten am Mittwoch, als der Reichstag sich vorzüglich mit der Kritik von Gerichtserkenntnissen uno mit der Zuständigkeit der Schwurgerichte für Preßoergehen beschäftigte, die Bänke des Hauses eine bedenkliche Leere; es machte also auch nicht viel aus, daß sämmtliche Redner offenherzig genug waren, zu erklären, daß sie Neues kaum vorzubringen wüßt«. Weit interessanter gestatteten sich die Verhandlung« der Kommission welcher der Reichstag die Vorberathung der Wehrvorlage übertragen hat. Im Ganzen herrschte in derselben Einmüthigkeit über die Nothwendigkeit die Dienstpflicht zu erweitern, so daß die verschiedenen Paragraphen ziemlich glatt erledigt werden könnt«. Auf Wunsch deSAbg. v. Bennigsen legte der Kriegsminister General Bronsart dar, wie durch die Vorlage gerade d« Generalen die Möglichkeit gegeben werde, in Ichonendster Weise für all« bürgerlich« Interessen die Einberufung der Landsturm- Mannschaft vorzubereiten. Schließlich genehmigte man den Antrag d«S Abg. Wmdthorst den 8 2b so zu formulir«, daß der Aufruf des Landsturms ersten Aufgebots durch kaiserliche Verordnung erfolge, bei unmittelbarer Kriegs gefahr im Bedarfsfälle durch die kommandirenden Generale, Gouverneure und Kommandanten der Festungen Bei dem 8 28 hatte Abg. Richter erleichternde Bestimmungen über die im Auslande befindlichen Landsturmpflichtigen gewünscht und verlangt, daß man dieselben, wenn sie über 32 Jahre alt seien, gar nicht Heimberufen dürfe. Dagegen wies der Kriegsminister darauf hin, daß man doch mit dem Aufent halte im Auslande kein Recht verbinden könne, nicht dem Vaterlande zu dienen; zudem verfahre man in den Seestädten, die doch am meisten in Betracht kommen, von Seiten der Militärverwaltung mit größter Schonung. Der wundeste Punkt der Vorlage ist die Höhe der Summe, die zu der Durchführung des neuen Wehrgesetzes erforder lich sein wird. Auf Befragen erklärte der Minister aus weichend, daß darüber noch die Entscheidung Sr. Majestät des Kaisers ausstehe. Der „Köln. Ztg." wurde von Ber lin aus mitgetheilt, der militärische Nachttags-Etat werde nicht 100, sondern 200 Millionen betragen. Unter solchen Umständen läßt es sich nicht erwarten, daß es die Reichs regierung gerade jetzt weg« der sowohl dem Zentrum wie den Nattonalliberalen in der jetzigen Fassung unwillkomme nen neuen Sozialistenvorlage zu einem Konflikt kommen lassen werde. Zunächst zeigt man sich in den Regierungs krisen entschlossen, allen Einfluß für die unveränderte An nahme der Novelle in Bewegung zu setzen, aber schon jetzt steht fest, daß ohne den Wegfall der angedrohten Ber- bannungsmaßregel keine Mehrheit für die Vorlage zu er langen ist. Wahrscheinlich wird die Reichsregierung auf die geplanten Verschärfungen verzichten und sich mit einer Ver längerung der Giltigkeitsdauer des unveränderten Gesetzes auf fünf Jahre begnügen, um die Dinge nicht auf die Spitze zu treiben. Bei der Kostspieligkeit der Wehrvorlage rechnet man stark darauf, daß die Erträgnisse der Brannt weinsteuer sich weit höher stellen werd«, als bei dem Voran schlag angenommen war. Andernfalls wäre es nicht ver ständlich, daß der Finanzminister von Scholz sich bereit erklärte, von den im preußischen Staatshaushalte erzielten überraschend günstigen Ergebnissen 30 Millionen zu opfern, um in Preußen mit der schon früher in Aussicht gestellten Entlastungen der Gemeinden und Verbesserung der Lage der Beamten den Anfang zu machen. Die geplanten Er höhung« der Besoldungen der Geistlichen, der Wegfall der bisher von den Beamten zu zahlenden Beiträge für die Wittwen- und Waisen-Pensionskasse und die Erleichterung der Volksschullasten unter der Bedingung der Unentgelt lichkeit deS Volksschulunterrichts stehen auf dem Programm des preußisch« Flnanzministers, welches diesmal einen wahrhaft sensationellen Eindruck erzielte. In Oesterreich, wo niemals die Einzellandtage mit dem Reichsrath zugleich tagen dürfen, schließ« die ersteren jetzt ihre Sessionen, um dem letzteren Raum zu gönnen. Erne der wichtigsten Arbeit« des Reichsrathes wird tue Fest ¬ en), eben neu, idm leite jster st«.