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hoffen, daß auch alle übrigen Streiks schnell beigelegt werden, so daß daS Land wieder zur Ruhe kommt. Das gilt nament- lich von den 50,000 Berg- und Metallarbeitern in Distrikt Roternham, die infolge des Eisenbahncrstreiks feierten. Uebe» all, wo Unruhen befürchtet wurden, stellte man Schutzleute ein; in Liverpool wurden nicht weniger als 3000 besonders eingestellt und vereidigt. Hier ist es schlimmer als in den meisten andern Städten. Die Stadt ist ohne Straßenbahn ohne elektrisches Licht, ohnz Wirtshäuser und vom Sonntag ab ohne Nahrung für die Armenviertcl. Der deutsche Max Schultz, der Oberleutnant in einem Husarenregiment sein soll, aber in keiner deutschen Rangliste verzeichnet ist, wurde von dem Untersuchungsrichter in Plymouth vernommen und angeblich schwerer Spionage überführt Ts soll bei ihm eine Menge belastender Korrespondenz und namentlich auch ein Geldbrief mit 2200 Mk. in Banknoten beschlagnahmt worden sein. Man nimmt in England an, daß dieses Geld direkt von der deutschen Regierung ge- schickt sei. Das Verfahren gegen den Angeklagten wurde auf den 28. d. zuruckgcstlllt, nachdem ein Antrag aus Haftent lassung gegen Bürgschaft abgelehnt worden war. Es voll zieht sich hier eine merkwürdige Wiederholung der Ereignisse. Der Verhaftung der beiden englischen Spione Brandon und French auf der Insel Borkum und ihrer Verurteilung folgte in England im vorigen Jahre die Affäre des deutschen Leut nants Helm, der jedoch mit einer Verwarnung und leichten Geldstrafe davon kam. In dirsem Jahre ist dem Stewart in Bremen den Fall Max Schultz in Plymouth auf dem Fuße gefolgt. Asten. Der Exschah von Persien hat kein Glück. Seine Trup pen erlitten von denen der Regierung kurz nach einander zwei gründliche Niederlagen. Die chinesische Regierung hat zwei große Kreuzer von je 1000 Tonnen Gehalt in Auftrag gegeben. Diese Kreuzer sollen mit drahtloser Telegraphie ausgerüstet werden und die Küstenpolizei ausübcn. Ferner sollen zwei kleine Kreuzer ebenfalls für die Küstenpolizei mit je 140 Tonnen Gehalt bestellt werden. Die Aufträge werden an chinesische Werften vergeben. Aus dem Muldentale. »Waldenburg, 21. August. Se. Durchlaucht Fürst Otto Viktor von Schönburg-Waldenburg begeht morgen Dienstag fern Von hier seinen Geburtstag und vollendet damit sein 29. Lebensjahr. AuS diesem Aulasse bringen wir unsere ehrerbietigen und herzlichen Glückwünsche zum Ausdruck. Ein Glückwunschbogen wird morgen im Dienstzimmer der Hof haltung im fürstlichen Marstallgebäude hier ausliegen. * — Das günstige Wetter am gestrigen Sonntage hatte ein außerordentlich zahlreiches Publikum von hier und aus wärts zum Besuche des Vogelschießens auf unsern Schützen- anger gelockt. Zeitweise herrschte auf dem Platze, in den Wirtschaften, an den Verkaufsständen und vor den Schaubuden ziemlich starkes Gedränge, die Kellner und Kellnerinnen hatten alle Hände voll zu tun, um die Wünsche der Gäste zu erfüllen. Nach 3 Uhr Nachmittags erfolgte der Festzug durch die Straßen unserer Stadt und der Altstadt; nach dem Eintreffen desselben auf dem Schützenanger begann sodann das Schießen nach dem Vogel, dem so stark zugcsetzt wurde, daß fast nur der Rumpf üb-.ig blieb, der nunmehr heute zum Abschuß kommen wird. Im Saale des Schützenhauses wimmelte cS wie in einem Ameisenhaufen, Männlein und Weiblein widmeten sich dem Tanzvergnügen. Die Sehens- Würdigkeiten, wie die dressierten Zwergpferde, der Flohzirkus, BoneSky's Prackt-Salon-Kincmatograph, sowie Börnos elek- Irisches Jlugmaschincn-Karufsell erfreuten sich eines zahlreichen Besuches und machten gute Geschäfte. Der heutige Montag ist der letzte Festtag, möge er so harmonisch befriedigend ab- schließen, wie der ganze bisherige Verlauf deS Vogelschießens. * — Beim hiesigen Stadtrat ist eingegangcn Reichs-Gesetz- blatt, Jahrgang 1911, Nr. 45, enthaltend: Bekanntmachung über eine Vereinbarung mit Japan vom 7. Juli 1911 zur vorläufigen Regelung des Koasulatwesens. * — Unter Bezugnahme auf eine in den letzten Tagen durch die Presse gegangene Notiz über den Bezug von Heu aus Steiermark wird darauf hingewiesen, daß der Landes kulturrat selbst die Vermittelung zur Lieferung derartigen Heus nickt übernimmt. Den Interessenten wird vielmehr anheimgegeben, sich direkt mit dem Verband landwirtsckaft- licher Genossenschaften in Steiermark zu Graz in Verbindung zu setzen. * — Für die diesjährigen Manöver des 19. Armeekorps ist folgende Zeiteinteilung festgesetzt worden: Brigade-Manö ver am 11., 12. und 13. September, und zwar: 47. Inf.- Brigade (Husaren-Regt. 19 und Feldartillcrie-Regt. 78) bei Rötha, 48 Inf.-Brigade (Ulaneu-Regt. 18 und Feldartillerie. bei Lausigk, 88. J»f..Brigade (Karabinier-Regt. und Feldartillerle-Regt. 68) bei Wurzen und 89. Jnf.-Brigade (Ulanen-Regt. 21 und Feldartillerie-Regt. 32) bei Leipzig. Die Divifionsmanöver finden am 15., 16., 18. und 19. September von der 24. Division bei Borna, von der 40. Division bei Leipzigs statt. Die Korpsmanöver find auf den 21., 22. und 23. September «»gesetzt worden. *— Schlimmer noch als der heurige Sommer in bezug auf Trockenheit usw. war der des Jahres 1842. Ein Vogt- ländischer Chronist berichtet darüber: „1842 wareintrauri ges Jahr; es hat von Ende Mai bis Anfang September keinen Tropfen geregnet, daher die Ernte in der Blüte ver- darb und der Ertrag der Wlesen sehr gering war. Hohe Preise des täglichen Brotes bei geringen Löhnen der Weber und Strumpfwirker waren die Folgen, desgleichen erst nie drige (das schönste Ochsenfleisch 18 Pf. das Pfund), dann hohe Fleischpreise. — Am Sonnabend früh gegen 4 Uhr versuchten sich im Stadtparke in Wurzen zwei Brüder, der 21jährige Hand- lungsgehilfe Ernst Wassermann und der 20jährige Bauprak tikant Richard Wassermann, gebürtig aus Kassel, zuständig nach Eisenach, durch Erschießen zu entleiben. Sie wurden schwerverletzt aufgefunden und nach dem Stadtkrankenhause gebracht, wo der ältere Bruder starb. Beide Brüder sollen ein flottes Leben geführt haben und waren stellenlos. Ans dem TaLhfenlande — In fünf großen Sälen Dresdens fanden Freitag Abend 9 Uhr sozialdemokratische Versammlungen statt, die sich mit der Marokkopolitik und den »Kriegshetzern», wie es in der Tagesordnung heißt, beschäftigten. Die Versammlungen, in denen Fleißner, Sindermann, Weiß, Schulze und Kah mann sprachen, glichen Massenkundgebungen für den Welt frieden. In sämtlichen Versammlungen wurde eine Resolu- tion angenommen, in der unter den bekannten Ausfällen gegen die Regierung die Einberufung des Reichstages ge fordert wird. — Der Kgl Sächs, Geh. Kirchenrat Or. tsteol. et ptiil. Otto Kirn in Leipzig, ordentlicher Professor der Theologie und Direktor des systematischen Seminars der Leipziger Uni versität, ist im noch nicht vollendeten 55. Lebensjahre ver schieden. Der hochgeschätzte Gelehrte und bedeutende Dogma tiker war am 23. Januar 1857 in Heslach-Stuttgart ge boren. 1895 erfolgte seine Berufung als ordentlicher Prof, der Theologie und Direktor des systematischen Seminars an die Universität Leipzig, wo er 16 Jahre hindurch eine fegens- reiche Wirksamkeit entfaltet hat. — Das Ministerium des Innern hat den Kreishauptmann v. Burgsdorff in Leipzig zum Regierungskommissar für die im Jahre 1913 dort geplante internationale Baufachaus stellung bestellt. — Die Eröffnung des Ratskellers in Chemnitz brachte diesem schon Donnerstag Vormittag außerordentlich starken Besuch, da viele den Schoppenwein, der schon für 30 Pfg. zu haben ist, Probieren und auch die Flaschenweine (im Preise von 1,40 Mk. auswärts) prüfen wollten. Interessieren dürste cs, daß im Ratskeller unter dem Namen „Hausmarke» ein deutscher Sekt verschänkt wird, der schon für 4,50 Mk. zu haben ist. Die Vitrine im rechten Teile des Kellers ist eine Stiftung der Chemnitzer Kegelklubs und hat einen Wert von 2600 Mk. — Es ist beabsichtigt, im kommenden Winter auf dem Sportplatz Ehemnitz-Ältendors in der großen Ausstellungs halle ein 6 Tage-Rennen zu veranstalten. Die Bahnanlage aus Holz mit einem Umfange von 150 Metern und 6—8 Meter Breite würde eine der größten 6 Tage-Bahnen sein und die bisherigen Bahnen von Berlin und Newyork übertreffen. — In einer Autogarage in Chemnitz war am Freitag Vormittag der 14jährige Lehrling H. Weise an seinem Schraub- stock beschäftigt, als ein neben ihm stehender Benzinbehälter auf bisher noch unaufgeklärte Weise in Brand geriet. Die Kleider des Lehrlings fingen Feuer, so daß der Unglückliche bald in Hellen Flammen stand. In diesem Zustand eilte der Lehrling auf die Straße. Hilfsbereite Personen erstickten zwar alsbald die Flammen, doch hatte der Verunglückte am ganzen Körper schwere Brandwunden erlitten. — In St. Egidien ist unter dem Viehbestände des Gutsbesitzers Arno Funke die Maul- und Klauenseuche aus- gebrochen. Der nach Z 23 der Verordnung vom 5. Oktober 1908 zu bildende Sperrbezirk umfaßt den Ort St. Egidien. — In den letzten 5 Wochen sind im Werdauer Walde etwa 50,000 Stück Nonnen gefangen worden. Am Fange beteiligt waren gegen 50 Kinder und mehrere Männer. — Die ausschließlich mit Wasserkraft arbeitenden Schneide mühlen, so wird aus Auuaberg gemeldet, sowie andere ge- werbliche Fabriken sind jetzt meist auf ihre Dampfkraft an gewiesen und gebrauchen dazu eine derart große Menge von Kohlen, daß z. B. die StaatSeisenbahn auf der Linie Weipert- Annaberg Chemnitz den seit etwa 4 Wochen dreifach gesteiger ten böhmischen Kohlenvcrkehr nur mit Mühe bewältigen kann. Infolge deS gesteigerten Bedarfs steigern sich auch die Preise. — Nach der großen Hitze trat in Blumenau bei Zwönitz plötzlich solch starke Kälte auf, daß in dieser Woche die KürbiLblätter erfroren find, während man in den Blattwinkeln der Kohlpflanzen Eisstücke erblicken konnte. An den Gräsern hingen kleine Eisperlen. — In der Vorhalle der Stadtkirche in Borna ist eine Gedenktafel mit den Namen der im deutsch-französischen Kriege und der bei den kriegerischen Ereignissen in Afrika gefallenen, vermißten oder ihren Verwundungen erlegenen Offizieren, Beamten und Mannschaften der Garnison Sorna angebracht worden. — In der am Freitag Abend abgchaltenen Stadtverord- netenfitzung in Oschatz wurde der Verkauf städtischen Ge ländes zwischen der Zuckerfabrik und der Döllnitz an die Firma Ambrosius Marthaus unter den mit der Firma ver einbarten Bedingungen genehmigt. Die Firma bedarf dieses Baulandes zu einem großen Fabrikneubau. — Großfeuer äscherte in der Nacht zum Sonnabend in Reichenbach das Fabrikgebäude der Firma August Weiß u. Co., Streichgarnspinnerei und Flanellfabrikation, au der Burg- straße, ein, nachdem bereits vor drei Wochen ein Feuer zum Ausbruch gekommen war, das jedoch aus seinen Herd be schränkt werden konnte. Diesmal brannte das ganze An wesen, in dem sich auch die Fabrikationsgcschäfte der Weberei pächter Ficker und Erler befanden, vollständig nieder. Das Fabrikgebäude bestand seit 1864. — Die Stadtverordneten in Bantzen stimmten in ihrer letzten Sitzung dem Ratsbeschluß zu, eine Anleihe in Höhe von 920,000 Mark aufzunehmen, und zwar zur Deckung deS Ausbaues der Durchbruchstraße, für Straßenbauten nach der Artilleriekaserne, für die Industriebahn und die Erricktung eines Pavillons für Geisteskranke. Beschlossen wurde ferner die Gasabgabe an die Nachbargemeinde Seidau und der Neubau eines Gasbehälters am Privatgüterbahnhof; für die sen Neubau, der eine Nebenanlage für ein zukünftiges neue- Gaswerk bedeutet, wurden 378,000 Mark bewilligt. Einem Vortrag, betreffend die Abgrenzung der Interessengebiete mit den Elektrizitätswerken der Nackbarstädte Görlitz, Löbau und Zittau, wurde zugestimmt. — Infolge des rapiden Sinkens der Temperatur war in der Nacht zum Donnerstag in Kirchberg das Wasser stellen weise zu Eis gefroren; die Dächer stark bereift. Auf dm Frühbeetfenstern eines dortigen Gärtners fand man die schönsten Eisblumen. — Auf dem Friedhöfe in Klingenthal erschossen hat sich am Freitag früh der Polizeiwachtmeister a. D. Seeling da selbst, ein Veteran aus dem deutsch-französischen Kriege. Seeling, welcher der Gemeinde Klingenthal länger als 30 Jahre als Schutzmann bez. als Wachtmeister treu g dient hat, trat am 1. April d. I. infolge eines schweren Nerven leidens in den Ruhestand. — In Wendisch-Lnppa scheuten am Freitag Nachmittag die Pferde eines Erntewagens und gingen durch. Die mit ihren Angehörigen auf dem Wagen sitzende 19,äqrige Tochter des Gemeindevorstands Curth fiel vom Wagen herab, wobei ihr die Räder über die Brust gingen. Sie erlitt so schwere Verletzungen, daß sie wenige Stunden später im Krankenhause starb. Altenburg, 20. August. Hier rüstet man sich aus die Feier des 40. Geburtstags Sr. Hoheit des Herzogs, der noch im hohen Norden weilt und unterm 9. August eine Drahtnachricht in die Heimat sandte, die gestern über Tromsö hier eingelroffen ist und folgenden Wortlaut hat: „Jacht „Senta» am 28. Juli Abends nördlich Wydebay auf un durchdringliches Packeis gestoßen, Nordostland daher aufge- geben. Schliltenexpedition von Klaas Billen Bay im Eis fjord am 9. August angelreten. Alles wohl. Ernst » Nun mehr wird auch die Meldung der Münchner Neusten Nach richten vom Kentern der Jacht „Senta» erklärlich und er weist sich als falsch. Der Aufruf des Festausschusses zur Beteiligung an der Geburtstagsfeier des Herzogs ist bereit- erlassen worden. Auch das Militär, das nun bis zum Ma növer in der Kaserne bleibt, wird den Geburtstag des Lan desherrn festlich begehen. — In der Kreuzstraße stürzte ein vierjähriger Knabe, Sohn des Schlossers Winkler, der bei Nachbarsleuten weilte, von dem im zweiten Stock befindlichen Balkon herab in den Hof und wurde mit zertrümmertem Schädel bewußtlos aufgehoben. — Im Herzogtum Sachsen- Altenburg sind 1910 insgesamt 6902 Kinder geboren und 1615 Ehen geschlossen worden, dagegen sind einschließlich 204 totgeborener Kinder nur 4977 Personen gestorben. Auf den OstkreiS entfallen 1146 Eheschließungen, 4971 Ge- bürten und 2993 Sterbefälle, auf den WestkreiS 469 Ehe schließungen, 1931 Geburten und 1284 Todesfälle. — DaS in der hiesigen Gegend in Aussicht genommene Herbstmanöver wird jetzt in Frage gestellt, weniger durch die Maul- und Klauenseuche, denn sie ist in zwei Ortschaften — Thräna und Windischleuba — ausgebrochen, die vom Manöver un berührt bleiben. Aber der Mangel an Trinkwasser, der an Verschiedenen Orten zu verzeichnen ist und immer sühlbarer wird, läßt Bedenken gegen die Abhaltung der Herbstübungen in hiesiger Gegend aufkommen, und gewiß wird man dieser heiklen Frage an maßgebender Stelle nochmals nahe treten, ehe man die Entscheidung trifft, falls nicht ausgiebige Nieder schläge alle Befürchtungen zu nickte machen. Vermischtes. Allerlei. Der Witterungsumschlag ist in manchen Gegenden ganz außerordentlich gewesen. In der Höber ge legenen Umgeburg Von Tetschen und Bodenbach wurde eine Morgentemperatur von 1 ° unter Null konstatiert. In weiten Landstrichen war starker Reif gefallen. — Eine Brand- stistungsepidemie scheint in Buxtehude bei Hamburg zu Henschen. Viermal kurz hintereinander brachen Brände auS, die jedermal schweren Schaden anrichteten. Die Bevölkerung befindet sich in großer Aufregung. — Die Ostse: hat ita lienischen Kriegsschiffbesuch bekommen. Der italienische Kreuzer „Aetna» lief,, durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal kommend, in den Kieler Hafen ein und setzte dann die Fahrt nach der östlichen Ostsee fort. Das Schiff, das Küvetten und Fähnriche an Bord hat, wird voraussichtlich Swinemünde anlaufen. — Der Brand bei Gossens aß nimmt immer größere Ausdehnung an. Der Wald brennt in einer Front länge von 2 Kilometern. Es mußte eine zweite Kompagnie aus Trient zur Hilfe gerufen werden. Die Flammen rich teten sich gegen den Ort Giglberg, der geräumt werden mußte. — Bei militärischen Uebungen in Ungarn sprang plötzlich ein durch die Schüsse wild gewordener Rehbock auS einer Lichtung hervor und rannte auf eine größere Gruppe Soldaten zu, an deren Spitze der Kommandeur, Oberst Bol- bieris, stand. Der Bock rannte mit solcher Kraft gegen den Oberst, daß dieser einen Rippenbruch und schwere innere Verletzungen erlitt. Der Kranke wurde ins Spital gebracht, der Bock entkam. — Einen gräßlichen Mord aus Aber- glauben beging ein serbischer Bauer. Er lockte den Sohn des Dorfschmieds, eines Zigeuners, in sein Haus, schlachtete ihn, zerhackte die Leiche und kochte sie aus, so daß nur die Knochen übrig blieben. Er glaubte, durch das Fett ver grabene Schätze heben zu können. — In der Nacht zum Sonntag brannte in Rüsselsheim in den Opclwerken die