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SchöntillMr Tageblatt Erscheint täglich mir Ausnahme der Lage nach Soun« und Festtagen. Annahme son Inseraten für die nächster- scheinende Nummer bi4 vormittags 11 Uhr. Der Abonuementspreis beträgt vierteljähr lich 1 Mk. 50 Pf. Einzelne Nrn. b Ps. Inserate pro Zeile 10 Ps., sür auswärts 1b Ps. Tabellarischer Satz wird doppelt berechnet. und Val-enburzer Anzeiger. Filialen: in Altstadtwaidenburg bei Herrn Kaufmann Otto Förster; in Kauiungen bei Herrn Fr. Janaschck; in Largenchursdorf bei Herrn H. Stiegler; in Penig bei Herrn Wilhelm Tahler, Tigarreiffabrikant an der Brücke; in Rochsburg bei Herrn Paul Zehl; in Wolkenburg bei Herrn Herm. Wildenhain; in Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirstm. Amtsblatt für den Htadtrath zu Waldenburg. Zugleich weit verbreitet in den Städten Penig, Lrmjeaan, LichtevsteiurCaünberg, und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezirke: Altstavt-Waidenburg, Braunsdorf, Callenberg, St. Egidien, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langen« leuba Niederham, Langenleuba-Oberhain, Niederwiera, L berwiera, Lberwinkel, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Rochsburg, Rußdoif, Fr»»sprscher Nr. ». Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. 1 m - - - . ; »M 148.Sonntag, den 2S Juni 1W2. Bekanntmachung and. ist, werden wegen Mtt- Tiejenigen, welche eine Zuschrift nicht erhalten haben, aufgcfordert, sich theilung bei Unterzeichnetem zu melden. Niederarnsdorf, den 27. Juni 1902. Ter Gemeindevorst Petzold. Grässrei-Verkanf. Tie diesjährige Gräserei auf der auf der Oberaue gelegenen Vorm. Reu- haus'schen Wiese, an 60,4 ar, ist parzellenweise freihändig zu verkaufen. Mrstl. Rentverwaltung Waldenburg. Nachdem die Behändigung der Steuerzettel zu dem einzuhebenden Zuschlag zu der Staatseinkommensteuer an die Beitragspflichtigen hier erfolgt Bekanntmachung. Nachdem die B-Händigung der Zuschlagssteuerzettel zu dem einzuhebenden Zu. schlag zur Einkommensteuer in der Gemeinde Ziegelheim einschließlich Frohnsdorf und Hoyersdorf Sächs. Antheils erfolgt ist, werden Diejenigen, welche eine Zuschrift nicht erhalten haben, veranlaßt, sich wegen Mittheilung des Ergebnisses bei der Orts- stcucreiiniahme zu melden. Ziegelheim, den 26. Juni 1902. Der Gemeindevorstand. Küchler. Wltterungsbertcht, ausgenommen am 28. Juni, nachm. 4 Uhr. Barometerstand 768 mm. reducirt auf den Meeresspiegel. Thermometerstaud -4 25,1 O. (Morgens 8 Uhr -s- 20,1 6.) Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach Lambrechts Polymeter 38°/n. Thaupunkt 1- 11,>i 6. Windrichtung: Ost. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden bis 12 Uhr mittags: 0,0 mm. Taher Wittrrungsanssichten für den 29. Juni: Halb bis ganz heiter. Bekanntmachung. Nachdem die Behändigung der Steuerzettel zu dem cinzuhcbcndcn Zuschlag zu der Staatseinkommensteuer von den Beitragspflichtigen hier erfolgt ist, werden Diejenigen, welche eine Zuschrift nicht erhalten haben, veranlaßt, sich wegen Mit- theilung beim Unterzeichneten zu melden. Uhlmannsdorf, den 27. Juni 1902. Ter Geiueindevorstand. Hemmann. "Waldenburg, 27. Juni 1902. Ueber das Befinden König Eduards von England läßt sich unser Kaiser fortgesetzt eingehend berichten. Der Kaiser hat seinen Entschluß bekundet, sobald Ge- fahr vorliege, nach London kommen zu wollen, Prinz Heinrich soll darauf telegraphisch beruhigende Versiche rungen abgegeben haben. Ter Umstand, daß Kaiser Wilhelm an den Kieler Regatten theilnimmt und an scheinend keinerlei Vorbereitungen für eine plötzliche Reise nach London angeordnet hat, darf in der That als ein günstiges Symptom für den Gesundheitszustand König Eduards angesehen werden. Daß die Bulletins der Aerzte nicht immer die volle Wahrheit gesagt, viel mehr wichtige Taten verschwiegen haben, wird durch ihre späteren Krankenberichte zur Evidenz bewiesen. Es heißt nämlich jetzt, der Schwächezustand lasse nach und die Temperatur sei normal. Es ist aber von den Nerz- ten bisher niemals mitgetheilt worden, daß Fieber oder ein Schwächezustand vorhanden waren, es hieß vielmehr immer das Befinden befriedige. Es ist daher eigent lich selbstverständlich, daß man auch die späteren günstig lautenden Berichte nur mit Mißtrauen und Zweifeln aufnimmt. Ueberdies scheint es auch selbst nach den amtlichen Publicationen, daß eine der gefürchteten Lom- Plicationen eingetreten sei. Es heißt nämlich, in der Wunde stellten sich wieder Schmerzen ein. Bei norma lem Heilungsverlauf dürfte das nicht mehr der Fall sein. Es wird auch hervorgehoben, daß man mit der Nah rungszuführung außerordentlich vorsichtig zu Werke gehen müsse. Das letztere ist ja nun allerdings selbstverständ lich. Daß diese Selbstverständlichkeit aber noch aus- drücklich hervorgehoben wird, erscheint doch beachtens- werth. Jedenfalls bieten auch die neuesten Meldungen noch reichen Spielraum für Lombinationen und Ver muthungen mannigfaltigster Art. Tie ärztlichen Berichte haben bisher noch keinen Be weis dafür enthalten, daß die Besorgniß, es handle sich b" König« um ein altes und sehr schweres Leiden, unbegründet sej. Auch die Angabe, daß bei der Opera tion /g Pfund Eiter entleert worden seien, macht die Annahme unwahrscheinlich, daß es sich bei dem Leiden König Eduards nur um eine acute Blinddarmentzündung handele. Laß der König mindesten» bi» zum Sonntag noch m andauernder Lebensgefahr schwebt, ist von den Aerzten bereits wiederholt erklärt worden. Ehe die kritischen Tage nicht abgelaufen sind, können also selbst die Aerzte keine Bürgschaft über den Ausgang der Krankheit übernehmen. Es hat aber ganz den Anschein, als sei eine zweite größere Operation erforderlich, so bald die Kräfte des Königs einen umfassenderen opera tiven Eingriff gestatten. Irgendwelcher Optimismus über die Lage ist also noch nicht am Platze. Die amtlichen Bulletins lauten weiter befriedigend, wenn sich in ihnen auch eine gewisse Unsicherheit be kundet. Es heißt, der König hatte einigen natürlichen Schlaf, woraus hervorgeht, daß er bisher entweder künst lich eingeschläfert wurde oder sich in einem Zustand von Bewußtlosigkeit befand. Der Appetit wird besser, heißt es weiter und die Wunde befinde sich in einem be deutend günstigeren Zustande. Die Bulletins der Aerzte haben bisher auch nie mit einer Silbe von einem schlech ten Zustande der Wunde gesprochen. Endlich wird ge sagt, das Allgemeinbefinden gebe weniger Anlaß zu Be sorgniß. Daß solcher Anlaß bisher im hohen Grade vorlag, ist auch noch nie amtlich zugegeben worden. Erwägt man dies alles, so bleibt es dabei, daß die Aerzte entweder irreführende Berichte über den Zustand des Königs nach der Operation veröffentlicht Haven, oder daß sich das Befinden des Königs verschlechtert hat. Ein Trittes giebt es nicht. Von nichtamtlicher Seite wird gemeldet, daß die Wiederkehr von Schmerz beim Könige zuerst von einer gewissen Unruhe begleitet war, daß aber Besserung folgte und der König eine ziemlich gute Nacht verbrachte. Es ist überhaupt auffallend, daß die Privatnachrichten neuer dings durchaus günstig lauten. Das ist indessen nur die Folge eines von der Negierung ausgeübten Druckes, dem sich die Blätter im Interesse der allgemeinen Be ruhigung gefügt haben. So ist es z. B. faustdick über trieben, wenn ein Londoner Blatt meldet, die Genesung des Königs könne jetzt schon als sicher angesehen wer- den. Es seien keine organischen Störungen vorhanden, der König sei im Stande, Zeitungen zu lesen und die meisten an ihn gerichteten Briefe und Telegramme selbst zu öffnen. Er rauche sogar schon wieder und nehme da» lebhafteste Interesse an Allem, was in der Welt vorgehe. Da muß man doch sagen: Soviel Worte, soviel Uebertreibungen! Angesichts des allgemeinen Vertuschungsbestrebens hatte der Bischof von Rochester garnicht so Unrecht, als er in seinem Bittgottesdienst für die Wiederherstellung des Königs den Vorwurf gegen die Regierung erhob,Z sie täusche das Volk in einer so wichtigen Frage, wie der bezüglich der Gesundheit seines Königs. Dazu habe die Regierung kein Recht, vielmehr die Pflicht, die nackte Wahrheit zu sagen. Wie es dem Könige in Wirklich keit ergeht, wissen wir also nicht, trotz der spaltenlangen Berichte, die täglich über sein Befinden veröffentlicht wer den. Daß der Zustand wesentlich ernster ist, als er in den amtlichen Bulletins mit Rücksicht auf die Stimmung des Königs sowohl wie des Volkes dargestellt wir, unter liegt jedoch keinem Zweifel. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Ter Kaiser segelte am Freitag, wie aus Kiel be richtet wird, an Bord seiner neuen Nacht „Meteor" die Regatta mit. „Meteor" siegte. Die Kaiserin war mit dem aus Düsseldorf zurückgekehrten Depeschenboot „Sleipner" auf das Regattafeld gefahren. Der Kaiser hat dem Könige von England eine Aufmerksamkeit erwiesen, die wohl für den Krönungstag bestimmt gewesen ist und nun trotz der Aufschiebung der Feier nicht verborgen bleiben sollte. Er hat den König Eduard von England L la snits der Marine gestellt und in einem durch Flaggensignal bekannt ge gebenen Befehl die Hoffnung ausgesprochen, daß sich die Marine allezeit dieser hohen Ehre bewußt bleibe, welche sie gleichzeitig in engere Beziehungen zu unseren Kameraden von der englischen Marine gebracht hat. Die Flotte setzt sofort englische Toppflaggen und feuert einen Salut von 21 Schuß mit 3 Hurrahs für den König von England. Dazu bemerkt die „Tägl. Rdsch.": Ter Befehl wurde von den im Hafen liegenden Kriegs schiffen sofort ausgeführt. Das Wort von den „engeren Beziehungen" ist wohl ein Wort der Höflichkeit, bei dem man sich nicht allzuviel zu denken braucht. Es lasten sich jleicht Flaggen hissen und schnell Kanonen abschießen, aber nicht im Handumdrehen engere Be ziehungen Herstellen, zumal nach solcher Entfremdung der Völker.^/ IW „Ein Kaiserwort" überschreibt die Correspondenz des Bundes der Landwirthe einen Artikel, in dem auf di» Aachener Kaiserrede hingewiesen wird, und zwar auf folgende Worte: Unter der Sorge um das Weltimpe rium verloren die späteren Kaisergeschlechter das germa nische Volk und Land aus dem Auge. Sie zogen gen Süden, um das Weltimperium aufrecht zu erhalten und