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Hans und Herd. s-! O s u J ) . I I- S Es Z 111-Es »S- Ixxsxg t- sei-k- Is æ Is- 5 o Iscvå Z 111 B —-B’F g 111-E .- ers-»F R Essvkk Das-F g OZZ : 111 » s- S ZEISS » THIS-Es S lllqu Z 111-» »F IGZ S? ZE DE S g .- o H ’0«Z? O Bis DSWE . g O- ngr N As A ngx TANZ d ZSZIZY O O Zzssk g-: »Es-S . E Yo Q-«90 SEND-s- Ihkzgso .- Erz II BE g Be S-: « ·- TLF Z - es c OF F O A so 0 « o W JUOJI s o po« , «- Eszs : «- OJE E IS« Sess- i F »Es-g » ; »S- ZZFZ F z I- rch I- s O E- E F seid-g I Z -"AZ Z -»Zt:E-i:— Szxjsgk i ZEISS-II RAE-I Z ! des-XII H n As - 00398 - vks .. : Isvs « H C7 S U THE-Z «- J —-:—3B 111- Jst-«- 55 ss IS s II i Zeitschrift für die Interessen deg Haugmesenk 24. Janan Redactivn von Silvia Brand, Dresden. Sonntag Zuber die Jortpjkanzung der »Lüge. Mitten in der Großstadt, in einem Hinterbeinfe, in dem es be ständig nach Moder riecht, wohnt ein altes Ehepaar. Er ist Flick schneider, sie wäscht für etliche Kellncr Kragen und Manfchettem das heißt, so lange sie nicht von dem Gichtleiden heimgesucht wird, das alljährlich miederznkchren pflegt, wenn der Frost eintritt. Auch hener kam die Gicht an einein naßkalten Novembertage, gerade als keine Kohlen und kein Holz da waren. Die alte Frau weinte bitter lich, der Flickschneider, ihr Mann, fluchte das Blaue vom Himmel herunter; Beide jedoch stimmten in der Befürchtung überein, daß die Einnahme des Waichgeldes mindestens bis Mitte März ausfallen ngde und daß dieser Ausfall einen kaum zu überwindenden Verlust e ente. Freilich, nach seinem Dafürhalten könnte die Frau bei einiger Sclbsthehcrrschung dann nnd wann Arbeit liefern. Aber sie beherrscht sich nicht im Geringsten. Die eleganten Damen, die neulich Christengel spielten und eine abgetragene bunt seidene Schürze, einen Wandkalender vom Jahre 1895 und zwei Stückchen Busch-Seite brachten, haben’s auch zu ihr gesagt. »New Selbstbeherrichung, unter allen Umständen Selbst beherriclning«, haben sie gesagt- Dcin Flickschneider gehen die Worte im Kopfe herum, toie eine Melodie, die man gern los werden, gern vergessen möchte und doch nicht los werden, nicht vergessen kann. —- Besitzt er denn Selbstheherrsclning? « Allerdings-. Heut z. Beispiel hat er nach seiner Ansicht natürlich; -- gerechte Ursache, Alles kurz und klein zu schlagen: die schiefbeinigen Stühle, den alten defecten Tisch, die Commode, die Teller und Tassen, die umherstehen. Und er zerschlägt nichts. Das ist doch Selbst beherrschung; er starrt unverwandt hinaus auf den Hof, auf die Telegraphendriihte nnd Schornsteine und Kehrseiten der Miethscasernen nnd wartet, wartet ans Jemand, der sich vergeblich erwarten läßt. Zntveilen stößt der Alte einen sehrillen Psiss aus nnd murmelt etwas, das man nicht wiederholen kann, ohne so nnd so viele Nachtwandler in der menschlichen Gesellschaft beim Namen zu rufen. Tie Alte in der Ofenecke kennt den Ausdruck, der ihrem Sohne gilt, zur Genüge, sie hört ihn seit Tagen. Trotzdem empfindet sie immer wieder eine Art körperlichen Schmerch zn dem seelischen und flüstertauch»diesni»al«begü«tigen«d: » » , «»» « » « « · »Vater,schimpfe doch den Carl nicht so entsetzlich, hab’ doch noch Geduld, er wird das Geld schon bringen, er hat’s wahrscheinlich selbst noch nicht eingekricgt. —— Vielleicht läufst Du mal zu Fräuzchen, vielleicht hat Fräuzchcn einstweilen so viel übrig, oder sie schasst’s usw« Grimmig lacht der Alte. « «Friinzchen, Dein liebes Friinzchcm das demnächst die Bude zu machen muß? Ja, das hat Geld die schwere Menge in der Ein bildnngx das wirft nnr so mit den nnechten Hundernnarkscheinem das prahlt und nimmt den Mund voll. Dein Fräuzchen würde mich net-trösten und lächelnd sagen: Gewiß, Papachen, ich kann Dir jede Smmnc zum Miethzins leihen, wenn Dich der garstige Carl im Stiche läßt; ich muß jedoch morgen erst wechseln schicken. ich habe kein Kleingeld im Hause. - Diese Lügcnmamsell, diese Fränze, die sich durch ihre ewige srecheLügcrei um die Knndichaft nnd um den Credit gsbracht hat- Ehc ich mich von der zum Narren halten lasse —- e er —-« Ilbermale versucht die alte Frau, den Gatten zu beschwichtigen: »Du Urtheilst zu hart über Fräuzcheu; erstens ist sie Putzmacherin, zweitens Geschäftsdame, die können beim besten Willen nicht immer streng die Wahrheit sagen. Auch dem armen Jungen, dem Carl, rechnest Du die kleine Unpünkilichkeit zu hoch an; er brauchte ja doch die dreißig Mark vor Weihnacht, er mußte der zukünftigen Brauti reiche Geschenke schicken, sonst hätte sie ihm tun Ende gleich ab eschriebenJ Ob nun das Geld einstweilen bei Dir lag oder beim Zauswirtlzi oder ob Du es dem Carl gabst, das ist, denke ich, einerlei!« - —: Die Rede· wirst die Selbstbeherrichung des alten Mannes total über den Hausen, er schlägt mit der Faust aufs Fensterbrett, daß die» Scheiben Fliijrein m ' · » · « - ( »Was, das ist Deine Auslegung für die SchufiigkeitDeines Söhnchens2 Das mühselig zufammengebarbte Geld, den Miethzins mir nbzuschwindelm das Ehrenwort darauf zu geben, daß die dreißig Mark am letzten December hier auf dem Tische lägen und sich danach, vierzehn Tage später-, nicht zu rühren, nicht zu kommen, sich nicht zu entfchuldigeni - Wenn der Carl ohne einen Pfennig vor mir stände, aber wenn et spräche: Vater, verzeih, ich habe Dich belegen, ich bin Schuld daran, wenn Dich Dein Haue-wusch mit Schimpf und Schande auf die Straße wirft, wenn er das zugestände, weiß Gott« ich wär’ zufrieden. Diese entsetzliche Ungewißheit aber, dies Warten, es ist zum Verrücktwerden. Wohl Dem, der keine Kinder hat; ich wollte, meine beiden lägen unter der Erde, man muß sich schämen, daß man solche erbärmliche Lügenbtut aufgepäppelt hall« Der Mutterstolz bäumt sich in der alten Frau auf, sie schreit mit heisereLStinmieF , , « »Lügenbrut? Todt sein möchten Deine Kinder wegen der paar Nothlügen, die der Carl und die Fränze machen? Als ob andere Menschen stets die volle Wahrheit sprächenl Hast Du etwa uns, Deine Freunde, Deine Gönner-, Deine Kunden nicht auch belogen, als Du noch der großartige Modeschneider mit dem Cotelettenbart warst? Und dann, als wir bankerott wurden und die Gläubiger uns beinah das Haus einliefen, hast Du Dich da nicht verkrochen und den Kindern anbefohlen, Dich zu verleugnen und zu sprechen, Du wärst verreist? Wer hat die Geschichte von der Erbschaft, die uns wieder rausreißen sollte, der Fränze und dem Carl zum Weitererzählen eingedrilllf Du- Wcr hat die Kinder zum Lügen angehalten? Du. Dich ziehe zur Ver antwgrtung, Dich alleiy!«« « »» « , sp «»» « , L Die alte Frau schweigt erschöpft, dem Flickschneider perlen die Schweißtropfen von der Stirn, er sinkt auf einen Stuhl und ächzt -- Ja, ja, es ist Alles wahr, sie hat recht, die Mahnerin, in der Noth hat er seine Kinder lügen gelehrt und nun richtet ihn die Noth, welche durch die Lüge geschaffen wird, zu Grunde- Eltern bedenkt’s, wenn Ihr Euch oftmals, nur ans Bequemlich keit von Euren Kindern verleugnen laßt, oder wenn Jhr Eure Kinder aus irgend welchen Beweggründen zu unwahren Angaben über Ver- Zngnsverhältnisse ec. verteitet Es kommt eine rächende, eine Fug-the · eit. . . Für die Familie. Z w e i H ei i e n ,Das glatte Ende ist das beste«, Denkt heut beim Spargel unser Klaus Und macht sich ohne viel zu fragen An den ihm unbekannten Schmaus. Nun fängt er bei der dicksten Stange Von unten an, eö schmeckt ihm nicht« Er müht sich ab wer weiß wie lange Und macht ein sehr enttäuicht’ Gesicht. »Ei, Klaus, Du nahmst das Ding betteln-K- Hat ihn der Vater da belehrt, Fang’ von der andern Seite an.« Flugs thut dies unser kleiner Mann« Und hat nun schnell enug entdeckt. Wie Spargel gar nickJt übel schmeckt »Nnn höre, Klaus, und laß Dir sagen: Zwei Seiten hat ein jedes Ding; So war es schon zu Noahs-Zagen Vom Größten bis zum Pfifferling. « Drum soll man vorher überlegen, s. Sich eine Sache recht beiehn. · . Ein kluger Mann muß prüfen, wagen, Dann erst zum Handeln übergehn. Doch gilt’s für Spargel nicht allein; Gar oft im Leben trügt der Schein. Nicht immer birgt den höchsten Werth, Wem glattes Aenßre ward bescheert. Dieswerke Dir, mein kleiner Mann, Und sieh’ stets beide Seiten anl« »«" «- « E. v. Manteuich gotiefmütierkhew «- Der Volksmund erklärt den Namen also: Das unlesste Blüthen blait der Blume, das am dunkelsten gefärbte, ist die Stiefmutter,«die sitzt auf zwei Stüglen (den grijnen Kelchblättchf’ Oben sind ihre beiden Fechten Lin er und haben jedes einen Sei-' II M M der beiden ·grdßeren Biüthenbtättek sind sie Sei-fänden sie hab-u weätiger schöne Kleider und müssen sich beide mit einem Stuhle be gn gen- Andere wieder meinen, die Blume gleiche dem Gesicht einer liebi lesen Stiefmutter mit mürrifchen Gesichtsansdruck. Doch its-H Suefmüctekcheu hcickt keineswegs kiebcps und mczrkisch, souver- Geqentheil recht freundlich, hat demnach mit demjenigen einer-bisc- Stiefmutter gar nichts gemein. « t- O o- Z II sc O . O I U