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und * st Hesch-i»t täglich mit Ausnahme der Tage -nch Eonu> und Festtagen. Annahme on Aaftraten für die nächstcrfcheinende Numm r Äs Vormittag V,H Uhr. Der Abonn -- AtLiSprei« beträgt vierteljährlich Mk.t.KV, 'ik d:u 2. und 8. Monat Mt. L.LV, für L. Monat 5S Pf. Einzelne Nr. 10 Pf Aü««r proZeilelOPf., für auswärt« 15Pf. Filialen: in «Itstadtwaldenburg bei Her« Otto Förster; in Callenberg bei Hrn. Strum»? wirker Fr. Herm. Richter; in Kaufungm bat Herrn Fr Jauaschek; in LaugeuchurSdorsbr: Herrn H. Stiegler; in Penig bei Henm Wil helm Dahler; in Wolkendurg bei Hm» Herm. Wildenhain; in Ziegelheim bei Herrr Eduard Kirsten. ssmtsblstt für das KSnlglicke Kmtsgericktt und den Stsdtrst zu Waldenburg. Zuglkich Veit derbrritet in Ken Städten Wenig, Lichtrnftein-EaLsd^g und io den Ortschaften der oachstchenden StandeSamtSdezirke: Hltstsldt-Waldmhmg, BrLsnSdvrH Callenberg, Threnhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, KaufuNgen, LangenchurSdorf, Langenleuba-Niederham, Langenleuba-Oberhai» Richrmier«, Oberwiera, Obe-winkel, OelSnitz i. L, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. " . . > M 103. Freitag, den ö Mai 1911. don Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit spricht, aber die einnahmen an Zöllen, Steuern und Gebühren für Herrschaft der Führer der irregeleiteten Masse meint, anders. die Zeit vom 1. April 1910 bis Ende März 1911 hat, allen am Die eine vor der Welt zu dokumentieren, gleichzeitig aber Frankreichs Loyalität einen unwiderleglichen Beweis Deutschlands Haltung in der Marokko-Frage hochoffiziösen Warnungen der „Nordd. Allg. Ztg." auch für zu geben, und die Haden in Automobilfahrt In die Stadt und Umgebung, während der Kaiser mit dem Botschafter v. Jagow an Bord der Jacht blieb. Die kürzlich veröffentlichte Ueberficht über die Reichs- *Waldenburg, 4. Mai 1911. In Frankreich hat die Sozialdemokratie den maßgebenden Einfluß auf die Staatsverwaltung gewonnen. Dort wie bei uns saßt die unwahre und unaufrichtige Zeitströmung, die Politische Rundschau. Deutsches Reich. schnittlich 10 Mk. pro Woche für Unterstützungsbedürfniffe aufwenden müssen, so sind die Kosten der Maifeier diesmal recht empfindliche. In Köln wurde die französische Sprachlehrerin Thirion unter dem Verdachte der Spionage verhaftet. Die Ver denkende terrorisiert und unbrüderlich drangsaliert, immer mehr Boden. Durch die Herrschaft der Masse wird jede Wirkliche Individualität vernichtet und alles Ucberragende in den Brei der breiten Mittelmäßigkeit gezogen. Ein Volk aber, das von der Mittelmäßigkeit geleitet wird, die sich nur durch die Kraft der Lunge von der Masse unterscheidet, geht dem Ruine entgegen. Dieses Schauspiel bietet jetzt Frankreich. Im vorigen Jahre streikten dort die Arbeiter und mit dem Schlagwort der Freiheit auf den Lippen verübte man Bahnfrevel schlimmster Art, die das Leben Tausender von Reisenden gefährdete und Handel und Verkehr zum Stocken brachte. Der Minister präsident Briand, ein ehemaliger Sozialdemokrat, trat diesem Unfug energisch entgegen, nahm die Rädelsführer fest und kündigte zugleich ein Gesetz an, das einen neuen Eisenbahner' streik unmöglich machen sollte. In wenigen Togen war Ruhe im Lande und der Streik beendet. Das Land vergaß aber die Angst. AIS Briand das angckündigte Gesetz in der Depulicrtenkammer einbrachte, mußte er einen Umschlag der Stimmung seststcllen; das Gesetz wurde zwar mit vielen Abschwächungen angenommen, aber die Tage Briands waren gezählt, er mußte seinen energischen Versuch, den Staats- gedankcn zu retten, mit seinem Abschied büßen. Die Sozialdemokratie hatte gesiegt. Am Karfreitage erhielt Herr Monis, Briands Nachfolger, von der französischen Dcputicrtenkammer die Ermächtigung, von den Eiscnbahn- gesellschaften — in Frankreich befinden sich die großen Eisen- bahnlinien in Privathänden — die Wiedercinstellung der wegen Sabotage entlassenen Arbeiter zu verlangen. Die Meisten Arbeiter waren von den Gesellschaften kurz nach dem Streik bereits wieder eingestellt worden, nur die Führer und wie halbamtlich erklärt wird, in einem Teil der Presse un zutreffende Erörterungen hervorgerufen. Zunächst ist nicht genügend berücksichtigt worden, daß die veröffentlichte Ueber ficht nur einen Monatsabschluß darstellt wie alle anderen, während das genaue Ergebnis des ganzen Rechnungsjahres erst in einigen Wochen zur Veröffentlichung gelangen kann. Die Jahresüberficht wird noch eine Reihe von Veränderungen bringen. Was aber insonderheit diejenigen Zölle und Steuern anlangt, die 1909 eingeführt oder umgestaltet worden sind, so hat man bei den Besprechungen in der Presse außer acht gelassen, daß daS Gesamtergebnis dieser neuen Einnahme quellen sich aus der Ueberficht nicht erkennen läßt, schon des wegen nicht, weil die Erträgnisse der neuen Zölle darin nicht besonders ausgeführt find. Gerade diese aber, daruuter namentlich der Zoll aus Tabak, haben den Etatssatz für 1910 bedeutend überschritten. Mit Bestimmtheit läßt sich schon jetzt feststellen, daß auch die neuen Zölle und Steuern in ihrer Gesamtheit die Schätzung des Etats für 1919 über stiegen haben. Die Reichstagskommission für die SchiffahrtSabgaben hat am Mittwoch ihre Beratungen wieder ausgenommen. Zur Verhandlung standen die Kompetenzen der Slrombeiräte. Hierzu lag ein freisinniger Antrag vor, der fordert, daß die Strombauräte bei der Verwaltung der Angelegenheiten der Verbände mitzuwirken haben, daß ihre Zustimmung zu den Stromdau- und -Unterhaltungskosten, zur Verwendung der Mittel des Verbandes zu anderen als im Z 2 bestimmten Zwecken und zur Einteilung der Güter in die Tarifklassen usw. notwendig ist. Weiter soll den Strombeiräten bei ihrem jedesmaligen Zusom mentreten eine Anweisung der aus Billig- kcits- oder Zweckmäßigkeitsgründen getroffenen Maßnahmen vorgelegt werden. Die Regierung erklärte sich gegen die Er- Weiterung der Befugnisse der Strömbciräte. Der Antrag wurde mit 13 gegen 9 Stimmen abgelehnt. Angenommen wurde ein Zcntrumsantrag, der den Strombeiräten eine er weiterte begutachtende Kompetenz zumeist. Aus der Aus sprache ist bemerkenswert die Erklärung des Ministers v. Breitenbach, daß die preußische Regierung schon heute in der Lage sei, wenn sie die Elbe kanalisieren würde, Abgaben selbständig innerhalb der Selbstkostengrenze einzuführen. Dies wurde von fortschrittlicher Seite unter Bezugnahme auf die Elbschiffahrtsakte entschieden bestritten, wogegen Ministerial direktor Peters darauf verwies, daß man bei der Kanalisie rung der Moldau und der österreichischen Elbe 1896 von österreichischer Seite Abgaben für die Elbe einführen wollte und sich an die preußische Regierung wandte, um von ihr die erforderlichen Unterlagen einzuholcn. Hierauf wurde von den Fortschrittlern die Vorlegung der Elbschiffahrtsakte ver langt, was aber die Regierung ablehnte. Die preußische AbgeordnetenhauSkommijsion für das Pflicht fortbildungsschulgesetz hat den konservativen Antrag auf Ein führung des obligatorischen Religionsunterrichts auf konfessioneller Grundlage mit 11 gegen 8 Stimmen ange nommen. Dagegen stimmten geschlossen die Nationalliberalen, die Freikonservativen, Fortschrittliche Volkspartei und zwei konservative Abgeordnete. Der neue Handelsvertrag mit Schweden ist am Mittwoch in der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung* ver öffentlicht worden. Der Seniorenkonvent des Reichstags hat sich für para graphenweise Beratung der RcichsversicherungSord« nung entschieden. Daraus wird sich ein harter Obstruktions kampf mit der Sozialdemokratie im Reichstage entwickeln. Infolge der Maifeier dürften in Berlin gegen 12,000 Arbeiter ausgesperrt sein. Da die Gewerkschaften durch haftete soll eine entfernte Verwandte des französischen Mini sters Monier sein. Sie soll sich durch einen Offizier einen Mobilmachungsplan zu verschaffen verstanden haben, indem sie ihn durch ihr bestrickendes Wesen für ihre Absichten zu gewinnen wußte. Sie bestreitet es mit der Begründung, sie habe den Offizier heiraten, vorher aber auf die Probe stellen wollen. Wenn ein Offizier in solchen Dingen fest bleibe, so fei er ein echter Charakter. Mit der drohenden Generalaussperrung in der baye rischen Textilindustrie ist bereits begonnen worden. Sie wurde von den Fabrikanten rechts des Rheins beschlossen, weil in Hof die Sonnabendnachmittagsardeit verweigert wurde. In Oberfranken (Münchberg) ist bereits mit der Kündigung begonnen worden; Augsburg und das Allgäu werden nach je zwei Wochen mit der Aussperrung aller in den freien Gewerkschaften organisierten Textilarbeiter nach folgen. Wie aus Deutfch-Südwestafrika gemeldet wird, ist ein großer Kupferfund auf der Farm Heidelberg, die einem Herrn Tobias gehört, gemacht worden. Die Analyse des Erzes ergab 18—20 Prozent Kupfer, etwas Blei und Silber. Ein Syndikat zur Ausschließung des Kupferfundes hat sich gebildet. Leider fehlt es noch an flüssigem Kapital. Während die Erze von Tsumeb und Otavia meist in Kalk Vorkommen, hat man es in Heidelberg anscheinend mit Granit zu tun. Wir weisen darauf hin, daß Kupfer im Granit manchmal mit Gold verbunden auftritt. DaS ist auch im Gebiet der Chuosberge der Fall. Tr««kreich. Ueber den Vormarsch nach Fez wird berichtet, daß es Absicht der Regierung sei, daß die Kolonne in unmittelbarer Nähe der Hauptstadt vorrücke, aber das Innere der Stadt nicht betrete. Sobald die Verbindung hergestellt und Muley Hafid beruhigt sei, soll die Rückkehr nach der Küste erfolgen. Durch diese Demonstration glaube General Monier die Stämme wirkungsvoll einzuschüchtern und Frankreichs Recht Das Kaiserpaar ist an Bord der .Hohenzollern« Mittwoch Nachmittag um Uhr. in Genua emgetroffen. Kaiserin und Prinzess Luise unternahmen die der Sabotage überführten Arbeiter waren ausgeschlossen worden. Das war ihre Pflicht dem reisenden Publikum gegenüber, da sie für dessen Sicherheit cinstehen mußten. Die Gesellschaften sollten aber von Slaalswegen gezwungen ""rden, diese Pflicht zu verletzen. Das war, wie die .Dr N.- ein unerhörter demagogischer Eingriff in dm Privairrchte und der Beginn der Willkürherrschaft der Der' andern Worten die Anarchie. - losiakcit ^°ufruhr hatte bereits gezeigt, welche Zugel- und d - un."" französischen Volke lebt. Nachdem d.e Wmzer volle 48 St ^esrm Namen zusammengelaufcncn Massen all s gestohlen ihr Zerstörungswerk gemeben und wickle dieN^ ^' was nur gestohlen werden konnte, Lwn Mm?n^ Gruppen, die aber nicht eingreisen man sticht bereii/n^^r einige Verhaftungen vor, aber k. , «nch kür." wildernden Umständen, um die Teil- nehmer nach kurzer Haft nieder lausen -m lassen Der Zersetzungsprozeß der dritten Republik wird schließlich dahin fuhren, dass das ganze französische Staatsgebäude in Trümmern ftnk-, dann wird die Zeit kommen, wo ein Gewalt mensch wie Napoleon I. »der Gambetta die am Boden schleifenden Zugel der Regierung wieder in die Hand nimmt und auf den Trumumn einer unfähigen Gesellschaft ein neues Gebäude errichtet. DaS wird große Opfer an Gut und Blut kosten, wie das die französische Geschichte auf Vielen ihrer Blätter lehrt. Und dann liegt die ungeheure Gefahr für den Frieden Europas. Möge dieser Gefahr vor Dingen Deutschland gewappnet gegenüber stehen. Paris ersichtlich ab kühlend gewirkt. Wie die ministerielle Presse meldet, find den Algefirasmächien neue, beruhigende Erklärungen gegeben worden. Der Zug nach Fez ist zwar nicht aufgegcbcn worden, aber tatsächlich erheblich eingeschränkt. Auch die in Marseille zur Einschiffung nach Marokko bereit stehenden Truppen sind teilweise wieder in ihre Garnisonen zurückbeordert worden. Amerika. Da die Deutschen in Cuernavaca durch die Kämpfe zwischen den Rebellen und den mexikanischen Regierungstruppen be droht erscheinen, hat die deutsche Gesandtschaft in Mexiko Maßregeln zum Schutze der Deutschen gefordert. Aus -em Muldentale. 'Waldenburg, 4. Mai. Aus Anlaß des 25jährigen Berufsjubiläums des Herrn Schuldirektors Bürger hier sprachen gestern Mittag in der Wohnung des Jubilars die Herren Bürgermeister Kretschmer und Stadtverordneter Ehrhardt in Vertretung der städtischen Kollegien die Glückwünsche der Stadt aus. „Die oberste und wichtigste Aufgabe eine- jungen Menschen ist von jeher gewesen und heutzutage noch von hundertfacher Wirksamkeit, sich in allem Notwendigen und Nützlichen auszubilden, was er immer erreichen kann." Mehr als je trifft dieses Wort GabelSbergerS in unseren Tagen zu, denn die Anforderungen werden immer größer, die an jeden WitternngSbericht, ausgenommen am 4 Mai, Nachm. 3 Uhr. Barometerstand 760 nam reduziert auf den Meeresspiegel. Thermometerstand -s- 22 O. (Morgens 8 Uhr -s- 17,5 6. Tiefste Nachttemperatur -s- 7 6.) FenchtigkettS- tehalt der Luft nach Lambrechts Polymeier 4l°/g, TrnpAUkt -s- 5 6. Windrichtung: Süd. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden bis früh 7 Uhr: 0,0 NU» Daher WitternnasanSstchten für den 5. Mai: Halbheiteres windiges Wetter mit Neigung zu Niederschlägen. ,