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und Eduard 'N. 1911 M 36 Sonntag, Seu S Februar rft doch rech! sehr empfunden worden. Der Kriegs Minister die amilicke Denkschrift, daß man gut tue, auf diesen Reich Gewiwt zu legen ist, erst während der letzten Monate, son- vor Jahresfrist noch keck behauptete, kein Staat in Europa wolle von ihr noch wirklich etwas wissen. Deutschland hat naturgemäß wegen der russischen Garnisonen im deutschen Osten niemals auch nur die leiseste Anfrage in Petersburg GesundheitsverhSltnisse waren in allen Kolonien, wenn auch nickt glänzend, so doch normal; die Bekämpfung der Schlaf krankheit in Ostafrika hat gute Fortschritte gemacht. Auch die schwarze Bevölkerung hat sick vermehrt, waS bei der be kannten Kindersterblichkeit unter den Negern ein sehr erfreu liches Zeichen ist. Was die wirtschaftlichen Verhältnisse be- Dafür sorgen schon die Panslawisten. Aber, WaS Engländer und Franzosen nie einsehen wollen, Staaten und Völker können doch nicht allein immer politisieren, sie wollen auch gedeihlich existieren. Und in der Lage ist Rußland gegenüber Deutschland. tischen Akt. Die Entwicklung der deutschen Kolonien im Wirtschafts jahre 1909/10 war nach der soeben erschienenen amtlichen Darstellung eine allgemein günstige. Besonders zu erwähnen ist die zunehmende Kapitalfestlcgung in Kolomalwerten, die zunehmende weiße Bevölkerung und die ständig sich hebende Viehzucht. Ueber die südwestafrikanischen Diamanten erklärt Seine längst gewußt; hatte man diese russische militärische Maßnahme zu rügen, so konnte dies schon vor Monaten ge schehen, ohne lautes Geräusch durch die Tageszeitungen, in aller Stille direkt. Aber kein Lüftchen hat sich geregt, bis eben die Begegnung zwischen dem deutschen Kaiser und dem Zaren in Potsdam stattgesunden hatte. Seitdem beliebt es der Pariser Presse, Frankreich als die von Rußland treulos verlassene Geliebte hinzustellen, die nun in argen Nöten ob ihres schnöde getäuschten Vertrauens sei. Und alles das soll die bitterböse Germania verschuldet haben, von der man rccktigt anerkannt und daraufhin seine Bestimmungen ge- troffen, die sich auch als durchaus heilsam erwiesen haben,! so daß an ihre Zurücknahme nicht zu denken ist. Die fran-. zösichcn Blätter haben teilweise hinzugcfügt, jene Truppen- Verlegungen seien im Einverständnis mit dem Pariser/ Generalstabe erfolgt, und das mag ja auch wohl zutreffend sein. Wenn dem aber so wäre, dann brauchten sich die. werden auch der deutsche Kronprinz und die Kronprinzessin auf der Heimreise von Aegypten auf Korfu einen Besuch ab statten, wo sie noch nicht gewesen sind. Ob bas Kaiserpaar bei der Rückfahrt nach Deutschland Rom, wo bekanntlich die Festlichkeiten aus Anlaß des Jubiläums der ewigen Stadt als Hauptstadt des modernen Königreiches Italien statlfindcn, aussuchen wird, ist noch nicht bekannt geworden. Am Tiber besteht allerdings dieser Wunsch. Der deutsche Kronprinz ist in Kalkutta angekommen und vom Vizekönig Lord Hardinge und den Spitzen der britischen Behörden empfangen worden. Beim Reichskanzler fand am Freitag wieder eine parla mentarische Abendgesellschaft statt. Der Essener Meineidsprozeß, das Wiederaufnahme verfahren gegen den Bergarbeiter Schröder und dessen Genossen, hat seinen Abschluß gefunden. Der Staatsanwalt hatte selbst die Freisprechung beantragt Schröder hat be- kanntlich auf Grund des ersten Erkenntnisses eine Strase von zwei Jahren verbüßt. Zwischen dem Papste und dem Deutschen Reiche sind ungeachtet der bekannten Erörterungen die Beziehungen un- verändert geblieben. Das bewies Papst PiuS X, indem er gelegentlich der feierlichen Kerzenweihe den preußischen wie den bayerischen Gesandten, die allein vom diplomatischen Korps an der Feier teilnahmen, mit ostentitiver Herzlichkeil begrüßte. Allgemein erblickte man darin einen diploma- hier, Topfgasse, um dem allgemeinen Bedürfnisse entgegenzukommen, künftig mehr und auch andere Sorten Seefische als bisher zum Verkaufe dereilftellen, auch die Preise jede Woche im „Schönburger Tageblatt" anzcigen. Waldenburg, am 4. Februar 1911. Der Stadtrat. Kretschmer, Bürgermeister. junktur des Weltmarktes durchweg höhere Ein- und Ausfuhr ziffern auf. Die Entwicklung des Verkehrswesens hat große Fortschritte gemacht, insbesondere hat sich das Eisenbahn- und Wegenetz erweitert. Die Finanzwirtschaft der Schutzgebiete ist durchaus befriedigend. Auch der Wohlstand der Ein geborenen hat sich gehoben, so daß vielfach schon von der Steuerarbeit zur Geldsteuer übergegangen werden konnte. Der Bund der Landwirte hat zum ersten Male einen eigenen ReichStagskandidatcn, und zwar in Kiel-RendSburg den Gutsbesitzer Ponze-Sarlhusen, aufgestellt. Die dem Reichs tage angehörigen Bundesmitglieder bezeichneten sich bisher stets als konservativ und verneinten, daß es eine politische Partei Bund der Landwirte gäbe. Ob auch der Hansabund jetzt als politische Reichstagspartei auflreten wird? Der Stein ist jedenfalls ins Rollen gebracht. Dem preußischen Abgeordnetcnhause ist auch in diesem Jahre wieder eine Vorlage über die Bewilligung von Staats mitteln zur Verbesserung der Wohnungsverhältnisse von Arbeitern in Staatsbetrieben oder von gering besoldeten Beamten zugegangcn. Es werden weitere 12 Millionen ge fordert; im ganzen wurden durch die voraufgegangenen zwölf Gesetze bisher 132 Millionen Mk. sür diesen Zweck zur Verfügung gestellt. Im Kali st reit hat die Rcichsregicrung der amerikanischen die Entscheidung durch ein Schiedsgericht angeboten und da- mit ein Entgegenkommen bewiesen, das auch in Washington anerkannt werden muß. Der Streit, von dem man zeitweise schon einen deutsch-amerikanischen Zollkrieg befürchtete, darf damit als im Prinzip beigelegt betrachtet werden, denn Amerika dürfte in die gebotene Hand einschlagen. Eine Aufgabe für den Reichstag wäre die Regelung der Besteuerung von Geldern, die Wohfahrtseinrichtun- gen zugute kommen. Es ist kürzlich vom Reichsgericht ent schieden worden, daß von der Arbeiter-Pensionsstiftung einer Fabrik 5000 Mk. als Steuer entrichtet werden mußten, trotz- dem dieselbe höchste Instanz einige Zeit vorher in einer ähn lichen Sache aus bestimmten Gründen in gegenteiligem Sinn entschieden hatte. Das Rechtsempfinden des Volkes wendet sich jedenfalls gegen eine Besteuerung der Arbeiterwohlfahrt, und man würde gern sehen, wenn der Reichstag in dieser Sache einmal allgemein giltige Grundsätze aufstellen würde. Die mangelhafte politische Schulung der breiten Massen des deutschen Volkes will man dadurch zu be seitigen suchen, daß man den Geschichtsunterricht mehr als bisher im Sinne staatsbürgerlicher Erziehung erteilt. Dieser Gedanke hat die Zustimmung der hervorragendsten Männer und Politiker, wie des Fürsten Bülow, des Grafen Posa- dowsky, des Gereralfeldmarschalls v. d. Goltz und vieler anderer gefunden. Die Krawalle in Moabit ziehen noch immer ihre Kreise, Politische Rundschau. Deutsches Reich. Der Kaiser hörte Freitag Vormiliag nach einem Spazier gang im Tiergarten den Vortrag des Staatssekretärs von Merlen-Wächter im Auswärtigen Amt. Mittags folgte der Kaiser einer Einladung des Fürsten von Trachenberg. Chauvinisten erst recht nicht zu erregen. So bleibt denn trifft, so hat in der Südsee die Kokospalme immer noch ihre eben das alte bekannte, aber nickt erfreuliche Spiel übrig, ausschlaggebende Bedeutung; erhöhten industriellen Wert hat das darauf hinausgeht, die Bevölkerung immer und ewig in der Phosphatabbau auf den Südsesinseln erhalten. In Deutsch. Erregung gegen Deutschland zu erhalten. Wir denken nicht Süd west- und Ostasrika haben sich die Plantagcnwirtschaft, daran, die französisch-russische Allianz schädigen oder gar namentlich in Kaffee und Baumwolle, und die Wollschafzucht sprengen zu wollen, und Rußland will mit uns keine schließen. sehr gehoben. Der Handel weist infolge der günstigen Kon- Maldenburg, 4. Februar 1911. Die Engländer machen sich Sorgen wegen der Befestigung des holländischen Hafens Vlisfingen, die Franzosen wegen der Verminderung der russischen Truppen an der deutschen Oftgrcnze. Ein Blatt hatte sich, wie dieser Tage mitgeleilt ward, sogar zu der Behauptung verstiegen, der französische Kriegsministcr Brun habe erklärt, das Bündnis mit Rußland habe unter diesen Umständen für Frankreich keinen Wert wehr, weil die Verminderung der russischen Regimenter an der deutschen Ostgrrnzr die deutsche Militärmacht erheblich Verstärkt hätte. Daß der Chef der französischen Armee diese Mitteilung für die Oeffenllichkeit bestimmt hat, ist nicht glaublich, er hat sie wohl überhaupt nicht in so klarer Form ausgesprochen; aber, was von ihm nicht zu erwarten war, das haben andere hohe Offiziere in Parts um so unver blümter gesagt, wenigstens wenn wir den dortigen Zeitungen glauben dürfen. In jedem Fall ist das Verhalten e-n neuer Schritt auf dem Wege, die russische Diplomatie nack Kräften zu beeinflussen, damit sie nur ja kein weitens Entgegen kommen nach der deutschen Seite hin zeige. Die Potsdamer Begegnung ist für die Franzosen schon zu einer fixen Idee von einer Annäherung Deutschland's und Rußland's gewor- M wie die politische Eifersucht Frankreichs auf Rußland ist, so weit geht nicht einmal die höchste mensch liche Eifersucht auf ein geliebtes Wesen. Alle Vorstellungen helfen da nichis, wie es scheint. Diese Herabsetzung des russischen TruppenstandcS an der deutschen Ostgrenze ist tatsächlich erfolgt, aber nicht, worauf Wltternngsberichi, ausgenommen am 4 Februar, Rachm. 3 Ihr. Varosteterstmch <69 MW reduziert Aif den Meeresspiegel. Thermometerstattd -s- 2 O. Morgens 8 Uhr -s- 0 O, Tiefste Rachttemperatur -j- 0 6.) Feucht gkeits- gehalt der Luft »ach Lambrechts Polymrter 75"/,. Taupualt — 2z O. Windrichtung: Südwest. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden dis früh 7 Uhr: 2'y Lilli Daher GitieruuK-ausstchleu für den 5 Februar: Wolkig bis halbheiter. hat diese Vorstellungen der bürgerlichen Verwaltung als be° > tumszuwachs von noch unbestimmbarer Dauer nicht zu große Hoffnungen zu setzen. Die Witterungs- und damit die Bekanntmachung. Die Absicht, einen «rmtlichen Verkauf von Seefischen hier cinzurichten, ist bts auf weiteres abgegeben woroen, namentlich um diejenigen nicht zu schädigen, welche den Fischhandel jetzt schon hier betreiben. Es will aber Herr Handelsmann Oscar Nützling Filialen: in Altstadtwaldenburg bei Hema- Otto Förster; in Lallenberg beiHrn. Strumpf wirker Fr. Herm. Richter; in Kaufungen bk Herrn Fr Janaschek; in LangenchurSdorf bei Herrn H. Stiegler; in Penig bei Herrn Wil. Helm Dahler; in Wolkenburg bei Herrn Herm. Wildenhain; in Ziegelheim bei Herrn gestellt, seit Jahren sind diese, zeitweise recht starken Truppe«, ansammlungen von uns ruhig ertragen worden. Daß die deutsche Militärverwaltung in gleicher Weise unsere Grenze schützen mußte, ist selbstverständlich, aber diese beiderseitigen militärischen Anordnungen haben niemals Europa beunruhigt. Frankreich erklärt bei jeder Gelegenheit, daß es nur den Frieden, nichts als den Frieden wolle. Unter dem Gesichts punkt dicses Ausspruches kann es aber eigentlich Rußlands Schritt nur beifällig begrüßen, denn er bedeutet doch, daß auch die Regierung des Zaren keinerlei ernstliche Auseinander setzung mit seinem westlichen Nachbar Deutschland befürchtet. Die russische Regierung ist zur Verminderung der Garni sonen an der deutschen Grenze aus der richtigen Erkenntnis, daß an einen Krieg mit dem deutschen Reiche ja wohl nicht zu denken ist, Veranlaßt worden; es hatten sich aus der Truppenaiihäufung auch Schwierigkeiten in der militärischen Ausbildung ergebe:',. Ein UebrizeS lrt dann aber noch die wirtschaftliche Ruckstchtnahme. In dem großen Lande waren weite Gebiete überhaupt ohne Garnisonen, und die Benach teiligung, die daraus für das gesamte Geschäftsleben erwuchs, Lrlchewt täglich mit Ausnahme der Tage «ach Soun- und Festtagen. Annahme von Anstratm für die nächsterfcheinende Nummer bi, «ormitrag V." Uhr. Ar Abbonne- meutrprei» beträgt viertet;ährlich Mk.1.60, -ör vm 2. mid S. Monat Mk. 1.1«, für S. Monat 55 Pf. Einzelne Nr. 10 Pf Äverate pro Zeile lOPs., für auswärts 15 Pf. Die Korfureise des deutschen Kaiserpaares erfolgt, ,egcn Ist, erst iva^rrnv ocr lepien Monate, ,on- i wie jetzt feststeht, im März, wenn sich die Reichstagsveryand- dern sie hat schon vor länger als Jahresfrist ihren Anfang s lungen der Osterpause nähern, von Venedig aus, wo, wie genommen. Und das dem so ist, das hat man an der stets, auch jetzt der König Viktor Emanuel von Italien das Seine länast oemokt. a-,,» niilitärikebe! eng befreundete Herrschcrpaar begrüßen wird. Wahrscheinlich Amtsblatt für das Königlicke simtsgerickt und den Stadtrat m Waldenburg. «-« Zugleich weit tzerbrrüet stt dW LtLdim DMiK, Lmrze»««, WÄtsrtiMr»°CE«sK?H NN in den Ortschaften der nachstehenden StandeSamtSbe-irke: Alt^adt-Waldenburg, BrÄmSdorf, LsLenberg, Ehrenhain, FrohnZdors, Falken, Grumbach, Kniftmaen. rr,mzeAchur-dorf, Lattgenleuba-Mederhain, Lmgenleuba-L berhain Äkd'lNkra, O^iviera, Oberwinkel, OelSrntz i. L, Reichenbach- Rems«, SchlaMtz, Schwaben, BoSen-mg und Ziegelheim