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Schönburger Tageblatt Gc!chel«t täglich mit «»«nähme der Tage ^«ch Sonn- und Festtagen. Annahme von Inseraten fttr die nüchsterscheinende Nummer hi« «armittag '/,11 llhr. Der Abbonne- »enttpreis beträgt vierteljährlich Mk.1.60, für dm S. und S. Monat Mk. 1.10, für deu 8. Monat 85 Pf« Einzelne Nr. 10 Pf Zi-serate pro Zeile 10 Pf., für ,u«wärtS 15 Ps. «nd Oalösnsurq« LMM Filialen: in Ultstadtwaldenburg bei H«« Otto Förster; in Callenberg beiHrn.LtrW«vt- Wirker Fr. Herm. Richter; in Saufungell vü Herrn Fr Janajchek; in Langenchursdorfbei Herrn H. Stiegler; in Penig bei Herrn Wil« Helm Dahler; in Wolkenburg bei Herr» Herm. Wildenhain; in Ziegelheim^bei Herr» «'7' Kmtsblstt für das Königlicke simtsgerickt und den Stadtratzu Waldenburg. «-« ZugiNch veü Brettel stt sr» Städte« Wsm-, uns in Sen Ochchastrn der nachstehenden StandeSamtSbezirke: Altiadt-WaldenSurß, BräMSdech LallekSsrz, Khrmhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, ZangenchurSdorf, Langmleuba-Niederhain, Langenleuba-Oberhain Mdervten Oberwiera, Oberwiukel, OelSnitz i. L, Reichenbach, Remse, Gchlagwitz, Schwaben, WoNenburg und Ziegelheim U 31 Dienstag, den 7. Februar 1911. Witteruvg-dericht, ausgenommen am 6. Februar, Nach«. 3 Uhr. BaroNeterftsnd 772 WM reduziert aus den Meeresspiegel. LhermometerstaA) -s- 1 0. Morgens 8 Uhr — 3,z 6. Tiefste Nachttemperatur — 4 0.) Feuchtigkeits gehalt der Lust nach La»ürrchiS Polymeter 70^. Tanpunkl — 4,, 6. Windrichtung: Nordwest. Niederschlagsmenge in den letzten 48 Stunden bis früh 7 Uhr: 1„ nun Daher Wittrrnugsansnchten für den 7. Februar: Halbheiter. Fürstliche Forstverwaltung Oberwaldenburg Krautteich ausgesprochen. Weitere Universitäten sollen, wie angekündigt habe daS russische Bündnis für Frankreich seinen Wert ver- Wie wir sofort als selbstverständlich hinstellten, ist jetzt die Acußcrung des französischen Kriegsministers Brun über di« männern zum Ankauf von zweifelhaften Werten beeinflussen Vor dem Berliner Kriegsgericht stand ein junger Leutnant, läßt. Der Staatssekretär Wermuth, der preußische Finanz- der aut der Festung Glatz eine Strafe verbüßt, sich Rede, eine Festung sei keine Sommerfrische, sondern eine Strafanstalt; die jungen Herren dächten sich den FrstungS- aufenthalt eben als ein halber Amüsement. Die von ihm beantragte Gefängnisstrafe milderte der Gerichtshof aber auf 50 Mk. Das Essener Landgericht hat aus Antrag des Verteidigers im Schröder-Prozeß die Lntschädigungspflicht des Staates für die im Wiederaufnahmeverfahren freigesprochenen fünf Bergleute Schröder und Genossen anerkannt, sowohl hinsichtlich der damals erlittenen Untersuchungshaft, wie der unschuldig verbüßten Zuchthausstrafen. Die Freigesprochenen werden nunmehr ihrerseits EntschädigungSforderungen in be stimmter Höhe stellen. Die asiatische Pestgefahr bildete den Gegenstand der Erörterung in der jüngsten Sitzung der Budgetkommisfion des Reichstags. Ein Regierungsvertreter wies darauf hin, daß in Indien seit 1897 jährlich mindestens 100,000 Menschen an der Pest sterben, und daß die Seuche auch in Aegypten zunimmt. Gleichwohl besteht bei dem gegenwärtigen Stande der medizinischen Wissenschaft keine Gefahr, daß die Seuche auch auf das Deutsche Reich übergreife» werde. Die Angabe, daß eine wissenschaftliche Kommission nach der Mandschurei entsandt werden würde, ist unrichtig, dagegen werden, dem Wunsche der chinesischen Regierung entsprechend, neben anderen europäischen Aerzten auch deutsche zur Be kämpfung der Krankheit sich in die verseuchten Gebiete begeben. Die Ermäßigung des Reichsbank-ZinSfußeS von 5 auf 4 Prozent wird wahrscheinlich am heutigen Montag in der Sitzung des ZentralausschufseS der Bank beschlossen werden. Die Maßnahme ist unerläßlich, da der Privat diskont heute nur 3,25 Prozent beträgt und die Bank von England schon vor Wochen eine Herabsetzung ihres Diskont satzes vornahm. Der deutsche Reichstag nimmt am heutigen Montag nach der dreitägigen Pause seine Beratungen wieder auf und bespricht zunächst die konservative Interpellation: Durch welche Maßregeln gedenkt der deutsche Reichskanzler der Ueber- schwemmung deS deutschen Geldmarktes mit fremden Wert papieren und dem übermäßigen Abfluß deutschen Kapitals nach dem Auslande vorzubeugen? Die Befürchtung deutscher Börsen, daß das Ergebnis der Reichstagsdebatle auf eine Benachteiligung ihres Handels hinauslaufen würde, ist wohl grundlos. Der Zweck der Interpellation soll doch tunlichst der sein, Schädigungen vom deutschen Handel und National vermögen fernzuhalten. Hier müssen sich freilich Theorie und Praxis Vereinen. Oesterreich-Ungarn. In den Delagationen werden jetzt die Neuforderungen für die Armee und Marine verhandelt. Die Ressort minister find mit großem Eifer für die tatsächlich nötigen Verstärkungen eingetreten, die auch wohl mit erheblicher Mehrheit bewilligt werden dürften. In Oesterreich-Ungar« von Vorm, s Uhr ab 50 Stck. Stangen 3 em, 150 Stck. 5/6 ew, 190 Stck. 7/8 om, 30 Stck. 10/12 onr, 9 Rm. Brennscheite, 643 Rm. Brennrollen, 820 Rm. N.-Aeste und 7,,, Wllhdt. Brenn reisig, aufbereitet in den Abt. 1—13, 19, 23—26, 28—30, 35—37, 42, 45, 46, 51, 52, 54, 61, 63 und Webers Ankauf unter den üblichen Bedingungen meistbietend verkauft werden. last«, Lier vrr aus vrr Hebung rinr »srrufr vrrau»», »u,. russische Trnppenvcrminderung an der deutschen Ostgrenze Minister Dr. Lentze und seine übrige» Kollegen in den hinterher aber beim Generalkommando beschwert hatte, er als nicht gefalle« dementiert worden. Der General sollte .. _ . . . . . . --- .. bekanntlich gesagt haben, nach dieser Truppenverminderung Waldenburg, 6. Februar 1911.! Im deutschen Reichstage wird am heutigen Montag die ! Interpellation erörtei t, welche sich gegen die Uebcrschwemmung: deS deutschen Geldmarktes mit fremden Wertpapieren wendet.' Es ist eine Tatsache, daß im Verhältnis in keinem Staate so bereitwillig die Anleihen fremder Länder, Städte und Unternehmungen Aufnahme finden, wie in Deutschland, ein Verhalten, das uns, wir erinnern nur an den griechischen Staatsbankrott, schon manche Million gekostet hat. Sehr schwer ist es, die Frage zu beantworten, woran es liegt, daß bei unS so zahlreiche ausländische Werte untergebracht werden; man kann nicht einfach sagen, diese Anleihen werden auf den deutschen Markt gebracht und finden ihre Abnehmer. Wenn unser deutsches Publikum nicht nach Papieren mit höheren Zinsen in nie ermüdender Beharrlichkeit verlangte, so würden jene fremden Werte auch keine Käufer finden und schließlich anderswo Hinsehen müssen. Dieses Verlangen nach ein träglichkren Papieren äußerte sich ja auch in dem Kauf von zweifelhaften englischen Minenwerten, die gar nicht an den deutschen Börsen gehandelt wurden, sowie in der Jagd aus Spekulattonspapiere. Von unseren guten Banken ist so oft geraten worden: Leute, seht Euch vor; es half bei dem Gewinntaumel nicht viel, und der Schade war da, wo großer Verdienst erhofft worden war. Mit dieser Tatsache müssen wir vor allem rechnen; Per- sonen, die in ihrer ganzen Lebenshaltung den solidesten Ein- druck machen, spekulieren heimlich in allerärgftrr Weise, um ihre Finanzen zu verbessern. Das ist ein Zug der Zeit; der Haushalt kostet viel, die Kindererziehung fällt ganz anders ins Gewicht wte früher, und verheiratet sich eine Tochter, so geraten leicht die ganzen Emlommensvcrhältnisse in Un ordnung. Dem soll durch außerordentliche Geldgewinne vor gebeugt werden. Diese werden aber keineswegs ausschließ, lich an den Börsen gesucht, sondern in hohem Maße auch durch schwer zu kontrollierende stille Beteiligung an in dustriellen und gewerblichen Unternehmungen, au Grundstücks- splkulatio»cn usw. Damit wird bewiesen, daß das flüssige Geld keineswegs allein durch ausländische Anlagewcrte den Nutz- u. Vrennholz-Versteigerung aus Vberwaldenburger Revier. Im Hotel „Drei Schwanen" in Hohenstein-E. sollen am Mittwoch, den 8. Februar d. I., deutschen Bundesstaaten haben bekanntlich schon Schlitte ge-! sei vom FestungSkommaudanteu rigoros und rücksichtslos be- tan, die heimischen Anleihen der größeren Beachumg des handelt worden. Auch die übrigen Festungsgesangencn hätten Publikums nahe zu bringen. Wie wen diese wünschens- Grund zu Beschwerden gehabt. Daraus folgte eine Anklage j loren. S» etwas kann ein französischer Kriegsminister nie- werten Ziele erreicht werden, kann sich natürlich erst später , wegen Beleidigung. Der Anklagevertreter sagte in seiner jmalS aussprechen, höchstens — laut denken! Andere ergeben, ganz außer acht lassen kann man aber den oben erwähnten Zug der Zeit nie. Darum meinen wir, diese Börsensrage ist mehr eine praktische Tagesfrage, die bei jedem neuen Fall ernstlich zu prüfen, die auch am besten von unserer soliden deutschen Bankwclt zu lösen ist, indem sie ihren Kunden rückhaltlose Ratschläge erteilt. Das Publi- kum will verdienen und hört daher einen warnenden Rat ost ungern. Aber wenn dieser einmütig kommt, wird er auch seine Wirkungen ausüben. Sache der Reichsregierung ist es, dafür mit sorgen zu helfen, daß bei zu empfehlenden fremden Anleihen auch für Deutsa land wirklich etwas heraus- kommt. Schlechthin abgewiesen kann ja nicht alles werden, das haben wir voriges Jahr bei der türkischen und ungari schen Anleihe gesehen; politische und wirtschaftliche Interessen sprechen sehr gewichtige Worte mit, die freilich nicht immer laut ins Land hineinschallen, darum aber doch beachtet wer- den müssen. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Das Kaiserpaar besuchte am Sonntag den Gottesdienst Später hörte der Kaiser verschiedene Vorträge. Der Kronprinz tritt am heutigen Montag von Kalkutta aus einen Ausflug nach dem prächtigen Kurort Dajenling im Himalaja an, der auf etwa acht Tage bemessen ist. Dann folgt die Abreise nach Kairo, von wo er seine Gemahlin abholt. Zum neuen Gouverneur von Kiautschou an Stelle deS aus dem Dienste scheidenden Admiral« Truppel wird der Kapitän zur See Meyer-Waldeck, bisher Chef des Gouverne- mentsftabes, in Aussicht genommen. Er hat schon wieder holt Admiral Truppel vertreten. Das Begräbnis des verstorbenen sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Singer hat in Berlin bei heiterem Himmel und unter Beteiligung zahlreicher Deputationen und einer endlosen Menschenmenge stattgefunden. Bis auf einige kiejne Verkehrsstockungen passierte kein Zwischenfall. Fürst Philipp Eulenburgs Zustand ist unverändert, so daß an eine Weiterverhandlung feines Prozesses nicht zu denken ist. Erst neulich hat wieder, wie das »Berl. Tgbl." mittetlt, eine Untersuchung des Patienten stattgefunden, welche diese Tatsache ergab. Ein kaiserlicher Erlaß über die Truppenbesichtigun- gen ist, wie der frühere Oberst Gädtke im „Berl. Tagebl." mitteilt, nicht neu, es sind schon wiederholt solche Orders ergangen. Die „Tradition" hat sie aber nicht zur vollen Geltung gelangen lassen. Ein Kernpunkt ist, daß der Truppe die für die einzelnen Dienstzweige erforderliche Ausbildungs zeit unter jeder Bedingung gelassen werden muß. Wenn ein Truppenteil in der Benutzung von Truppenübungsplätzen in einem Jahre zu kurz kommt, so soll das im nächsten Jahre nachgeholt werden. heimischen Anleihen entzogen wird, sondern durch die Sucht «ach hohen Zinsen. Der Franzose, der Engländer denken über diesen Punkt anders, aber die Hoffnung, daß das deutsche Publikum sich zu ähnlichen Auffassungen ausschwingen werde, ist bis heute leider nicht erfüllt worden. Die moderne Zeit hat wohl in keinem Volke in Europa so viel Ausgaben an geregt, wie i,» deutschen, und dafür soll Ersatz kommen. Das ist die Erklärung ves scheinbaren Rätsels. Selbstverständlich jst es, daß alle fremden Werte, die nicht solide sind, auf dem deutschen Geldmarkt nicht ausgegeben werden sollen, alle anderen angeht, so wird die Ent- schcidung bei zwei Punkten liegen: zum ersten, haben wir wirtschaftliches Interesse an dem Zustandekommen dieser An leihen, zum zweiten, gebrauchen wir im Reiche nicht selbst Geld? Den Bogen braucht man weder hier noch da zu Überspannen, weil eben das Publikum nicht gezwungen wer den kann, bestimmte Papiere zu kaufen. Besser, es kaust kontrollierbare Papiere, als daß es sich pon dunklen Ehren ! wird, demnächst nachfolgen, männern zum Ankauf Von zweifelhaften Werten beeinflussen! Gegen den Modernisteneid hat sich ebenso, wie die,. . , , . ... . katholtsch-theologische Fakultät in Münster auch die in Bonn man sehr lange mit dem Ausbau der Rüstungen pausiert.