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Hass- mtd HechT Eacobistk.: G. Emll tats, saht Ei ) Io« 17149 8592 kühner- Horn. Sonntag 23. Juli. Redaction von Silvia Brimb- Dres b;n« Yatljfchkåga Wenn verheirathete gute Freundinnen zusammenkommen, sy pflegen sie zu plaudern, manchmal sogar sehr lange zu plaudern. Jch kenne Fälle, in denen dem Beobachter bange wird für das gesundherb liche Wohlbesinden der Damen, Fälle, in denen er stch versucht fuhll, ein paar Stühle herbeizuschaffen und anzubieten. Man muß sie aber auch sehen, die holden Weiblein, wie sie da auf der Straße, vor den Häufetn, auf den Corridoren und Treppen stehen und nicht müde werden, zu erzäh en und zu gesticuliren. Der Strom set gede ist nicht einzudämmen, er spottet buchftäblich der Zeit und es res- Dazu das fortwährende Abschiednehmen, Händefchüttelm und Wiederumtehken, weil doch noch immer etwas zu erwahnen ist! Es wirkt mindestens lächerlich. Bedenlt man jedoch, welchen Schaden das stundenlange Plaudern in der Wirthschaft anrichtet, welche Arbeit lie en bleibt, welcher Ver-« druß durch die mangelnde Ordnung erwächs, so ist der Ausdruck lächerlicg nicht am Platze, er ist zu mild, ein fchärferes Wort gehörtan die Sile e, ein Wort, das ich hier nicht aussprechen möchte, um nicht zu ver eben. Von wag unterhalten sich nun eigentlich die plaudernden Freundinnen? Jst der Stoff wirklich Lo interessant, so fesselndl Möglich. Dann und wann inag die Eine er Anderen Vorkommnisse anzuvertrauelns hoben, die nicht zu den alltäglichen gehören. Meist dreht sich aber die Unterhaltung um Toilettegegenstände und Vergnllgungen ;- keine Junge und hübsche Frau ist im Stande, Toilette und Vergnllgungen ; zu trennen-—; die Unterhaltung berührt die Kinderstube bor« und nach der Einrichtung, sie erörtert in vielsaezen Variationen die Dienstboten notb, sie lritisirt das Verhalten der hemänner. Selbstverständlich Pat jeder derselben einen Fehler. - » lDer ist nicht zärt ich gen g; Der bracht den Hausschlii el zu Pallflgz Der giebt der Frau nigt enug Wirt schaxtsgeldz Der chasft ler nichts, sodaß sie bei jedem SaiFontvechsel ausru en muß: ~J habet Mchtb anzuziehen!«; Der bietet keine Gelegenheit zum Aussprechem sie muß Alles hinunterivtirgem Der will die von der Hand der Frau zubereiteten Speisen nicht essen, er läuft lieber ins Wirthshaus. » Hunderterlei Fehler könnte ichs noch verrechnen, und bei jedem wurdeihgie Faifeiz sagen: »Den ehler hat mein Mann.« ’ ni t o Leider kann iclilnicht ugeben, daß dab, was man kurzweg Fehler Wit- unter allen instänkteii ein Kehler ist und bleibt. Begindet sickz nicht mancher ann in der mißlichen Lage der Nothwe ke Greier wir den zuieizt angeführten Fehlen due Nicht zuhauteessenwvllen heraus. Warum schmecken dein Manne die ausgetischteii Mahlzeiten nicht? Jst» er verwöhnt, anspruchsvoll, verlangt er Leckerbissen? Nein, er verlangt vor allen Dingen - —- « Beobachien wie zum besseren Berstiindnisz zwei junge, befreundete stauen, deren Ehegatteii detn Handwerkerstande angehören. Sie baden Inder Maktthalle Eintäufe gewagt und befinden sich auxldeni Heim- MFQ Die Eine schleppt eine gro eschivere Tasche, die ndere einen w bepackten handiorb. Nach einer eile senen ie die Lasten sur Erde lind bei-schnaufen. Die eine Frau meint, es sei eigentlich rechter Unsinn, daß man Es wegen· einer Aparniß von wenifen gPfennigen so abhehe die anner sahen es d nicht ein,,die dticb en under, welchen Spalß das Einholen bereite txt Mann kaute reselniiizicqi sobald sie ’iiia wes gis-M rollte. kein lecken lstände see-Inn ein bade er eu instelik rtttage teilten stir elordentti Leiden-tm Die andere Frau schüttelt verwundert den klug-nein Kopf, sie be steift nicht, aus welchem Grunde der betreffende ann gegen das Einholen eisert, ihr Mann get das noch niemals gethan. Jm Gegen theil, er freut sich bei der ntiindigung des Marttbesuches. Mit ungläubi er Miene und ntcht ohne Bitterkeit trennt sich dte Frau mit der Tasckse von ihrer Freundin. Während aber die Frau mit dem Hawdkorb schnurstracks nach Hause eilt, hält sie sich vor jedem Schausenster auf, verabsäumt ana; nicht, diesen oder jenen Bekannten zu begrüßen. Dabei verspätete sie sich um eine und eine halbe Stunde. Halb 11 chr ist’s, als sie in ihrer Wohnung anlangt und um 12 Uhr soll das ssen, bestehend aus Rindsleisch und Gewiise, aufgetragen sein. Sie zündet zuvörderst ein lFeuer an, bei dem man, wie der Bolksmund sich ausdrückt, einen polnis en Ochsen braten könnte. Jn Folge dieses zuhtstarkeln Feuers kocht die Fleischbriihe fortwährend über, das Beste ge ver oren. ) Ein paar Minuten vor zwölf ist das Fleisch ndz hart, dem Ge »miise merkt man die obersliichliche Behandlung an. leichwohl schickt sich die Frau an, den T sch zu decken. Zu diesem Zwecke breitet sie einige Bogen eiiungspapier auf die Tischplatte, wirft Messer, Gabel und Lii el in bunter Reihenfolge neben die Teller und neben das in sehr fragtviirdigem Zdustande befindliche Satz« und Pfeffer bestecl und harrt der Dinge, ie da kommen sollen. Daß sie die fett denüßen könnte, das erhitzte Gecstcht zu kühlen, das Haar glatt u treichen, ein sauberes Kleid oder eine andere Schürze anzulegen, das sstillt ihr nicht ein« Sie huldigt dem Grundsaåe vieler. verheiratheter stauen, fiir den Mann puhen xie si nicht« methr, der i i nicht mehr zu erobern, für en ist Alle-ill g u . Nun erscheint der Mann und es beginnt wie die Frau der Fett-»Hm mittheilte, dar March-. Mit einem tan- üveksic i kk die iua ton. - Das Zimmer ist nicht so ausgerliumt, wie an anderen Tagen, die Frau hat sich wieder ’mal außerhalb des Hauses verweiltc sie hat unter dem Vorn-ande, billiger als der der nahe wohnenden Tändlerin einzuiausen, ldem Markte eine Visite abgestattet; ge hat i rer Ge wohnheit naez alle Schauläden, sdie sie pasFren mu te, eingehend be- Ptigh den ormittag vertrödelt und ver chwaht und überdies eine afse unnöthiges und unbrauchbares Zeug erhandelt. Wie widerlich schmeckt das Gemiise mit dem harten, kraft- und saftlosen Fleische-; wie unabppetitlich siegt der ganze Tisch aus. Dafür iebt er sein Latier erwor enes Geld in, dafür arbeitet er Tag fiir åag wie ein astthier. Es ist zum Rasendwerden Der Mann kleidet seinen gerechten Verdruß in Worte, dieFrau antworiet malitiiis, anstatt ob der verdorbenen Maslzeit freundlich um Entschuldigun zu bitten der häusliche Krieg i fertig. Man bekämpft ich mit feindlichen Blicken, man smeidet einander; ie Frau jammert ihr Unglück den leider iiberall anzutreffenden Gesinnungs genossmnen vor und laszt sich bedauern oder verurtheilen jedenfalls aber weidlich beilatschen; der Mann geht ins erstbeste Wirthshaus, um sich dort satt zu essen und den Aerger bei einem Glase Bier zu verw nden. v Nach Stunden oder Tagen versöhnen sich die- Gheleute zwar wieder, abertes bleibt etwas zurück, eine Art Riß oder Wunde. Bei erster Gelegenheit bricht die Wunde von Neuem aus, aus dem kleinen LAnfan s unbedeutenden Risse wird ein großer, der sich nicht zuflicken läßt, sondern eine Operation fordert. Die Operation nennt man Chef eidung. Paar veszuzderfeibenÆn die rteien und Nr Uechtsanwillte sschar e Massrm dtlich wi e M er. . - Unmoralität, Ehebruch werden gewöhnlich ins Treffen geschickt, weil die Untugenden einer Frau, Unpiinltlichkeit, Lüders lichkeit, schwatzhaftes Wesen usw. im Gesetzbuch nicht als Scheidegvünde vorgesehen sind. Und doch sind sie die Ursache, die zwingende Veranlassung vieler Ehescheidungen. » Wenden wir uns zu einem freundlicher-en Bilde, betreten wir das Heim der Frau, die mit dem schwer-beladenen Korbe schnurstracks nach Hause-lies. Sie kommt bei guter Zeit an. Jn aller Ruhe und mit aller Sorgfalt tann sie die Stube säubern, die Mittagsmahlzeit vor bereiten, die Nahrungsmittel, die sie erwarb, aufheben und eintheilen. Lächelnd betrachtet sie ihre Schätze. · Da sind die Blumen, die ihr Mann so sehr liebt, die Lilien und die Purpurnellen. Sie wird sie in ein Glas thun und dann mit aus den Tisch stellen, damit ihn der Anblick und der Dust er quicken. » » Da sind die ersten Pfirsiche. Als Kind war er rein närrisch, wenn er die Früchte nicht Erben konnte, jetzt denkt sie immer daran, daß er sie zeitiger als alle » nderen haben muß, um das früher Ver säumie nachzuholen. Auch die Pfirsiche werden neben den Blumen Ihm Etwng .. , , »Grüß Gott, lieber Herzengmanm erkenne aus der geringen Miihe und den geringen Gaben meine unendliche Liebe!« Dann beginnt sie den Tisch urecht zu machen. Das Tischtuch Fiäd nichts geskartz flinke, fleißige zeauenhände waschen solch Wäsche tii ra . Einladend sieht der Tisch aus. Hier auf dem weißen, glatten Linnen das Glas mit den Blumen, hier der Teller mit dem Obst, dort blitzsauber die Menage, die Bgieckq es ist eine Lust hinzuschauen. Man mdchte sich am liebsten glei selbst zu Gast laden. Und toie prächtig würden die sorgfältig zubereiteten Speisen mundent Die Frau hat ja auf das K einste Obacht. Nichts fehlt, nichts ist un vollständig. Damit der Mann Suppe und Gemiise mundrecht erhält, tiihlt sie Beide sogar vor seinem Erscheinen. Auch auf ihr Aeußeres legt sie Gewicht; es wäre ihr gar nicht möglich, mit befleckter Schürze und toirreni Haar ihrem Manne gegenüber zu treten. » Er lacht desshalb vor Vergnügen, sobald er ihrer ansichtig wird, und küßt und herzt sie, wie in der Brautzeit. Das ist eine Freude, ein Kasen und Recken, wenn sie miteinander die Mahlzeit halten. Dankbar blickt der Mann auf die Blumen und die Pfirsiche, leuchtenden Auges hört- er, daß sie seine Lieblingsgerichte eingekauft hat. Kein unschiinez Wort Fällh keine Unsusriedenheit Lgiebt sich kund, Mann und Frau leben ich nicht zum gegenLeitign erget, wie die anderen heut geschilderten Eheleute, bei denen ie peration unumgiinglich ist« falls - falls nicht eine Wendung zum Guten stattsindet. Allzuschwer wäre diese Wendung nicht herbeizuführen, die Frau mit tier großen Markttasche brauchte nur ihre häßlichen Gewohnheiten abzuegeik » « « , « Hien- sie sich dazu, vekphuvekte und veriiinvene sk- mit ihres Neugierde nicht den halben Bdrtnittaq, kaufte sie nichts Unniithiges, oder nicht blos die Speisäzuthatem welche ihr angenehm sind, dächte sie einmal daran, iären ann mit Diesem oder Jenem freudig su übe-raschen, forte e dafür, daß das Mittag-drob Kmackhakt und auf fauherem sLischtuch angerichtet werden könnte, mühte e sich überhaupt, die ersten Haus rauentugendem Ordnung und Rünttltchteit Zu Uhen des Mann würde ieine Denn-las sur , lage haben. er w ede keine Betaut-Jung M das W dem eigenen Hei-c vorzustehn-. - - . Gtützner. Mike Tat Rich. B U Mii lustw- schreib »Is« Zug-E . TM- Ilsleh IllelM