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Yomitag Die folken wir schrecer gehen? Ueber die Zeit, in der Erwachsene und Kinder schlafen gehen sollen, ist von ärztlicher Seite ost entschieden worden; über die körper lichen Vorbereitungen zum Schlafengehen haben sich Aesthettker, seinsüläligy mit Schdnheitssinn begabte Menschen auch häufig aus gespro Jen· Seltener beschäftigt sich hingegen Jemand, der nicht berufsmäßig hierzu veranlaßt wird, der also nicht dem Stande der Geistlichen, der Lehrcr und Erzieher ungehört, mit der seelischen Vorarbeit, welche dem Schlaf vorangehen muß, wenn cr den Gewinn und den Genuß bringen soll, den wir von ihm erhoffen, dessen wir zu einem erdpyikßlichen Fortlcbcn, zu einem muthigcn und thatkräftigen Schaffen e ur,en. « b »dMan sagt: Schlaf und Tod seien eng verwandt, sie seien Zwillings ru cr. Der Vergleich leuchtet ein, denn mit dem Schlafe qreiser oder sehr schwacher Personen wird nicht nur in unzählikken Fällen der Tod gebkkgeml Schlaf und Tod pflegen einander auch w e Zwillingsbrüder zu a-y4en«.« « « « - , » Allerdings kommt der haarscharie Unterschied, der hinsichtlich des inneren Bestandes bei Zwillingskkeschtvistern vorher-klebt - der eine Zwilling ist lebensfiihig, der an ere nicht bei Schlaf und Tod nicht Lzum Ausdruck. ährend wir an den Herztiinen des Zwillingslindes, an seinen Beweguntgem seinem Atbem, an der Art, tvie es die Nahrung zu sich nimmt, urz an verschiedenen äußerlichen Merkmalen spüren, ob das kleine Wesen nach Voraussicht den nächsten To erblicken kann, wissen 7tmr niemals, ob Dersenige, der sielg in den Sols-las besiieby wieder zum irdischen Dasein erwacht, ob ihn er Schlaf zum we iern Leben oder vzum EFiterben igelkeåtedsch h t s»ch f isch dl m t schr f l t an en en a i r un vo gemu aen eea und siehe Ta, der Schlummer verwandelte sich in die Dritche des Zur-des es war dem aus ewig verstummten Schläfer nicht vergönnt, sein Haus« zu bestellen, von seinen L eben Abschied zu nehmen. Dieser Punkt ruft abermals einen ergleich zwischen Schlaf nnd Tod hervor, der sie nicht bloß alsfstoillingsbriiden sondern auch als gute Kameraden kennzeichnet: Be ichren uns Beide in ein fremdes unbekanntes und, tros- aller elebrtenweislkein bis jetzt noch uner- Yiindetes Land. Wir treten folglich Anaes chts des Todes, wie des chlafes eine Reise an, von der wie wohl n unabsehbaree und in abschbaren ia zuweilen in einer nach Viertelstunden demessenen Zeit »Ni: lehr erwarten, aber dersichern können wir dieselbe eben so wenig, als sie uns versichert werden kann- Ich mischte - man verkeibe mir das triviale Beispiel sagen: zur kßeise des Schlafes lbsen to r ein Retonrbillet, das mit großer Wabe lchemlichkeii seine volle Giltialeii debiiltt zur lex-ten Fahrt giebt es ·tlur einfache Kartent der Termin der Rückreise is unbestimmt. · Der Ausstellet Fragt auch nicht danach, wie wir uns dieselbe ans «malen und ausschm cken. Das ist und bleibt edermanns nreiqensie Sache- Es ist bei den eivili irten Völkern Brauch, das- Personen, die im BUT-ff s nd, an det- Hand des Todes die Reise ins Jenseits zu be- Ymnnem verschiedenen-it e Bestimmunkien treffen. Sie versöhnen sich jB. mit been einlden nnd Belediaertk nnd erbitten Verfebung biet Schuld« sie org-n sitr die Famil e, iir den Ein einen, iir die Aufregterbaliunp es Hausstandes, sie ordnen an das Keiner dueed iske btvesenlsei bena theiligt werde, das- die Wichten nnd Ver lchtunklety die e über-nahmen, in let-ern Sinne eledianng sindenz e derße sen an das dankende un das mabnende, treugemeinte Okt- en Bett-ei der Liede niest- » Friede-In wi biet und dort as von Allem, das ich ausziihlte nichts i « Mk der Verstorbene keine Bestimmungen traf, daß er Haks- Und Her? Reduktion von Sicvia Braut-, Dresdei sich nicht versö?nte, keine Verqdebuncg feiner Schuld erbat, daß er nicht für die Famiie, nicht fin en inzelnem nicht für die Aufrecht erfkniltnng des Hausstandes, für bie Erfüllung der Pflichten und Ver p ichtungen forte, daß er kein dankbares, kein liebevolles, kein mahnendes ! Abfchiedewort sprach, fo nennen wir ihn leichtfinnig, hartherzig, vielleicht fonnr getvifsenloö. Der Einwand, denViele machen, indem sie behaupten, der Todte sei völlig unvorbereitet, weil plötzlich ans dem Leben geschieden, ist nach meiner Meinung nicht stichhaltig. Nachdem Jeder, der Reichfte wie der Aermfte, der Alte wie der Junge, wsß, baß ihn der Tod überfallen kann wie ein Dieb in der Nacht, muß er im Großen nnd im Kleinen jeden Augenblick bereit fein, von der Welt zu scheiden, das Buch des Lebens darf keine Lücken aufweisen es muß fertig zur Bilanz vorliegen. « Ausnal)mefiille, durch ganz befondcre Verhältnisse hervorgerufen, sind felbstvetständlich keiner Kritik unterworfen. Wenn wir allenthalben darüber uns geeinigt haben, daß die Vorbereitungen für den Tod unumgiinglich nothwendig Eint-, auch dann, wenn noch gar nichtaneinAbleben zu ; enten ist, wenn die Empfindung und schließlich dasße ;dürsniß in uns reift, die Vorbereitung zum Tode ein fach ais eine Handlung aufzufassen, die den Gesetzen des Anstandes nnd der Billigkeit entspricht, so werden wir in der seelischen Vorarbeit, welche demSchlasvoran eben s 011, durchaus nichts Besonderes, namentlich nichts BerwerkilicheD nichts Lächet·licheei, keine Feitvemcnbunkii keine Geziertheit erblicken- Jm Gegentheih die Aehnli )keit der Ztvi ingsbriider Tod und Schlaf wird uns zur Wohlthat, und nicht allein uns, sondern all« DenenH die mit uns in irgend einem Zusnmnienhan stehen; die seelische Vor-i arbeit, welche dem Schlafe voranginkk sisert uns ein frohes Et wachem einen materiellen Gewinn, er in der Vermeidung von materiellen Verlusten einen seelische-i Gewinn, der in dem Erwerb, und zwar in dem ungeschmälerten Erwerb neuer Krust, neuer Schaffens sreudigkeit liegt. Beobachten wir einmal schlafenbe Menscheni ) Der Eine verzetrt das Gesicht, die Augen find nicht ganz geschlossen, der Melker fällt ruhelos non einer Seite zur anderen, die Arme fnchteln jin ver uft umset, vie Hände zucken; abgerissene Sätze, Worte, Seufzer-, ice nicht seiten ein qualvoiies Stöknen und Autichreien verrathen, daß der Schlafende noch immer mit etnek Bernfsthätigtett beschäftigt ist, daß er den Verdruß, den Aergetz vie Some und, den Schmerz, den die mancher-set Erfahrungen und Enttäufchun en, die uns im Mitan etkiebe begegnen, mit sich bringen, in den Bereich des Schlam, auf gie Reife m ein fremdes unbekannte« Land mit enommen hat. Habe ich vorhin den Schlaf mit einer pfeife verglichen, sit der wir ein Retonrbtllet nehmen« so möchte ich die soeben angefibrten Mißbelligkciten, welche die Reise erschweren, den Schlaf beeinträchtigen, unerlaubtesund deswetkenbeängftiqendesPassagiergut nennen, das mein tm Antritt der Reise am Besten und Stchetsten dem lieben sen-nett übergietm Ihn bin-sen wir vor dem Schlasengeben zur Betathung heranziehen, tote dürsen tan Reckenschnst ablegen über due, was Idir etstredken, über dad, was wir sei-cis brachten über das wes unvollendet bltedx wu- düesen ihm etne sede Sorge, esn seded Letd sn dse Vaters-eine legen und leprechem »Als nur, wende Alles zum Guten-· » der nicht nur nnser s peetellee seeltschee Interesse sollen wie der dem Schlafengehen wahrnexmem tote sollen eilend Densent en, die der swsllsnåedknder Tod sdrtsn et, sür unsere Lieben, site die Familie sitt den meinen, sttr dte Ordnung itn Hausstand, sük unsere Untergebenen nnd «- tvahrschesntted sgtn mich Mancher hnversenttmentnl - llus- die Thiere, die nnxerem chuTe unterstehen- desoeåt und dem ht sein, ei dees Riemen wissentlich urek unseren Schlaf chaden zugesagt werden« stach des ltedmlle Abschied met daes nscht mensclms 100 Juno denn esl sichert den liebevollen Gruß bei der Wiederkehr von der Schlaf rei e zu Haben wir uns in der geschilderten Weise zum Schlaf vorbereitet, so werden unsere Gesichtszüge, vorausgesetzt, daß wir nicht mit der Modekrankheit ~Nervosität« zu kämpfen haben, einen ruhigen zufriedenen Ausdruck zeigen, wir werden uns nichtan der Lagerstätte umhcrwcrscn, wir werden nicht ächzen und stöhnen, nicht die Arme in die Lust strecken, wirllwerden wirklich schlafen, die Reise wird gu Jvon Statten gehen, es fällt uns nicht bei dieser oder jener Station ein, daß wir etwas Wichtiges vergessen haben; das unerlaubte Passagiergut der irgilstchben Sorgen und Kiiinmernisse beängstigt uns nicht, es ist zurück gsssxss.-..-.».. « -. Möge das Vorstehenbe dazu beitragen, Demjenigen zu einein erquickendcn Schlafe, zu einer der bekömmlichsten Erholungsreifen zu verhelfen, der bis jetzt vor dem Schlafengehen noch keine seelische Vorarbeit erlediqte, der das Tagewerk nicht nach Gebühr abschloß, der sein Reifegepäck an Sorgen und Leid nicht vertrauensvoll in die Arme Gottes legte. S. B. Für die lamikia Mode-eng Oekööörfm für Damen. Jm vergangenen Jahre trugen die eleganten Londonerinnen beim Besorgen größerer Einkiiuse zierliche, in Goldfilet gearbeitcte Geld tiiichchen an langer goldener Kette um den Hals. Die diesjährige Snison hat nun etwas Neuered und un leich Hübscheres erscheinen lassen. Inder Form den sniheren Binsen aus Goldnetz ähnlich, werden die "etzt modernen »Ladles-Purses" aus bundfarbigen Moikö oder Brocntstofsl gefertigt und mit goldenen Beschliigen verziert, in die halbechte ungeschlisfene Steine eingesetzt werden. Dieses Geldbeutelchen ebenfalls an langer Goldkette mn den Hals gehängt. Am meisten wird sieht man diese aparten Umhängsel in veilchenfarbenem Moirö mit Goldbeschlägen und Amethyftenvetsierunm Auch Börer aus sinnt-agit griinem Moirö mit unge chliffenen Smaragden an den goldenen Bügeln sind sehr en sog-ne« Ueberaus reizend nehmen sich diese zierlichen Täschchen aus, wenn sie aus hoazintdbianem Brocat mit Gold und Tiirtisen oder aus weißem Brocat mit Gold und Opalen hergestellt sind. Eine Wer-vermählte läßt sich gewöhnlich von dem kost aren Stoff, der zu ihrem Brautgewand verarbeitet wurde, ein modernes Geldbeutelchen anfertigen. Derartige ~Hochzeitskleid-Bör;en« schenkt auch nicht selten eine eben getraute Braut ihren Brautjung ern zum Andenken an den Hochzeitstag. »Im Zeichen des Verkehrs.« Die Kommenden Jeksmodem « Wie uns ans Paris berichtet wird, bereiten fichin der Pelzbranelke fiir nächsten Winter große Veränderungen vor. Musse werden wen g getragen werden, da das Cape die hände deckt. Letzteres wird wieder mit Vorliebe and verschiedenen Fellarten eombinirt, aber nicht mehr blos Ums zweien, sondern auch ans dreien: eine Art csFür Vorder- nnd iSeiientijeilh die anderen fnr Kratjen Aufschläge und siniåtzr. Manche Weise werden auch zu Visiten in t ihawlariigen langen FichniVorder- Bei en verarbeiten Garn-tur- ebenfalld von anderem Pelz oder von assementerir. Das im vori en Winter beliebt geweiene Sackjacket wird außer Mode kommen: jintt seiner wird man eng oder halb anlchlicgende Pelzjäckchem dane en auch wieder iläelzblouscn mit Gürtel and Pe oder velzgeiiittert Blouien init Stoff- o er Ledergürtel tragen. Der lange Paletot wird engere Aermel haben. Radnräntel werde stack rückwärts nicht mehr glatt ans ließen oder glatt lole herabxallem xon ern bekommen entwe er lole alten oder, wenn sie anfchl eßend ind, einen gefaltnen Kragen darü er- Als Material werden neben Ver-sinnen Morden Seel nnd Sinne and Biber und China-illa viel getragen werden; Ner- Bauptiiichziy als Befatz, Sealbiiam en Eins-sein »Im Zeichen des ers-Ort it los Ijj