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189. Ikenberg, 41. Jabraaug »x ii Erscheint jeden Wochentag NachmlL V.ÜNHr für den ! «A» andern Tag. Preis vierteljährlich »Wark w P)., W4^ zweimonatlich 1M. SOPf. mW einnmnoütch 7dMl ! stattfinden wird. Die Nachricht von der Rückkehr der Kreuzer- korvettr „Moltke", welche de« Schulgefchwader zugehört, wird bestätigt. In der gestrigen Sitzung des deutsche» s§ N 7t» 1Z« 1* ? ;n hat, nach eiden unsere s zu nehm« Gottes Acker eilige Pflicht, Etlicher Litte Lage tiessier ! zu sag» -ochverehrta > ihre werk- Stunden er- srten Patha den viel« m, die dm 'schmückt mit luhe gegebm bürg lehr auch Ab,, batte hat. tschneider, ntmliebene«. !ärz 188» tag Nach. LM, Loiuwrt da. irz 188S. r.r., ».1., L., L. 9. freundi» Kötrs. üttern Leiden a Lohn, fireuden krön, oorben ha. er, »le n liebe» Bruder ter ctire a Denen, en Sarg herzliche« r Otto m Herm ander« inge und uermustk. 1889- 'liedeue». mit der Leitung der MilitSrkanzlei betraut. — Kür beachtentwerth hält man in Wien die Thatsache, daß tu den czrchischen Blättern dir Rede, welche der greise Herbst alb Gmeralrrdnrr der Linken in der Budgetde» de« Abgeordnetenhäuser hielt, volle Anerkennung gefmrdr» immer wie ein krystallklarer Quell. Heute rieselte rS über Herrn von Gautsch nieder, daß nicht eine Faser an ihm trocken blieb. Manchen Au-spruch Herbst'- über den Unterricht»« Minister können auch die Czech« unterschreiben. In der That, vr. von Gautsch tritt gegen die Schwachen mächtig aus. Seine Ordonnanzen wurden aber von Herbst übel mitge nommen." — Wie man au» der «Ngarische« Hauptstadt meldet, hat der akademische Senat der dortigen Universität den Studenten jede Gedenkfeier für dir Revolution von 1848, welche de» Charakter einer politischen Kundgebung annehmeu könnt«, streng untersagt. Die Anordnungen de» schweizerische« Bunde-rathr-, wonach der Oberst Borel al- eidgenössischer Kommissar in dm Kanton Tessin entsandt wurde, um dort bewaffnete Ansamm lungen mit Waffengewalt zu verhindern, ist durch die Nach richt hervor,«rufen worden, daß der Monte Cenere von etwa 400 Bewaffneten besetzt sei, die de» Eisenbahnzug anzuhaltm drohten. Die Regierung von Tessin zeigte dem Bnndt-rath telegraphisch au, daß sie, da Unordnungen au-zubrrchen drohte», eine Kompagnie regulärer Truppen einberufen hab«. Liu Wetter«- Trlegramm m«ld«t«, daß sich bewaffnrt« Baudm vo» Ultramontanrn in d«r Umgebung von Lugano, in Brr-rnzau» und auf drm Mont« Lrn«rr befänden; di« Munizipalität vo» Lugano hab« dr-halb zur rtwatgeu L«rth«tdigung da» Pomptrr- korp» aufgebotr». Nach dm n«u«st«u Brrichtm au» d«m Santo» T«sfin h«rrscht aber jetzt dort wieder Ruh«. Oberst Borel erließ eine Proklamation, welche beruhigend wirkte. Dir be reit,«stellten Truppe» rücken voraussichtlich nicht nach Tesst», da nach der jetzigen Lage der Dinge die dort befindliche Kom pagnie Soldaten unter drm Befehle Borel» für au»rrichmd erachtet wird, allen etwaige« Unruhen vorzubmgm. Nach der offiziösen „Agenzia Stefani" wurde die Lösung der italienische« Mtuisterkrifi» dadurch verzögert, daß sich Giolitti, dem Trt»pt die Vertretung de» Schatzamt«» anbo^ Bedenkzrit erbat. Sri»mtt-Doda hat dagtgm bereit» da» Ftnanz.Portefeutlle fest angenommen, ebenso Lacava da» Porte feuille für Posten und Telegraphen, sowie da» erst zu schaffend« Elsrnbahnbrtrt«b»-Mlntsteri«m. Admiral San Bon wird wahr« schrinltch da» Martue-MInisterium, Finali da» Arb«it»-Porte- feuill« und Gm«ral Drzza da» Krteg»-Portrfmtll« übernehm«. — Prinz Wexander von Bottmbrr, wohnt bereit» sett fast mschwtr» ter Soh», mndlungt. - Alter d« mdea iml , j Inserate »erden bi» Bormittag 11 Uhr angenom- Donnerstag, de, 7. März. Da» Tzechenblatt „Narodnt Lisch" schrieb wörtlich: „Die oratortsche Kraft de» Abgeordneten vr. Herbst sprudelt noch Amtsblatt für die MWAcu md Kädttschca Behördeu M Freiberg mb Braud. Vn8-tm>orttkhcr Redaüv«: Juli«» Brau» t» Freiberg. BundrSrath» wurde der Grsetzmtwurf eine» Nachtraggetat» pro 1889/SO, der Gesetzentwurf wegen Aufnahme einer An leihe für Zwecke der Berwaltung de» Reich»heere» und der Gesetzentwurf über Besteuerung de» Zucker» dm zustän digen Augschüssm zur Borbrrathung überwiesen. — Da» preußisch« Abgeordneteuhau» s«tzt« gestern di« Br- rathung d«» S«ltu»etat» fort. Für dir von drr Kommtssto» abgelehutr Forderung für da» hygimtsche Institut io Hall« trat«» mehrere Abgeordnete entschieden ein. Der Kultur minister v. Goßler bemerkte, die hyzimischm Lehrstühle müßt« soweit erweitert werde», daß dir Errmigmschaftm der Gesund- heit»lehre voll und gauz der Allgemeinheit zu Gute kämm. „Dir Zukunft wird r» Ihnen danken," fuhr drr Minister fort, „d«»halb bewilligen Sie die Mittel. Da» hygienische Institut zu Bre»lau hat bezüglich der Kousrrvirung der Milch Erfindungen gemacht, welche der Landwirthschast höchst werth- voll zu werde» versprechen." Die Mirth-rntschädignug für dm Kurator in Hall«, Sl«l, Marburg »nd Götttngm wurde abgelrhnt, ebenso di« Forderung für rin« außerordeutttch« philosophisch« Prosrssur in Hall«. Di« Professur der Hh^m« in Halle fand abrr gegm dir Stimm« drr Sonscrvativm »»d rint,er Zmtrum»-Mitgll«der Annahme Di« Forderung» der llntverfitittrn Kiel, Marburg, Göttin,« und Bo»» wurd« bewilligt. Die von der Budgetkommtffion beantragt« Strei chung der Zuschüsse zu dm Wtttwen- und Waismgüdrr» der Hinierblirbm« von Professor« der Akademie zu Münster und de» Lyceum» zu Brauoöberg wurdr nach längerer Debatte abgelehnt, dagegen der Antrag de» Abg. Hobrecht auf die»- bezügltche Wiederherstellung der Regierunggvorlag« ange nommen. Nach amtlicher Meldung hat der Kaiser von Oesterreich den Brigade-Kommandanten, Generalmajor Holfra» v. Ahm» 1,°°^ 6,»'^ estam». Man nimmt an, daß ähnliche Absichten des vr. Peters laut l de» dmtschm Kaiser» »nd de» denselben besuchend« Zar« wurden und an maßgebender Stelle jene Verstimmung « Die Emin Pascha-Expedition. Die deutsche Rcichsregierung hat abermals bewiesen, mit welcher Sachkunde und Vorsicht sie die Kolonialpolitit leitet, und gezeigt, daß sie nicht gesonnen ist, die genau ab gemessenen Kreise derselben stören zu lassen. In gewissen Kreisen erregte die Meldung der „Weser-Zeitung", daß die Reichsregierung dem Leiter der deutschen Emin Pascha- Expedition vr Carl Peters, untersagt habe, seine endlich doch noch in's Werk gesetzte Expedition oom deutschen Küstengebiete in Ostafrika aus anzutreten, großes Befremden; im Grunde wurde damit doch nur einem unvorsichtigen Vorgehen vorgebeugt. Drr Durchzug durch das aufstän dische Gebiet wäre ein gefährliches Abenteuer, das sehr leicht einen unglücklichen Verlauf nehmen und dm Empörern durch Gefangennahme von deutschen Unterthanen neue Geiseln liefern könnte, mit deren Niedermetzclung sie drohen würden, um die von ihnen gefürchteten, in der Vorbereitung begriffenen Maßregeln zur gewaltsamen Unterdrückung deS Aufstandes zu verhindern. Unzweifelhaft ist die Reichs regierung nicht nur berechtigt, sondern auch verpflichtet, allen Unternehmungen entgegenzutreten, welche geeignet sind, die ohnehin schon hinreichend schwierige Lage an der deutsch-ostafrikanischen Küste noch mehr zu verwickeln. AnS diesem Grunde erhielt Hauptmann Wißmann sehr weit gehende Vollmachten, die ihn sogar berechtigen, gegen Beamte der deutsch-afrikanischen Gesellschaft einzuschreiten «nd Anordnungen der letzteren umzustoßen, trotzdem die Gesellschaft die eigentliche Trägerin der Hoheitsrechte an der dortigen Küste ist. Wird die» unter den jetzigen be denklichen Verhältnissen für nöthig gehalten, um wie viel mehr würde Hauptmann Wißmann Anlaß haben, gegen private Person« einzuschreiten, sobald er annehmen müßte, daß ihre Unternehmungen geeignet seien, dem Reiche neue Schwierigketten zu verursachen. Trotz wochrnlanger pein licher Unterhandlungen zu dem Zweck, die am 13. Januar d. I. bei dem lleberfaü der MlsfionSstation Pugu durch die Araber gefangen genommenen drei Missionare und die Schwester Benedikta zu befreien, welche die rechtzeitig an sie ergangenen Aufforderungen, sich in Sicherheit zu bringen, «„beachtet gelassen hatten, soll die Freilassung nur versprochen, aber noch nicht erfolgt sein. Dem deutschen Reichskommissar kann wenig daran gelegen sein, mit den Banden des Arabers Buschin in ähnliche Unterhandlungen behufs Erlösung einer deutschen Expedition zu treten, die sich ohne Noth in das Innere Afrikas wagte. Soll es dem Hauptmann Wißmann gelingen, daS übernommene Werk glücklich zu Ende zu führen, so darf ihn nichts hindern, den arabischen Meutere« an der ostafrikanischen Küste mit rücksichtslosester Entschiedenheit entgegenzutreten. Ein Durchzug der deutschen Emin-Expedition durch das deutsche Küstengebiet hätte aber mit größter Wahrscheinlichkeit einen lähmenden Druck auf seine Unternehmungen ausgeübt. Gegen den Versuch, Emin Pascha die Mittel zuzuführen, die es ihm ermöglichen, sich in der so lange wacker ver- theidigten innerafrikanischen Stellung noch länger zu be haupten, hat man im Auswärtigen Amt zu Berlin gewiß mchts einzuwenden. Gelingt es Emin Pascha mit Hilfe drr ihm zugebrachten Mittel, sein« bisherige Machtstellung im Innern Afrikas zu behalten, so ist davon zunächst eine Erleichterung der durch die Araberunruhm an der Küste entstandenen Schwierigkeiten und später ein gesicherter und lebhafter Handelsverkehr nach der deutsch-ostaftikanischen Küste zu erhoffen. Was bisher über das angebliche Zu sammentreffen zwischen Stanley und Emin Pascha verlautete, läßt annehmen, daß Lchterer fest entschlossen ist, auf seinem Postmauszuharren, von der wahrscheinlich ohne Hilfsmittel erfolgten Ankunft drr Expedition Stanleys aber mehr Nach thell als Nutzen hatte. Wie man aber von belgischer Seite dem kühnen Stanley ganz andere Zwecke als die Hilfeleistung für Emin zuschrieb, so ist vor Kurzem auch die Ansicht laut geworden, daß zwar die deutsche Expeditton des vr. Peters diesen Zweck nicht aus dm Augen verlieren, aber sich mit dm vom Reiche aus angeregtm Operationen des Hauptmann Wißmann in Verbindung setzen wolle. Ge rüchtweise verlautete, daß vr. PeterS setnm Vorstoß ins Innere Afrikas derartig zu unternehmen gedenke, daß die Schutztruppe WißmannS gleichsam seine Reserve bilden und chm dm Rücken decken werde, falls eS ihm gelingen sollte, mitten durch die Schaar der empörten Araber bis zu Emin Pascha vorzudringen. Es liegt nahe, daß die Folgen eines solchen Zusammenwirkens sich kaum übersehen lassm und die Grenzen der Thätigkett Wißmanns in einer für das Reich ! verwünschten und unvorthellhaften Weise erweitem könnten. hervorriefen, die sich besonders in einigen auffallenden Aeußerungen der offiziösen „Nordd. Allg Ztg." wieder spiegelte. DaS Kanzlerblatt meldete, vr. Peters habe Berlin verlassen, angeblich um die Emin-Expedltion ins Werk zu setzen. Der in dem Wörtchen „angeblich" liegende Zweifel bewies hinreichend, daß man die umlaufenden Gerüchte über Nebenzwecke der Expedition nicht für völlig ungegründet halte. Um so mehr war aber Grund vorhanden, jede Ver mischung derselben mit dem Vorgehen der Schutztruppe WißmannS zu verhindern. vr PeterS wird trotz der Unerwünschtheit seines Unter nehmens keineswegs darauf verzichte», zu Emin Pascha vorzudringen, wenn er dies nun auch auf einem anderen Wege als durch das deutsch-ostafrikanische Gebiet versuchen muß. Sein in jedem Falle sehr gewagtes Unternehmen, für welches die Reichsregierung offenbar jede Verantwor tung ablehnen will, erfährt eine sehr verschiedene Beurthei- lang. Bezeichnend dafür ist, daß die Ostafrikanische Plan tagen-Gesellschaft die a» gewisse Bedingungen geknüpfte Zusage eines Bettrages von 50000 Mark für die Emin Pascha-Expeditton in dies« Tagen zurückgezogen hat, daß aber der dadurch entstandene Ausfall sofort wieder durch Zeichnung desselben Betrages von anderer Sette gedeckt worden ist. Bei der Abreise des vr. PeterS, dem sei» freiwilliger Begleiter, Lieutenant von SkorzevSki, schon vorausgereist war, hatten sich gegm 20 Herren auf dem An halter Bahnhof in Berlin emgesunden, um dem Scheidenden in letzter Stunde noch einmal ihre besten Wünsche für die glückliche Durchführung seines Unternehmens mit auf den Weg zu geben. Darunter befanden sich die Grafen Arnim und Behr, die Regierungspräsidenten von Tiedemann und von Pilgrim, Karl v. d. Heydt, der Direktor der Deutsch ostafrikanischen Gesellschaft Assessor LukaS, der Direktor der Plantagengesellschast vr Schröder, der Abg. vr. O- Arendt u. A. vr. Peters fuhr in Begleitung des Herrn Oskar Borchardt und seines getreuen Schwarzen Ramassan. Der Regierungsbaumeister K. Hoffmann und Lieutenant Kastendyk geleiteten ihn bis Jüterbogk. Wie von betheiligter Sette verlautet, sind für die Expedition des vr. Peters bereits 120 Somalis in Aden angeworben, welche als Askaris (Soldaten) verwmdet werden soll«; die nöthigen Träger wollte man sich an der afrikanischen Küste verschaffen. Man kann gespannt darauf sein, an welchem Theile der Ostküste man gegenwärtig die Expedition aussührm zu könnm hofft. Was Emin Pascha anlangt, so hat vr. Peters die Absicht, ihm 60 Lasten Munition zuzuführen. Rechnet man auf die Last durchschnittlich 50 Pfund, so würde die Gesammtmenge 30 Zentner ausmachen. Jedenfalls ist das Unternehmen ein sehr gewagtes und so sehr man Grund hat zu wünschen, daß es seinen humanen Zweck erfülle, so sehr muß man es billigen, daß die deutsche Reichs regierung für dasselbe jede Verantwortung ablehnte und sich durch dasselbe nicht verleiten ließ, die festgezogenen Grenzen ihrer Kolonialpolitik zu überschreiten. Tagesschau Freiberg, dm 6. März. Der VeutsHe Kaiser ließ sich gestern Vormittag vom stellvertretenden Thes drr Admiralität Freiherr» von der Goltz Vortrag halten und rrtheilte dann dem »«ernannten Militär- Attachä bet drr chilenischrn Grsandtschast in Berlin, Oberstlteute- nant Alberto Gormaz die uachgesuchte Audienz. Später hatte drr Kaisrr rinr Berathung mit drm Staat-minlster v. Bortttcher und arbeitet« al-dann länger« Zett mit dem Gmeralltrutruant von Hahvke. Am Nachmittag rrtheilte drr Kaiser dem Fürsten zu Schönburg-Waldenburg um 12'/, Uhr die uachgesuchte Audienz, ließ sich von drm Oberhof- »ud Hau-marschall von Liebrnau Bortrag halt« und »ahm darauf noch militärische Meldungen entgegen. Unter dm empfangenen Offizier« be fand sich der Kapitän zur Ser Plüddrmann, Kommandant Sr. Majestät Schiff „Leipzig" vor seiner Abfahrt nach Zan zibar. Im Anschluß Hiera» empfing der Kaiser auch diejenigen Offizier« und Militärärzte, welche nach Ostasrtka gehe», tu dm drei dort «m Felde zur Verwendung grlangmdm neuen Uut- formen. Der Monarch nahm dann auch au» dm Händen de» Premier-Ltmtenaut» v. Fermtheil die Orden seine» verstorbmm Vater», de» Kommandant« von Stettin, entgegen. Später entspräche» der Kaiser und die Kaiserin «tner Einladung de» französischen Botschafter» Herbette zu einem «astmahl. — In de» Martnr-Kreisen zu Kiel nimmt man a», daß ein Probemobtlmach»ng»vers«ch der Flotte in Siel tu Gegmwart