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emH, Nr.61/1920 PAPIER-ZEITUNG 2275 Die Not der Presse Die unerträgliche Notlage der großstädtischen Presse war Gegenstand der Beratung in einer Sitzung, die kürzlich in den Räumen der Vereinigung Großstädtischer Zeitungsverleger stattfand. -Man war einstimmig der Ansicht, daß eine schleunige Herabsetzung der Papierpreise auf etwa die Hälfte der gegenwärtig festgesetzten amtlichen Preise notwendig sei, um der Presse zur Gesundung zu verhelfen. Allseitig wurde auch die Steigerung der Druckfarbenpreise, die jetzt 4000 Prozent des Friedenspreises beträgt;), als ungeheuerlich bezeichnet, und man beschloß, sich die Willkür der Farbenfabrikanten, die ihre zurzeit fast monopol- artige Machtstellung rücksichtslos zur Geltung bringen, nicht länger bieten zu lassen. Das Präsidium der „Vereinigung Großstädtischer Zeitungsverleger“ wurde beauftragt, schleunigst die Vorarbeiten für die Begründung einer eigenen Druckfarbenfabrik der Zeitungs- Verleger in die Hand zu nehmen. (Berl. Tagebl.) Die Druckfarbenfabrikanten, die dem Deutschen Buchdrucker- Verein eine Nachprüfung der Preise ihrer Erzeugnisse in der Juli- s pung der Konvention zugesichert hatten, scheinen demnach eher zu einer Verteuerung statt zu einer Verbilligung gelangt zu sein. — Welche Mittel eine Herabsetzung der Druckpapierpreise auf die Hälfte ermöglichen sollen, ist in der Entschließung der Zeitungs verleger nicht gesagt. Der Reichszuschuß, den die Steuerzahler aufbringen müssen, wird auf solche Höhe gewiß nicht gesteigert werden können. * * * Die in Nürnberg abgehaltene zahlreich besuchte Hauptver sammlung des Vereins bayerischer Zeitüngsverleger nahm nach langer erregter Erörterung eine Entschließung an, in der im Hinblick auf die außerordentliche Steigerung der Druckpapiere und der damit im Zusammenhang stehenden Riesengewinne der Papierfabriken der Reichstag und die Reichsregierung dringend aufgefordert werden, hier einmal nach dem Rechten zusehen, da es nicht angängig sei, daß die Papierfabriken sich auf Kosten der Allgemeinheit in unerhörter Weise bereicherten. Versuche der Selbsthilfe seien ver geblich gewesen. Es wird gefordert: sofortiger Preisabbau für Zei- tungspapier auf vorläufig mindestens 2 M., wenn nötig Zwangs maßnahmen gegen den Papierfabrikantenring, ferner bei den Glied staaten darauf hinzuwirken, daß das für die Herstellung des Zeitungs papiers benötigte Holz zu entsprechenden Preisen zur Verfügung gestellt werde. Schließlich verlangt die Entschließung, dafür zu sorgen, die erforderlichen Kohlenmengen für die Papierfabriken sicherzustellen, damit neue Preisaufschläge nicht mit Arbeitsunter, brechungen begründet werden. Käme ein Abbau des Papierpreises auf der angegebenen Grundlage nicht Sofort zustande, so wäre der Zusammenbruch der deutschen Presse unvermeidlich. Aehnlich lägen die Verhältnisse auf dem Gebiete der Druckfarben. Ferner wurde von der Reichsregierung die Abschaffung der Anzeigensteuer gefordert und verlangt, von den bevorstehenden erdrückenden Erhöhungen des Postzeitungstarifes abzusehen, zumal es im eigenen Interesse der Reichsregierung und aller nachgeordneten Stellen liege, den Zusammenbruch der Zeitungen zu verhüten, weil nur mit ihrer Hilfe die für die Regierung und Behörden notwendige Fühlungnahme mit dem Volke aufrecht erhalten werden könne. — n. 8 L ^amung'vorErl er nungdesBuchbinderhand werks Der Graphische Zentralverband veröffentlicht in bayer.’Zei- tungen eine Warnung vor Erlernung des Buchbinderhandwerks; darin heißt es: Manche Eltern meinen, das Buchbinderhandwerk sei ein der leicht zu erlernenden Berufe. Die Buchbinderei sei aber in ihrer ganzen Ausgestaltung ein so weitverzweigtes und schwer zu er lernendes Handwerk, daß es großer Geistesgaben und unendlichen Fleißes bedürfe, um diesen Beruf gründlich zu beherrschen. Große Berechnungsgabe in der Verarbeitung der Roh materialen, künst lerischer sinn in Hervorbringung gefälliger Formen, peinlich genaue Arbeitsweise, Selbständigkeit in Ausführung übertragener Arbeiten und nicht zuletzt körperliche Gewandtheit seien notwendige Forde rungen, wenn der Buchbinder etwas Tüchtiges in seinem Berufe leisten wolle. In gegenwärtiger Zeit sei der Stand überfüllt, da die eigentliche Kunst des Bucheinbandes nicht mehr verlangt wird. Bei der großen Verbreitung des Lesestoffes schwindet der Reiz, sich kostspielige Bibliotheken anzuschaffen, immer mehr; täglich ■erscheinen Neuheiten auf dem Büchermarkt; darum sieht der Bücherliebhaber nicht mehr nach seiner Ausstattung, Sondern nur nach des Buches geistigem Wert. Die Bücher werden meistens als Massenauflagen in leichter Bindearbeit durchweg maschinell hergestellt. Darum sei Ueberfluß an tüchtigen Gehilfen, die sich dann entweder in Buchdruckereien oder in größeren Papiergeschäf ten und Fabriken niederlassen müssen, um zu versuchen, besseres Fortkommen zu finden. M. Sichel-Kleister, der in der Papierverarbeitung bestens bewährte Klebstoff, braucht — wie wir erfahren — künftig nicht mehr in Kriegs-Qualität hergestellt zu werden. Die Firma Ferd Sichel. K-G, Hannover-Linden fertigt ihn heute in einer der Friedensware gegenüber sogar verbesserten Form. Heinde Blanckert, 56919) Herdegen-Dauerbuch „Merkur“ Bequeme Handhabung, zuverlässige Mechanik, kurzfristig lieferbar, auch heute noch preiswert Herm. Herdegen :: Briefordnerfabrik Stuttgart- Untertürkbelm 1 Beste Kontorieder E-lbeKelE ÜJ l Iw Veilwertiger Ersatz für engL Federn Leipziger Stahlfederfabrik Herm.Müller,Lelpzig-LIndenau Muster u. Preisliste gern zu Diensten elillluilliiiitlliillliutllitlliilttamlilulliilllutltlillliililiillttilltulliiulHiIIilE j Sie vergessen | nichts ! 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