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Papierzeitung
- Bandzählung
- 45.1920,53-78
- Erscheinungsdatum
- 1920
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181079921X-192005305
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- http://digital.slub-dresden.de/id181079921X-19200530
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181079921X-19200530
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- Saxonica
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- Technikgeschichte
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust .
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Bemerkung
- S. 1893-1894, 1897-1900, 1903-1904 in der Vorlage nicht vorhanden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Papierzeitung
-
Band
45.1920,53-78
-
- Titelblatt Titelblatt I
- Register Inhalt III
- Ausgabe Nr. 53, 1. Juli 1881
- Ausgabe Nr. 54, 4. Juli 1917
- Ausgabe Nr. 55, 8. Juli 1957
- Ausgabe Nr. 56, 11. Juli 1989
- Ausgabe Nr. 57, 15. Juli 2025
- Ausgabe Nr. 58, 18. Juli 2057
- Ausgabe Nr. 59, 22. Juli 2089
- Ausgabe Nr. 60, 25. Juli 2121
- Ausgabe Nr. 61, 29. Juli 2161
- Ausgabe Nr. 62, 1. August 2193
- Ausgabe Nr. 63, 5. August 2233
- Ausgabe Nr. 64, 8. August 2265
- Ausgabe Nr. 65, 12. August 2297
- Ausgabe Nr. 66, 15. August 2329
- Ausgabe Nr. 67, 19. August 2369
- Ausgabe Nr. 68, 22. August 2413
- Ausgabe Nr. 69, 26. August 2453
- Ausgabe Nr. 70, 29. August 2493
- Ausgabe Nr. 71, 2. September 2549
- Ausgabe Nr. 72, 5. September 2589
- Ausgabe Nr. 73, 9. September 2621
- Ausgabe Nr. 74, 12. September 2653
- Ausgabe Nr. 75, 16. September 2685
- Ausgabe Nr. 76, 19. September 2717
- Ausgabe Nr. 77, 23. September 2757
- Ausgabe Nr. 78, 26. September 2797
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Band
45.1920,53-78
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- Papierzeitung
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1884 PAPIER- ZEITUNG Nr 53/1920 falsche Fragestellung zustande gekommen Es wurde festgestellt, wieviel Zucker bei der Hydrolyse des Zellstoffes mit Säuren und wieviel Zucker bei gleichartiger Behandlung des aus dem Zellstoff hergestellten Schleims erhalten werden kann. Es würdeaber garnicht Rücksicht genommen auf den Umstand, daß bei der Hydrolyse durchaus nicht nur Zucker entsteht, sondern in viel größerer Menge unlösliche Abbauprodukte der Zellulose. Diese unlöslichen Abbau produkte können natürlich nicht als Zucker nachgewiesen werden; sie haben aber mit diesem eine Eigenschaft gemein, sie zeigen ein sehr hohes Reduktionsvermögen. Will man also chemische Verände rungen im Mahlprozeß nachweisen, so darf man nicht nur die wässrige Flüssigkeit auf Zucker untersuchen, sondern man muß auch das Fasermaterial auf etwaige chemische Veränderungen durch Fest stellung des Reduktionsvermögens prüfen. Bei der Untersuchung der im Holländer aus Zellstoffen durch bloße Mahlung entstehenden Schleime wurde nun gefunden, daß ein sehr deutliches und stetiges Ansteigen des Reduktionsvermögens der Zellstoffe mit zunehmender Mahldauer statthat. Es ist dies eine Beobachtung, die, was nicht verschwiegen werden soll, anscheinend ungefähr gleichzeitig in den Vereinigten Staaten von Amerika durch die Herren Seibert und Minor veröffentlicht worden ist. Von dieser Arbeit habe ich leider bisher nur ein Referat im Oktoberheft des „Journal of the Society of Chemical Industry“ gelesen Aus diesem Referat ist nicht ersichtlich, wann in Amerika die betreffende Arbeit veröffent licht worden ist. Bemerkenswert ist übrigens, daß die Vorstellung einer che mischen Veränderung von Zellstoffen bei der Mahlung sich schon in den Schriften des in unserem Kreise wohlbekannten, verstorbenen Casimir Wurster findet. In seiner Schrift: Natur des Papierblattes und Reißlänge (Papier-Zeitung (1899), Nr. 57 und 58) faßt er die Mahlung als einen chemischen Vorgang auf, ohne allerdings irgend ein experimentelles Material für diese Auffassung beizubringen. Er ist ferner der irrigen Meinung, daß die chemische Veränderung im Mahlprozeß identisch sei mit derjenigen, die man bei Einwirkung von Chemikalien, wie Aetzalkali, hochkonzentrierte Schwefelsäure, Chlorzink u. dgl. auf Cellulose beobachtet. Derartige Stoffe ent stehen jedoch durch den Mahlprozeß im Holländer nicht, wie ich schon vor längeren Jahren dadurch nachweisen konnte, daß ich auf das abweichende Verhalten der Holländerschleime bei der Jod- Reaktion im Vergleich mit der Jod-Reaktion der mit Schwefel säure behandelten Pergamentzellulosen hinwies. Aus dem Anstieg des Reduktionsvermögens bei der Mahlung kann nun nicht ohne weiteres gefolgert werden, welche Art chemischer Umwandlung bei der Holländermahlung vor sich geht; es kann sich wohl um eine Hydrolyse, d h. eine Wasseraufnahme, veranlaßt durch die Wirkung der Säure, handeln. Es besteht aber auch die Möglichkeit, daß eine Oxydation durch Duftsauerstoff statthaft, der beim Umlauf des Zellstoffbreies ja reichlich mit den Fasern in Berührung kommt und der ja auch, gelöst in Wasser, ständig auf die Fasern einwirken kann. Wir besitzen leider noch keine exakte Methode zur Unterscheidung von Hydro- und Oxyzellulosen, so daß diese Frage vor der Hand noch nicht entschieden werden kann. Sehr bemerkenswert ist es, daß die Schnelligkeit der Entste hung von Schleim im Mahlprozeß weitgehend abhängig ist von der Menge der im Ausgangsmaterial schon vorhandenen Hydrozellulosen bezw. Zellulosedextrinen. Beim Mahlen von Baumwolle muß man bekanntlich mit einer außerordentlich langen Mahldauer rechnen, will man die Baumwollfaser in Schleim verwandeln. Es entspricht dies der Tatsache, daß die Baumwolle die reinste Form von Cellu lose darzustellen pflegt. Im Gegensatz dazu findet man, daß Mit scherlich-Zellstoffe, die speziell für Pergamynherstellung gekocht sind, schon bei sehr kurzer Mahldauer reichliche Mengen von Zell stoffschleim ergeben. Man muß also schließen, daß in den Per- gamynzellstoffen Hydrozellulosen und Zellulosedextrine vorge bildet sind, sei es. daß diese im Holz vorhanden waren, sei es, daß sie in dem vorsichtigen und langsamen Kochprozeß erst entstanden sind. Charakteristisch ist auch, daß bei den Ritter-Kellner-Zell stoffen, bei welchen die Kochung schärfer gewesen ist, die Schleim bildung wesentlich langsa.mer eintiitt, offenbar deshalb, weil die Zellulosedextrine in dem schärferen Kochprozeß weggelöst worden sind. Die Schleimbildung hängt also ab von der Art der Zellstoffe und von der Mahldauer. Von beiden Faktoren kann man sich einiger maßen unabhängig machen, wenn man den Schleim garnicht durch Mahlung der Zellstoffe im Holländer herstellt, sondern dem Faser material Kunstschleim zusetzt, der nach dem eingangs erwähnten Zer nürbungsverfahren aus Abfallzellstoffen leicht erhalten werden kann Wie schon bei Erwähnung dieser Kunstschleime angedeutet, zeigen sie ein eigenartiges Verhalten bei der Tiocknung. Es daM bei der weitgehenden Analogie zwischen Kunst- und Naturschleim wohl angenommen werden, daß auch bei der Trocknung des durch Mahlen erzeugten Naturschleimes verwickelte Trockenvorgänge sich abspielen, deren genauere Erforschung eine dankbare Aufgabe mir zu sein scheint. Denn wenn man z. B. ein Pergamynpapier in einem wasserdampfgesättigten Luftraum einige Stunden lang auf bewahrt, so nimmt es fast genau soviel Wasser auf wie der oben erwähnte Kunstschleim, nämlich 24— 26 v. H. Der Pergamyn- zellstoff, aus dem das Papier erzeugt wurde, zeigte das normale Verhalten der Zellstoffe in wasserdampfgesättigtem Luftraum, in dem nur eine bescheidene Wasser-Aufnahme von nur 17 —18 v. H. statthat. Man wird also durch die Art: der Trocknung offenbar auch die Eigenschaften des Naturschleimes stark beeinflussen können. Gerade so, wie es möglich ist, aus dem Kunstschleim poröse und hornartige Massen zu erzielen, wird es möglich sein, aus dem Naturschleim Papiere von hornartiger, oder sehr poröser Oberflächenbeschaffenheit zu erzeugen Vielleicht ist die Methode zur Untersuchung in wasserdampfgesättigtem Luftraum ge eignet, etwas mehr Licht in diese verwickelten Verhältnisse zu bringen. Es scheint mir so, als ob alle diese Trocken Vorgänge mit der Trocknung von Holz in Parallele gesetzt werden könnten. Man braucht lange Zeit, um das Holz in den Dauerzustand zu ver setzen, in dem es, wie man sich ausdrückt, nicht mehr „arbeitet“. Es ist nun aber gelungen, diese lange Trockendauer durch künst liche Trockenverfahren abzukürzen. So wird es auch möglich sein, bei Papieren durch geeignete Trocknung und Lagerung den Dauer zustand zu erreichen, in welchem das Papier durch Lagerung bei wechselnder Temperatur und Luftfeuchtigkeit nicht mehr so stark beeinflußt wird, wie es bei ganz frischen Papieren der Fall ist. Man muß sich vor Augen halten, daß, wie oben angegeben, in den Papieren aus schmierig gemahlenem Ganzstoff, also in schleimhaltigen Pa pieren, der Schleimanteil sich in den hygroskopischen Eigenschaften zunächst erheblich von dem Faseianteil unterscheidet. Die Festig- keitsverluste, die Pergamynpapiere beim scharfen Trocknen er leiden. haben vielleicht ihre Ursache in der starken Schrumpfung, der die Schleimsabstanz des Papieres unterworfen ist. Der Zell- stoffschleim, der durch Mahlung entstanden ist, macht sich, wie bekannt, auch bei der Satinierung bemerkbar. Bei der Satinierung von Papier entsteht Schleim aus den in den Faserstoffen vorhande nen Zelluloseabbauprodukten der Zellulosedextrinen durch den Druck der Kalanderwalzen. Je mehr schleimbildende Substanz, um so glasiger wird das Papier. Man kann auch durch Zusatz von Kunstschleim zu Papieren diese bei der Satinierung weit glasiger erhalten, als es ohne Zusatz von Schleim möglich ist. Die Glasigkeit von Papieren und insbesondere von Zellstoffen ist nun durchaus nicht immer eine wünschenswerte Eigenschaft. Es wird daher interessieren, daß man die Glasigkeit der Zellstoffe beeinflussen und herabdrücken kann, wenn man die Zellstoffe einer Kalkbehandlung unter gewissen Bedingungen unterzieht. Wie ich mit Herrn Dr. Becker in einer ausführlichen Arbeit nach gewiesen habe, gelingt es mit Hilfe von Kalk, die Hydro- und Oxy zellulosen, bezw. Zellulosedextrine, welche in den Zellstoffen ent halten sind, größtenteils wegzulösen Mit dem Verschwinden dieser Stoffe ist nun ein Rückgang der Glasigkeit deutlich zu beobachten. Entzieht man dem Rohmaterial durch Kalk die Zellulosedextrine, so geht das Schleimbildungsvermögen sehr stark zurück und ist nicht höher als bei einer Baumwollzellulose, die sich, wie erwähnt, infolge fast völliger Abwesenheit von Zelluloseabbauprodvkten nur srhr langsam zu Schleim mahlen läßt. Es fragt sich nun, ob man von den jetzt skizzierten Beobach tungen etwas für die Untersuchungsmethoden des Mahlvorganges verwerten kann? Das erwähnte Reduktionsvermögen der Zelll- stoffe zu bestimmen, ist für den Betrieb zu umständlich. Auch wird der Wert sehr stark von der Bleiche beeinflußt. Das Schleimbildungsvermögen von Zellstoffen kann voraus sichtlich durch Bestimmung von deren Widerstandsfähigkeit gegen Aetzkalk oder Aetzbaryt gemessen werden Je größer der Gewichtsverlust durch die Erdalkalibehandlung, um so mehr schleimbildende Zellulosedextiine, Hydro- oder Oxyzellulosen waren vorhanden. Man kann aber auch das Schleimbildungsvermögen von Zell stoffen recht bequem in einem kleinen Versuchsholländer studieren, wenn man diejenige Zeitspanne mißt, bei welcher eine bestimmte Menge Zellstoff in dem Versuchsholländer gemahlen, im Tröge in folge starker Schleimbildung nicht mehr umläuft. Vergleicht man Zellstoffe bezüglich der Zeitspannen, welche bis zu diesem Still stehen des Stoffes erforderlich sind, so findet man sehr große Zeit unterschiede. Man kann also die Zellstoffe bezüglich ihres Gehaltes an schleimbildenden Stoffen auch nach der Mahldauer im Versuchs holländer klassifizieren. Diese Schleimbildung im Versuchshol länder darf nicht verwechselt werden mit der Wasseraufsaugung, welche die Zellstoffe beim bloßen Aufschlagen vor der Mahlung er fahren. Es gibt ja bekanntlich”Zellstoffe, welche sich beim Auf schlagen mit Wasser derartig vollsaugen, daß man von ihnen nur eine weit geringere Menge im Holländertrog unterbringen kann als von gewissen anderen Zcllstoffen. Es ist dies eine Eigenschaft, die man sehr gut in dem Klemm’schen Sedimentierprüfer messen kann. Zur Kontrolle der eigentlichen Mahlung und damit des Schleimzustandes hat sich der Schopper-Riegler-Mahlgradprüfer als vorzüglich geeignet erwiesen. Wir haben ihn bei unseren Unter suchungen mit bestem Erfolge neben dem Mikroskop zur Erkennung der fortschreitenden Schleimbildung benutzt. Die Untersuchung des Schleimzustandes wird man nun meines Erachtens noch ergänzen können durch die Untersuchung der hygro skopischen Eigenschaften des fertigen Papiers. Wenn man ein aus Zellstoff erzeugtes Papier auf seine Hygroskopizität untersucht, so wird man im wasserdampfgesättigten Luftraum eine um so höhere Hygroskopizität feststellen können, je mehr Zellstoff in .Schleim übergegangen ist. Man könnte vielleicht bei Pergamynpapieren, welche wohl die schleimhaltigsten Papiere mit einer Hygroskopizität im wasserdampfgesätcigten Luftraum von 24—26 v. H. sind, die
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